Blaulicht
Millionenschäden bei Glasfaserausbau: Subunternehmer aus dem Rhein-Lahn-Kreis warten auf Gelder von Phoenix Engineering
So sieht es oft auf den Baustellen aus
BLAULICHT Sagt Ihnen der Name Phoenix Engineering GmbH etwas? Vielleicht sind Ihnen die Fahrzeuge des Unternehmens bereits im Rhein-Lahn-Kreis begegnet, wo die Firma im Auftrag der UGG – Unsere Grüne Glasfaser – Glasfaserleitungen verlegt. Auf ihrer Webseite präsentiert sich Phoenix als international tätiges Unternehmen mit Sitz in Köln und einer weiteren Geschäftsadresse in Griechenland, das Glasfasernetze plane, baue und betreibe. Doch hinter der Hochglanzfassade zeigt sich für zahlreiche Subunternehmer ein anderes Bild: ausbleibende Zahlungen, Insolvenzen und für viele eine wirtschaftliche Katastrophe.
Betroffene Unternehmer berichten übereinstimmend, dass Phoenix Rechnungen nicht beglichen habe. Während auf Baustellen in Bad Ems anfangs noch Zahlungen geflossen sein sollen, blieben später vielfach nur kleine Teilbeträge oder gar nichts mehr. Ein Bad Emser Unternehmen wartet nach eigenen Angaben auf mehr als 204.000 Euro und sieht sich gezwungen, juristisch gegen Phoenix vorzugehen. In Dausenau hat ein Betrieb rund 128.000 Euro verloren und musste Insolvenz anmelden, seit November vergangenen Jahres sei dort kein Geld mehr eingegangen. In Frücht sind es über 13.000 Euro, die offenstehen, in Prath mehr als 8.600 Euro. In Internetforen und Handwerkergruppen melden sich weitere Geschädigte zu Wort, einer schreibt, Phoenix schulde ihm 300.000 Euro. Ein saarländisches Unternehmen sitzt auf einem Schaden von über 160.000 Euro. Andere kommentieren mit Worten wie „unglaublich, Betrüger“ oder „Finger weg, absolute Abzocke“. Überregional meldete sich ein Unternehmen aus Bad Pyrmont bei uns mit einem Schaden von über 800.000 Euro. Ein weiteres mit einem Schaden von 240.000 sitzt in Kassel.
Das Abrechnungssystem von Phoenix wird dabei immer wieder als Teil des Problems beschrieben. Nach erledigter Arbeit erstellte die Firma ein sogenanntes Aufmaß, das oft verzögert wurde. Erst danach durften die Subunternehmer ihre Rechnungen stellen, die ein Zahlungsziel von 30 Tagen hatten. Statt regulärer Überweisungen gab es jedoch nur Ausflüchte. Rechnungen seien angeblich verloren gegangen, Bearbeitungen hätten sich in die Länge gezogen, und im besten Fall sei ein kleiner Teilbetrag überwiesen worden. Für viele Betriebe bedeutete dieses Vorgehen das Abrutschen in eine Schuldenfalle. Sie arbeiteten weiter, weil sie hofften, am Ende doch noch ihr Geld zu bekommen, und weil sie fürchteten, leer auszugehen, wenn sie sich beschwerten. Am Ende aber blieben sie auf ihren Forderungen sitzen.
Inzwischen sind nach Angaben Betroffener mehrere Strafanzeigen gestellt worden. Juristen warnen, dass das volle Ausmaß erst dann sichtbar wird, wenn die Anzeigen gebündelt bei einer Staatsanwaltschaft zusammengeführt werden. Solange eine Anzeige in Koblenz eingeht, die andere in Köln und weitere an anderen Orten, droht die Zersplitterung des Gesamtbildes.
Für viele Unternehmer bedeutet das eine existentielle Bedrohung. Manche mussten Insolvenz anmelden, andere griffen zu hohen Krediten, um ihre Mitarbeiter weiter bezahlen zu können. Besonders bitter: Selbst Bauleiter der Phoenix Engineering GmbH sollen nach Angaben von Insidern seit Monaten auf ihren Lohn warten. Betroffene schildern, dass niemand mehr erreichbar sei, weder telefonisch noch per Mail, Mahnungen würden ignoriert. Die Verantwortlichen, darunter auch der Geschäftsführer, tauchten schlicht ab.
Zunehmend macht sich die Sorge breit, dass Phoenix in Deutschland die Zelte abbricht. Offiziell sitzt das Unternehmen in Köln, doch parallel gibt es eine Geschäftsadresse in Griechenland. Mehrere Unternehmer befürchten, dass Gelder dorthin verschoben werden und die Gläubiger in Deutschland am Ende leer ausgehen. Bis heute hat die Phoenix Engineering GmbH keinen Insolvenzantrag gestellt, obwohl zahlreiche Firmen seit Monaten auf Zahlungen warten. Stattdessen verweist die Firma nach Angaben von Betroffenen darauf, dass sie selbst von der UGG keine Gelder erhalten habe und deshalb nicht zahlen könne.
Die Verzweiflung unter den Subunternehmern ist groß. Viele sprechen offen von Betrug, andere fordern, gemeinsam rechtlich gegen Phoenix vorzugehen, wissen aber nicht, wie sie es organisieren sollen. Für sie ist die Lage unerträglich, denn sie wurden mit Versprechen hingehalten, verloren Zeit, Geld und in manchen Fällen ihre gesamte Existenz.
Eine Presseanfrage an die Phoenix Engineering GmbH in Köln blieb unbeantwortet. Auch dort, wo die Fahrzeuge des Unternehmens im Rhein-Lahn-Kreis täglich sichtbar sind, herrscht Schweigen. Eine weitere Anfrage haben wir an die UGG gestellt, die Phoenix mit der Durchführung der Arbeiten beauftragt haben soll. Laut UGG soll uns im Laufe des morgigen Vormittags eine Stellungnahme erreichen, die wir in einem separaten Artikel veröffentlichen werden (dk).
BEN Radio
Erheblicher Schaden: Hackerangriff auf BEN Medien-Seiten abgewehrt
DORNHOLZHAUSEN Die Webangebote der BEN-Medien sind nach einem massiven technischen Angriff inzwischen weitgehend wieder erreichbar. Der verursachende Schadcode konnte identifiziert und entfernt, die Systeme stabilisiert werden, dank eines außergewöhnlichen, stundenlangen und hochprofessionellen Einsatzes des Hostinganbieters, der in dieser Form alles andere als selbstverständlich war.
Nach aktuellem Stand handelte es sich um einen gezielten Angriff auf die Infrastruktur des BEN-Kuriers, bei dem eine Sicherheitslücke ausgenutzt wurde, um den Betrieb der Webseiten massiv zu stören. Ziel war offenbar die Lahmlegung sämtlicher Angebote. Innerhalb weniger Stunden verursachte der Schadcode die automatisierte Erstellung von über 36.000 Systemdateien, die sich fortlaufend in nahezu allen Verzeichnissen vermehrten und dadurch die Ausführung von PHP-Dateien sowie weiterer Serverfunktionen gezielt verhinderten.
Nahezu alle Webseiten konnten zwischenzeitlich wiederhergestellt werden. In einzelnen Bereichen kann es weiterhin zu Einschränkungen kommen, da Inhalte aus Sicherungen rekonstruiert werden müssen. Der entstandene Schaden ist erheblich, da nicht alle Webseiten vollständig rekonstruierbar sind, zahlreiche redaktionelle Inhalte fehlen und umfangreiche technische Wiederherstellungen notwendig waren.
BEN Radio
14-jähriger Tatverdächtiger bei Sprengung eines Zigarettenautomaten schwer verletzt
BAD EMS Am 26. Dezember wurde in der Bachstraße in Bad Ems versucht, einen Zigarettenautomaten mit einem starken Silvesterböller zu sprengen. Bereits am Abend des Vorfalls berichteten wir nach einer Presseanfrage bei der Polizei über eine dabei verletzte Person.
Wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Koblenz auf schriftliche Nachfrage ergänzend mitteilte, wurde im Rahmen der Tatausführung ein 14-jähriger Jugendlicher schwer verletzt. Er steht im Verdacht, die Tat begangen zu haben. Weitere Personen, die im Zusammenhang mit dem Vorfall stehen könnten, wurden vor Ort nicht angetroffen.
Nach aktuellem Ermittlungsstand erfolgte die Sprengung durch den Einsatz von Böllern. Ob es sich dabei um zugelassene oder nicht zugelassene pyrotechnische Gegenstände handelt, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Kriminalinspektion Montabaur.
Blaulicht
Stromausfall nach Baggerarbeiten: Kreisverwaltung Bad Ems weiterhin ohne reguläre Versorgung
BAD EMS Ein Stromausfall hat am heutigen Morgen Teile von Bad Ems betroffen. Nach erster telefonischer Auskunft des Energieversorgers Syna kam es um 10:18 Uhr infolge von End- und Baggerarbeiten zu einer Unterbrechung der Stromversorgung. Dabei wurden Stromkabel beschädigt.
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Frank
19. September 2025 at 12:45
Die gleiche Situation passiert auch mit den Subunternehmern von ZTE für die Arbeiten bei Deutsche Glasfaser.
NSP Lux ist eine Firma, die 10 Arbeiter nicht bezahlt hat, und ZTE gibt ihnen trotzdem unendlich viele Projekte.
Zurzeit haben sie den Namen geändert und arbeiten mit einer kleinen Gruppe von Arbeitnehmern, die nicht angemeldet sind.
Deutschland sieht wie ein Land mit Regeln aus, aber hier gibt es so viele Unregelmäßigkeiten, weil die Firmen, die Aufträge vergeben, nicht kontrolliert werden. Sie fangen an, überall Aufträge nach Beziehungen zu vergeben – man muss Leute kennen, bezahlen und so einen Vertrag bekommen, nicht wegen der eigenen Fähigkeiten als Individuum oder Firma.
Das ist doch auch Korruption, oder?