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Politik

JOBNOX als Spiegel des Arbeitsmarktes: Was bleibt, wenn die Messe geht?

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Die Edeka Nastätten im Gespräch mit einer Bewerberin.
Foto: BEN Kurier
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POHL Die Berufsmesse JOBNOX 2025 ist in vollem Gange – und das mit eindrucksvoller Bilanz: 115 Aussteller und über 1500 Schülerinnen und Schüler tummeln sich rund um das Limeskastell in Pohl. Die Wirtschaftsförderung als Veranstalter spricht sogar von 1800 Schülern. Bereits zum dritten Mal nach 2023 und 2024 öffnet das Karriere-Event seine Tore und hat sich laut der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Lahn (WFG) zur größten Berufsmesse zwischen Frankfurt und Köln entwickelt. Eine Erfolgsgeschichte, die zugleich zum Nachdenken anregt – denn so sehr das Format boomt, so deutlich zeigt sich auch, wie tiefgreifend sich die Arbeitswelt verändert hat.

Die Zeiten haben sich geändert – und die Machtverhältnisse gleich mit

Früher dominierten Arbeitgeber den Bewerbungsprozess. Wer sich auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewarb, musste sich beweisen: Noten, Auftreten, Tests – alles war darauf ausgelegt, die Besten unter vielen zu identifizieren. Heute sieht das Bild anders aus: Der demografische Wandel hat das Kräfteverhältnis umgekehrt. Nicht mehr die Unternehmen wählen aus, sondern die Bewerber – und sie tun das mit wachsendem Selbstbewusstsein. Der Wandel ist so gravierend, dass Unternehmen inzwischen Benefits bieten müssen, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren.

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Ob finanzierte Fitnessstudio-Mitgliedschaften, betriebliches Gesundheitsmanagement, ergonomische Sitzmöbel oder die obligatorische Obstschale: Wer heute Azubis oder Fachkräfte gewinnen will, muss sich ins Zeug legen. Einerseits ist das Ausdruck einer begrüßenswerten Wertschätzung der Mitarbeitenden. Andererseits wirft es Fragen auf: Ist das noch gesund? Ist das gerecht?

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Von der Elite zur Mittelmäßigkeit?

Mit der Verschiebung des Arbeitsmarktes geht auch eine qualitative Herausforderung einher. Viele Betriebe berichten: Die fachliche Qualität der Bewerberinnen und Bewerber hat im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren deutlich nachgelassen. Einst waren es strenge Auswahlkriterien, die über einen Ausbildungsplatz entschieden – heute reicht oft eine mäßige Schulnote gepaart mit etwas Motivation. Ein Zustand, der nicht pauschal zu kritisieren ist, aber ein Symptom für einen grundlegenden Strukturwandel darstellt.

Denn es ist die Nachfrage, die den Marktwert bestimmt. Und der ist hoch, wenn es an Bewerbern fehlt. Doch mit dem Angebot steigen auch die Zugeständnisse. Wo früher Leistung zählte, zählen heute Soft Skills – oder schlichtweg Verfügbarkeit.

Das Schulsystem als Teil des Problems?

Ein weiterer Aspekt ist das Bildungssystem selbst. Die Einführung der Realschule Plus, ursprünglich gedacht als Reform zur Entstigmatisierung, hat aus Sicht vieler Arbeitgeber zu einer Verwässerung der Leistungsdifferenzierung geführt. Früher konnte ein leistungsstarker Hauptschüler mit Realschulabschluss als solcher erkannt werden – heute verschwimmen die Grenzen. Das erschwert die Einschätzung der Eignung erheblich, insbesondere im Handwerk, wo praktische Fähigkeiten gefragt sind, aber die Noten häufig unklar interpretierbar sind.

Darüber hinaus wurde mit der Zusammenlegung von Hauptschule und Realschule nicht nur das Schulsystem vereinheitlicht, sondern auch der klassische Realschulabschluss in seiner Aussagekraft abgeschwächt. Einst galt er als verlässlicher Nachweis einer soliden, mittleren Bildungsqualifikation. Heute sehen viele Unternehmen in der Realschule Plus eher ein Gesamtschulmodell mit sehr heterogenem Leistungsbild – was die Einschätzung von Bewerberprofilen zusätzlich erschwert.

Wandel bei der JOBNOX – mehr Ernsthaftigkeit, weniger Event?

Auch bei der JOBNOX selbst ist dieser Wandel deutlich spürbar. Während in den ersten Jahren viele Schülerinnen und Schüler das Messeformat eher als Abenteuerspielplatz betrachteten – inklusive Aerotrim, Rennwagen und Hightech-Roboter – zeigt sich 2025 ein gemischteres Bild. Noch immer gibt es Jugendliche, die in Jogginghose und ohne jegliche Vorbereitung auftreten, doch viele treten inzwischen selbstbewusst und gepflegt auf, haben sich informiert, stellen gezielte Fragen.

Gleichzeitig bleibt der Eindruck, dass die Veranstaltung stellenweise eher an ein Event als an eine ernsthafte Berufsorientierung erinnert. Mitmachstationen und Showelemente ziehen Aufmerksamkeit – und lenken mitunter von der eigentlichen Intention ab. Die Gratwanderung zwischen Informationsmesse und Unterhaltungsplattform gelingt meistens, aber nicht immer.

Hinzu kommt, dass viele Schülerinnen und Schüler nicht freiwillig zur JOBNOX kommen. Der Messebesuch ist häufig fester Bestandteil des Schuljahres und wird klassenweise organisiert – unabhängig vom individuellen Interesse. Das ist verständlich im Sinne der Chancengleichheit, wirft aber die Frage auf, wie sinnvoll eine Begegnung ist, wenn eine echte Auseinandersetzung mit den Themen gar nicht gewünscht ist. Wer ohne Motivation oder Vorbereitung erscheint, wird selten von einem Gespräch auf Augenhöhe profitieren – und vermittelt den Unternehmen ein verzerrtes Bild.

Ein Plädoyer für Klarheit und Konsequenz

So wichtig es ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren – so notwendig ist auch wieder mehr Klarheit. Unternehmen, die Benefits bieten, haben ebenso das Recht, Voraussetzungen zu stellen. Wer bestimmte Schulnoten nicht erfüllt, kann sich in einem Praktikum empfehlen – aber nicht darüber hinwegsetzen. Es braucht Mut, dies offen zu kommunizieren: Wer will, der darf – aber wer nicht will oder sich nicht vorbereitet, gehört nicht zwangsläufig auf eine Messe wie die JOBNOX.

Hier wäre auch seitens der Schulen ein Umdenken notwendig. Eine verpflichtende Teilnahme für Schüler ohne jegliches Interesse ist wenig zielführend. Stattdessen sollten klare Kriterien gelten: Nur wer vorbereitet ist, Interesse zeigt und ernsthaft sucht, sollte den direkten Kontakt mit Arbeitgebern suchen. Das erleichtert den Unternehmen die Arbeit – und sorgt für Begegnungen, die echten Mehrwert bringen.

Zwischen Wandel und Wertediskussion

Die JOBNOX 2025 ist ein starkes Zeichen für die Region: Sie bringt Unternehmen und künftige Arbeitnehmer zusammen, bietet Chancen und eröffnet Perspektiven. Doch sie ist auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Veränderung. Der Arbeitsmarkt ist im Umbruch – und mit ihm das Verhältnis von Leistung, Anspruch und Angebot.

Jetzt braucht es eine neue Ehrlichkeit im Umgang miteinander. Schüler dürfen selbstbewusst auftreten – aber auch respektvoll. Unternehmen dürfen umwerben – aber auch fordern. Und alle gemeinsam sollten sich fragen: Wie viel Augenhöhe ist möglich, ohne das Leistungsprinzip aufzugeben?

Denn am Ende zählt nicht nur der Obstkorb – sondern das, was jeder Einzelne bereit ist, einzubringen.

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Koblenz

Langner ruft zu Optimismus auf: 43 Millionen Euro Defizit sollen Koblenz nicht bremsen

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Foto: Fotomontage - verändert zum Original
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KOBLENZ Mit einem deutlichen Appell an Zusammenhalt, Zuversicht und Vertrauen hat Oberbürgermeister David Langner den Entwurf des Haushalts 2026 in den Stadtrat eingebracht. Trotz eines erwarteten Defizits von rund 43,4 Millionen Euro im Ergebnishaushalt und 38,8 Millionen Euro im Finanzhaushalt will die Stadt nach seinen Worten »den Blick nach vorn behalten und gezielt in die Zukunft investieren«.

Langner betonte, dass Politik und Verwaltung nur dann Vertrauen zurückgewinnen könnten, wenn sie fair, sachlich und kompromissbereit miteinander umgingen. »Mit Maximalforderungen erreichen wir keine Lösungen. Mit Kompromissen aber können wir viele Interessen der Menschen einbinden«, sagte der Oberbürgermeister. Koblenz habe in den vergangenen Jahren bewiesen, Krisen meistern und Zukunftsprojekte umsetzen zu können. Nun gelte es, wieder mehr an die eigene Stärke zu glauben.

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Sparsamkeit, klare Prioritäten und Aufgabenkritik

Der vorgelegte Haushalt folgt strengen Grundsätzen der Haushaltsdisziplin. So bleiben Sachkosten und Leistungsstandards gedeckelt, zentrale Budgets werden begrenzt, und auf neue freiwillige Leistungen wird bewusst verzichtet. Parallel habe die Verwaltung mit einer grundsätzlichen Aufgabenkritik begonnen, die mittel- und langfristig einen wichtigen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten soll.

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Trotz der finanziellen Engpässe will die Stadt gezielt in wichtige Zukunftsfelder investieren, etwa in Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung, Klimaschutz und soziale Projekte. »Wir denken nicht in kurzen Haushaltsjahren, sondern langfristig, für ein Koblenz, das auch künftig lebenswert bleibt«, so Langner.

Schwerpunkt Infrastruktur und Innenstadtentwicklung

Im Mittelpunkt der Investitionen steht der Neubau der Pfaffendorfer Brücke, der weiterhin das größte Infrastrukturprojekt der Stadt bleibt. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Bauwerk derzeit mit rund 80,7 Millionen Euro. Parallel werden zahlreiche weitere Projekte fortgeführt oder neu gestartet, vom Ausbau des Radwegenetzes über neue Fußgänger, und Radwegbrücken bis hin zur Sanierung der Europabrücke und der Brücken am Saarplatzkreisel.

Auch die Innen- und Altstadt sollen weiterentwickelt werden. Mit dem neuen Innenstadtkonzept will die Stadt Koblenz attraktiver, grüner und lebenswerter gestalten: mehr Grünflächen, Wasserflächen, Sitzmöglichkeiten, barrierefreie Zugänge und ein Quartiersbüro für direkte Bürgerbeteiligung.

Kitas, Schulen und Integration als Zukunftsinvestition

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Bildung und Familien. Für Kitas und Schulen sind rund 40,6 Millionen Euro eingeplant, fast 28 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Damit entsteht Raum für neue Einrichtungen, Sanierungen und den Ausbau digitaler Lerninfrastruktur.

Bis 2027 soll zudem das Ganztagsförderungsgesetz umgesetzt werden. Drei Grundschulen werden erweitert, und die Pestalozzi-Grundschule erhält einen Neubau. Zugleich entsteht durch das neue Lotsenhaus ein zentrales Integrationszentrum für internationale Fachkräfte und Geflüchtete.

Gesundheit, Sicherheit und Klimaschutz

Auch in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit will Koblenz gezielt investieren. Mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein plant die Stadt eine moderne Einstandortlösung. Zudem entsteht in Bubenheim bis 2030 eine neue Integrierte Leitstelle für über 600.000 Menschen. Der Klimaschutz bleibt ebenfalls Kernthema: Neue Photovoltaikanlagen, Wärmepumpenprojekte und die kommunale Wärmeplanung sollen Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß senken. Ein Solarparkplatz am Moselbad, Erdwärme am Görres-Gymnasium und PV-Anlagen auf Kitas sind erste sichtbare Beispiele.

Kultur, Tourismus und Sport

Koblenz setzt auch 2026 auf kulturelle und touristische Stärke. Die Sanierung des Theaters soll bis Herbst 2026 abgeschlossen sein, das Stadtarchiv zieht ins Forum Confluentes, und mit Rhein in Flammen samt Drohnenshow sowie neuen Veranstaltungsformaten will die Stadt Besucher aus ganz Deutschland anziehen.

Auch der Sportpark Oberwerth wird modernisiert: Neue Sportflächen, Beleuchtung, Freizeitangebote und ein Pumptrack sollen Koblenz als Sportstadt stärken.

Langner: „Wir gestalten für alle Generationen“

Zum Abschluss seiner Rede betonte Langner, dass der Haushalt 2026 ein Zukunftshaushalt sei, der trotz Sparvorgaben die Lebensqualität sichere. „Wir wollen, dass Koblenz schön bleibt und noch schöner wird, für alle Generationen“, sagte er. „Unsere Stadt ist Fachkräftestadt, Familienstadt und Tourismusstadt zugleich. Diese Vielfalt ist unsere Stärke.“

Die Ratsfraktionen werden den Entwurf nun in den kommenden Wochen beraten. Die abschließende Haushaltsentscheidung soll in der Sitzung am 12. Dezember fallen.

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Lahnstein

Grüne Lahnstein wollen Spielgeräte von der Johanneskirche in den Schillerpark verlegen

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Foto: Jutta Niel
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LAHNSTEIN Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Lahnstein hat einen Antrag zur Umgestaltung der Spielmöglichkeiten in der Stadt eingereicht. Ziel ist der Abbau der bestehenden Spielgeräte an der Johanneskirche und der Aufbau neuer Spielmöglichkeiten im Schillerpark. Dieser Schritt soll insbesondere Familien zugutekommen, die während der bevorstehenden Bauarbeiten zur Bundesgartenschau (BUGA) auf alternative Aufenthaltsflächen angewiesen sind. Der Spielplatz, der vor wenigen Jahren von der Else Schütz Stiftung gespendet wurde, ist extra in Modulbauweise erstellt worden, um ihn während der BUGA-Park-Erstellung woanders wieder aufzubauen.

Durch die Bauarbeiten im Bereich der Rheinanlagen wird ein wesentlicher Erholungsraum für Kinder und Familien erheblich eingeschränkt. Da zudem der Schulhof der Goetheschule aufgrund von Vandalismus weiterhin geschlossen bleibt, sehen die Grünen einen dringenden Handlungsbedarf. Um dem Verlust an Freizeitmöglichkeiten entgegenzuwirken, muss man alternative Angebote schaffen, ist die Meinung der Fraktion.

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Der Schillerpark bietet aufgrund seiner zentralen Lage und der vorhandenen Infrastruktur eine hervorragende Alternative für die neuen Spielgeräte. Hier können Familien eine ansprechende Umgebung für Freizeitaktivitäten finden, während die Rheinanlagen nicht genutzt werden. Die Kosten für den Abbau und den Wiederaufbau der Spielgeräte sollen im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) gedeckt werden. Dies würde eine zügige Umsetzung des Projekts ermöglichen, ohne zusätzliche Belastungen für den städtischen Haushalt zu schaffen, da der Schillerpark sich im geförderten ISEK-Stadtgebiet befindet, so die Grünen.

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Die Fraktion ist überzeugt, dass dieser Schritt nicht nur notwendig ist, um den Bedürfnissen der Familien in Lahnstein gerecht zu werden, sondern auch zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt beiträgt. Die Grünen bitten, dass der Ausschuss Bauen und Umwelt in der nächsten Sitzung über die Umlegung der Spielgeräte vom Standort Lahnmündung in den Schillerpark entscheidet (Text: Jutta Niel | Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein)

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Politik

Mittelrheinbrücke: 90 Prozent Förderung zugesagt, doch kein Wort zum Planfeststellungsverfahren Mike Weiland wendet sich erneut an Staatsministerin Schmitt: Läuft das Planfeststellungsverfahren für die Mittelrheinbrücke oder nicht?

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Foto: Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz
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LORELEY Die Landräte des Rhein-Hunsrück-Kreises und des Rhein-Lahn-Kreises, Volker Boch und Jörg Denninghoff, haben jetzt in einer Pressemeldung die aktuelle Erklärung der rheinland-pfälzischen Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Daniela Schmitt, zur Mittelrheinbrücke begrüßt, dass sie sich mit einem klaren und guten Signal geäußert habe, sich nicht nur weiterhin für den Brückenschlag im Mittelrheintal einzusetzen, sondern dies auch mit einem Fördersatz von 90 Prozent durch das Land in Aussicht gestellt habe.

„Das ist zweifelsohne ein gutes Signal, jedoch muss es auch mit dem Projekt tatsächlich vorangehen und eine klare Aussage zum Stand des Planfeststellungsverfahrens, das Baurecht für die Brücke bringt, geben“, untermauert der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, Mike Weiland, die Notwendigkeit der Transparenz in der Kommunikation.

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Bereits im jüngsten Kreisausschuss hatte sich Mike Weiland mit der Bitte an Landrat Jörg Denninghoff gewandt, in Erfahrung zu bringen, ob denn seit Juni 2023 nach dem erlassenen Raumordnungsbescheid als nächster Schritt das notwendige Planfeststellungsverfahren inzwischen gestartet sei, denn Weiland hatte als letzte Zwischennachricht auf seine Nachfrage bei Ministerin Schmitt am 1. November 2024 eine wenig konkrete Rückmeldung erhalten, aus der herauszulesen war, dass das Planfeststellungsverfahren aufgrund zahlreicher vorher zu erledigender Prüfungen noch nicht gestartet sei.

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Der Bürgermeister der VG Loreley hat daher postwendend auf die aktuelle Pressemeldung der Kreisverwaltung, aus der zum Planfeststellungsverfahren nichts hervorgeht, reagiert und sich selbst erneut an die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin gewandt: „Heute, auf den Tag genau nahezu exakt ein Jahr später, habe ich von der beigefügten Pressemeldung der Kreisverwaltung Rhein-Lahn Kenntnis genommen. Ich begrüße ausdrücklich Ihr klares Bekenntnis zur 90 Prozent-Förderung, die Sie in Aussicht stellen, jedoch fehlt in der gesamten Meldung ein Satz zum Sachstand des Planfeststellungsverfahrens. Daher gestatten Sie mir bitte die konkrete Frage: Was ist seit Ihrem Schreiben am 1. November 2024 konkret seitens der Landesregierung und des Landesbetriebs Mobilität erledigt worden und ist das Planfeststellungsverfahren inzwischen gestartet?“, schreibt der Bürgermeister.

Mike Weiland stimmt darüber hinaus den beiden Landräten vollends zu und dankt ihnen für ihr Engagement im Sinne der Menschen für die Mittelrheinbrücke: „Die jahrzehntelange Diskussion rechts und links des Rheins braucht im Sinne der Menschen, des Tourismus und der Wirtschaft endlich einen Schub und klare Fakten.“

Auch wenn man heute so weit wie noch nie zuvor in der Angelegenheit sei, helfen nach Absichtsbekundungen nur das Erreichen fixdefinierter Meilensteine und eine klare und transparente Kommunikation gegenüber den Betroffenen vor Ort – und das nicht nur vor Wahlen, sondern regelmäßig, so Mike Weiland abschließend. (pm Verbandsgemeinde Loreley)

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