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Rhein-Lahn-Kreis

Große Unterstützung für Opfer der Flutkatastrophe

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Noch am Wochenende nach der Katastrophe half die Kleiderkammer der evangelischen Kirchengemeinde Nastätten mit Sachspenden, außerdem kommen Kollekten und Spenden der Kirchengemeinden den Menschen im Ahrtal zugute (Foto: Dekanat: Nassauer Land)
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RHEIN-LAHN Die Spendenbereitschaft für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal ist auch nach fast fünf Wochen in den evangelischen Kirchengemeinden ungebrochen groß.

Evangelische Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land beten und spenden für die Menschen im Ahrtal

Die Christen fühlten sich in den ersten Tagen nach der Flut nicht nur in Andacht und Gebet verbunden mit den Menschen im Krisengebiet, den Verstorbenen, deren Angehörigen, den Verletzten und denen, die Haus und Hof verloren haben und um ihre Zukunft bangen. Sowohl Sachspenden als auch Geld kommt dort seither an und wird auf unterschiedliche Weise gesammelt, um kurz- und langfristig die Schäden zu beseitigen und den Wiederaufbau zu ermöglichen.

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Hilfe mit Kollekten und Tandem-Flügen

So haben viele der mehr als 50 Kirchenvorstände im Dekanat beschlossen, die eigentlich für eigene Belange der Gemeinden vorgesehenen Gottesdienst-Kollekten an Hilfe-Initiativen im Ahrtal zu spenden. Was dabei insgesamt zusammenkommt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffern. Noch am Wochenende der Katastrophe packte das Team der Kleiderkammer in Nastätten Kisten mit Kleidung und Haushaltsgeräten, die ins Flutgebiet transportiert wurden. Mit einer außergewöhnlichen Idee hatte Singhofens Pfarrer Harald Peter Fischer in kurzer Zeit mehr als 1000 Euro gesammelt: er nahm gegen eine Spende Interessenten zu einem Flug im Doppelsitzer-Motorschirm mit.

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Fast 200 Euro brachten zwei kleine Andachten in Hunzel und Marienfels ein. Ein ökumenischer Gottesdienst zum Hilchenfest in Lorch erbrachte 835 Euro. In etlichen Konfirmationsgottesdiensten wurde ebenfalls an die Flutopfer gedacht; allein 500 Euro kamen so in Langenscheid und Geilnau zur Linderung der Not im Katastrophengebiet zusammen. Eine große Spendenbox ist auch in der Kirchlichen Sozialstation in Diez aufgebaut, mit dessen Inhalt möglichst konkret gespendet werden soll. Wie die Leiterin der Station Evelin Scheffler erklärt, werden die Spenden in Zusammenarbeit mit der Hochwasserhilfe Aar-Einrich im Krisengebiet für konkrete Maßnahme eingesetzt.

Schäden sind noch nicht zu beziffern

In den evangelischen Kirchengemeinden werden derzeit noch andere Projekte geplant, wie die Menschen an der Ahr, die Haus und Hof verloren haben, unterstützt werden können. Einige suchen auch noch konkrete Projekte, um etwa den Wiederaufbau evangelischer Kindertagesstätten zu ermöglichen. Allerdings gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine „Bestandsaufnahme“ darüber, welche kirchlichen Gebäude in welchem Ausmaß beschädigt wurden und entsprechende finanzielle Hilfe in welchem Zeitraum gebraucht wird. „Wir sind sehr dankbar für die vielen Hilfsangebote“, sagte ein Sprecher der rheinischen Landeskirche auf Anfrage des Dekanats Nassauer Land. Derzeit würden immer noch Trümmer und Dreck beseitigt und Notquartiere unterhalten. Auch ist vielerorts durch das fehlende Personal überhaupt noch nicht an einen regulären Betrieb zu denken. Das Dekanat Nassauer Land will sich als Träger von 18 Kindertagesstätten über eine vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung geschaffene Hilfsplattform an der Hilfe für Kitas an der Ahr beteiligen.

700 Übernachtungen für Familien

Wie alle evangelischen Landeskirchen leistet auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) konkrete finanzielle Hilfe und unterstützt etwa die Aufbauhilfen für Gemeinden in den Überschwemmungsgebieten mit 100.000 Euro. Sie hatte außerdem vor allem für Familien kostenfreie Übernachtungen in ihrer Jugendburg Hohensolms bei Wetzlar angeboten. Insgesamt stehen dort unter dem Motto „Auszeit von der Katastrophe“ 700 Übernachtungen mit Vollpension, pädagogischem Angebot und seelsorglicher Begleitung zur Verfügung.

Darüber hinaus ist nach wie vor die Notfallseelsorge sowohl im Krisengebiet im Einsatz als auch zur Nachbetreuung von Einsatzkräften, die zurückkehren. Im Rhein-Lahn-Kreis übernimmt die Notfallseelsorge Rhein-Lahn/Westerwald diese Aufgabe.

Klezmer-Konzert in Dachsenhausen für Insul

Ganz konkret wird derzeit zu einem Benefizkonzert in Dachsenhausen eingeladen. Am Samstag, 28. August gibt es dort in der evangelischen Kirche für angemeldete Personen zwei einstündige Klezmerkonzerte um 17 und um 20 Uhr. Die dabei eingehenden Spenden werden der Gemeinde Insul zu gute kommen, eine der Ortschaften, die von den Sturzfluten im Juli zu großen Teilen zerstört worden sind. Die Klezmer-Musiker Sabine Döll und Johannes Gräßer haben einen besonderen Bezug zu diesem Ort; ihr ehemaliges Ensemble „Sher on a Shier“, das auch in Dachsenhausen schon oft auftrat, gründete sich in Insul, spielte dort bei Festivals und bot dort Workshops an. Zu den Benefizkonzerten spielt außerdem Georg Brinkmann an der Klarinette. Dafür braucht es unbedingt einer Anmeldung.

Ökumenischer Taizé-Gottesdienst in Holzhausen

Bete, singe und halte Stille“ ist ein ökumenischer Abendgottesdienst überschrieben, zu dem die evangelische Kreuz-Jakobus-Gemeinde Holzhausen am Samstag, 21. August um 20 Uhr aufs Außengelände des Gemeindehauses einlädt. Die Gäste erwartet ein meditatives Abendgebet mit Gesängen aus Taizé. Im Anschluss an die stimmungsvolle Stunde gibt es dort mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Holzhausen an einem Lagerfeuer Stockbrot und gegrillte Würstchen.

Bereits am Nachmittag startet an gleicher Stelle ein Kinderbibeltag der Kirchengemeinde. Sämtliche Kollekten und Spenden des Nachmittags und des Abends sollen den Opfern der Flutkatastrophe im Ahrtal zu Gute kommen.

Ökumenischer Gottesdienst mit Bätzing und Bedford-Strohm

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Aachener Dom wollen die evangelische und die katholische Kirche sowie die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen Kirchen am Samstag, 28. August um 10 Uhr der Opfer der Flutkatastrophe gedenken. Dieser wird vom Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron, sowie mit Vertreterinnen und Vertreter anderer Religionen gestaltet. Der Gottesdienst wird um 10 Uhr live im ZDF übertragen.

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Politik

Cedric Crecelius aus Miehlen ist neuer stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union

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Foto: Ben Kurier | Archiv - Oktobermarkt Miehlen 2025
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MIEHLEN Beim Landestag der Jungen Union Rheinland-Pfalz Anfang November wurde Cedric Crecelius aus Miehlen mit 96 Prozent der Stimmen zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Der 32-Jährige führt im Rhein-Lahn-Kreis den CDU-Gemeindeverband Blaues Ländchen und ist zudem B-Kandidat von Matthias Lammert MdL für die Landtagswahl 2026.

Rund 200 Delegierte waren zur Versammlung nach Germersheim gekommen, um den Landesvorstand neu zu wählen. Im Amt bestätigt wurde der Landesvorsitzende Christopher Hauß (Germersheim). Ebenfalls wiedergewählt bzw. im Amt bestätigt wurden Jasmin Brandt (Bernkastel-Wittlich) als weitere stellvertretende Landesvorsitzende sowie Jan Scheuren (Mayen-Koblenz) als Schatzmeister.

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In seinem Statement nach der Wahl sprach Crecelius über aktuelle Herausforderungen in Rheinland-Pfalz, darunter die Situation der Kommunalfinanzen, den Zustand der Infrastruktur und den Lehrermangel an Schulen.

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Gesundheit

Hufeland-Klinik Bad Ems zählt 2026 erneut zu Deutschlands Top-Rehakliniken Bundesweite Spitzenbewertungen: FOCUS und STERN sind sich einig

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Foto: BEN Kurier - Fotomontage -
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BAD EMS Die Hufeland-Klinik Bad Ems zählt auch 2026 wieder zu den führenden Rehaeinrichtungen in Deutschland. Das Nachrichtenmagazin FOCUS hat die Einrichtung gleich in zwei Bereichen ausgezeichnet: als TOP-Rehaklinik Lunge 2026 sowie als TOP-Rehaklinik Post-COVID 2026. Damit bestätigt das Magazin erneut die besondere medizinische Kompetenz des Hauses, das sich seit Jahren auf die Behandlung und Rehabilitation von Lungenerkrankungen spezialisiert hat. Auch der STERN weist die Klinik im Sonderheft »Gute Kliniken für mich 2025« als eine der besten Rehaeinrichtungen Deutschlands aus und bestätigt damit die Einschätzung des Nachrichtenmagazin FOCUS.

Für Geschäftsführer Andre Theveßen ist die doppelte Anerkennung ein wichtiges Signal. Er hebt hervor, dass die Auszeichnung die kontinuierliche Leistung der gesamten Belegschaft widerspiegele und das medizinische Gesamtkonzept bestätige, das von der Akutbehandlung über rehabilitative Maßnahmen bis hin zur Nachsorge reicht. Ziel sei immer, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu begleiten und eine nachhaltige Stabilisierung ihrer Erkrankung zu erreichen.

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Die Hufeland-Klinik versteht sich nicht ausschließlich als Rehaeinrichtung, sondern als umfassendes Zentrum der Pneumologie. Unter einem Dach finden sich eine Akutstation, eine Intensiv- und eine zertifizierte Weaningstation, eine Station für pneumologische Komplexbehandlung, eine Intermediate Care-Einheit, ein Zentrum für pneumologische Rehabilitation, ein spezialisiertes Therapiezentrum für außerklinische Beatmung sowie ein anerkanntes Schlaflabor. Diese Struktur ermöglicht eine durchgehende Versorgung, wie sie in Deutschland nur wenige Kliniken anbieten können.

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Chefarzt Dr. Frank Wimmershoff betont, dass gerade chronisch Atemwegserkrankte oder Patientinnen und Patienten mit langfristigen Post-COVID-Symptomen von diesem ganzheitlichen Ansatz profitieren. Entscheidend sei, alle Phasen einer Erkrankung medizinisch und therapeutisch eng miteinander zu verzahnen und damit eine möglichst stabile gesundheitliche Perspektive zu schaffen.

Grundlage der FOCUS-Auszeichnung ist eine jährliche bundesweite Analyse des Rechercheinstituts FactField. Bewertet werden dabei unter anderem die medizinische Qualität, das fachliche Renommee, pflegerische Standards, Hygiene sowie die Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten. Laut FOCUS punktet die Klinik in Bad Ems besonders durch moderne diagnostische und therapeutische Verfahren, hohe Hygienestandards und eine eng abgestimmte Zusammenarbeit zwischen ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Teams.

Für Geschäftsführer Theveßen sind die positiven Rückmeldungen von Fachkollegen und Betroffenen gleichermaßen Bestätigung und Verpflichtung. Die Klinik wolle ihren Fokus auf Spezialisierung und hochwertigen medizinischen Standard weiter ausbauen – sowohl in der Akutmedizin als auch im rehabilitativen Bereich.

Mit den aktuellen FOCUS-Siegeln untermauert die Hufeland-Klinik Bad Ems ihren Rang als eines der leistungsstärksten Zentren für Lungenmedizin in Rheinland-Pfalz und als Einrichtung, die medizinische Expertise konsequent mit menschlicher Zuwendung verbindet.

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VG Nastätten

Nastätten holt Hightech: Michel Formenbau startet Drohnenproduktion im Gewerbegebiet

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NASTÄTTEN Im Gewerbegebiet Sandkaut II tut sich etwas – und zwar in einer Größenordnung, die weit über die Region hinausstrahlt. Nachdem die wirtschaftliche Lage in den Corona-Jahren und den Monaten nach Beginn des russischen Angriffskriegs spürbar abgebremst war, erlebt Nastätten nun einen neuen Schub. „Wir haben wieder richtig Drive in der Gewerbeentwicklung„, sagt Stadtbürgermeister Marco Ludwig, der sich sichtlich darüber freut, dass gleich mehrere innovativ ausgerichtete Unternehmen den Standort für sich entdecken.

30.000 Quadratmeter – und zwei starke Ansiedlungen

Rund 30.000 Quadratmeter Fläche stehen im erweiterten Gewerbegebiet zur Verfügung. Zwei Ansiedlungen konnten die Stadt und die Werbegemeinschaft zuletzt bereits finalisieren: Die Firma Comtec wird auf etwa 3.500 Quadratmetern ein neues Domizil errichten.

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Noch weitreichender aber ist die zweite Neuansiedlung: Das Technologie- und Entwicklungszentrum der Firma Michel Formenbau aus Lautert. Ein Unternehmen, das bisher vor allem als hochpräziser Werkzeugbauer für die kunststoffverarbeitende Industrie bekannt ist und sich nun aufmacht, in eine neue Liga der Hightech-Industrie einzutreten.

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Michel Formenbau: Vom Werkzeugbauer zum Hightech-Entwickler

Geschäftsführer Thorsten Michel beschreibt die Entwicklung seines Unternehmens als bewussten, strategischen Schritt: »Wir bauen Werkzeuge für die kunststoffverarbeitende Industrie und haben uns im Rahmen eines zweiten Standbeins weiterentwickelt. Forschung, Entwicklung, hochinnovative Leichtbauteile: das ist die Zukunft.«

Dafür entsteht in Nastätten jetzt ein komplett neues Technologiezentrum. Auf rund 2000 Quadratmetern Hallenfläche sollen zunächst 15 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen, weitere je nach Auftragslage möglich. Modernste Produktionsanlagen für die Partikelschaumstoffverarbeitung sind bereits bestellt. Doch der spannendste Teil folgt jetzt.

Hightech für ein großes Versandunternehmen: Eine Lieferdrohne von 2×2 Metern – made in Nastätten

Michel Formenbau hat einen ersten Großauftrag an Land gezogen: die Produktion eines zentralen Teils einer neuen Lieferdrohne. Die Größe: etwa 2 x 2 Meter. Gebaut wird nach Flugzeugbaunorm. Das Unternehmen übernimmt die Entwicklung und Fertigung der Flügel, die Konstruktion der Gehäusetechnik und die Abwurftechnik für die Paketzustellung.

Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, handelt es sich um ein Projekt für ein bekanntes internationales Versandunternehmen, das seine Waren künftig verstärkt per Drohne zustellen möchte. Ein Zukunftsmarkt, der weltweit mit enormem Tempo wächst. Dass ein Unternehmen im Rhein-Lahn-Kreis hier eine Schlüsselrolle spielt, ist bemerkenswert und ein handfester Standortvorteil für Nastätten.

Warum Nastätten?

Auf die Frage, warum sich Michel Formenbau ausgerechnet hier niederlässt, antwortet Thorsten Michel überraschend deutlich: »Weil wir einfach Lust darauf hatten. Weil es mit der Stadt hervorragend gepasst hat und wir stolz sind, das Gewerbegebiet vielleicht ein Stück weit mitprägen zu dürfen.«

Stadtbürgermeister Marco Ludwig sieht die Entwicklung ebenfalls als starkes Signal: »Wir freuen uns über das Vertrauen in Nastätten. Das bringt Arbeitsplätze, Innovation und Strahlkraft in die Region.«

Ein Standort mit Zukunft: für die Region und darüber hinaus

Mit der neuen Ansiedlung setzt Nastätten ein Ausrufezeichen. Während viele ländliche Regionen in Rheinland-Pfalz händeringend nach zukunftsorientierten Unternehmen suchen, gelingt hier ein Schritt, der die Region auf die Landkarte moderner Hightech-Industrien bringt. Das Gewerbegebiet Sandkaut II wird damit nicht nur erweitert, sondern inhaltlich neu definiert: weg von reinen Produktionsflächen, hin zu einem Zentrum für Technologie, Leichtbau und autonomes Fliegen.

Der Spatenstich für das neue Michel-Technologiezentrum wird in Kürze erwartet. Wenn alles nach Plan läuft, könnte bereits im kommenden Jahr die erste Lieferdrohne aus Nastätten in die Testphase gehen.

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