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Rhein-Lahn-Kreis

Eltern protestieren: Schlechte Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu Förderschulen?

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Eltern protestieren: Schlechte Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu Förderschulen? Foto: Envato
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RHEIN-LAHN Zum Beginn des Schuljahres gibt es ein neues Busunternehmen für die Beförderung von beeinträchtigten Schülern zu den Förderschulen. Zustande kam es, weil die Kreisverwaltung den Auftrag neu ausschreiben musste. Auf Presseanfrage des BEN Kurier erklärte der Kreis: »Die bisherige Beförderung zur Erich-Kästner-Schule war aufgrund vergaberechtlicher Vorgaben des Landesrechnungshofes zu kündigen und neu auszuschreiben. Die Ausschreibung erfolgte über ein vom Kreis beauftragtes Fachbüro. Neben dem Preis finden noch weitere Kriterien für die Vergabe an den jeweiligen Bieter Beachtung. Hierzu zählen unter anderem Nachweise zur Leistungsfähigkeit in technischer und beruflicher Hinsicht wie bspw. den Nachweis über Erfahrungen im freigestellten Schülerverkehr und den Einsatz entsprechend geeigneter Fahrzeuge, Fahrer und Begleitpersonal. Nach dem Anlaufen der Beförderung prüft die Kreisverwaltung zusammen mit der Schule und den Unternehmen, ob die vertraglichen Anforderungen eingehalten werden und ob es Probleme bei der Beförderung gibt.«

Das Busunternehmen wurde nicht befragt: Wir waren sehr erstaunt über die Presseberichtserstattung. Gesprochen haben die nicht mit uns. Lediglich die Rhein-Lahn-Zeitung und der BEN Kurier haben zu der Sache bei uns angefragt.«

Und genau die soll es laut Jessica Kraft aus Kördorf gegeben haben. Die Mutter einer neunjährigen Tochter veröffentlichte in den sozialen Medien einen offenen Brief: »Ich brauche Ihre Hilfe. Wir haben größere Probleme mit der neuen Schülerbeförderung zur Erich Kästner Schule und mit dem Umgang dazu mit der Kreisverwaltung. Seit der Neuausschreibung Ende des Schuljahres haben die meisten Eltern und Kinder ein neues Busunternehmen, welches gelinde gesagt, bei uns eine Katastrophe ist. Hier werden behinderte und schwerstbehinderte Kinder transportiert. Das Personal stellt sich nicht namentlich vor. Man wurde nicht im Vorfeld gefragt, ob z.B. ein Kindersitz benötigt wird. Wir hatten Freitag vor Schulbeginn noch nicht einmal die Information, welches Unternehmen fährt, geschweige denn um welche Uhrzeit das Kind geholt wird. Bis heute wurde ich nicht nach der Erkrankung meiner Tochter gefragt. Sie ist Epileptikerin, es ist kein Notfallmedikament an Bord. Ich habe Sorge es mitzugeben, da ich dem Personal die Verabreichung oral und rektal nicht zutraue. Manche der Fahrer und Begleitpersonen steigen nicht mal aus und helfen dem Kind beim Ein- und Aussteigen. Anstatt zu klingeln, stehen sie hupend im Wohngebiet. Das Personal wechselt häufig, das ist für behinderte Kinder ein Problem, da sie keine Bezugsperson haben und sich ständig auf neue Menschen einstellen müssen. Die Kinder werden mit den Worten aus dem Bus komplementiert: „Los jetzt, die anderen müssen auch heim“. Die Kreisverwaltung habe ich informiert. Es soll angeblich einen Infotag für die neuen Busunternehmen geben. Ich habe Herrn Lobitz gefragt, wann der stattfindet. Das wisse er noch nicht. Warum wird das nicht gemacht, bevor das Schuljahr und die neue Beförderung beginnt? Warum wird man als Eltern nicht informiert, wer das neue Unternehmen ist und um welche Uhrzeit das Kind geholt wird? Die meisten sind berufstätig, da müssen die Zeiten doch im Vorfeld abgesprochen werden. Höflichkeit und Respekt gegenüber den Kindern und Eltern darf man doch von einem Dienstleister, der das eigene schwerstbehinderte Kind transportiert, erwarten. Hier wird schließlich keine Fracht, sondern kleine, kranke Menschen transportiert. Ich wäre Ihnen über eine Berichterstattung sehr dankbar, um damit den Druck etwas dagegen zu unternehmen zu erhöhen. Man erhält leider den Eindruck, hier gehe es mal wieder nur ums Geld. Das billigere Busunternehmen erhält den Zuschlag, egal wie schlecht die Dienstleistung am Ende ist. Das Schlimmste ist, dass am Ende unsere beeinträchtigten Kinder die Leidtragenden sind.«

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Frau Kraft teilte in einem Telefonat dem BEN Kurier mit, dass ihre Tochter autistische Züge habe und gerade die Bindung zum Beförderungspersonal wichtig wäre. Wechselnde Fahrer wären sehr schwierig für ihr Kind. Das wäre beim vorherigen Busunternehmen immer sehr gut gelaufen. Nur selten wechselten die Fahrer.

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Wir unterhielten uns mit mehreren betroffenen Eltern. Zwischenzeitlich war der Kreis über Beschwerden informiert worden. Am vergangenen Freitag (15.09) erhielten wir vom Kreis die Beantwortung unserer gestellten Presseanfrage zu den geschilderten Vorgängen. Dennoch berichteten wir zunächst nicht und teilten das auch der Frau Kraft mit da die Sorgfaltspflicht der Presse es gebietet, alle Beteiligten anzuhören und dazu gehörte selbstverständlich im besonderen auch das betroffene Busunternehmen dazu.

»Wir waren sehr erstaunt über die Presseberichtserstattung. Gesprochen haben die nicht mit uns. Lediglich die Rhein-Lahn-Zeitung und der BEN Kurier haben zu der Sache bei uns angefragt«, teilte am Montag die Geschäftsführerin des Unternehmens mit. Damit Sie sich als Leser eine unvoreingenommene und eigene Meinung bilden können, haben wir die Aussagen des Kreises, des offenen Briefes der Frau Kraft sowie Elternaussagen und des Busunternehmens gegenübergestellt.

Aussage offener Brief: Wir hatten Freitag vor Schulbeginn noch nicht einmal die Information, welches Unternehmen fährt, geschweige denn um welche Uhrzeit das Kind geholt wird.“

Unternehmen: „Leider haben wir erst 10 Tage vor Beförderungsbeginn der Schüler, vom Kreis die Liste der rund 100 Kinder bekommen. Donnerstags erhielten wir einen Anruf eines Elternteils. Da waren wir mitten in einer Planungskonferenz. Wir konnten zu dem Zeitpunkt tatsächlich noch keine konkrete Aussage machen, sondern erst einen Tag später.

Aussage Eltern: Unternehmen nicht nach Qualifikation, sondern niedrigsten Preis ausgewählt

Kreis: Die Ausschreibung erfolgte über ein vom Kreis beauftragtes Fachbüro. Neben dem Preis finden noch weitere Kriterien für die Vergabe an den jeweiligen Bieter Beachtung. Hierzu zählen unter anderem Nachweise zur Leistungsfähigkeit in technischer und beruflicher Hinsicht wie bspw. den Nachweis über Erfahrungen im freigestellten Schülerverkehr und den Einsatz entsprechend geeigneter Fahrzeuge, Fahrer und Begleitpersonal.

Unternehmen: „Seit 19 Jahren befördern wir im Rhein-Lahn-Kreis beeinträchtigte Schüler an ihre Schulen. Unsere Mitarbeiter sind und werden fortlaufend sensibilisiert und geschult im Umgang mit Beeinträchtigten. Wir haben das günstigste Angebot abgegeben und das nicht ohne Grund. Trotz günstigsten Preis erhalten wir etwa 100 Prozent mehr als in der normalen Personenbeförderung. Gerade da sehen wir es so, dass es sich um Steuergelder handelt und das für uns mehr als ausreichend ist. Wir können dadurch unsere Fahrer fortlaufend weiterbilden und sogar besser bezahlen.“

Aussage offener Brief: Es ist kein Notfallmedikament an Bord. Ich habe Sorge es mitzugeben, da ich dem Personal die Verabreichung oral und rektal nicht zutraue.

Unternehmen: »Unsere Fahrer sind angehalten, keine Medikamente an Schüler zu verabreichen. Bei der Herausgabe stehen sie mit einem Bein im Gefängnis. Es könnte zu einer Falschmedikation kommen. Eine Notfallmedikation ist ein Sonderfall. Dazu müssen uns aber vorab die Eltern informieren.«

Aussage Eltern: Beschwerden wird nicht nachgegangen

Kreis: Unabhängig davon gehen wir Beschwerden von Eltern oder der Schule zeitnah nach.  Wir haben das Unternehmen nochmals ausdrücklich auf seine vertraglichen Verpflichtungen hingewiesen.

Unternehmen: »Beschwerden und Anregungen nehmen wir sehr ernst und gehen denen umgehend nach. Bisher war es so, dass die Beschwerden fast ausnahmslos an den Kreis gerichtet wurden und leider nicht an uns und es dadurch zu Verzögerungen kam.  Lediglich ein Elternteil wendete sich direkt an uns. Der Beschwerde bin ich persönlich nachgegangen, indem ich selber die Beförderungstour gefahren bin. Richtig ist, dass der Kreis mit uns das Gespräch suchte, und wir gemeinsam an der Optimierung der Fahrten arbeiten. Wir hegen große Empathie und Respekt für die Kinder. Für uns ist der sichere Transport eine Herzensangelegenheit. Und sollte es da dennoch einmal zu Schwierigkeiten kommen, sind wir der erste Ansprechpartner und bitten um eine Information, um überhaupt sofort reagieren zu können. Zu Beginn ist es eine Kennenlernphase, die sich erfahrungsgemäß nach wenigen Wochen legt. Die Kinder lernen uns kennen und wir die Kinder.«

Aussage Eltern und offener Brief: Es wird nicht nach besonderem Betreuungsbedarf eingegangen oder gefragt und die Fahrer stellen sich nicht vor

Kreis: Hierzu zählen selbstverständlich ein angemessener Kontakt und Umgang mit allen Beteiligten der Beförderung. Auch die Absprache und Einhaltung der Beförderungszeiten zählen hierzu.

Unternehmen: »Aktuell sind mehr als hundert neue Kinder bei uns in der Beförderung. Die meisten Kinder sind sehr selbständig und ein besonderer Betreuungsbedarf ist nicht bekannt. Wir gehen davon aus, dass uns die Eltern informieren, wenn ein Kind erweiterte Betreuung benötigt und nicht andersherum. Sobald wir davon Kenntnis haben, wird das protokolliert und bestmöglich berücksichtigt.  Ob die Fahrer sich bei allen Kindern vorgestellt haben, wissen wir nicht. In der Regel bildet sich nach einigen Wochen ein Vertrauensverhältnis. Wir werden das aber noch einmal ansprechen.«

Offener Brief: Ständig wechselndes Personal

Kreis: Darüber hinaus soll das eingesetzte Fahr- und Begleitpersonal, soweit möglich, nicht wechseln und die Touren dementsprechend mit denselben Personen besetzt sein.

Unternehmen: »Es ist schlichtweg falsch, dass ständig wechselndes Personal auf den Touren eingesetzt wird. Richtig ist, dass unsere Fahrer sehr bewusst feste Touren haben, um ein Vertrauensverhältnis mit den Kindern aufbauen zu können. Richtig ist aber auch, dass es durch krankheitsbedingte Ausfälle oder Urlaubsregelungen zu übergangsweisen Ersatzfahrern kommen kann.«

Und was machen Sie jetzt mit den Informationen? Jetzt können sie sich ohne tendeziöse Berichterstattung frei eine Meinung bilden. Sämtliche Beteiligten kamen zu Wort und wir lassen es unkommentiert.

 

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  1. Michael Eberhardt

    12. Oktober 2023 at 12:45

    BILLIG IST NICHT IMMER AM BESTEN!

    Mit Bestürzung las ich am 09.10.2023 in der Rhein-Lahn-Zeitung zum zweiten Mal einen Artikel über den Schülertransport beeinträchtigter Kinder zu den Förderschulen. Man hätte nämlich meinen können, dass sich die Situation mittlerweile nach der Kritik der Eltern zum Besseren entwickelt hätte.
    Der Rechnungshof hatte die Kreisverwaltung Rhein-Lahn angewiesen, die Beförderung der behinderten Kinder neu auszuschreiben. Dies erfolgte über ein Fachbüro.
    Man nahm den „billigsten“ Anbieter, die Fa. Fluck aus Nastätten und die Fa. Klotz hatte das Nachsehen, weil der Preis höher war. Offensichtlich ging es hierbei nur um das Geld und es erfolgte keine Qualitätsprüfung durch das Fachbüro, das übrigens auch nicht umsonst arbeitet. Die Eltern, deren Kinder zuvor von der Fa. Klotz zu den Förderschulen gebracht wurden, waren mit dieser Firma und den Fahrern zufrieden, während die Fahrer des jetzigen Unternehmens Fluck offenbar nicht in der Lage sind, die behinderten Kinder entsprechend zu befördern.
    Die Fahrer müssen den Kindern den Gang zur Toilette gewähren, sie müssen in einem entsprechenden Kindersitz transportiert werden, benötigte Notfallmedikamente müssen im Fahrzeug sein und der Fahrer muss in der Lage sein, diese Medikamente auch den Kindern im Notfall zu verabreichen. Landrat Denninghoff sollte die Angelegenheit zur „Chefsache“ erklären, denn dieser Zustand ist nicht länger tragbar und den Kindern und Eltern nicht zuzumuten.
    Michael Eberhardt, AfD-Kreistagsfraktion

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VG Nastätten

Nastätten holt Hightech: Michel Formenbau startet Drohnenproduktion im Gewerbegebiet

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NASTÄTTEN Im Gewerbegebiet Sandkaut II tut sich etwas – und zwar in einer Größenordnung, die weit über die Region hinausstrahlt. Nachdem die wirtschaftliche Lage in den Corona-Jahren und den Monaten nach Beginn des russischen Angriffskriegs spürbar abgebremst war, erlebt Nastätten nun einen neuen Schub. „Wir haben wieder richtig Drive in der Gewerbeentwicklung„, sagt Stadtbürgermeister Marco Ludwig, der sich sichtlich darüber freut, dass gleich mehrere innovativ ausgerichtete Unternehmen den Standort für sich entdecken.

30.000 Quadratmeter – und zwei starke Ansiedlungen

Rund 30.000 Quadratmeter Fläche stehen im erweiterten Gewerbegebiet zur Verfügung. Zwei Ansiedlungen konnten die Stadt und die Werbegemeinschaft zuletzt bereits finalisieren: Die Firma Comtec wird auf etwa 3.500 Quadratmetern ein neues Domizil errichten.

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Noch weitreichender aber ist die zweite Neuansiedlung: Das Technologie- und Entwicklungszentrum der Firma Michel Formenbau aus Lautert. Ein Unternehmen, das bisher vor allem als hochpräziser Werkzeugbauer für die kunststoffverarbeitende Industrie bekannt ist und sich nun aufmacht, in eine neue Liga der Hightech-Industrie einzutreten.

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Michel Formenbau: Vom Werkzeugbauer zum Hightech-Entwickler

Geschäftsführer Thorsten Michel beschreibt die Entwicklung seines Unternehmens als bewussten, strategischen Schritt: »Wir bauen Werkzeuge für die kunststoffverarbeitende Industrie und haben uns im Rahmen eines zweiten Standbeins weiterentwickelt. Forschung, Entwicklung, hochinnovative Leichtbauteile: das ist die Zukunft.«

Dafür entsteht in Nastätten jetzt ein komplett neues Technologiezentrum. Auf rund 2000 Quadratmetern Hallenfläche sollen zunächst 15 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen, weitere je nach Auftragslage möglich. Modernste Produktionsanlagen für die Partikelschaumstoffverarbeitung sind bereits bestellt. Doch der spannendste Teil folgt jetzt.

Hightech für ein großes Versandunternehmen: Eine Lieferdrohne von 2×2 Metern – made in Nastätten

Michel Formenbau hat einen ersten Großauftrag an Land gezogen: die Produktion eines zentralen Teils einer neuen Lieferdrohne. Die Größe: etwa 2 x 2 Meter. Gebaut wird nach Flugzeugbaunorm. Das Unternehmen übernimmt die Entwicklung und Fertigung der Flügel, die Konstruktion der Gehäusetechnik und die Abwurftechnik für die Paketzustellung.

Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, handelt es sich um ein Projekt für ein bekanntes internationales Versandunternehmen, das seine Waren künftig verstärkt per Drohne zustellen möchte. Ein Zukunftsmarkt, der weltweit mit enormem Tempo wächst. Dass ein Unternehmen im Rhein-Lahn-Kreis hier eine Schlüsselrolle spielt, ist bemerkenswert und ein handfester Standortvorteil für Nastätten.

Warum Nastätten?

Auf die Frage, warum sich Michel Formenbau ausgerechnet hier niederlässt, antwortet Thorsten Michel überraschend deutlich: »Weil wir einfach Lust darauf hatten. Weil es mit der Stadt hervorragend gepasst hat und wir stolz sind, das Gewerbegebiet vielleicht ein Stück weit mitprägen zu dürfen.«

Stadtbürgermeister Marco Ludwig sieht die Entwicklung ebenfalls als starkes Signal: »Wir freuen uns über das Vertrauen in Nastätten. Das bringt Arbeitsplätze, Innovation und Strahlkraft in die Region.«

Ein Standort mit Zukunft: für die Region und darüber hinaus

Mit der neuen Ansiedlung setzt Nastätten ein Ausrufezeichen. Während viele ländliche Regionen in Rheinland-Pfalz händeringend nach zukunftsorientierten Unternehmen suchen, gelingt hier ein Schritt, der die Region auf die Landkarte moderner Hightech-Industrien bringt. Das Gewerbegebiet Sandkaut II wird damit nicht nur erweitert, sondern inhaltlich neu definiert: weg von reinen Produktionsflächen, hin zu einem Zentrum für Technologie, Leichtbau und autonomes Fliegen.

Der Spatenstich für das neue Michel-Technologiezentrum wird in Kürze erwartet. Wenn alles nach Plan läuft, könnte bereits im kommenden Jahr die erste Lieferdrohne aus Nastätten in die Testphase gehen.

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VG Bad Ems-Nassau

Funktionierende Dorfgemeinschaft: Gemeinde Singhofen spendet 500 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn

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SINGHOFEN In diesem Jahr ging Singhofen bei seinem Heimatfest neue Wege. Der Luftballonumzug der Kinder wurde um zwei Stunden vorverlegt und anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt. Über das Ergebnis der Veranstaltung konnten sich jetzt die Verantwortlichen des Hospizes Rhein-Lahn freuen.

Ortsbürgermeister Detlef Paul und die erste Beigeordnete Ira Strack übergaben an Hospizleiterin Hanne Benz und Rainer Lindner, den Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, eine Spende in Höhe von 500 Euro.

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Zusammengekommen war das Geld durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen. Etliche Frauen des Ortes hatten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Dieses wurde gut angenommen, wobei der Seniorenausschuss die Bewirtung übernahm. Das, so der Ortsbürgermeister, sei ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

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Hanne Benz und Rainer Lindner bedankten sich herzlich für die Spende. Solche Spenden seien außerordentlich wichtig, um die Finanzlücke zu füllen, die dadurch entstehe, dass die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Kosten übernehmen. (pm vy)

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Blaulicht

Feuerwehr-Ehrungen der Verbandsgemeinde Diez: Dank für jahrzehntelanges Engagement

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Foto: VG Diez / O. Schäffer
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DIEZ In der Orangerie von Schloss Oranienstein fand am Abend des 13. November die diesjährige Ehrungsveranstaltung für Feuerwehrangehörige der Verbandsgemeinde Diez statt. Bürgermeisterin Maren Busch und Landrat Jörg Denninghoff zeichneten zahlreiche Feuerwehrangehörige für langjährige Verdienste aus, außerdem wurden Kameradinnen und Kameraden aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Zu Beginn der Veranstaltung gedachte die Versammlung in einer Schweigeminute der verstorbenen Feuerwehrkameraden Carsten Schwarz und Thomas Thorn sowie aller weiteren im vergangenen Jahr verstorbenen Feuerwehrleuten.

In ihrer Ansprache würdigte Bürgermeisterin Busch das unermüdliche Engagement der Feuerwehrangehörigen: „Feuerwehr ist #Immerda – Tag und Nacht, an Feiertagen und auch im Urlaub. Dieses Ehrenamt ist alles andere als selbstverständlich.“ Sie hob hervor, dass die Kameradinnen und Kameraden nicht nur bei Einsätzen rund um die Uhr zur Stelle seien, sondern sich auch in Übungen, Lehrgängen, der Ausbildung sowie in Festen, Fördervereinen und überregionalen Einsätzen engagieren. Besonders er wähnte sie markante Einsätze des vergangenen Jahres, darunter der Trafobrand in Holzappel, der Gebäudebrand in Fachingen, die Explosion in Laurenburg sowie der Brand im Steinbruch Steinsberg und ganz aktuell den Brand in einerm Altendiezer Einkaufsmarkt. Die Bürgermeisterin dankte den Einsatzkräften für ihre Zuverlässigkeit, ihre Kameradschaft und ihr Durchhaltevermögen.

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Sie wies auf die erreichten Fortschritte in Technik, Ausstattung und Infrastruktur hin, darunter der Beitritt zum Feuerwehr-Dienstleistungszentrum, die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge sowie die Fertigstellung mehrerer neuer bzw. umfassend sanierter Gerätehäuser. Auch die Einführung der digitalen Alarmierung und die Unterstützung bei der Sandsackfüllaktion zur Gefahrenvorsorge hob sie hervor. Mit dem neuen Feuerwehrbedarfs- und Entwicklungsplan werde die Planung und Optimierung von Ausstattung, Ausbildung und Personal in den kommenden fünf Jahren transparent und realistisch gestaltet. Hierauf aufbauend wird der Verbandsgemeinderat einen konkreten Maßnahmenplan erarbeiten. Die Bürgermeisterin betonte, dass Investitionsprojekte Schritt für Schritt umgesetzt würden, immer mit dem Ziel, Arbeitsschutz, Einsatzbedingungen und Motivation der Einsatzkräfte zu verbessern. Abschließend dankte sie allen Feuerwehrangehörigen nochmals persönlich und auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Diez für ihren unermüdlichen Einsatz: „Ihr seid das Herzstück unserer Feuerwehr, und für euren Beitrag gebührt euch größter Respekt.“

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Sodann ehrte die Bürgermeisterin die Kameradinnen und Kameraden für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Zu den Geehrten gehören: Leon Weimer (Altendiez), Luca Fogolin (Birlenbach),  Marc Isselbächer (Holzappel), Lukas Nink (Holzheim), Kim Epstein (Isselbach), Benjamin Schilling (Isselbach), Eric Maxeiner (Scheidt), Robin Merkler (Scheidt) und Teresa Kroll (Scheidt). Anschließend nahm sie die Ehrungen für 25 Jahre aktiven Dienst vor: Peter Albus (Aull), Markus Bäcker (Charlottenberg), Nadine Gronewold (Diez), Frank Ackermann (Eppenrod), Kevin  Hubert (Isselbach) und Florian Schölkmann (Steinsberg).

Daraufhin übernahm Landrat Jörg Denninghoff die Ehrungen für besonders langjährigen Dienst: Für 35 Jahre aktiven Dienst wurden ausgezeichnet: Olaf Roßtäuscher (Altendiez), Markus Wolf (Cramberg), Isabel Stein (Diez), Thorsten Kasper (Eppenrod), Bruno Stecker (Eppenrod), Sascha Faßbender (Hambach) und Tobias Meffert (Laurenburg). Die Ehrungen für 45 Jahre aktiven Dienst nahm der Landrat ebenfalls persönlich vor: Udo Saß (Aull), Andreas Schmittel (Aull), Rüdiger Bostelmann (Diez) und Werner Wölbert (Isselbach). Darüber hinaus wurden Feuerwehrangehörige verabschiedet, die die Altersgrenze erreicht hatten, sowie infolge Zeitablauf ausgeschiedene Funktionsträger gewürdigt. Zu den Entpflichteten und ausgeschiedenen Funktionsträgern zählen: Peter Fast (Altendiez), Michael Alfred Holleyn (Balduinstein), Klaus Artur Langschied (Birlenbach), Rüdiger Gemmer (Charlottenberg), Erhard Stötzer (Cramberg), Walter Bernd Stillger (Diez), Heinz Dieter Aloys Buhs (Eppenrod), Bruno Stecker (Eppenrod), Edwin Sukdolak (Geilnau), Clementine Maria Storto (Heistenbach), Detlef Theo Ott Holzappel) und Ulrich Thiem (Steinsberg). Ausgeschiedene Funktionsträger sind Walter Bernd Stillger (Diez), Roland Hofmann (Scheidt) und Ulrich Thiem (Steinsberg). Sie alle erhielten ein Weinpräsent.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichens am Bande an Andreas Moog (Eppenrod) für herausragende Dienste während seiner 25 Jahre in Führungsverantwortung. (Ein gesonderter Bericht hierzu folgt.)

Zum Ende des Ehrungsabends ergriffen Marcus Grün und Thomas Wilbert, Wehrleiter bzw. stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde, das Wort und schlossen sich den lobenden Worten der Bürgermeisterin an. Beide betonten die herausragende Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und Professionalität aller Feuerwehrangehörigen und hoben hervor, wie sehr der gemeinsame Zusammenhalt die Arbeit der Feuerwehr prägt. „Ohne diese engagierten Frauen und Männer wäre ein sicherer und verlässlicher Feuerwehrdienst in unserer Verbandsgemeinde nicht möglich“, erklärte Marcus Grün.

Auch Thomas Wilbert bedankte sich bei allen Einsatzkräften für ihr kontinuierliches Engagement und vergaß dabei nicht, auch die Ehefrauen, -männer und Lebenspartner der Aktiven für  deren familiären Rückhalt zu würdigen: „Unser Hobby ist zeitlich leider nur bedingt planbar – nämlich bei Übungen.“ (pm VG Diez)

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