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VG Bad Ems-Nassau

Die Höllentage von Nassau

NASSAU Vor 76 Jahren kam der Tod auch nach Nassau – Amerikanische Bomber legten am 1./2. Februar und 19. März 1945 die Grafenstadt in Schutt und Asche

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Auch das Rathaus wurde von den Bombenangriffen nicht verschont.
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NASSAU Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg – Hitlers Ziel war die Eroberung von „Lebensraum im Osten“. Weltweit kosten die jahrelangen Kämpfe mehr als 50 Millionen Menschen das Leben.

Nie vorher hat ein zwischenstaatlicher Krieg unter der Zivilbevölkerung – den sogenannten Nicht-Kombattanten – so viele Opfer gekostet wie der Zweite Weltkrieg. Nie vorher wurden – wie im Zweiten Weltkrieg – Zivilisten mit Absicht und unter dem Vorwand, die Moral des Gegners zu brechen getötet.

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Nie vorher wurden flächenmäßig und total menschliche Ansiedlungen, ganze Städte und Dörfer zerstört um Ideologien zu bekämpfen. Erst am 8. Mai 1945 endet der Krieg mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.

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In Deutschland blieb die Zivilbevölkerung zunächst von den Kämpfen verschont. Doch im März 1942 änderten die Alliierten ihre militärische Taktik. Jetzt flogen ihre Piloten auch schwere Luftangriffe nicht nur gegen deutsche Großstädte, sondern auch nach ihrer Meinung wichtig strategische Punkte im Hinterland, bei denen Männer, Frauen und Kinder im Bombenhagel starben. So auch am 1. und 2. Februar, sowie 19. März 1945, als der Krieg nach Nassau kam.

Amerikanische Bomber legten am 1./2. Februar und 19. März 1945 die Grafenstadt in Schutt und Asche

Die Lahnstrecke zählte durch die Bahnlinie mit zu einem dieser strategisch wichtigen Punkte. Sie geriet nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, vor allem aber während und nach der Ardennen-Offensive von Dezember 1944 bis Ende Januar 1945 auf die Zielliste der US Air Force. Nach Erreichen der Rheinlinie zwischen Koblenz und Bingen – Anfang März 1945 – wurde von den Amerikanern die Frontlinie um 150 Kilometer vorgeschoben und damit geriet Nassau mit ins Kampfgebiet.

Dass Angriffe auf Nassau von der US Air Force geplant wurden, beweist eine Luftaufnahme vom 19. September 1944. Offizielles Angriffsziel war die Eisenbahnbrücke, welche am 1. und 2. Februar März 1945 – bei mehreren Luftangriffen durch amerikanische Kurzstreckenbomber – angegriffen wurde und sich dadurch über die Grafenstadt ein Feuersturm entfachte, mit verheerendem Ausmaß: Zerbombte Häuser und Straßen, sowie ausgebrannte fensterlose Häuserfassaden, ein zerstörtes Krankenhaus – das als Lazarett diente – und endlose Trümmerberge, unter denen zahlreiche Tote begraben lagen.

Der Angriff am 2. Februar begann zur Mittagszeit, dauerte rund eine Stunde und forderte den Tod von 40 Zivilisten und schätzungsweise mehr als 120 verwundeten Soldaten, die im Kurhaus untergebracht waren. Die Luftaufnahme vom 14. März dokumentierte das Ergebnis dieses Angriffes und diente wohl schon zur Vorbereitung des Angriffes fünf Tage später.

Auch das Rathaus wurde von den Bombenangriffen nicht verschont.

Der Angriff von 72 zweimotorigen US Kurzstreckenbomben am 19. März – wieder in der Mittagszeit und dauerte erneut rund eine Stunde – galt der innenstädtischen Straßenkreuzung Obertal-Amtsstraße-Kaltbachstraße. Sie war für die US Streitkräfte von militärischer Bedeutung, denn Trümmerschutt sollte Transporte der Wehrmacht blockieren.

Der Tod von Zivilpersonen und die Zerstörung ziviler Einrichtungen wurden dabei in Kauf genommen. Abgeworfen wurden 125 Tonnen Sprengbomben. Dabei waren 86 Opfer, davon 57 allein in den Schutzräumen der „Löwenbrauerei“, heute „Günter-Leifheit-Kulturhaus“, zu beklagen. Besser erging es jenen Menschen, die sich in das weiter oben gelegene RAD-Gebäude („Reicharbeitsdienst“) flüchteten – sie überlebten. Mindestens 1 500 Menschen, also mehr als die Hälfte der Bevölkerung, waren obdachlos. Gemessen an der Bevölkerungszahl starben in den letzten Kriegswochen fünf Prozent der Einwohner.

Für Nassau ging am 27. März 1945 der Krieg – nachdem nur wenige Tage nach den Luftangriffen sich die Deutschen aus Nassau zurückzogen ohne zuvor die Lahnbrücken gesprengt zu haben, sowie die US-Truppen zwei Tage vorher den Rhein bei Braubach und Boppard überquerten, über den Taunus vordrangen und Nassau am 27. März besetzten – zu Ende. Zurück blieb von der Schönheit der Grafenstadt an der unteren Lahn – außer den zahlreichen Toten – kaum etwas übrig, denn sie lag bis zu 80 Prozent in Trümmern. (Text und Repros: Achim Steinhäuser)

Gedenken der Bombenopfer in Nassau

Vor 76 Jahren wurden in den letzten Kriegswochen des 2. Weltkrieges, die Stadt Nassau in mehreren Bombenangriffen zerstört. Die schlimmsten Angriffe der US-Streitkräfte wurde am 2.Februar und am 19 März 1945 geflogen. Diese Bombardierungen rissen zahlreiche Zivilisten in den Tod, obwohl sie in den Schutzräumen der damaligen Löwenbrauerei – heute Günter Leifheit Kulturhaus – geflüchtet waren.

Dieser Opfer wollen die Stadt Nassau und der Geschichtsverein Nassau am Jahrestag – 19. März 2021 um 12 Uhr – mit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel, am oberen Eingang des Günter Leifheit Kulturhaus, gedenken.

Zu dieser Gedenkfeier lädt Stadtbürgermeister Manuel Liguori alle Bürgerinnen und Bürger, auch im Namen des Geschichtsvereins Nassau, ganz herzlich ein.

 

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VG Bad Ems-Nassau

Ein Jahrhundertleben: Dausenau gratuliert Erna Schäfer zum 103. Geburtstag

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Foto: Ortsgemeinde Dausenau
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DAUSENAU Ein außergewöhnliches Jubiläum durfte im Sonnenau gefeiert werden: Erna Schäfer wurde 103 Jahre alt. Ihren Ehrentag verbrachte sie, ganz nach ihrem Wunsch, in den eigenen vier Wänden, umringt von ihrer Familie. Die Jubilarin wurde 1922 in Wirges geboren und lebte 95 Jahre im oberen Westerwald, bevor sie zu ihren Angehörigen nach Dausenau zog. Dort wird sie bis heute liebevoll von ihren Kindern und weiteren Familienmitgliedern umsorgt.

Die Gratulation zu einem 103. Geburtstag ist selbst für erfahrene Kommunalvertreter ein seltenes Ereignis. Claus Eschenauer überbrachte in Vertretung des Landrates die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und der Kreisverwaltung. Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Bruchhäuser gratulierte im Namen der Verbandsgemeinde Bad Ems–Nassau.

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An der Spitze der Gratulanten stand Ortsbürgermeisterin Michelle Wittler, die im Namen der Ortsgemeinde Dausenau herzlich gratulierte und ein Präsent überreichte. »Frau Schäfer hat ein beeindruckendes Leben geführt. Es erfüllt mich mit großer Freude, dass sie ihren 103. Geburtstag im vertrauten Kreis der Familie und hier bei uns in Dausenau feiern kann«, sagte Wittler.

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Bei Kaffee und Kuchen wurden Erinnerungen geteilt und kleine Einblicke in ein bewegtes Jahrhundertleben gewonnen. Alle Anwesenden zeigten sich dankbar und berührt, dass Frau Schäfer weiterhin im familiären Umfeld leben kann. (dk).

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Gesundheit

Hufeland-Klinik Bad Ems zählt 2026 erneut zu Deutschlands Top-Rehakliniken Bundesweite Spitzenbewertungen: FOCUS und STERN sind sich einig

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Foto: BEN Kurier - Fotomontage -
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BAD EMS Die Hufeland-Klinik Bad Ems zählt auch 2026 wieder zu den führenden Rehaeinrichtungen in Deutschland. Das Nachrichtenmagazin FOCUS hat die Einrichtung gleich in zwei Bereichen ausgezeichnet: als TOP-Rehaklinik Lunge 2026 sowie als TOP-Rehaklinik Post-COVID 2026. Damit bestätigt das Magazin erneut die besondere medizinische Kompetenz des Hauses, das sich seit Jahren auf die Behandlung und Rehabilitation von Lungenerkrankungen spezialisiert hat. Auch der STERN weist die Klinik im Sonderheft »Gute Kliniken für mich 2025« als eine der besten Rehaeinrichtungen Deutschlands aus und bestätigt damit die Einschätzung des Nachrichtenmagazin FOCUS.

Für Geschäftsführer Andre Theveßen ist die doppelte Anerkennung ein wichtiges Signal. Er hebt hervor, dass die Auszeichnung die kontinuierliche Leistung der gesamten Belegschaft widerspiegele und das medizinische Gesamtkonzept bestätige, das von der Akutbehandlung über rehabilitative Maßnahmen bis hin zur Nachsorge reicht. Ziel sei immer, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu begleiten und eine nachhaltige Stabilisierung ihrer Erkrankung zu erreichen.

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Die Hufeland-Klinik versteht sich nicht ausschließlich als Rehaeinrichtung, sondern als umfassendes Zentrum der Pneumologie. Unter einem Dach finden sich eine Akutstation, eine Intensiv- und eine zertifizierte Weaningstation, eine Station für pneumologische Komplexbehandlung, eine Intermediate Care-Einheit, ein Zentrum für pneumologische Rehabilitation, ein spezialisiertes Therapiezentrum für außerklinische Beatmung sowie ein anerkanntes Schlaflabor. Diese Struktur ermöglicht eine durchgehende Versorgung, wie sie in Deutschland nur wenige Kliniken anbieten können.

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Chefarzt Dr. Frank Wimmershoff betont, dass gerade chronisch Atemwegserkrankte oder Patientinnen und Patienten mit langfristigen Post-COVID-Symptomen von diesem ganzheitlichen Ansatz profitieren. Entscheidend sei, alle Phasen einer Erkrankung medizinisch und therapeutisch eng miteinander zu verzahnen und damit eine möglichst stabile gesundheitliche Perspektive zu schaffen.

Grundlage der FOCUS-Auszeichnung ist eine jährliche bundesweite Analyse des Rechercheinstituts FactField. Bewertet werden dabei unter anderem die medizinische Qualität, das fachliche Renommee, pflegerische Standards, Hygiene sowie die Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten. Laut FOCUS punktet die Klinik in Bad Ems besonders durch moderne diagnostische und therapeutische Verfahren, hohe Hygienestandards und eine eng abgestimmte Zusammenarbeit zwischen ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Teams.

Für Geschäftsführer Theveßen sind die positiven Rückmeldungen von Fachkollegen und Betroffenen gleichermaßen Bestätigung und Verpflichtung. Die Klinik wolle ihren Fokus auf Spezialisierung und hochwertigen medizinischen Standard weiter ausbauen – sowohl in der Akutmedizin als auch im rehabilitativen Bereich.

Mit den aktuellen FOCUS-Siegeln untermauert die Hufeland-Klinik Bad Ems ihren Rang als eines der leistungsstärksten Zentren für Lungenmedizin in Rheinland-Pfalz und als Einrichtung, die medizinische Expertise konsequent mit menschlicher Zuwendung verbindet.

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VG Bad Ems-Nassau

Funktionierende Dorfgemeinschaft: Gemeinde Singhofen spendet 500 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn

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SINGHOFEN In diesem Jahr ging Singhofen bei seinem Heimatfest neue Wege. Der Luftballonumzug der Kinder wurde um zwei Stunden vorverlegt und anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt. Über das Ergebnis der Veranstaltung konnten sich jetzt die Verantwortlichen des Hospizes Rhein-Lahn freuen.

Ortsbürgermeister Detlef Paul und die erste Beigeordnete Ira Strack übergaben an Hospizleiterin Hanne Benz und Rainer Lindner, den Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, eine Spende in Höhe von 500 Euro.

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Zusammengekommen war das Geld durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen. Etliche Frauen des Ortes hatten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Dieses wurde gut angenommen, wobei der Seniorenausschuss die Bewirtung übernahm. Das, so der Ortsbürgermeister, sei ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

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Hanne Benz und Rainer Lindner bedankten sich herzlich für die Spende. Solche Spenden seien außerordentlich wichtig, um die Finanzlücke zu füllen, die dadurch entstehe, dass die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Kosten übernehmen. (pm vy)

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