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VG Bad Ems-Nassau

Michelsmarkt in Nassau: Verrückt, ausgelassen und einfach einzigartig

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Gut besuchter Michelsmarkt in Nassau
Foto: BEN Kurier
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NASSAU Ein Michelsmarkt ohne Luftballonumzug? Kaum vorstellbar! Und so startete auch in diesem Jahr das Traditionsfest mit hunderten bunten Ballons, die über Nassau in den Himmel stiegen. Entlang der Straßen reihte sich anschließend Stand an Stand: von herzhaften Spezialitäten über kunsthandwerkliche Angebote bis hin zu den unverzichtbaren Schaustellern mit rasanten Fahrgeschäften. Schon beim Betreten des Marktes war klar – hier ist wieder alles da, was die kleinen wie die großen Besucher begeistert.

Wer am Freitagabend rund um das Rathaus unterwegs war, bekam gleich die volle Ladung Michelsmarkt-Atmosphäre. Direkt neben dem gut besuchten Bierstand der TuS Nassovia Nassau sorgte eine Gruppe ausgelassener Niederländer für die erste große Show des Abends. Lautstark grölten sie jedes Partylied mit, tanzten wild durcheinander – und steckten alle Umstehenden mit ihrer Lebensfreude an.

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„Wir kommen jedes Jahr nach Nassau, das ist für uns schon Tradition“, erzählten sie lachend. Und warum gerade hierher, wo doch wenige Wochen zuvor auch der Bartholomäusmarkt in Bad Ems gefeiert wurde? „Es ist nicht so kommerziell wie anderswo. Hier wird man sofort von den Einheimischen mitgenommen, alle feiern zusammen, das macht den Unterschied“, meinte einer der Holländer, bevor die ganze Gruppe schon wieder zum nächsten Lied überging.

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Während draußen auf dem Marktgelände noch Zuckerwatte und Bratwürste den Besitzer wechselten, bebte im Festzelt bereits der Boden. Die Rockband TPT brachte mit Frontmann Thomas Hilken die Menge zum Kochen. „Krawall und Remmidemmi“ versprach er, und genau das bekamen die Gäste: eine Show voller Energie, Hits zum Mitsingen und ein Publikum, das kaum noch stillstehen konnte.

Mittendrin: Stadtbürgermeister Manuel Liguori, der sich von der guten Laune anstecken ließ. „Ich freue mich über dieses tolle Fest. Genauso muss ein Michelsmarkt sein!“, sagte er, bevor er sich mit seiner Frau erneut ins Getümmel stürzte und zu den Klängen von TPT das Tanzbein schwang.

Familienfest am Sonntag

Doch Michelsmarkt ist weit mehr als nur Musik und Partystimmung. Am Sonntag lockte zusätzlich der große Basar. Händler aus der Region und weit darüber hinaus boten ihre Waren an – von handgefertigtem Schmuck über regionale Spezialitäten bis hin zu Spielsachen für die Kinder. Für die Jüngeren gab es Fahrgeschäfte und Karussells, während die Erwachsenen bei einem Glas Wein oder Bier gemütlich über den Markt schlendern konnten.

Die Mischung aus Tradition, Marktflair und ausgelassener Feierlaune macht den Reiz des Michelsmarktes aus. Hier eine Portion Zuckerwatte, dort ein kühles Getränk, und immer wieder Begegnungen mit gut gelaunten Menschen.

Legendärer Frühschoppen zum Abschluss

Und wer glaubt, nach all dem sei Schluss, der täuscht sich. Denn am Montag steht traditionell das Highlight an: der legendäre Frühschoppen im Festzelt. Hier wird auf den Tischen getanzt, zur Partymusik geschunkelt und gefeiert, bis kaum einer noch nüchtern bleibt. Jahr für Jahr zieht gerade dieser Montag Besucher aus nah und fern an.

Dass all das gelingt, ist dem Einsatz vieler Ehrenamtlicher zu verdanken. Vereine und Helfer stemmen die Organisation, bauen auf, packen an – und schaffen damit die Grundlage für das Fest, auf das Nassau zu Recht stolz ist. Bürgermeister Liguori brachte es auf den Punkt: „Ohne unsere Vereine und Ehrenamtlichen wäre ein Michelsmarkt in dieser Form nicht möglich.“

Also: Auf nach Nassau – und mitten hinein ins Partyvergnügen!

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VG Bad Ems-Nassau

Pfadfinder: Gemeinsam Abenteuer gestalten und Kindern Werte vermitteln

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NASSAU In Nassau an der Lahn entsteht derzeit ein neuer Pfadfinderstamm im Rahmen des Projekts „mitWIRken“ unter dem Dach des VCP (Verband Christlicher Pfadfinder*innen). Damit das Angebot für Kinder und Jugendliche in der Region bald starten kann, werden noch engagierte Gruppenleiter*innen gesucht, die Lust haben, den Aufbau tatkräftig zu unterstützen.

Pfadfinden bedeutet mehr als Zeltlager und Lagerfeuer: Gemeinschaft, Toleranz, Teamgeist und Verantwortung stehen im Mittelpunkt. Kinder und Jugendliche im Alter von 6-11 Jahren erleben regelmäßig spannende Gruppenstunden, Ausflüge und Fahrten in die Natur. Im Mittelpunkt stehen dabei das Erleben von Gemeinschaft, das Lernen von Selbstständigkeit und der achtsame Umgang miteinander.

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Für die Leitung der Kinder- und Jugendgruppen sucht der neue Stamm jetzt motivierte Erwachsene. Vorerfahrung mit Pfadfinden oder Jugendarbeit ist keine Voraussetzung: Alle Gruppenleiter*innen erhalten eine qualifizierte Schulung sowie die notwendige Unterstützung, um gut auf die Aufgabe vorbereitet zu sein.

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Was erwartet dich als Gruppenleiter*in?

  • Begleitung und Förderung einer Kinder- oder Jugendgruppe im wöchentlichen Rhythmus
  • Mitgestaltung von Aktivitäten, Ausflügen und Fahrten
  • Spaß, Gemeinschaft und ganz neue Erfahrungen
  • Austausch mit anderen ehrenamtlichen Pfadfinder*innen

Was solltest du mitbringen?

  • Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen
  • Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Offenheit für Neues
  • Idealerweise Lust auf Natur, Abenteuer und gemeinsames Lernen

Bei Interesse oder Fragen steht das Gründungsteam des neuen Stammes gerne zur Verfügung. Mehr Informationen gibt es bei Markus Zabbai (gruenden@vcp-rps.de oder auf www.vcp-rps.de/aktionen-projekte-lager/gruenden/).

Werde Teil dieses spannenden Neuanfangs – Für mehr Abenteuer und Gemeinschaft in Nassau!

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Lahnstein

Wasser und Abwasser im Rhein-Lahn-Kreis: So teuer ist es für Familien wirklich

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RHEIN-LAHN Die Preise für Wasser und Abwasser sind für viele Haushalte im Rhein-Lahn-Kreis ein erheblicher Kostenfaktor auf der Nebenkostenabrechnung. Vor dem Hintergrund steigender Energie- und Lebenshaltungskosten haben wir bei den Verbandsgemeinden sowie der verbandsfreien Stadt Lahnstein nachgefragt, wie hoch die Gebühren aktuell ausfallen.

Das Musterbeispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt (zwei Erwachsene, zwei Kinder) in einem Einfamilienhaus mit zwei Vollgeschossen, 600 Quadratmeter Grundstücksfläche, Grundflächenzahl 0,4 und einem Jahresverbrauch von 170 Kubikmetern Frischwasser.

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Wichtiger Hinweis: Da sich nicht alle angefragten Stellen an unsere Mustervorgaben gehalten haben, mussten wir teilweise die Angaben selbst umrechnen, um eine einheitliche Vergleichbarkeit herzustellen. Das Ergebnis zeigt deutliche Unterschiede und macht klar, dass manche Familien erheblich stärker belastet werden als andere.

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Das Ranking der Wasser- und Abwassergebühren

1. Platz (günstigster Gesamtpreis): Stadt Lahnstein, Wasser: 463,22 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 489,15 €, Gesamt: 952,37 €

2. Platz Verbandsgemeinde  Aar-Einrich, Wasser: 406,07 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 597,09 €, Gesamt: 1.003,16 € Seit dem 1. Januar 2024 gelten hier einheitliche Entgelte nach der Fusion.

3. Platz Verbandsgemeinde Diez, Wasser: 546,77 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 504,66 €, Gesamt: 1.051,43 €

4. Platz Verbandsgemeinde Nastätten, Wasser: 675,71 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 558,57 € Gesamt: 1.234,28 €

5. Platz Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau (Alt-Verbandsgemeinde Bad Ems), Wasser: 681,06 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 577,71 €, Gesamt: 1.258,77 €

6. Platz Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau (Alt-Verbandsgemeinde Nassau), Wasser: 681,06 , Abwasser inkl. Niederschlag: 714,06 , Gesamt: 1.395,12 €

Hinzu kommt: Ab 2026 muss die VG Bad Ems-Nassau im Zuge der Sanierung des Fachbacher Stollens für etwa zwei Jahre Wasser aus Koblenz zukaufen. Dieser teure Zukauf wird die Preise deutlich nach oben treiben. Sobald das Stollenwasser wieder verfügbar ist, entfällt dieser Kostenfaktor. Über die genauen Preissteigerungen werden wir gesondert informieren.

7. Platz (teuerster Gesamtpreis): Verbandsgemeinde Loreley, Wasser: 664,88 €, Abwasser inkl. Niederschlag: 951,10 €, Gesamt: 1.615,98 €

Kostenvergleich Wasser & Abwasser im Rhein-Lahn-Kreis | Foto: BEN Kurier

Deutliche Unterschiede im Kreis

Während Familien in Lahnstein für Wasser und Abwasser nur 952,37 € im Jahr zahlen, müssen Haushalte in der Verbandsgemeinde Loreley fast das Anderthalbfache einkalkulieren. Auffällig ist, dass nicht die Wasserpreise allein entscheidend sind, sondern vor allem die Abwasser- und Niederschlagsgebühren. In Lahnstein liegen diese bei unter 490 €, während Familien in der Verbandsgemeinde Loreley fast doppelt so viel bezahlen.

Für Verbraucher lohnt sich daher der Blick über die Ortsgrenzen. Gleicher Verbrauch, gleiches Haus, aber am Ende ein Unterschied von mehr als 660 Euro pro Jahr.

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Blaulicht

Glasfaser-Ausbau im Chaos: Phoenix Engineering hinterlässt Millionen-Schäden und offene Fragen

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RHEIN-LAHN Die Lage rund um die Phoenix Engineering GmbH bleibt auch nach der Anmeldung der Insolvenz angespannt. Während sich der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jörg Gollnick bemüht, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren, wächst die Verunsicherung bei Beschäftigten, Subunternehmern und Vermietern.

Auf Anfrage des BEN Kurier teilte der Insolvenzverwalter mit, erste Gespräche mit Geschäftspartnern seien vielversprechend verlaufen. Zudem seien Maßnahmen eingeleitet worden, um die Löhne und Gehälter der Beschäftigten bis einschließlich Oktober 2025 zu sichern. „Gesellschafter und Geschäftsführer wollen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter die Gesamtsanierung der Unternehmensgruppe ermöglichen“, erklärte Geschäftsführer Ilias Lekas.

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Antworten auf konkrete Fragen blieben jedoch aus. So ist unklar, ob bekannt war, dass das Büro in Köln nicht mehr besetzt ist und bereits seit November 2024 hohe Summen an Subunternehmer nicht ausgezahlt wurden.

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Dramatische Szenen in Koblenz

Noch vor wenigen Tagen eskalierte die Situation in der Servatiusstraße in Koblenz. Dort sollten rumänische Mitarbeiter auf Anweisung des Hausmeisters ihre Unterkunft räumen. Nur durch das Einschreiten der Partei Die Linke konnte die Räumung kurzfristig verhindert werden. Viele der betroffenen Gastarbeiter warten seit Wochen auf ihren Lohn. Ansprechpartner in Köln gibt es nicht mehr.

Laut Insolvenzverwalter sind rund 320 Beschäftigte von der Pleite betroffen. Die Geschäftsführung verweist auf gestiegene Zinsen, restriktive Kreditvergaben sowie langwierige Genehmigungsverfahren und verspätete Zertifizierungen als Ursachen für die Schieflage.

Banken sollen Gehälter vorstrecken

Den Mitarbeitern liegt inzwischen ein Schreiben vor, das sie bei ihrer Bank einreichen sollen. Darin wird vorgeschlagen, dass Banken die Gehälter vorfinanzieren, welche später von der Agentur für Arbeit erstattet werden. Ein gängiges Verfahren – doch für viele ausländische Beschäftigte mit Konten im Ausland oder geringen Deutschkenntnissen kaum praktikabel.

Auch die Wohnsituation bleibt angespannt. Ein Vermieter aus Koblenz berichtete dem BEN Kurier von Mietschulden der Phoenix Engineering in Höhe von mehr als 20.000 Euro. Er wolle die betroffenen Gastarbeiter nicht einfach auf die Straße setzen: „Das könnte ich aus moralischen Gründen nicht, die Menschen tun mir leid.“ Andere Vermieter reagieren weniger nachsichtig – zumal die Mietverträge ausschließlich mit der Phoenix Engineering bestehen und nicht direkt mit den Arbeitern.

Krise auch in Griechenland

Die Probleme beschränken sich nicht auf Deutschland. Auch die griechische Tochtergesellschaft Engineering bleibt Löhne schuldig. Wie die Zeitung Ekfrasi berichtete, erhielten Beschäftigte seit August kein Gehalt mehr. Am 11. September traten sie in den Streik. Schon seit Jahresbeginn häuften sich dort verspätete Zahlungen und Vertragsverstöße. Gewerkschaften fordern von der Unternehmensleitung einen klaren Plan zur Rückzahlung und zur Sicherung künftiger Gehaltszahlungen.

Systematische Hinhalte-Taktik

Bereits seit Herbst 2024 zeichneten sich massive Zahlungsschwierigkeiten ab. Mit Subunternehmern wurden zwar Zahlungspläne vereinbart, diese aber vielfach nicht eingehalten. Stattdessen drängte Phoenix Engineering die Firmen, weiterzuarbeiten – oftmals unter dem Versprechen, dass offene Rechnungen bald beglichen würden. Teilzahlungen dienten dabei lediglich dazu, die Unternehmen bei der Stange zu halten.

Das Ergebnis war ein Teufelskreis: Rückstände aus alten Vereinbarungen wuchsen weiter an, während neue Leistungen ebenfalls nicht oder nur teilweise bezahlt wurden. Subunternehmer sprechen von einem klaren System – Hinhalten mit Versprechungen, obwohl die Geschäftsführung längst gewusst haben müsse, dass sie die Verpflichtungen nicht erfüllen konnte.

Die Schäden belaufen sich nach Unterlagen, die dem BEN Kurier vorliegen, inzwischen auf rund drei Millionen Euro. Betroffen sind nicht nur Unternehmen aus dem Rhein-Lahn-Kreis, sondern auch zahlreiche Betriebe im Raum Kassel. Hauptauftraggeber der Phoenix Engineering soll bundesweit die „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) gewesen sein.

Subunternehmer fühlen sich betrogen

Während die Staatsanwaltschaft Koblenz bislang keine Strafanzeigen registriert hat, liegen dem BEN Kurier bereits mehrere Anträge vor. Bei der Staatsanwaltschaft Köln ist ein Verfahren anhängig, weitere sollen folgen. Zahlreiche Firmen sehen sich getäuscht und sprechen offen von Betrug.

Für viele Subunternehmer bedeutet die Insolvenz das eigene wirtschaftliche Aus. Sie mussten ihre Mitarbeiter weiter bezahlen, ohne dass die vereinbarten Leistungen vergütet wurden. Ein Muster, das in der Branche nicht neu ist: Bereits 2024 endete die Insolvenz der KVI in Castrop-Rauxel in einem Millionenschaden für Subunternehmer.

Ein strukturelles Problem?

Der Fall Phoenix Engineering wirft erneut die Frage auf, ob es sich um ein strukturelles Problem im Glasfaserausbau handelt. Leidtragende sind nicht nur die Subunternehmer, sondern vor allem die Gastarbeiter, die auf deutschen Baustellen ihr Einkommen sichern wollten und nun ohne Lohn und oft ohne Unterkunft dastehen.

Für sie steht weit mehr auf dem Spiel als ein Auftrag oder ein Projekt. Sie haben an Deutschland geglaubt – und wurden bitter enttäuscht.

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