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Montabaur

Warnstreiks im Westerwald bei Deutz in Herschbach und Spie in Montabaur.

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Warnstreik im Westerwald bei Deutz in Herschbach
Foto: Godehard Juraschek
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MONTABAUR/HERSCHBACH Mit sehr guter Beteiligung legten die Beschäftigten der Forma Deutz in Herschbach und der Firma Spie aus Montabaur am heutigen Mittwoch 30.10. am Mittag die Arbeit nieder. Gemeinsam zeigten sie mit einer Kundgebung vor dem Betrieb starken Rückhalt für die Tarifforderung der IG Metall. Nach dem Start der Warnstreiks in der Region am gestrigen Dienstag im Koblenzer Industriegebiet, weitet die IG Metall Koblenz die Warnstreiks damit in der Fläche aus und rief heute gleich zwei Firmen im Westerwald zur Arbeitsniederlegung auf.

Bei den seit Mitte September laufenden Tarifverhandlungen fordert die IG Metall bei einer Laufzeit von 12 Monaten 7 Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte. Zudem soll ein „Attraktivitäts-Turbo“ von monatlich 170 Euro Auszubildende überproportional besserstellen. Dagegen hatten die Arbeitgeber zuletzt ein Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent geboten. Zu wenig, zu spät, zu lang, so die Einschätzung der IG Metall.

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Marco Lohmeier, Mitglied des Ortsvorstandes der IG Metall Koblenz und Betriebsratsvorsitzender der Deutz AG, sagte auf der Kundgebung: „Mit einem kompromissfähigen Vorschlag während der Friedenspflicht hätten die Arbeitgeber die Chance gehabt, Warnstreiks zu vermeiden. Statt diese Chance zu nutzen, lassen sie uns mit einem billigen Angebot im Regen stehen. Jetzt machen wir deutlich, dass es Bewegung nach vorne braucht. Die Beschäftigten der Deutz AG in Herschbach sind bereit den Druck zu erhöhen.“ Die Forderung nach 7% mehr Entgelt und 170 Euro mehr für die Auszubildenden hält Lohmeier für einen klaren Auftrag und passend in der aktuellen Situation: „Die Tarifforderung ist trotz oder gerade wegen dem Jammern der Arbeitgeber gerade jetzt richtig. Laut der IG Metall Befragung vom Frühjahr ist 85% der Beschäftigten eine ordentliche Entgelterhöhung sehr wichtig, die Lohnkosten betragen durchschnittlich nur 16% der Produktionskosten, 51% des Bruttoinlandsprodukts wird durch den privaten Konsum getragen und in der Metall- und Elektroindustrie gibt es fast vier Millionen Beschäftigte, die mit ihren Familien vom Tarifabschluss abhängen. Der Tarifabschluss ist daher ein wichtiges Zahnrad, um die Wirtschaft anzukurbeln.“

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Maurice Hofmann, Jugendvertreter bei Deutz in Herschbach, ergänzt: „Viele Auszubildenden stehen bereits mitten im Leben und wohnen nicht mehr bei den Eltern, wie das früher einmal war. Die Forderung nach 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung für die Auszubildenden ist daher nur richtig. Wenn die Industrie attraktiv bleiben will für Auszubildende und Fachkräfte für morgen sichern will, dann muss sich das auch in ordentlichen Ausbildungsvergütungen niederschlagen.“

Neben höheren Entgelten setzt sich die IG Metall bei den Verhandlungen auch für eine Ausweitung der Wahloptionen zwischen Zeit und Geld und eine soziale Komponente ein. Gerade für die Beschäftigten des Leitungsbauers Spie SAG in Montabaur ist die Ausweitung der Wahloption Geld und Zeit entscheidend. „Unsere Kollegen sind das ganze Jahr und oft wochenlang auf Montage unterwegs. Das ist belastend und die Familie leidet darunter. Wir bräuchten daher dringend die Wahloption zwischen Geld und Zeit für unsere Kollegen.“ so Matthias Cornely, Betriebsratsvorsitzender bei der Spie SAG Montabaur. Das sei auch angesichts der Transformation und des Fachkräftemangels zentral: „Jeden Tag sorgen unsere Kollegen dafür, dass der Ausbau der Energieversorgung vorangeht. Dafür brauchen wir dringend mehr Fachkräfte und diese kommen nur mit attraktiven Angeboten. Die Wahloption wäre hier ein wichtiges Signal,“ so Cornely weiter.

„Das bisher magere Angebot der Arbeitgeber verkennt der Ernst der Lage. Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen mehr Geld. Mit der zusätzlichen Kaufkraft stärken wir auch die Konjunktur.“ fasst Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz zusammen und gibt einen Ausblick: „Die Warnstreiks gehen weiter, bis ein Ergebnis erreicht ist. Sollte bei der nächsten Verhandlung am Donnerstag 31.10. keine Einigung zustande kommen, weiten wir die Warnstreiks in der nächsten Woche aus. Die Vorbereitungen dafür sind getroffen und die Belegschaften motiviert, die Forderung auch durchzusetzen.“ Die dritte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag, den 31.10.2024 in Mainz geplant. Parallel zu den Verhandlungen in Mainz sind alle Schichten und Beschäftigten der Stabilus GmbH in Koblenz zum Arbeitskampf aufgerufen. Den Auftakt macht die Früh- und Tagschicht um 11.00 Uhr vor dem Betrieb. Die Spät- und Nachtschicht von Stabilus werden den Druck ebenfalls erhöhen.

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Montabaur

Pumptrack in Elgendorf eröffnet – Jugendliche Idee wird Realität

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Fotos VG Montabaur/Holger Pöritzsch
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MONTABAUR Ein lang gehegter Wunsch vieler junger Montabaurerinnen und Montabaurer ist am Wochenende Wirklichkeit geworden: Der neue Pumptrack am Sportplatz an der Waldschule zwischen Elgendorf und Horressen wurde offiziell eröffnet. Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzten die Gelegenheit, um die 124 Meter lange asphaltierte Strecke gleich mit ihren Rädern, Scootern und Skateboards auszuprobieren.

Mit dem symbolischen Durchschneiden des roten Bandes gaben die jugendlichen Ideengeber gemeinsam mit Larissa Metz (Projekt „Jugend macht Zukunft“/JumaZu), Ulrich Richter-Hopprich (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur) und Sascha Kniel (Beigeordneter der Stadt Montabaur) den Pumptrack frei. Danach hieß es für alle: Helm auf, rauf aufs Rad und ab auf die Strecke. Selbst Bürgermeister Richter-Hopprich, der eigens mit dem Fahrrad angereist war, wagte eine vorsichtige Proberunde.

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Es war ein langer Weg. Wir können es noch gar nicht fassen, dass es jetzt Realität ist und wir hier auf der fertigen Anlage stehen können“, sagte Larissa Metz bei der Eröffnungsfeier. „Das Projekt zeigt, dass Jugendbeteiligung ein wichtiger Zugewinn für die Gemeinschaft sein kann. Einige Jugendliche hatten eine Idee, haben drangeglaubt und sich engagiert – und jetzt haben wir hier einen Pumptrack. Das ist sensationell.“

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Auch Michael, einer der Jugendlichen aus der Gründungsgruppe, betonte: „Es macht uns stolz und glücklich, dass wir es geschafft haben. Toll ist es vor allem zu sehen, dass man auch als Jugendlicher eine Stimme hat, die gehört wird.“

Was ist ein Pumptrack?

Ein Pumptrack ist ein Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Sprungmöglichkeiten. Der besondere Reiz: Der Antrieb erfolgt nicht durch Treten, sondern durch rhythmische Körperbewegungen – das sogenannte „Pumpen“. Der Pumptrack in Elgendorf ist asphaltiert und damit ganzjährig nutzbar. Neben Fahrrädern können auch Skateboards, Inliner, Roller, Rollstühle oder Laufräder genutzt werden. Bis zu 15 Fahrerinnen und Fahrer können gleichzeitig unterwegs sein – Rücksichtnahme ist dabei oberstes Gebot.

Von der Idee zur Anlage

Die Idee zum Pumptrack entstand bereits vor rund vier Jahren. Damals wandte sich eine Gruppe von Jugendlichen an den Stadtrat, unterstützt von JumaZu-Koordinatorin Larissa Metz. In zahlreichen Sitzungen und Vor-Ort-Besichtigungen anderer Anlagen wurden Ideen gesammelt, ein Konzept erarbeitet und schließlich der Standort gefunden. Der Stadtrat stellte 200.000 Euro für die Umsetzung bereit. Gebaut wurde der Pumptrack von der Fachfirma Dirtways aus Herzogenaurach.

Ein Fest für die ganze Familie

Die Eröffnung wurde mit einem bunten Rahmenprogramm gefeiert: Heimische Radhändler präsentierten ihre Angebote, Workshops luden zum Mitmachen ein, es gab ein Glücksrad, Wettbewerbe, ein Bobby-Car-Rennen, Spiele des „Haus der Jugend“ und eine Chill-Area. Highlight war der „Show Off“-Contest, bei dem die Fahrerinnen und Fahrer ihre besten Tricks zeigten – sehr zur Freude des Publikums.

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Montabaur

Pumptrack entsteht in Montabaur

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Foto: Stadt Montabaur | Christina Weiß
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MONTABAUR Eine lange Wegstrecke, das Auf und Ab einer Wellenbahn, mehrere Sprünge über Tische (Tables), einige Steilkurven und eine Aufenthaltsfläche. Diese Begriffe kennzeichnen den neuen Pumptrack, den die Stadt Montabaur gerade neben dem Sportplatz an der Waldschule zwischen Horressen und Elgendorf bauen lässt. Die Begriffe stehen im übertragenen Sinne auch für das Engagement der Jugendlichen, die sich im Rahmen von JumaZu für den Bau des Radparcours eingesetzt hatten. Am 16. August wird dieser mit einem Rollsport-Fest eingeweiht.

Der Pumptrack: Wie kam es dazu?

Fahrradfahren, Tricks und Sprünge machen – das ist ihr Ding. Und dafür wünschen sie sich einen speziellen Parcours, einen so genannten Pumptrack. Mit diesem Anliegen hat sich eine Gruppe von etwa zwölf Jugendlichen zusammengetan und sich vor vier Jahren das erste Mal an den Stadtrat gewendet. Unterstützt wurden sie dabei von Larissa Metz, der Koordinatorin von JumaZu (Jugend macht Zukunft), einem Projekt zur Beteiligung Jugendlicher an der Kommunalpolitik in der Verbandsgemeinde und Stadt Montabaur. Während die Jugendlichen unter Metz‘ Begleitung andere Pumptracks besichtigten, ihre Wünsche und Anforderungen an den Pumptrack konkret ausarbeiteten und dem Rat präsentierten, suchte die Verwaltung nach einem geeigneten Standort und Firmen für die Planung und den Bau des Parcours. Als alles schließlich gefunden und mit den jugendlichen Ideengebern abgestimmt war, beschloss der Stadtrat den Standort und die Planung und stellte 200.000 Euro für die Umsetzung bereit. „Es ist das längste und größte und teuerste Projekt, das ich mit JumaZu bislang begleitet habe. Die Jugendlichen waren über all die Jahre sehr engagiert, beharrlich und kooperativ. Das hat schließlich zum Erfolg geführt“, lobt Larissa Metz die Projektarbeit. „Die Jugendlichen haben viel darüber gelernt, welche Schritte in Politik und Verwaltung erforderlich sind, um so eine Baumaßnahme umzusetzen.“ Beim Spatenstich, der aus Termingründen mittags stattgefunden hat, konnte nur Lasse Krätz teilnehmen, mit seinem Rad selbstverständlich. Er und seine Mitstreiter können es kaum erwarten, die ersten Runden auf „ihrem“ Pumptrack zu drehen. Er ist zufrieden mit der Planung: „So haben wir uns das vorgestellt.“

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Der Pumptrack: Was ist das überhaupt?

Ein Pumptrack ist ein künstlich angelegter Rundkurs mit einem speziellen Streckenprofil. In Montabaur sind darin eine Wellenbahn, mehrere Steilkurven und eine so genannte Jumpline enthalten, bei der die Fahrer an den eingebauten Rampen abspringen und dann Hindernisse (Tables) überfliegen. Der Parcours ist so angelegt, dass die Radler die Runden absolvieren ohne in die Pedale zu treten; der Antrieb erfolgt rein durch die Ausnutzung des Hoch-Tief-Profils und entsprechend koordinierte Bewegungen des Körpers: das so genannte Pumpen, von dem sich die Bezeichnung Pumptrack ableitet. Der Parcours in Montabaur ist 124 Meter lang und wird asphaltiert, damit er pflegeleicht, langlebig und ganzjährig nutzbar ist. Nutzen kann man ihn übrigens nicht nur mit dem Fahrrad, sondern auch mit dem Skateboard, Inlinern, Rollern, Rollstühlen, Rollatoren, Laufrädern und Rutschautos. Bis 15 Nutzer können gleichzeitig unterwegs sein, Rücksichtnahme ist dabei oberstes Gebot.

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Der Pumptrack: Wo und wie wird gebaut?

Der Pumptrack wird auf einem städtischen Grundstück neben dem Sportplatz an der Waldschule angelegt. Die Fläche ist 900 Quadratmeter groß und liegt auf der Gemarkung von Elgendorf, der Sportplatz gehört zu Horressen. Die Bauarbeiten führt die Firma Dirtways aus Herzogenaurach aus, die auf den Bau solcher Anlagen spezialisiert ist. Zunächst musste das leicht abschüssige Gelände so modelliert werden, dass der in sich ebene Parcours angelegt werden kann. Zu Beginn der Bauarbeiten Mitte Juni hatte Stadtbürgermeisterin Melanie Leicher ihre Beigeordneten, die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrats, die beiden Ortsvorsteher von Elgendorf und Horressen sowie die am Projekt beteiligten Jugendlichen und Mitarbeiter der Verwaltung zum Spatenstich eingeladen. Der Pumptrack soll bereits Mitte der Sommerferien fertig sein. „So haben die Jugendlichen noch ein paar Wochen Ferienzeit, um den Pumptrack ordentlich einzufahren“, freute sich Leicher beim Spatenstich. Sie lobte die Jugendlichen ausdrücklich für ihr Engagement und die Ausdauer, die sie an den Tag gelegt haben. „Das war große Klasse!“. Ein Zaun und Beleuchtung sind nicht vorgesehen, „aber sicherlich werden wir noch ein paar Pflanzen setzen und außerdem Bänke und Mülleimer aufstellen“, so die Stadtbürgermeisterin. Am 16. August von 14-18 Uhr findet ein Einweihungsfest statt, das die Jugendlichen zusammen mit Larissa Metz organisieren (pm Verbandsgemeinde Montabaur).

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Montabaur

Wasserampel auf Gelb: VG Montabaur ruft zum Wassersparen auf

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Foto: Verbandsgemeinde Montabaur
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Die Wasserampel in der Verbandsgemeinde Montabaur ist auf Gelb gesprungen. Das bedeutet, dass die Versorgungslage beim Trinkwasser angespannt ist und die Bürger aufgefordert sind, gezielt Wasser zu sparen. Die anhaltende Trockenheit in Verbindung mit sehr hohen Temperaturen haben den Wasserverbrauch in den letzten Tagen hochschnellen lassen, gleichzeitig geht die Wasserneugewinnung aus den Quellen und Brunnen zurück. „In der Kombination führt das zu einer angespannten Lage in der Trinkwasserversorgung. Wir rufen daher die Bürgerinnen und Bürger auf, noch sparsamer und bewusster als sonst mit Trinkwasser umzugehen“, so der Appell von Werkleiter Andreas Klute. „Wenn alle mitmachen, halten wir die Versorgungslage gemeinsam stabil.“ Dennoch kann es in den nächsten Tagen oder Wochen zu weiteren Einschränkungen kommen.

Was bedeutet Gelb bei der Wasserampel

Die gelbe Ampelstufe ist eine Warnstufe. Besonders in den Sommermonaten steigt der Verbrauch durch vermehrtes Duschen, Gartenbewässerung, Gartenpools und ähnliche Nutzungen stark an. Am letzten Juni-Wochenende lagen die Verbrauchswerte in der VG Montabaur schon etwa ein Viertel über dem durchschnittlichen Verbrauch – Tendenz weiter steigend.

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Was kann man tun?

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Die Verbandsgemeindewerke rufen dazu auf:

  • Rasensprengen zu vermeiden
  • Garten nur frühmorgens, spätabends oder in der Nacht zu gießen.
  • Regenwasser aus der Tonne oder Zisterne statt Trinkwasser verwenden.
  • Autowäsche verschieben
  • Hof- und Gartenflächen nicht abspritzen
  • Plansch- und Schwimmbecken nicht (neu) befüllen.

Richtiges Verhalten bei Hitze

Neben dem Wassersparen ist es wichtig, das eigene Verhalten an die sehr hohen Temperaturen anzupassen. Die Verwaltung gibt dazu folgende Tipps: Viel trinken, luftige Kleidung tragen, direkte Sonne vermeiden, Sonnenschutz verwenden, nur morgens und abends lüften, Räume ansonsten geschlossen halten, Körper abkühlen, schwere körperliche Arbeit und Sport im Freien reduzieren, auf ältere Menschen und Kinder besonders achten und Tiere schützen. Auch ein Spaziergang im Wald oder ein Besuch im Kneipp-Becken können für Erholung und Abkühlung sorgen. Ausführliche Tipps gibt es unter www.klima-bewegt.de

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