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Mittelrhein-Riesling-Charta: Winzer investieren in Erhalt der Kulturlandschaft

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i Lea Rindsfüsser/Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheinta
Foto: Lea Rindsfüsser | Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal

ST. GOARSHAUSEN Qualitätsbewusste Winzer des Mittelrheintals haben sich zur Mittelrhein-Riesling-Charta zusammengeschlossen. Sie verpflichten sich damit nicht nur zu einheitlichen Qualitätsrichtlinien, sondern zahlen auch einen festen Anteil vom Verkaufserlös ihrer Charta-Rieslinge in einen Fonds ein. Aus diesen Mitteln wurde nun gemeinsam mit dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal in Dörscheid eine alte Trockenmauer im Rahmen eines Freiwilligenprojektes aufgebaut und damit ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft geleistet.

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Zwölf Volunteers aus elf verschiedenen Ländern in Nordamerika, Europa, Asien und Afrika waren auf Einladung des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal für 14 Tage ins Mittelrheintal gekommen. Im Rahmen der internationalen Kampagne „World Heritage Volunteers“ der UNESCO werden damit junge Menschen für den Erhalt von Kultur- und Naturerbe begeistert und gleichzeitig wird die Völkerverständigung gestärkt. Ein Teil des diesjährigen Volunteering-Projektes fand gemeinsam mit der Mittelrhein-Riesling-Charta statt: In Dörscheid wurde eine alte Trockenmauer am Rande der Weinbergslagen wiederaufgebaut.

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Das Projekt wurde aus dem Charta-Fonds der Mittelrhein-Riesling-Charta unterstützt. Unter fachkundiger Anleitung des Winzers Christian Muders (Weingut Fetz) und den Trockenmauerexperten Günther Werner (Spay) sowie Helge Ehmann (Obernhof) setzten die Freiwilligen Stein auf Stein und erbauten in drei Tagen eine Trockenmauer mit integrierter Sitzbank. Trockenmauern tragen zum Erhalt der Kulturlandschaft bei und bilden eine traditionelle Art der Terrassierung der Steilhänge im Rheintal. Mit Spitzhacken, Schaufeln und Eimern wurde gemeinsam das Fundament vorbereitet und mithilfe von viel Muskelkraft und einer geländetauglichen Raupe die Schiefersteine in verschiedenen Größen und Formen herbeigeschafft.

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Bereits am ersten Tag der Arbeiten erreichte die Mauer eine Höhe von ca. 45cm. Auf dieser Höhe wurde eine Sitzbank eingerichtet, die zum Verweilen und Aussicht genießen einlädt. Aufgrund des unwegsamen Geländes mussten die Steine von Hand transportiert werden, bis die Mauer schließlich die gewünschte Höhe von ca. 1,40 und einer Breite von 4m erreicht hatte.

Die einzigartige Kulturlandschaft zu bewahren und zu schützen, ist Teil der Mittelrhein-Riesling-Charta. In diesem Sinne verpflichten sich alle an der Wertschöpfungskette der Charta-Weine Beteiligten, einen festen Anteil vom Verkaufserlös in den Charta-Fonds einzuzahlen. Zur Verwendung des Fonds besteht seit vielen Jahren eine Kooperation mit dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal und eine Unterstützung des jährlichen Volunteering-Projektes.

Foto: Lea Rindsfüsser | Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal

Neben der ehrenamtlichen Arbeit der Volunteers sind Bildungs- und Freizeitaktivitäten ein fester Bestandteil der jungen Freiwilligen. So durfte eine Weingutsbesichtigung mit Weinverkostung und gemeinsamen Barbecue beim Charta-Betrieb Weingut Fetz für die internationalen Gäste nicht fehlen.

Die Volunteering-Projekte werden jährlich durch den Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal organisiert. Wer gerne selbst bei einem Volunteering-Projekt mitmachen möchte, meldet sich bei Nico Melchior (n.melchior@zv-welterbe.de; 0151 140 65603)

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Bornicher Kreyton Wusch: heißes WM-Eisen als eiskalter Handwerker

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Foto: HwK Koblenz | Jörg Diester

BORNICH/LYON Mit dem deutschen Mannschaftsbus geht es am Donnerstag, 5. September, ins 700 Kilometer entfernte Lyon, dann ins dortige Mannschaftshotel. Die Stadt im Südosten Frankreichs ist Austragungsort der Berufs-Weltmeisterschaften WorldSkills 2024, die vom 10. bis 15. September stattfinden. Team Deutschland wird mit 43 Teilnehmern sowie einem Betreuer- und Trainerstab anreisen. Kreyton Wusch, 21-jähriger Handwerksgeselle und Bundessieger seines Gewerks aus Ruppertshofen im Rhein-Lahn-Kreis, ist mit dabei. Er hat den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft und zählt bereits vor den Wettbewerben zu den besten Spezialisten für Kälte- und Klimatechnik weltweit. 27 Vertreter aus 27 Nationen werden in seiner Disziplin an den Start gehen und um den WM-Titel kämpfen. „Ich freue mich sehr auf dieses Event, doch dabei sein ist nicht alles“, verrät er wenige Tage vor Beginn der WorldSkills.

Dass er sein Handwerk so gut beherrscht wie wenig andere Jugendliche auf diesem Planeten, hat er längst bewiesen. Der Bundessieg ist bereits Teil seiner Vita. Der nächste Sprung ist nun die WM-Teilnahme. „Darauf habe ich mich selbst, aber auch dank des Trainerteams unserer Nationalmannschaft und im Betrieb gut vorbereiten können.“ Ausgebildet im Unternehmen „Melzer Kälte Klima Lüftung GmbH“ in Bornich, hat sich Kreyton insgesamt sechs Wochen im Trainingslager Duisburg auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. „Das orientiert sich natürlich stark an dem, was in Lyon zu erwarten ist“, erklärt er die Wettkampfmodalitäten. Denn erst zwei Tage vor dem eigentlichen Start erfahren die 27 Teilnehmer, was es zu lösen gilt. „Wir haben im Vorfeld das Aufbauen einer Kälteanlage geübt mit allem, was dazu gehört.“

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Rohre biegen, bördeln, löten, Elektrik anschließen, Kompressoren aufbauen, Steuerung programmieren und das alles zu einer funktionierenden Anlage für die Kältegewinnung zusammenbauen – das beherrscht der 21-Jährige nun quasi im Schlaf. Handwerklich ist er fit, nur die Frage, ob er all das unter Wettkampfbedingungen ohne Stress und Aufregung umsetzen kann, wird in Lyon beantwortet. Ganze zwei Wochen wird er in Frankreich dabei sein, selbst an vier Tagen jeweils viereinhalb Stunden täglich zu Werkzeug und Material unter Wettkampfbedingungen greifen. „Meine Eltern wollen mich unterstützen und haben Ihr Kommen zugesagt, darüber freue ich mich sehr. Erwartet werden einige Tausend Zuschauer.“

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Unterstützung, erzählt er, habe er auch im Ausbildungsbetrieb erhalten, in dem er nun als Geselle weiterarbeitet. „Meine Chefs haben eine großzügige Regelung der Arbeitszeit vorgeschlagen, denn ich bin ja nun oft und lange in Sachen WM unterwegs und stehe im Betrieb nicht uneingeschränkt zur Verfügung“. Auf der anderen Seite ist Kreyton Wusch natürlich auch ein Botschafter und Aushängeschild des Familienunternehmens mit seinen 150 Mitarbeitern, denn seine Leistung ist eng mit einem hohen Ausbildungsniveau verbunden. „Wir haben eine eigene Werkstatt für die Azubis und einen Ausbildungsmeister, der ausschließlich für unsere Lehrlinge da ist“, geht Chef Martin Melzer auf Hintergründe ein.

Wir drücken Kreyton nun ganz fest die Daumen“, motiviert Martin Melzer, zusammen mit seinem Bruder Axel Geschäftsführer im Familienunternehmen und selbst einst zweiter Bundessieger. Axel Melzer stand sogar ganz oben auf dem Podest, „nur eine Weltmeisterschaft gab es damals noch nicht und so ist Kreyton der erste Melzer-Mitarbeiter, der zu einer WM fährt.“ Und auch Sohn Tom Melzer (22) ist fachlich gut unterwegs, denn er ist nach dem Abitur und der Ausbildung amtierender Landessieger als Mechatroniker für Kälte- und Klimatechnik. So haben die Melzers schon wieder ein heißes Eisen im Feuer ihres eiskalten Handwerks …

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Besuch auf der Scheune in Braubach

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Foto: Kreisverwaltung Rhein-Lahn | Tim Wittler

BRAUBACH Zum Abschluss seiner Besuche der Ferienfreizeiten im Rhein-Lahn-Kreis war Landrat Jörg Denninghoff diese Woche in Braubach auf der Scheune bei der Stadtranderholung zu Gast. Dort sind aktuell und noch bis Freitag 150 Kinder der Gemeinden der Rheinschiene und der Stadt Lahnstein sowie 35 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer von morgens bis abends aktiv. Bei insgesamt drei Kursen über die gesamte Feriendauer von sechs Wochen gibt es zahlreiche Aktionen und Events für die Kinder.

Der Kurs in den letzten beiden Ferienwochen steht unter dem Motto „Urlaub in Spanien“. Passend dazu, lernen die Kinder auf spielerischer Art und Weise das Urlaubsland kennen und basteln Sonnenbrillen und Armbänder in den Landesfarben. Die Leitung des Kurses hatte dieses Jahr zum ersten Mal Julia Kost, nachdem ihr Schwiegervater Michael mehr als 25 Jahre die Fäden zog.

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Ich möchte mich bei allen Veranstaltern in der Region bedanken, die ihre Zeit in die Betreuung unserer Kinder stecken. Von diesem Engagement bin ich sehr beeindruckt, denn es ist nicht selbstverständlich. Es ist schön zu sehen, wie hier Gutes für die Kinder getan wird“, so Landrat Jörg Denninghoff, der natürlich auch Eis für alle verteilte.

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Jedes Gespräch ist bereichernd: Ayla Rehn freut sich als neue Pfarrerin in der VG Loreley auf ihre Aufgaben

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Foto: Dekanat Nassauer Land | Matern

ST. GOARSHAUSEN Menschen begegnen, sie kennen lernen, erfahren, was sie umtreibt – für Ayla Rehn gehört das zu den urchristlichsten Aufgaben. Am Sonntag, 8. September um 15 Uhr wird die 31-jährige Theologin in der evangelischen Kirche von St. Goarshausen als Pfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) von Pröpstin Henriette Crüwell ordiniert.

Was willst du, das ich dir tue?“ ist ein Beispiel gebendes Bibelwort, mit dem sie ihre Vorliebe für Kommunikation mit unterschiedlichsten Menschen beschreibt. Und jedes Gespräch empfinde sie bereichernd für sich selbst. „Ich bin die Empfangende“, ist ihre Erfahrung. Wichtig ist ihr dabei zudem, denen eine Bühne zu geben, die sonst nicht gesehen und gehört werden. Seelsorge sei, nicht nur Leid sondern auch Freude zu teilen. Ihren Dienst wird Rehn über die Loreleystadt hinaus ausüben, wo sie vor vier Wochen mit ihrem Verlobten in der Dolkstraße eingezogen ist.

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Verstärkung für evangelische Nachbarschaft Blaues Ländchen-Loreley: Ayla Rehn wird am 8. September ordiniert

Sie ist die erste Pfarrperson im evangelischen Dekanat Nassauer Land, die eine Stelle in einem Nachbarschaftsraum antritt, in dem künftig ein Verkündigungsteam die Menschen im Blauen Ländchen und der ehemaligen Verbandsgemeinde Loreley seelsorgerisch und verkündend betreut. „Wir haben den Auftrag, auszuprobieren, wie Kirche im ländlichen Raum auch mit weniger personellen und finanziellen Ressourcen nicht nur funktionieren, sondern auch wieder relevant werden kann – und die Betonung liegt auf ausprobieren“, freut sie sich auf die Herausforderung und darauf, gemeinsam mit den Menschen in der Region Gott zu entdecken, den Glauben zu vertiefen und zu hören, was die Menschen umtreibt.

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Davon, dass Kirche von Vielen immer kritischer gesehen wird und sich innerhalb der Institution viele Probleme zeigen, lässt sich Rehn nicht abschrecken. Im Gegenteil. Ein trotziges „Jetzt erst recht!“ ist ihre Antwort: „Die gute Nachricht ist vielleicht gerade in Krisenzeiten umso kraftvoller und will gehört werden“.

Zum Glauben hat sie selbst als Teenager gefunden. Warum? Das kann sie gar nicht erklären. „Da hatte wohl der Heilige Geist seine Finger im Spiel“, vermutet sie. Welche Schätze die Bibel zu bieten hat, vermittelte ihr eine Religionslehrerin im achten und neunten Schuljahr. „Wir haben über genau die grundsätzlichen Fragen gesprochen, die mich damals bewegt haben“, erinnert sich Rehn. Und diese würden sich Menschen zu allen Zeiten stellen. Das war für sie Auslöser, Theologie zu studieren, wenn auch noch nicht mit dem Vorsatz, als Pfarrerin zu arbeiten. Bei den vielen kirchlich sozialisierten Kommilitoninnen hatte sie anfangs eher das Gefühl, gar nicht so in die Institution Kirche reinzupassen. Aber das Studium selbst hat sie in der Beschäftigung mit den alten Sprachen, den Lebensfragen, Zweifeln und gemeinsamen Hoffnungen im Berufswunsch bestärkt und ermutigt. Es gebe wohl kaum einen Beruf, in dem man so ehrlich und für sich selbst lernend mit  Menschen ins Gespräch kommen kann.

Die weltbekannte Loreley kannte Rehn bislang nur von ihrem verstorbenen Opa, der davon erzählte, weil er oft dort war. Ansonsten ist der Mittelrhein für die in Lindenberg im Allgäu in Nähe des Bodensees aufgewachsene Tochter einer vierköpfigen Familie noch Neuland. Nach Schulzeit und Abitur zog es die junge Frau aus der Idylle nach Frankfurt, wo sie ihr Theologiestudium absolvierte. Dem Gemeinde-Vikariat in Frankfurt-Preungesheim folgte ein einjähriges Spezialvikariat in einem Zentrum für Frieden und Versöhnung in London, das sie tief bewegte. In der Projektarbeit mit jungen Menschen wurde ihr noch einmal deutlich bewusst: „Wir können keinen Frieden auf der Erde haben, wenn wir keinen Frieden mit der Erde haben“. Ähnlich prägend waren Aufenthalte in Jerusalem und Umgebung, wo sie Freundschaften mit christlichen, jüdischen und muslimischen Menschen schloss, die bis heute halten.

In einer der touristisch attraktivsten Regionen Deutschlands freut sie sich jetzt darauf, nicht nur viele Menschen kennen zu lernen, sondern auch, sich zu Fuß auf den Weg zu machen und sich fit zu halten. Sportlich ist die Pfarrerin. In der Kindheit spielte sie Fußball, bis zum 23. Lebensjahr pfiff und assistierte sie fünf Jahre lang mit DFB-Lizenz als Schiedsrichterin Fußball-Partien. Um sich das Studium zu finanzieren, jobbte sie dann nebenher in der Gastronomie. Das brachte nicht nur Geld ein, sondern kam ihrem kommunikativen Naturell sehr entgegen. Und das soll nun auch ihr Amt als Pfarrerin besonders prägen, sei es bei Gesprächen, wenn sie Hausbesuche macht oder an anderen Orten der Region, die sie jetzt peu à peu erkunden möchte.

Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen Empfang im Gemeindehaus für den die Kirchengemeinde um eine Anmeldung bittet unter Telefon 06771 – 94033 oder per E-Mail kirchengemeinde.st.goarshausen@ekhn.de.

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