VG Loreley
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
LORELEY In Kooperation mit den Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland und mit der Hilfe von Sponsoren und Spenden von heimischen Unternehmen sowie Bürger:innen lädt die Verbandsgemeinde Loreley um Bürgermeister Mike Weiland und Jugendpfleger Stefan Wöll gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Betreuer:innenteam Kinder aus von der Flutkatastrophe betroffenen Familien zu einer Sommerfreizeit nach Kaub ins Mittelrheintal ein.
Am 22. August 2021 werden die Mädchen und Jungen zentral in der Verbandsgemeinde Adenau mit einem Bus und vom Betreuerteam abgeholt und am 27. August 2021 wieder zurückgebracht. „Im Rahmen der Hilfs-Patenschaft des Rhein-Lahn-Kreises möchte die Verbandsgemeinde Loreley einen besonderen Beitrag vor allem für die Kinder leisten, deren Familien von der Flut betroffen waren, weil uns von dort berichtet wird, dass die Kinder gerade jetzt Betreuungsangebote benötigen“, so Bürgermeister Mike Weiland, der selbst seit fast 3 Jahrzehnten in den Sommerferien eine Ferienfreizeit gemeinsam mit Ehrenamtlichen betreut.
Am vergangenen Wochenende haben Mike Weiland und der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen Rheinland-Pfalz und im Saarland, Jacob Geditz, eine Kooperation geschmiedet. Daraufhin konnte der Bürgermeister kurzfristig ein ehrenamtliches Betreuerteam zusammenstellen. Jugendpfleger Stefan Wöll vom Kinder- und Jugendbüro der Verbandsgemeinde Loreley ist ebenfalls mit dabei. „Am Montag habe ich eine noch nie dagewesene Solidarität heimischer Unternehmen erlebt“, ist der Bürgermeister überwältigt.
Verbandsgemeinde Loreley bietet in Kooperation mit den Jugendherbergen Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie vielen Sponsoren Ferienfreizeit in der Kauber Jugendherberge für Kinder aus Flutgebieten an der Ahr an
Nach kurzer Schilderung des Projektes haben sämtliche Sponsoren ihre kostenfreie Unterstützung zugesagt: Neben der Jugendherberge Kaub, die die Unterkunft und Verpflegung stellt, sorgt Kimmel Reisen aus Kamp-Bornhofen für den Bustransfer. Die Loreley Linie Weinand aus Kamp-Bornhofen bietet eine Schiffstour an. Kostenlose Besuche des Welterbe-Bades (Gemeinde Kamp-Bornhofen, Ortsbürgermeister Frank Kalkofen), der Sommerrodelbahn Loreley-Bob (Geschäftsführer Rainer Knecht) und eine kindgerechte Führung über das Loreley-Plateau (Ute Graßmann) sowie Führungen auf der Marksburg (Deutsche Burgenvereinigung, Geschäftsführer Stefan Hirtz) wurden ebenso zugesagt, wie die Unterstützung durch die Stadt Boppard um Bürgermeister Dr. Walter Bersch bei einer Fahrt mit der Seilbahn zum Vierseenblick. Abgerundet wird die Unterstützung von der Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH um dessen Geschäftsführer Stefan Pauly. Die Gruppe mit ihrem Betreuerteam wird auch Busse und die Bahn nutzen können.
Die Kinder erwartet ein tolles Programm: Die wunderschöne Jugendherberge, die Ausgangspunkt für tolle Freizeitaktivitäten und Ausflüge sein wird, um für ein paar Tage den Alltag zu vergessen. Der berühmte Loreley-Felsen mit dem Kultur- und Landschaftspark, dem Besucherzentrum und der Sommerrodelbahn ist nur wenige Kilometer entfernt. Zahlreiche Burgen, die Personenschifffahrt, das Welterbe-Bad Kamp-Bornhofen und der Rheinsteig laden alle wie weitere Freizeiteinrichtungen in unmittelbarer Umgebung zur Abwechselung ein.
Die Kinder werden von einem erfahrenen Betreuer:innenteam, das jedes Jahr eine solches Ferienangebot für Kinder aus der Verbandsgemeinde Loreley durchführt, begleitet. Es wird mit dem Programm keine Langeweile aufkommen, denn über die genannten Dinge hinaus, sind noch weitere Highlights in Vorbereitung. Selbstverständlich werden auch die gültigen Corona-Bedingungen Beachtung finden.
Die Jugendherberge wird Vollverpflegung bieten, so dass ein rundum Paket vorbereitet ist. Die Teilnahme ist für die Kinder aus den Flutopfer-Familien kostenlos. Das optimale Teilnehmer:innenalter ist 8 – 15 Jahre.
Anmeldungen nimmt das Kinder- und Jugendbüro der Verbandsgemeinde Loreley, Jugendpfleger Stefan Wöll, Friedrichstraße 12, 56338 Braubach, Telefon: 0170 9174586, Mail: Jugendpflege@VG-Loreley.de. Dort können auch die Anmeldeunterlagen abgerufen werden. Anmeldeschluss ist Freitag, 6. August 2021. Es können rund 40 Kinder teilnehmen.
„Wir alle zusammen freuen uns, einen solchen Beitrag leisten zu können und danken allen Sponsoren ganz herzlich im Namen der Kinder und deren Familien“, so Bürgermeister Mike Weiland und Jugendpfleger Stefan Wöll abschließend.
VG Loreley
Neues Verwaltungsgebäude in St. Goarshausen: Die Vorwürfe waren laut – der Faktencheck ist lauter! Onlinemedium bringt unhaltbare Vorwürfe: Planungsstände mit Realität verwechselt
ST. GOARSHAUSEN Rund um das neue Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Loreley in St. Goarshausen ist in den vergangenen Tagen ein Bild entstanden, das viele sofort triggert: Da war plötzlich in einem Onlinemedium die Rede von einer angeblichen Wellnessoase für den Bürgermeister, von einer ausschweifenden Dachterrasse, von einer »gläsernen« Loggia, von einer aufwendig inszenierten Tiefgarage, kurz: von Luxus statt Funktion, von Komfort statt Verwaltung, von Steuergeld für Annehmlichkeiten. Grundlage für diese Debatte sind Anmerkungen aus dem Kommunalbericht 2025, in dem der Rechnungshof Rheinland-Pfalz die Planung und Ausführung des Projekts kritisch beleuchtet.
Genau an diesem Punkt beginnt aber das, was saubere, neutrale Pressearbeit ausmacht: Wer schwere Vorwürfe oder zugespitzte Bilder in den Raum stellt, muss sie überprüfen. Dazu gehört, Betroffene zu Wort kommen zu lassen und, wenn es möglich ist, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Nur so können Leser informiert werden, nicht mit Schlagworten, sondern mit überprüfbaren Fakten.
Der BEN Kurier war deshalb vor Ort. Wir haben das Verwaltungsgebäude von innen besichtigt und mit Verbandsbürgermeister Mike Weiland gesprochen. Begleitet wurde der Termin von unserer Kollegin Jennifer Schmidt, die den BEN Kurier ehrenamtlich als Reporterin unterstützt. Und das Ergebnis dieser Besichtigung ist eindeutig: Mehrere Kernaussagen, die sich aus dem Prüfbericht und der zugespitzten Weitererzählung in der öffentlichen Debatte verselbständigt haben, halten der Realität im Gebäude nicht stand.
Wie aus Kritik ein Luxus-Narrativ wurde
Der Kommunalbericht 2025 enthält Hinweise und Kritikpunkte zur Planung, zu Flächen, zu Ausstattungsstandards und zur Wirtschaftlichkeit. Solche Prüfanmerkungen sind wichtig, gerade bei Projekten dieser Größenordnung. Problematisch wird es jedoch, wenn aus Prüfsätzen ein Gesamtbild gebaut wird, das »Luxus für den Chef« suggeriert, ohne den Abgleich mit dem tatsächlichen Planungsstand und dem tatsächlichen Bauzustand zu leisten.
Vor Ort zeigt sich: Viele der Reizworte, die in der Debatte hängen geblieben sind, beschreiben entweder längst überholte Planungsstände , oder sie treffen die Sache sprachlich so verzerrt, dass beim Leser ein falscher Eindruck entsteht.
Die Dachterrasse: was tatsächlich oben liegt
Eines der stärksten Bilder in der Debatte war die Dachterrasse. Das klingt nach Liegestühlen, Ausblick, Privatbereich. Vor Ort ist davon nichts zu sehen und vor allem: Es ist baulich etwas völlig anderes. Was oben als Terrasse gelesen wurde, ist in der Realität die Dacheindeckung über dem darunterliegenden Trauzimmer- und Aufenthaltsbereich. Eine nutzbare Dachterrasse im klassischen Sinn wird es nicht geben. Der angrenzende Bereich, der im Prüfkontext mit 36 Quadratmetern im Raum stand, ist nach Anpassungen nicht nur kein Luxus, sondern ein deutlich kleiner dimensionierter Funktionsraum: 21,3 Quadratmeter, nachgemessen und verkleinert.
Kurz: Das Dachterrassen-Narrativ fällt beim ersten Blick durch die Tür. Es ist »Dach«. Und darunter ein Trauzimmer mit Besprechungsraum, das Aufgaben erfüllt, die bisher Geld kosten, jedes Mal aufs Neue.
Die Wellnessoase: Dusche ja, Luxus nein
Das zweite Schlagwort war die »Wellnessoase«. Es ist das klassische Empörungs-Reizwort: Wer will schon, dass Steuergeld in Wohlfühlbereiche fließt?
Die Realität im Gebäude ist nüchtern. Im sogenannten Bürgermeisterbereich, der nicht »Bürgermeister allein« ist, sondern Arbeitsplätze von Bürgermeister und Vorzimmer umfasst, findet sich eine zu errichtende Nasszelle: Toilette, Handwaschbecken, und eine Dusche, ohne Kabine, ohne Inszenierung. Dazu eine kleine Teeküche, die nicht exklusiv gedacht ist, sondern das Gebäude mitversorgt. »Wellness« ist dafür ersichtlich die falsche Vokabel.
Entscheidend ist auch: Diese Dusche ist nicht als Privatkomfort geplant, sondern in vielen Verwaltungen (z.B. Kreisverwaltung und anderen Verbandsgemeindeverwaltungen) sind solche Sanitärlösungen längst normal, gerade wenn Termine eng getaktet sind und Mitarbeiter auch außerhalb klassischer Bürozeiten im Einsatz sind.
Dazu kommt ein Punkt, der in der moralischen Aufladung gern unterschlagen wird: Ein Verbandsbürgermeister arbeitet nicht von »neun bis fünf«. In der Praxis sind Wochen mit sehr hoher Stundenzahl Realität. Wer von Termin zu Termin geht, Sitzungen, Bürgertermine, Außentermine, Krisenlagen, Baustellen, Repräsentation, der verbringt einen großen Teil seiner Zeit im Büro. Es ist, übersetzt in Alltagslogik, oft eher »Wohnzimmer« als Schreibtischplatz. Und gerade im Sommer ist eine kurze Dusche zwischen Terminen kein Luxus, sondern schlicht funktional, bevor es weitergeht.
Das ist die eigentliche Entlarvung: Aus einem normalen, schlichten Bad mit Dusche wurde rhetorisch eine »Oase«. Die zu errichtende spartanische Nasszelle selbst widerspricht dieser Erzählung.
Dazu noch die Sage mit dem überdimensionierten Bürgermeisterbüro: Die oft zitierte Zahl von 63 Quadratmetern beschreibt nicht ein einzelnes Büro, sondern einen bereits verkleinerten Arbeitsbereich von etwa 57 Quadratmetern inklusive Vorzimmer mit zwei Arbeitsplätzen sowie Teeküche und Sanitär und wirkt damit, verglichen mit den Bürgermeisterzimmern in anderen Verbandsgemeinden, eher klein und spartanisch als luxuriös. Das Bürgermeisterzimmer hat lediglich 28,4 Quadratmeter und nicht 63 Quadratmeter.
Das gläserne Trauzimmer: Planstand vs. Realität
Das nächste Bild: »komplett verglast«. Auch hier wirkt das Wort wie ein Trigger: teuer, extravagant, Showarchitektur. Vor Ort ist entscheidend, was inzwischen umgesetzt und geändert wurde.
Im Gespräch und anhand des Bauzustands wird klar: Eine vollständig bodentiefe Verglasung war in einer frühen Planung einmal enthalten, wurde aber nach Hinweisen angepasst. Die Fassade wurde verändert, Fenster nicht mehr durchgehend bodentief ausgeführt, ausdrücklich auch aus Effizienz-, Energie- und Kostengründen sowie mit Blick auf Folgekosten.
Das heißt: Wer heute noch mit dem Etikett »voll verglast« arbeitet, beschreibt nicht den aktuellen Stand. Und genau hier kippt der Unterschied zwischen Kritik und Verzerrung: Prüfer können frühere Planungen kritisieren, aber Berichterstattung muss dann sauber trennen, ob der kritisierte Zustand noch gilt oder bereits korrigiert wurde.
Die »flutbare Tiefgarage« und warum sie eher ein Carport ist
Kaum ein Begriff klang in der Debatte so nach Bau-Spielerei wie die »flutbare Tiefgarage«. Wer das liest, denkt an ein teures Untergeschoss, aufwendig abgedichtet, technisch kompliziert.
Vor Ort ist das Bild ein anderes: Unter dem aufgeständerten Gebäude entstehen Stellplätze. Nicht als geschlossene, in den Boden eingelassene Tiefgarage, sondern als durchflutbarer Bereich, treffender beschrieben als Carport unter dem Gebäude. Genau das ist im Hochwassergebiet der entscheidende Punkt: Ein geschlossener, erdberührter Tiefgaragen-Bau wäre nach Hochwasserereignissen mit erheblichem Reinigungs- und Schadensrisiko verbunden. Die offene, durchflutbare Lösung reduziert Folgekosten und passt zur gesamten Bauweise auf Stelzen.
Hier zeigt sich ein Grundmuster: Wer ein Wort wie »Tiefgarage« setzt, erzeugt automatisch ein Luxusbild, obwohl die Konstruktion gerade eine Hochwasser-Notwendigkeit und eine Kostenbremse ist.
Dazu kommt ein weiterer Realitätscheck: Die bisherigen Verwaltungsstandorte liegen höhenmäßig tiefer. Hochwasser hat dort bereits Folgekosten erzeugt. Der Neubau ist so geplant, dass genau diese Schäden in Zukunft geringer ausfallen.
Das Hochwassergebie: nicht Wunsch, sondern Zwangslage
Ein Kernargument, das in der Debatte oft moralisch verkürzt wird: »Warum baut man überhaupt dort?« Die Antwort ist banal und politisch unbequem zugleich: Flächen sind knapp und Alternativen nicht vorhanden.
Nach Darstellung aus dem Projektprozess wurden seit 2020 verschiedene Möglichkeiten geprüft: Sanierung, Neubau, andere Bestandsgebäude. Am Ende blieb dieser Standort als realistische Option, auch wegen Erreichbarkeit für Bürger. Damit ist das Bauen im Hochwasserbereich keine romantische Idee, sondern eine Zwangslage und dann entscheidet nicht die Fantasie, sondern die Hochwasserschutzvorgabe: aufgeständertes Bauen, Einhaltung der maßgeblichen Hochwasserlinie.
Wer den Standort kritisiert, muss deshalb fairerweise zwei Dinge nebeneinander legen: ja, Hochwassergebiet ist ein Risiko. Aber nein, es ist nicht automatisch „leichtfertig“, wenn man zugleich so baut, dass das Risiko technisch minimiert wird, Folgekosten sinken und der Standort anhand von kaum vorhandener Flächen alternativlos war und in die Überlegungen von allen Institutionen mit einbezogen wurde.
1089 Quadratmeter: warum die Zahl nicht einfach so steht
Ein weiterer Aufreger war die Fläche: 1089 Quadratmeter. In der öffentlichen Debatte ist so eine Zahl schnell zu »groß«. Der Rechnungshof hinterfragt Diskrepanzen gegenüber bewilligten oder hergeleiteten Nutzflächen.
Vor Ort wird die Flächenfrage aber greifbarer, wenn man sie nicht als Zahl behandelt, sondern als Aufgabenpaket einer modernen Verwaltung: In den bisherigen Gebäuden fehlen Sozialraum, Besprechungsräume, ein vernünftiger Sitzungssaal; dazu kommen neue Aufgaben, die Kommunen seit Jahren zusätzlich schultern müssen: Krisenstäbe, Flüchtlingsbetreuung, Klimaschutz, Ganztagsförderung, immer neue Bundes- und Landesvorgaben. Und: Mit dem Neubau sollen Fachbereiche zusammengeführt werden, Räume werden unmittelbar belegt. Und eines wurde einfach vollkommen vergessen: Es gab einmal zwei Verbandsgemeinden: Loreley und Braubach und die werden nun weiter zusammengeführt. Von Tag eins an sind alle Räume vollständig belegt. Das schafft Synergien die vorher nicht einmal denkbar waren.
Hinzu kommen Standards, die Fläche fressen, ohne dass sie politisch vor Ort beschlossen wurden: Barrierefreiheit, Flurbreiten, Toilettenanforderungen pro Etage, Aufzug: Vorgaben aus Regelwerken, die sich kommunal kaum wegdiskutieren lassen. Das sind Quadratmeter, die in jeder Verwaltung entstehen, aber selten in Empörungsartikeln als Ursache auftauchen.
Kurz: 1089 Quadratmeter sind nicht automatisch Luxus. Die Zahl wird erst dann seriös bewertbar, wenn man sie mit Aufgaben, Pflichten und Standards zusammenliest und genau das fehlt in vielen zugespitzten Darstellungen indem die Fakten rigoros ignoriert oder nicht hinterfragt wurden.
Kosten, Anpassungen, Prüfhinweise – und was daraus geworden ist
Auch beim Geld lohnt der Blick auf den Stand: Im Interview wird ein veranschlagter Gesamtansatz von 9,2 Millionen Euro genannt; ein großer Teil sei bereits gebunden, und man liege aktuell unter der Kalkulation. Gleichzeitig wird eingeräumt, dass die Baupreise der vergangenen Jahre massiv gestiegen sind: Entwicklungen, die öffentliche Bauprojekte ebenso treffen wie private Bauherren (Ukrainekrise, gestiegene Preise für Baustoffe usw).
Wichtig in der Entlarvung ist aber weniger das politische Pro oder Contra zu Baukosten, sondern die Frage: Wurden Hinweise aufgegriffen? Nachweisbar ja, etwa bei der Reduzierung und Neubewertung von Flächen (Beispiel 36 → 21,3 Quadratmeter beim Aufenthaltsraum) und bei der Anpassung der Verglasung und Fensterstandards.
Das heißt nicht: »Alles ist perfekt.« Es heißt: Wer den Prüfbericht und seine Kritik zitiert, muss gleichzeitig zeigen, was inzwischen geändert wurde, sonst entsteht beim Leser eine Scheinrealität.
Realität schlägt Reizwort
Die Debatte um das Verwaltungsgebäude zeigt, wie schnell aus Prüfanmerkungen ein Empörungsfilm geschnitten werden kann, mit Begriffen, die im Kopf sofort Bilder erzeugen: Wellnessoase, Dachterrasse, gläsernes Trauzimmer, flutbare Tiefgarage. Der Vor-Ort-Check entzieht diesen Bildern den Boden.
Was im Gebäude tatsächlich zu sehen ist, ist funktionale Verwaltung: ein kleines zu errichtendes Sanitärbad mit Dusche statt »Oase«, ein Dach statt »Terrasse«, ein angepasstes Trauzimmer statt »Glaspalast«, Stellplätze unter einem aufgeständerten Gebäude statt »Tiefgaragen-Prestige«. Und die Flächen- und Kostenfragen werden erst dann fair, wenn man sie mit Aufgabenwachstum, Standards und Hochwasserschutzvorgaben zusammen betrachtet.
Wer das Projekt kritisch begleitet, darf und soll genau hinsehen. Aber wer kritisiert oder zugespitzt berichtet, muss ebenso konsequent prüfen, ob die zugespitzten Bilder stimmen. In St. Goarshausen zeigt sich: Mehrere zentrale Behauptungen, die derzeit kursieren, sind in dieser Form nicht Realität. Genau deshalb waren wir vor Ort. Genau deshalb ist der Faktenabgleich wichtiger als der lauteste Begriff.
VG Loreley
Geschafft: Freie Fahrt auf der L335 zwischen Dachsenhausen und Braubach
DACHSENHAUSEN|BRAUBACH Die L 335 zwischen Braubach und Dachsenhausen ist seit heute wieder für den Verkehr freigegeben. Damit endet eine lange Phase der Vollsperrung auf einem zentralen Abschnitt im Hinterland der Verbandsgemeinde Loreley. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Diez teilte mit, dass die Bauarbeiten an diesem Freitagabend abgeschlossen werden.
Baustelle seit Ende Juli: Lückenschluss auf knapp 2,7 Kilometern
Gebaut wurde auf dem Streckenabschnitt seit Ende Juli des vergangenen Jahres. Die Maßnahme schließt eine Lücke über rund 2,7 Kilometer zwischen zwei bereits fertiggestellten Teilabschnitten. In Dachsenhausen war die L 335 bereits 2014 auf etwa 1,1 Kilometern ausgebaut worden, bei Braubach folgte 2021/2022 ein weiterer Abschnitt über rund 1,7 Kilometer.
Dass die Arbeiten so stark wahrgenommen wurden, lag auch an der Verkehrsführung: Der betroffene Abschnitt war nicht halbseitig, sondern voll gesperrt. Für viele Pendler, Anwohner und Betriebe bedeutete das über Monate Umwege, zusätzliche Fahrzeiten und einen deutlich höheren Druck auf Ausweichrouten.
Verzögerung durch Schäden im Unterbau
Ursprünglich war die Hoffnung groß, die Strecke schon Ende Oktober wieder befahren zu können. Der Termin hielt jedoch nicht. Nach Angaben, die dem BEN Kurier vom Leiter des LBM Diez, Benedikt Bauch, übermittelt wurden, haben unerwartete Schäden im Unterbau den Zeitplan durcheinandergebracht. Die Folge: Die Asphaltierungsarbeiten dauerten länger als geplant – die Freigabe wurde auf 19. Dezember verschoben.
Der LBM nannte für die Schlussphase nicht nur die verlängerten Sanierungs- und Asphaltarbeiten, sondern auch typische Abschlussgewerke: Bankette, Schutzplanken sowie Fahrbahnmarkierung. Diese Punkte sind relevant, weil sie erklären, warum eine Straße nicht „irgendwie“ früher geöffnet wird: Ohne diese Arbeiten fehlt entweder Verkehrssicherheit oder es würden unmittelbar neue Einschränkungen entstehen.
Parallel lief eine Gemeinschaftsmaßnahme mit den Verbandsgemeindewerken Loreley. Im Zuge des Projekts wurde ein Schmutzwasserkanal hergestellt, um Dachsenhausen an die Gruppenkläranlage Lahnstein-Braubach anzuschließen. Bei den Investitionen nennt die Berichterstattung: rund 4,7 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz für den Straßen-Lückenschluss sowie rund 1,2 Millionen Euro der VG-Werke für den Kanal.
Was die Freigabe für die Region praktisch bedeutet
Mit der Wiedereröffnung endet nicht nur eine Baustelle – es endet vor allem der Umleitungsalltag. Die direkte Verbindung ist wieder da, der Verkehr verteilt sich wieder auf die dafür vorgesehene Landesstraße, und Nebenstrecken sowie Ortsdurchfahrten werden entlastet.
Im BEN-Kurier-Artikel war im Herbst auch ein Punkt aus der Bürgerschaft aufgegriffen worden: die Sorge, eine modernisierte und in Kurven entschärfte Strecke könne künftig mehr Verkehr anziehen. Ob das eintritt, bleibt abzuwarten – sicher ist zunächst vor allem: Der Verkehr fließt wieder dort, wo er hingehört.
Die Freigabe der L 335 zwischen Braubach und Dachsenhausen am 19. Dezember 2025 beendet eine Vollsperrung nach umfangreichen Bauarbeiten am Lückenschluss. Nach Verzögerungen durch Schäden im Unterbau ist die Strecke nun wieder durchgehend befahrbar, inklusive der notwendigen Abschlussarbeiten wie Schutzplanken, Bankette und Markierung.
VG Loreley
Ehrensache: evm unterstützt drei kulturelle Vereine in der Verbandsgemeinde Loreley
LORELEY Über insgesamt 1.500 Euro aus der „evm-Ehrensache“ dürfen sich drei Vereine der Verbandsgemeinde Loreley freuen. Mit ihrem Spendenprogramm unterstützt die Energieversorgung Mittelrhein (evm) jedes Jahr Vereine und Institutionen aus der Region, wenn es um kulturelle, soziale und gemeinnützige Projekte geht. Vor Kurzem übergab Berthold Nick, Leiter der kommunalen Betreuung bei der evm, den Spendenbetrag gemeinsam mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Mike Weiland, an die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine.
In der Verbandsgemeinde Loreley freuen sich der Kultur- und Verschönerungsverein Dachsenhausen e.V., der Verein der Freunde und Förderer des Blüchermuseums Kaub e.V. und die Stadt Braubach, die das Geld für den Erhalt des Braubacher Karnevals verwenden möchte, über jeweils 500 Euro. „Ich möchte mich herzlich für die großzügige Spende der evm bedanken. Die Unterstützung unserer kulturellen Vereine ist weit mehr als eine finanzielle Hilfe – die Spende hilft, Projekte zu realisieren, die unsere Gemeinschaft bereichern und Menschen zusammenbringen“, so Bürgermeister Mike Weiland.
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