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VG Nastätten

Regenwetter konnte ihn nicht stoppen: Bogeler Markt bleibt Besuchermagnet

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Foto: Die vier Bogeler Marktfrauen und Bürgermeister Holstein
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BOGEL Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Der traditionelle Bogeler Markt für Ein- und Handgemachtes öffnete seine Türen und Plätze rund um die Mehrzweckhalle. Was 1995 klein begann, ist heute eine feste Größe in der Region. Mehr als 80 Aussteller präsentierten ihre Waren und lockten trotz anhaltenden Regens zahlreiche Besucher an. Mit Regenschirmen bewaffnet drängten sie sich durch die Gänge in der Halle und zwischen den Ständen im Freien. Die Stimmung war fröhlich, die Auswahl vielfältig und das Besondere unverkennbar: Auf dem Bogeler Markt gibt es ausschließlich Handgemachtes und Regionales, keine Massenware, keine Fabrikprodukte.

Sandra Balzer vom Organisationsteam der Marktfrauen erinnerte sich im Gespräch mit dem BEN Kurier an die Anfänge: »1995 haben wir mit etwa 19 Ständen angefangen. Seitdem ist der Markt immer größer geworden. Dieses Jahr hatten wir über 100 Anmeldungen. Zwar haben einige wegen des Wetters oder Krankheit kurzfristig absagen müssen, doch am Ende waren es immer noch über 80 Stände. Wir freuen uns sehr, dass der Markt so gut besucht war.« Sie betont, was den Reiz ausmacht: »Es ist das Eingemachte, das Handgemachte, die Kreativität der Ständler. Jedes Jahr gibt es neue, tolle Dinge, die hier geboten werden.«

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Von dekorativen Handarbeiten über Strickwaren, Naturkosmetik und Schmuck bis hin zu Nützlichem für Haus und Garten reichte das Angebot. Auch kulinarisch wurden die Besucher verwöhnt: Kürbiskernsuppe, frisches Gebäck, regionale Spezialitäten und viele weitere Köstlichkeiten fanden großen Anklang. Gerade diese Kombination aus Kreativität, Handarbeit und regionaler Küche macht den Bogeler Markt so einzigartig.

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Lob aus der Verbandsgemeinde

Auch die kommunale Politik ließ es sich nicht nehmen, den Markt zu besuchen. Jens Güllering, Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, hob die besondere Bedeutung hervor: »Natürlich war es schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat. Aber das hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Es macht richtig Freude zu sehen, was die Bogeler Marktfrauen hier zusammen mit dem Verein auf die Beine stellen. Die Angebote sind vielfältig, alles ist handgemacht, und man spürt, wie viel Herzblut dahintersteckt. Ich hoffe, dass es diesen Markt noch lange geben wird.«

Uwe Holstein, Ortsbürgermeister von Bogel, zeigte sich ebenfalls begeistert: „Wir freuen uns, dass trotz des regnerischen Wetters so viele Menschen den Weg zu uns gefunden haben. Die Besucher erleben hier ein buntes, abwechslungsreiches Angebot, und wir machen, wie immer im Leben, das Beste daraus. Es ist schön zu sehen, wie viele verschiedene Stände zusammenkommen und wie viel den Menschen hier geboten wird.

Herzblut der Marktfrauen

Organisiert wird der Markt traditionell von den Marktfrauen Bogel, die nicht nur Aussteller einladen, sondern auch die Standplätze einmessen, Pläne erstellen und während der Veranstaltung als Ansprechpartnerinnen für Händler und Besucher zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Bogel sorgen sie Jahr für Jahr für einen reibungslosen Ablauf.

Der Bogeler Markt ist weit mehr als nur ein Verkaufsplatz. Er ist Treffpunkt, Schaufenster regionaler Kreativität und ein Stück Identität der Ortsgemeinde. Hier wird nicht nur verkauft, sondern auch Gemeinschaft gelebt. Besucher wie Aussteller betonen immer wieder, dass es genau diese Mischung aus Nähe, Handwerk und Tradition ist, die den Markt zu etwas Besonderem macht.

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Zum Jahreswechsel: Danke für Vertrauen, Hinweise und Kritik

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RHEIN-LAHN Mit dem Übergang von 2025 zu 2026 endet für den BEN Kurier ein weiteres intensives Jahr regionaler Berichterstattung. Ein Jahr mit vielen Themen, Gesprächen, Recherchen und Geschichten aus unserer Heimat – getragen vor allem von den Menschen, die diese Region ausmachen.

Journalismus lebt vom Vertrauen der Leserinnen und Leser. Vom offenen Hinweis, von der kritischen Nachfrage, vom Widerspruch ebenso wie von der Zustimmung. Auch im vergangenen Jahr haben uns zahlreiche Hinweise erreicht, viele davon aus der Mitte der Gesellschaft. Sie haben Themen angestoßen, Missstände sichtbar gemacht, Entwicklungen begleitet und Diskussionen ermöglicht. Dafür sagen wir ausdrücklich Danke.

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Der BEN Kurier versteht sich als unabhängiges regionales Medium. Unser Anspruch ist es, sachlich zu berichten, kritisch nachzufragen und Entwicklungen transparent darzustellen, unabhängig von parteipolitischen oder persönlichen Interessen. Gerade auf kommunaler Ebene ist dies nicht immer bequem, aber notwendig. Demokratie lebt von Öffentlichkeit, und Öffentlichkeit braucht verlässliche Informationen.

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2025 war zugleich ein Jahr, das gezeigt hat, wie wichtig lokaler Journalismus weiterhin ist. Entscheidungen vor Ort, gesellschaftliche Debatten, ehrenamtliches Engagement, wirtschaftliche Herausforderungen und persönliche Schicksale, all das findet nicht abstrakt statt, sondern direkt vor unserer Haustür. Diese Nähe verpflichtet zu Sorgfalt, Verantwortung und Fairness.

Zum Jahreswechsel blicken wir mit Dankbarkeit auf das Erreichte und mit Verantwortung auf das Kommende. Auch 2026 wird der BEN Kurier aufmerksam hinschauen, zuhören und berichten. Nicht lauter als nötig, aber klar. Nicht gefällig, sondern verlässlich. Wir danken allen Leserinnen und Lesern für ihr Vertrauen, ihre Unterstützung und ihre kritische Begleitung.
Der BEN Kurier wünscht einen guten und sicheren Start ins Jahr 2026.

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VW beendet Händlervertrag nach Insolvenz des Autohauses Adolf Marner in Nastätten

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NASTÄTTEN Auf Presseanfrage des BEN Kurier teilte die Dictum Media GmbH in Vertretung des Insolvenzverwalters Jens Lieser mit, dass Volkswagen den Händlervertrag mit der Autohaus Adolf Marner GmbH in Nastätten beendet hat. Ein solcher Schritt ist im Rahmen eines Insolvenzverfahrens nicht unüblich.

Zwischenzeitlich wurde auch das VW-Markenschild an der Niederlassung demontiert. Zudem ist die Adolf Marner GmbH auf der offiziellen Händlerübersicht von Volkswagen nicht mehr gelistet.

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Wie Pietro Nuvoloni für den Insolvenzverwalter mitteilte, werde aktuell über alternative Lösungen nachgedacht. Denkbar sei unter anderem eine Fortführung als freier Händler.
Der Betrieb des Autohauses läuft derzeit weiter.

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Pizzeria Genuss-Oase in Nastätten eröffnet: Rebar und Nazdar übernehmen die Trattoria

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Foto: BEN Kurier
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NASTÄTTEN Eigentlich ist es nur eine Neueröffnung in der Rheinstraße 21a, direkt am Kreisel in Nastätten. Früher hieß das Restaurant hier Trattoria. Im November haben Rebar Gadro (33) und seine Frau Nazdar Hamo (21) übernommen und daraus die Genuss-Oase gemacht.

Was sie anbieten, ist eine vielfältige italienische und deutsche Küche: Pizza, Pasta, Steak, Schnitzel, Fischgerichte. Fantastisch, einfach nur lecker. Doch wer dort isst, merkt schnell: Es geht hier um mehr als Speisekarten, Öffnungszeiten und Tagesempfehlungen. Es geht um eine Geschichte, die berührt. Und die einen kurz innehalten lässt.

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Ein neues Zuhause am Kreisel in Nastätten

Schon beim Reinkommen ist etwas anders. Diese Herzlichkeit. Man wird empfangen, als wäre man nicht zum ersten Mal da. Es fühlt sich an, wie nach Hause kommen, obwohl man gerade erst die Tür geöffnet hat.

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Auch Nastättens Stadtbürgermeister Marco Ludwig war vor Ort und hat die Bedeutung dieser Neueröffnung klar benannt: Die Genuss-Oase, sagte er, sei »neu eröffnet«, das Ambiente sei »sowieso schön« und Rebar und Nazdar hätten »den Mut gefasst« und das Restaurant neu gestartet und weiter: „Rebar habe sich durch mehrere Restaurants und Angebote im Rhein-Lahn-Kreis durchgearbeitet und verwirkliche sich nun in Nastätten seinen Traum von der Selbstständigkeit. Ich wünsche beiden viel Glück«.

Ludwig wies auch auf ein ganz praktisches Problem hin: »Wer nach dem Lokal sucht, könnte bei Google noch die alte Trattoria als geschlossen sehen. Davon nicht blenden lassen„, betonte er: »Die Genuss-Oase ist geöffnet.«

Der Satz, der hängen bleibt

Um zu verstehen, warum dieses Restaurant so besonders wirkt, muss man Rebars Geschichte kennen. 2013 floh er aus Syrien, vor dem schrecklichen Krieg. Er ist Kurde. Die Fluchtroute war dramatisch. Damals war er 21 Jahre alt. Er hätte in den Krieg ziehen müssen. Seine Eltern schickten ihn fort, um sein Leben zu retten. Es war nicht sein Krieg und nicht der Krieg einer Familie, die weltoffen in Syrien lebte. Seit zwölf Jahren hat er seine Familie nicht mehr gesehen. Vor zwei Jahren starb seine Mutter. Das sind Sätze, die man hört, und doch nur schwer wirklich greifen kann.

Seine Frau Nazdar lernte Rebar in Worms kennen. Er nennt es einen Glücksfall. Einen Wendepunkt. Wieder träumen dürfen von einer gemeinsamen Zukunft und eigenen kleinen Familie.

Seit er in Deutschland ist, arbeitet Rebar in der Gastronomie. In Syrien war er in der Textilveredelung beschäftigt, doch sein Wunschberuf war immer das Gastronomiegewerbe. Er lernte das Handwerk in verschiedenen Restaurants in Lahnstein und Bad Ems. Und nun erfüllte sich sein Traum: ein eigenes Restaurant, mit seiner kleinen Familie, in Nastätten.

Vor der Kamera sagte Rebar: »Ich komme aus Syrien, bin Kurde und über zwölf Jahre hier in Deutschland.« Die italienische und europäische Küche habe er hier gelernt. Und es gehe bei ihnen nicht nur um Pizza und Nudeln, sondern auch um Schnitzel und Fischgerichte. »Wir machen auch Tagesempfehlungen«, sagte er und dann der Blick nach vorn: »Später vielleicht auch ein oder zwei syrische Speisen auf der Karte.“ Und genau da kommt der Moment, der diese ganze Geschichte plötzlich verwundbar macht.

Auf die Frage, warum denn aktuell noch keine syrischen Gerichte auf der Speisekarte stehen, sagte Rebar einen Satz, den man nicht einfach wegschiebt: »Ich würde gerne mit ein oder zwei syrischen Gerichten auf der Speisekarte zeigen, was es bei uns alles gibt, aber in der heutigen Zeit weiß ich nicht, ob das noch gewünscht ist…« Er wirkte nachdenklich dabei. Leise gesprochen. Und gerade deshalb brutal entwaffnend.

Da steht ein Mann, der Gäste weltoffen in seine Welt einlädt. Der seit Jahren arbeitet, Steuern zahlt, sich ein Leben aufgebaut hat, tief verwurzelt ist im Rhein-Lahn-Kreis. Ein Beispiel dafür, was viele in unserer Gesellschaft fordern. Und trotzdem bleibt dieses Gefühl hängen: nicht sicher zu sein, ob man mit einem Stück Heimat »auffallen« darf. Dieser Satz ist unfassbar traurig, weil er zeigt, was Worte, Debatten und Stimmungen mit Menschen machen können, selbst mit denen, die längst hier angekommen sind.

Öffnungszeiten und Info

Die Genuss-Oase in Nastätten (Rheinstraße 21a) hat montags bis sonntags von 11 bis 14 Uhr und 17 bis 22 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag. Und wer online noch die alte Bezeichnung  »Trattoria« als geschlossen findet: Die Genuss-Oase ist geöffnet.

Am Ende bleibt für viele Gäste wahrscheinlich genau dieses Gefühl: Das hier ist mehr als eine Pizzeria. Es ist ein kleines Stück Zuhause, wenn man als Gast dort sein darf (dk).

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