Lahnstein
Lahnsteiner Winterzauber begeisterte in der Adventszeit Fünf Wochenenden voller Weihnachtsstimmung
Oberbürgermeister Lennart Siefert war gemeinsam mit dem Nikolaus unterwegs.
LAHNSTEIN Lahnstein hat in diesem Advent eindrucksvoll gezeigt, wie stimmungsvoll die Stadt leuchten kann. An fünf Wochenenden verwandelte sie sich in eine lebendige Winterwelt, die Menschen aus der Region wie aus der Nachbarschaft zusammenbrachte und mit warmem Licht, liebevoll dekorierten Plätzen und einer Fülle regionaler Kreativität begeisterte.
Der Winterzauber führte durch verschiedene Stadtteile und zeigte überall sein eigenes Gesicht: Mal durch romantisch geschmückte Höfe und kleine Gassen, mal durch historische Plätze, an denen Kunsthandwerk, kulinarische Leckereien und weihnachtliche Musik eine besonders heimelige Atmosphäre schufen. Kunsthandwerker aus der Region, Vereine, Initiativen und engagierte Bürgerinnen und Bürger machten jedes Wochenende zu einem kleinen Fest für alle Sinne.
Ob handgefertigte Geschenkideen, selbstgebackene Waffeln, traditionelle Spezialitäten oder kreative nachhaltige Produkte – der Winterzauber bot vielerorts liebevoll ausgewählte Angebote. Familien konnten sich über stimmungsvolle Kinderprogramme freuen, gemeinsames Weihnachtssingen sorgte für besondere Momente und sogar der Nikolaus ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen.
Den Abschluss bildete der Wintermarkt am Theater, der mit winterlichen Getränken, herzhaften wie süßen Speisen und kleinen Verkaufsständen einen stimmungsvollen Ausklang der Marktwochen schuf.
Die Wochenenden in Lahnstein luden auch zu einer besonderen Mitmachaktion ein: dem Schlemmerstempelpass. Für jede verköstigte Spezialität erhielten die Besucher einen Stempel. Ist der Pass vollständig gefüllt, konnte er direkt an den Verkaufsständen abgegeben oder in den vorgesehenen Lostopf eingeworfen werden. Damit haben alle Teilnehmer die Chance auf attraktive Gewinne, wie Ticktes für verschiedene Veranstaltungen in Lahnstein, Restaurantbesuche oder Sachpreise wie einen Schlitten und eine Kaffeemaschine. Alle Gewinner werden persönlich informiert.
„Der Winterzauber 2025 hat gezeigt, wie lebendig und herzlich unsere Stadt ist. Überall war zu spüren, wie Menschen miteinander ins Gespräch kommen und diese besondere Zeit des Jahres gemeinsam genießen. Ein toller Auftakt in die Weihnachtszeit, der sicher noch lange nachklingen wird“, freut sich Oberbürgermeister Lennart Siefert über die besondere Adventszeit in Lahnstein.
Der Nikolausmarkt lockte viele Besucher auf den Salhofplatz | Foto: Aleksandra Szukala Wer die winterliche Atmosphäre auch nach den Adventswochenenden genießen möchte, hat dazu noch Gelegenheit: Der Krippenweg am Allerheiligenberg lädt bis zum 7. Januar zu besinnlichen Spaziergängen ein und verlängert so die festliche Stimmung über die Feiertage hinaus (pm Stadt Lahnstein).
Lahnstein
Vor 50 Jahren starb der Lahsteiner Willi Weiler als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus
LAHNSTEIN Weniger bekannt ist, dass er als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus zu den ersten politischen Gefangenen gehörte und bereits 1933 für ein halbes Jahr inhaftiert, gequält und gefoltert wurde. 1949 schrieb er die Broschüre „Meine Erlebnisse im KZ-Lager Kemna. Wuppertaler Lager der S.A.“. „Diese Schrift“, so schreibt er, „soll allen aufrechten Menschen eine Warnung sein, die Augen aufzuhalten, damit niemals mehr durch eine Diktatur die Freiheit geschunden und das Recht gebrochen wird.“ Seine Dokumentation wurde 1998 in einer Neuauflage einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und ist im Stadtarchiv Lahnstein ausleihbar.
Geboren wurde Willi Weiler am 22. Mai 1905 in Kamp-Bornhofen. Er wurde Schiffsjunge, dann Matrose auf verschiedenen Rheinschiffen und erlangte 1929 das Rheinschifferpatent. Durch sein Elternhaus sozialistisch geprägt, wurde er bereits 1919 Mitglied der Gewerkschaft. Er beteiligte sich an Streiks im Ruhrgebiet, schloss sich Antifaschisten an und geriet bald ins Visier der aufkommenden Nationalsozialisten.
Nach der Machtergreifung wurde nach ihm gefahndet. Als er sich bei der Polizei meldete, kam er ins Stadtgefängnis Duisburg. Hier begann am 12. Mai 1933 sein Martyrium, dem Anfang September die Verlegung nach Kemna folgte. In einer leerstehenden Fabrik wurden von Juli 1933 bis zum Januar 1934 in der Mehrzahl kommunistische und sozialdemokratische Gegner des Hitler-Regimes aus Wuppertal, dem übrigen Bergischen Land sowie aus weiteren Städten und Regionen im Regierungsbezirk Düsseldorf inhaftiert. Was Willi Weiler und seine Leidensgenossen hier über sich ergehen lassen mussten, geht unter die Haut. Am 20. November 1933 wurde er aus dem Lager entlassen.
Willi Weiler musste schriftlich erklären, dass er „jede staatsfeindliche politische Betätigung, insbesondere jede Beteiligung an hoch- und landesverräterischen Umtrieben“ zu unterlassen habe. Weiler zog es vor, sich zunächst nach Holland abzusetzen. Ein holländischer Schiffsführer nahm ihn von Duisburg in seinem Maschinenraum mit. Später kehrte er nach Deutschland zurück. Er arbeitete bei der Deutschen Reichsbahn Oberlahnstein und wurde von hier als Fahrbereitschaftsleiter nach Le Mans im deutschbesetzten Frankreich versetzt. Als die Amerikaner vor Le Mans standen, setzte er sich mit drei Kameraden bis zur Grenze ab. Der Fußmarsch führt sie nach Wuppertal, wo er von einem Freund erfuhr, das nach ihm gefahndet wird, weil er „sich böswillig von der Truppe entfernt habe.“ Er beschloss, vorsichtig zu sein und daher nicht sofort nach Hause, sondern wegen seiner Gefäßerkrankung nach Bad Ems zu gehen. Dort hörte er von einem Geheimlazarett des Hautarztes Dr. Grochocki aus Koblenz, in dem er sich mit anderen politisch verfolgten Menschen gesundpflegen ließ.
Nach Kriegsende bewarb er sich zum Aufbau einer „politisch einwandfreien“ Polizei. Im August 1945 wurde er Kreiskommissar der französischen Militärregierung, zuständig für 52 Gemeinden im damaligen Kreis St. Goarshausen. 1948 wurde er vom Oberstaatsanwalt in Wuppertal zur Vernehmung geladen und traf vor dem Landgericht auf viele Leidensgenossen, die noch Nachwehen von den Misshandlungen aufwiesen. Als Zeuge musste er seinen einstigen Peinigern gegenübertreten. In dieser Zeit besuchte er sein einstiges Lager und schrieb mit Genehmigung der Militärregierung seine Erlebnisse nieder.
Da er keine Ausbildung zum Polizeibeamten hatte, nahm er 1948/49 an einem Polizeilehrgang in Bad Ems teil, der ihm vom Land Rheinland-Pfalz angeboten wurde. Jedoch fielen sämtliche Teilnehmer durch die Prüfung, worauf auch ihm gekündigt wurde. Weiler glaubte, dass die Entlassung aus dem Polizeidienst nicht mit rechten Dingen zuging. Spielte sein Buch, das von der Staatsanwaltschaft Koblenz überprüft wurde, dabei eine Rolle? Er prozessierte vor Gericht, verlor und rekapitulierte verbittert seine Machtlosigkeit gegenüber den „Drahtziehern“.
Bis zu seiner Rente arbeite Weiler bei den Lahnsteiner Firmen Bollinger, Schroeder und Stadelmann, Condor-Werke/Philippine als Lagerist und Pförtner. Ehrenamtlich sammelte er Geld- und Sachspenden für das Kinderferienlager der AWO auf dem Aspich, welches er als Rentner einige Jahre leitete. Am 16. Dezember 1975 verstarb Willi Weiler.
Von seiner Veröffentlichung erfuhr der „Jugendring Wuppertal e.V. Arbeitskreis Kemna“ durch Zufall erst lange nach Weilers Tod. Er nahm Kontakt mit der Stadt Lahnstein auf, wo Weiler mit seiner Familie bis zu seinem Tod lebte. Der Arbeitskreis entschied sich für einen Neudruck, zu dem die Töchter Weilers ihre Genehmigung sowie eigene Aufzeichnungen zum Lebenslauf des Vaters gaben. Die authentische Neuauflage, ergänzt durch Fotos und andere Zeitdokumente, verdeutlicht im Nachwort, dass Weilers Benachteiligung im beruflichen Leben nach 1945 leider kein Einzelfall ist (pm Stadt Lahnstein).
Lahnstein
Zehn Jahre gelebte Solidarität: Jubiläumsfest des Runden Tisches für Flüchtlinge in Lahnstein
LAHNSTEIN Kürzlich feierte der Runde Tisch für Flüchtlinge in Lahnstein sein zehnjähriges Jubiläum im Jugendkulturzentrum (JJUKZ). Mehr als 70 Menschen aus allen Generationen, Institutionen, Vereinen und Kirchen kamen zusammen, um das langjährige ehrenamtliche Engagement der Initiative zu würdigen.
Bei Musik, angeregten Gesprächen und einer offenen, herzlichen Atmosphäre wurde deutlich, was den Runden Tisch seit nunmehr zehn Jahren ausmacht: gelebte Mitmenschlichkeit. Für das leibliche Wohl sorgten die Frauen des interkulturellen Frauencafés, die mit viel Liebe und Engagement ein vielfältiges Buffet vorbereiteten. Oberbürgermeister Lennart Siefert übernahm die Getränke und unterstrich damit die Wertschätzung der Stadt für die Arbeit der Ehrenamtlichen.
Ein Imagefilm zeigte die Entstehungsgeschichte und die vielfältige Arbeit des Runden Tisches. Die Initiative entstand im Jahr 2015, als Lahnstein kurzfristig eine große Zahl geflüchteter Menschen aufnehmen musste. Aus dieser herausfordernden Situation heraus formierte sich eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die gemeinsam mit der Stadtverwaltung Verantwortung übernahm.
Oberbürgermeister Lennart Siefert während seiner Ansprache | Foto: Nasstaran Houshmand - Stadtverwaltung Lahnstein Seitdem hat der Runde Tisch maßgeblich dazu beigetragen, Brücken zu bauen und Begegnungen zu ermöglichen. Projekte wie die Fahrradwerkstatt in der Alten Feuerwache am Marktplatz in Niederlahnstein oder das monatliche Café International im Gemeindehaus St. Barbara sind längst feste Bestandteile des gemeinschaftlichen Lebens geworden. Hier begegnen sich alteingesessene und neue Lahnsteiner, kommen ins Gespräch, lernen voneinander und knüpfen Verbindungen.
In seinem Grußwort würdigte Oberbürgermeister Siefert das außergewöhnliche Engagement der Ehrenamtlichen: Sie begleiteten geflüchtete Menschen bei Behördengängen, Arztbesuchen, der Wohnungssuche oder beim Erlernen der deutschen Sprache und gäben Orientierung, Mut und das Gefühl, willkommen zu sein. „Integration gelingt dort, wo Menschen aufeinander zugehen und ein echtes Miteinander wachsen darf“, betonte er. Das Jubiläumsfest im JUKZ spiegelte genau diesen Geist wider: ausgelassen, vielfältig und offen.
Lahnstein
Horst Werner feierte seinen 96. Geburtstag in Lahnstein Stadt Lahnstein gratuliert herzlich
LAHNSTEIN Am 14. Dezember 2025 feierte Horst Werner in Lahnstein seinen 96. Geburtstag. Aus diesem Anlass überbrachte der Beigeordnete der Stadt Lahnstein Manfred Radermacher auch im Namen der Stadtverwaltung die herzlichsten Glückwünsche. Neben den schriftlichen Grüßen von Oberbürgermeister Lennart Siefert erhielt er ein kleines Präsent mit ausgewählten Artikeln aus dem Lahnsteiner Weltladen.
Horst Werner verbrachte seinen Ehrentag gemeinsam mit seiner Frau Karin, mit der er im Oktober dieses Jahres Platinhochzeit feierte, sowie ihren beiden Kindern und Enkel. Der gebürtige Berliner lebt seit 25 Jahren in seiner Wahlheimat. Bevor es sie ans Rhein-Lahn-Eck zog, verbrachte das Lehrerehepaar einige Jahre in Miehlen und Nastätten.
Die Stadt Lahnstein wünscht Horst Werner weiterhin gute Gesundheit, Zufriedenheit und viele schöne Jahre in Lahnstein.
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