VG Bad Ems-Nassau
Glasfaserausbau: Viel Licht, aber auch Schatten
Verbandsgemeinde Bad Ems–Nassau zieht Zwischenbilanz
Glasfaserausbau (Foto: VG Bad Ems-Nassau)
BAD EMS-NASSAU Seit mehr als einem Jahr gibt es für den Breitbandausbau Kooperationen der Gemeinden der Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau mit zwei verschiedenen Firmen. Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Neben der Deutschen Glasfaser (DG), wo die Kooperationen für den eigenwirtschaftlichen Ausbau im September 2021 für die Gemeinden Becheln, Fachbach und Singhofen geschlossen wurden, ist seit 22. Februar 2022 auch das Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) für die restlichen 25 Gemeinden eigenwirtschaftlich aktiv.
„Beide Unternehmen werden geschätzt zwischen 30-40 Mio. EUR in die Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau investieren“, so Bürgermeister Uwe Bruchhäuser nach Hochrechnung durch die Verwaltung. „Hierfür müssen wir und alle Gemeinden sehr dankbar sein, auch für den frühen Start mit einem kompletten Glasfaserausbau bis in die Häuser“, wie der Bürgermeister weiter ausführt. Mit diesem Komplettausbau ist die Verbandsgemeinde Vorreiter in Rheinland-Pfalz. Es bleiben zwar noch etwa 250 Adressen, die über die Förderprogramme „Schulen und Krankenhäuser“ sowie „Weiße Flecken und Gewerbegebiete“ ausgebaut werden; aber auch hier läuft derzeit die Auftragsvergabe und teilweise schon der Tiefbau in den Gemeinden. Der Bürgermeister stellt für die Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau damit auch fest, dass mit der nunmehr durchzuführenden Erschließung des Breitbandausbaues von einer Vollversorgung mit mehr als 99% angeschlossener Gebäude gesprochen werden kann.
Während die Deutsche Glasfaser mit einer Vorvermarktungsquote Anfang 2022 gestartet ist (wurde in allen drei Gemeinden erreicht), begann die UGG mit Kickoff-Veranstaltungen mit Vertretern der Gemeinden, um die Ausbaupläne zu besprechen, Neubaugebiete aufzunehmen und Ortsbesichtigungen durchzuführen. Durch das parallele Vermarkten der Anschlüsse konnte die UGG bereits Ende Juli in der Ortsgemeinde Arzbach als erste der 25 Gemeinden beginnen. Derzeit laufen Ausbauten in 11 Gemeinden. Die Deutsche Glasfaser startet nach aktueller Planung zum Ende des Jahres mit den ersten Ausbauten.
Mit dem erfreulichen schnellen Ausbau der UGG begannen dann aber auch die ersten Probleme vor Ort. Baustellen wurden begonnen, obwohl die Anwohner nicht informiert waren, Gräben wurden ausgehoben, obwohl Fahrzeuge noch im Hof standen. Und auch erste Beschädigungen traten z.B. durch Verschmutzungen oder eine nicht fachgerechte Verschließung von Gehwegen und Straßen auf. All diese Dinge sind zu regeln und zu klären.
„Die Bürgerinnen und Bürger denken natürlich oft, dass die Verbandsgemeinde der Auftraggeber für den Glasfaserausbau und somit für den Schaden verantwortlich ist.“, so Breitbandkoordinator und IT-Leiter Stefan Merz, bei dem die organisatorischen Dinge und Meldungen zusammenlaufen. „Dem ist aber nicht so, wie Merz mitteilt und führt weiter aus: „Wir sind hier auch nur Beobachter und Prüfer ohne Weisungsbefugnis“. Auftraggeber sind die jeweiligen Firmen, die den Ausbau von Subunternehmen durchführen lassen. Also die UGG oder später die DG. Und diese sind auch grundsätzlich direkt anzusprechen wegen Mängeln und Schäden.
Aber natürlich leisten bei der Verbandsgemeindeverwaltung neben dem Koordinator Stefan Merz auch das Bauamt mit den Tiefbauingenieuren Sebastian Bode, Rainer Fuchs und Wolfgang May den Bürgerinnen und Bürgern Unterstützungshilfe im Zusammenwirken mit der jeweiligen Ortsgemeinde, wenn es örtliche Sachverhalte zu beurteilen gibt oder es bei der Ausführung klemmt. Außerdem gibt es Mailadressen, Telefonnummern und auch Formulare auf der Homepage der Verbandsgemeinde, wo Mängel und Fehler gemeldet werden können.
Aktuell wird eine Mängeldatenbank aufgebaut, worüber ein Abgleich der festgestellten Mängel zwischen UGG und der Verwaltung erfolgt. „Es soll natürlich so schnell wie möglich der Schaden behoben werden, aber nicht immer geht das sofort“, führt der IT-Experte Merz aus. „Jedoch ist die Kommunikation gut und das Unternehmen bestrebt, die Fehler abzustellen und entstandene Schäden zu beheben.“
„Generell würden wir uns eine planvollere als auch in Teilen eine fachlich exaktere Arbeitsausführung wünschen, dann käme es sicher erst gar nicht zu dem ein oder anderen Vorfall“, so Merz. Aber die Firmen haben natürlich ihre zeitlichen und kostenmäßigen Vorgaben. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Einzelfällen zu Mängeln kommt. Die Verwaltung steht mit den Projektverantwortlichen in engem Kontakt, um für einen reibungslosen Ausbau zu sorgen. Es gilt der Hinweis, dass die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau mit dem Breitbandausbau einen enormen Entwicklungsschub erhält.
Auch in anderen Regionen in Deutschland wurde durch verschiedene Glasfaserunternehmen mit ähnlichen Ergebnissen ausgebaut. All diese Gemeinden würden aber im Rückblick trotzdem wieder ausbauen. Der wirtschaftliche Vorteil und die Kostenersparnis sind einfach zu groß, als dass man solche Angebote ablehnt und den Ausbau selbst mit Steuermitteln stemmt. Dies wäre auch gar nicht möglich, da der eigenwirtschaftliche Ausbau immer dem öffentlichen Ausbau vorgeht.
VG Bad Ems-Nassau
Funktionierende Dorfgemeinschaft: Gemeinde Singhofen spendet 500 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn
SINGHOFEN In diesem Jahr ging Singhofen bei seinem Heimatfest neue Wege. Der Luftballonumzug der Kinder wurde um zwei Stunden vorverlegt und anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt. Über das Ergebnis der Veranstaltung konnten sich jetzt die Verantwortlichen des Hospizes Rhein-Lahn freuen.
Ortsbürgermeister Detlef Paul und die erste Beigeordnete Ira Strack übergaben an Hospizleiterin Hanne Benz und Rainer Lindner, den Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, eine Spende in Höhe von 500 Euro.
Zusammengekommen war das Geld durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen. Etliche Frauen des Ortes hatten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Dieses wurde gut angenommen, wobei der Seniorenausschuss die Bewirtung übernahm. Das, so der Ortsbürgermeister, sei ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.
Hanne Benz und Rainer Lindner bedankten sich herzlich für die Spende. Solche Spenden seien außerordentlich wichtig, um die Finanzlücke zu füllen, die dadurch entstehe, dass die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Kosten übernehmen. (pm vy)
Gesundheit
Blauzungenkrankheit(BTV8): Sperrzone betrifft den gesamten Rhein-Lahn-Kreis
RHEIN-LAHN Durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Bluetongue Virus, kurz BTV) im Saarland ist Rheinland-Pfalz von einer Sperrzone betroffen. Am 6. November 2025 war bei einem Kalb auf einem Betrieb im Saarpfalz-Kreis eine Infektion mit dem Serotyp 8 des BTV nachgewiesen worden. Nach Vorgaben de EU muss nun um den Betrieb herum eine Sperrzone mit einem Radius über mindestens 150 Kilometer ausgewiesen werden. In dieser Sperrzone gelten Einschränkungen für Transport und Handel von Wiederkäuern. Der gesamte Rhein-Lahn-Kreis ist von dieser Sperrzone betroffen.
Das Gebiet der Sperrzone erstreckt sich über weite Teile von Rheinland-Pfalz. Nur teilweise betroffen sind aktuell die Landkreise Ahrweiler, Westerwald und Neuwied. Der Landkreis Altenkirchen ist bisher nicht betroffen. Außerdem sind Gebiete in benachbarten Bundesland Hessen betroffen. Es muss befürchtet werden, dass sich das Geschehen auf weitere Gebiete ausweitet.
Für die Verbringung von Tieren empfänglicher Arten AUS DER BTV 8-SPERRZONE HERAUS gelten strenge Vorgaben. Innerhalb der Sperrzone gibt es hingegen keine Beschränkungen.
Impfstrategie gegen BTV 3 hat gewirkt
Im vergangenen Jahr hatte das Virus vom Serotyp BTV 3 zunächst zu hohen Verlusten in Schaf- und Rinderhaltungen geführt. Mittlerweile wurden zahlreiche Bestände von Rindern, Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz mit finanzieller Unterstützung des Landes geimpft. Dies führte dazu, dass es in Rheinland-Pfalz 2025 deutlich weniger Ausbrüche der Blauzungenkrankheit gab. (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn)
VG Bad Ems-Nassau
Verlorene Wette: Großzügige Spende für das Hospiz in Nassau
NASSAU Simone Dietzler wettet gerne und gewinnt am liebsten. Dieses Mal aber wünschte sie sich zu verlieren – der guten Sache wegen. Anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums hatte die Inhaberin der Rewe Simone Dietzler OHG alle Lahnsteiner Karnevalsvereine herausgefordert.
Wetten, dass es nicht gelingt, am 3. September (dem Eröffnungsdatum) mit 111 kostümierten und uniformierten Karnevalisten da zu sein, lautete die Challenge. Das ließen sich die Lahnsteiner Karnevalisten nicht zweimal sagen. Acht Vereine rückten in bunter Kostümierung mit 297 Personen an.
Auf dem Parkplatz warteten ein DJ mit Karnevalsliedern auf sie sowie ein Wurstbrötchen und ein Bier für jeden. Die Bäckerei Lohner spendierte Quarkbällchen dazu. Für jeden der Karnevalisten zahlte Simone Dietzler 10 Euro an den jeweiligen Verein. Das machte 2970 Euro. Doch damit nicht genug. Die Rewe-Inhaberin legte, um auf eine Spende von 10.000 Euro zu kommen, noch 7030 Euro für das Hospiz drauf.
Zusätzlich spendete die Traditionsgarde Rot-Weiß e.V. 650 Euro an das Hospiz. Diese Spende wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Firmen Grimm Heizung & Sanitär, Malerteam Alt und Fliesenleger Andreas Lutz.
Über den hohen Betrag freut sich das Hospiz Rhein-Lahn. „Das ist der Wahnsinn“, meinte Hospizleiterin Hanne Benz, als Simone Dietzler ihr am 11.11. um 14.11 Uhr im Hospiz die 7030-Euro-Spende überreichte. Zusätzliche hatte die Spenderin noch Süßigkeiten für die Mitarbeiter/innen und ein paar Flaschen vom Jubiläumsbier als Zusatzangebot zum Abendbrot für die Gäste mitgebracht. Hospiz und Karneval passen durchaus zusammen, fand Hanne Benz. Denn auch im Hospiz gehe es um Lebensfreude und Lebensqualität.
Seit Jahren engagiert sich der Rewe-Markt Lahnstein für soziale Zwecke. Diesen werden z. B. die Spendenpfandbons zugeführt, deren Summe die Inhaberin immer verdoppelt. „Es wird im Ehrenamt so viel getan, ohne dass es sichtbar ist“, findet Simone Dietzler, deren originelle Aktion bei den Kunden bestens ankam (Text: Christine Vary).
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