Politik
Wann kommt sie wirklich? Weiterhin offene Fragen zur Mittelrheinbrücke!

LORELEY Bürgermeister Mike Weiland nimmt mit Nachbarbürgermeister an Treffen mit den Haupt- und Regionalgeschäftsführern der Industrie- und Handelskammer Koblenz teil, um erneut auf offene Fragen zur Mittelrheinbrücke aufmerksam zu machen.
Im Juni 2023, also vor mehr als zwei Jahren, wurde der raumordnerische Bescheid erstellt. Damit ist man so weit wie noch nie. Nur bleiben nach mehr als zwei Jahren weiterhin die Fragen offen, mit welchen nächsten Schritten zu rechnen ist. Wo genau soll die Brücke verlaufen, wann wird sich die UNESCO damit beschäftigen können und darüber befinden, ist das Planfeststellungsverfahren, mit dem die beiden Kreistage rechts und links des Rheins den Landesbetrieb Mobilität vor mehr als einem Jahr offiziell beauftragt haben, überhaupt schon gestartet und am Ende: Wann liegen endlich Baurecht und Finanzierungsbeschluss vor?
Zum Sachstand und den nächsten möglichen Schritten, um für das Infrastrukturvorhaben in Mainz und den beiden Landkreisen zu werben, haben sich Arne Rössel (Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Koblenz), Richard Hover (Regionalgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für den Rhein-Lahn-Kreis), Mike Weiland (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley) sowie Jens Güllering (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten) am möglichen Brückenkopf in Wellmich getroffen und ausgetauscht.
Es bleibt dabei: Planerisch war man noch nie so weit und es stand auch noch nie so viel Geld, wie aktuell das Sondervermögen, zur Verfügung. Zudem wurde von der Landesregierung die angekündigte Änderung des Landesstraßengesetzes und des Landesgesetzes für die Umweltverträglichkeitsprüfung auf den Weg gebracht. Die endgültige politische Willensbekundung und klare Antworten der rheinland-pfälzischen Verkehrsministerin Daniela Schmitt lassen weiter auf sich warten.“ (pm Verbandsgemeinde Loreley)
Koblenz
OB-Wahl in Koblenz: David Langner bleibt Koblenzer Oberbürgermeister

KOBLENZ Am Sonntagabend war es um 19.42 Uhr amtlich: David Langner bleibt weitere acht Jahre Oberbürgermeister in Koblenz. Der Amtsinhaber gewann einen Tag nach seinem 50. Geburtstag die Oberbürgermeister-Wahl in der Rhein-Mosel-Stadt laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 67,1 Prozent der gültigen Stimmen. Damit setzte er sich mit großem Vorsprung gegen die weiteren drei Kandidaten Ernst Knopp (CDU, 21,7 Prozent), Markus Meixner (AfD, 7,6 Prozent) und David Dasbach (DIE Partei, 3,6 Prozent) der Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 44,5 Prozent. Insgesamt waren 83.456 Koblenzerinnen und Koblenzer zur Wahl aufgerufen. Das amtliche Endergebnis wird am Mittwoch im Rahmen der Wahlausschusssitzung festgestellt. Die Wahlergebnisse im Detail finden sich im Internet unter wahlen.koblenz.de
Blaulicht
Schlafplatz und Essen: Die Linke Rhein-Lahn hilft Arbeitern von Phoenix Engineering

KOBLENZ In Koblenz spielte sich in den vergangenen Tagen ein menschliches Drama ab: Arbeiter der Firma Phoenix Engineering, die im Rhein-Lahn-Kreis für den Glasfaserausbau tätig waren, wurden plötzlich und ohne Vorwarnung auf die Straße gesetzt. Grund: Die Firma soll weder Mieten noch Löhne gezahlt haben.
Mehrere Arbeiter berichteten, dass sie über Nacht ihre Unterkünfte verlassen mussten. Wohnungen in Vallendar und Koblenz wurden von Vermietern geräumt, nachdem Phoenix die Mieten nicht beglichen hatte. Betroffene schliefen teilweise in Autos – ohne Geld, ohne Perspektive. Auffällig: Auch zahlreiche Fahrzeuge der Firma Zeppelin standen noch vor Ort. Sie sollen gemietet gewesen sein, ebenfalls nicht bezahlt.
Sebastian Dohn, Vorsitzender der Linken in Koblenz und Rhein-Lahn, war vor Ort und sprach von einem „schrecklichen Vorgang“. Er machte deutlich, dass die betroffenen Arbeiter, die im Auftrag von Phoenix den Glasfaserausbau im Rhein-Lahn-Kreis gestemmt haben, von heute auf morgen auf der Straße standen. Für ihn ist das ein Armutszeugnis, das zeigt, wohin es führt, wenn große Unternehmen ihre Verantwortung an Subunternehmen und weitere Subunternehmen abgeben. In einem der reichsten Länder der Welt dürfe es nicht sein, dass Menschen wegen solcher Geschäftspraktiken über Nacht ihre Bleibe verlieren. Dohn betonte, dass seine Partei fest an der Seite der Betroffenen stehe und sich sowohl um sofortige Unterbringung als auch um langfristige Perspektiven bemühen werde.
Die Hilfe erfolgte direkt und unbürokratisch: Für einen der betroffenen Arbeiter wurde noch am selben Abend eine Unterkunft organisiert, Lebensmittel wurden gebracht und eine längerfristige Lösung vorbereitet. So erhielt er ein WG-Zimmer, das normalerweise 250 Euro im Monat kostet. Für den ersten Monat wird die Miete erlassen, zudem erhält er Unterstützung bei Behördengängen. Die Linke stellte sich damit nicht ins Rampenlicht, sondern half schlicht vor Ort.
Situation spitzt sich weiter zu
Nach Informationen, die dem BEN Kurier vorliegen, hat Phoenix Engineering mittlerweile zahlreiche Mitarbeiter in Köln fristlos entlassen. Eine Mitarbeiterin aus dem Recruiting bestätigte dies. Es ist von einem drohenden Bankrott die Rede, allerdings, ohne dass die Firma offiziell Insolvenz angemeldet hat.
Zahlreiche Unternehmen meldeten sich beim BEN Kurier und bezifferten ihre offenen Forderungen an Phoenix Engineering auf insgesamt mehr als 2,3 Millionen Euro. Einige Betriebe mussten bereits Insolvenz anmelden, da sie seit November 2024 auf ihr Geld warten.
Phoenix Engineering war im Rhein-Lahn-Kreis im Auftrag der UGG (Unsere Grüne Glasfaser) tätig und führte dort großflächige Arbeiten am Glasfasernetz aus.
Interview mit Alexandru Codrut Nicolae (ungekürzt)
Vor Ort sprach der Arbeiter Alexandru Codrut Nicolae vor der Kamera. Er schilderte die Situation auf Englisch. Hier das vollständige, übersetzte Interview:
**„Ich bin Alex, ich habe ein paar Monate für Phoenix gearbeitet. Im September hätten wir eigentlich unseren Lohn bekommen müssen – aber es kam nichts, gar nichts, null. Die Firma in Köln reagiert weder auf E-Mails noch auf Anrufe. Und obwohl ich hier zusammen mit einigen Kollegen wohnte, etwa in Vallendar und Koblenz, kamen die Vermieter und setzten uns einfach vor die Tür, weil Phoenix die Miete nicht bezahlt hat.
So standen wir auf der Straße, ohne Geld, ohne Unterkunft, einige schlafen in Autos – so wie ich selbst. Und die Firma weigert sich weiterhin, uns den Lohn auszuzahlen. Dabei ist die Arbeit noch nicht einmal fertig: In Nassau und Bad Ems liegen noch offene Baustellen, Löcher, unsichere Stellen, die gegen alle Arbeitsschutzvorschriften verstoßen. Aber wie gesagt – niemand reagiert, niemand gibt uns Antworten.
Zum Glück haben sich einige Leute bei uns gemeldet, die uns helfen wollen, vielleicht kommen wir so an unser Geld. Und ich bin nicht der Einzige, der in dieser Situation steckt. Auch Zeppelin hat nach meinem Wissen kein Geld erhalten. Selbst für den Treibstoff, den sie eingesetzt haben, wurde nicht bezahlt. Phoenix ruiniert die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Und wer krank wird, fliegt sofort raus – ohne Vorwarnung, ohne irgendetwas. Krank = arbeitsunfähig, und dann zahlen sie gar nichts mehr.
Was soll ich sagen? Im Moment bleibt uns nur der legale Weg. Wir sind schließlich in Deutschland, einem zivilisierten Land und nicht in einem Entwicklungsland. Deshalb hoffe ich, dass die Justiz, die Polizei oder wer auch immer zuständig ist, endlich eingreift.
Aber aktuell ist es so: Wir schlafen auf der Straße, die Firma antwortet nicht und es gab sogar Drohungen, wir sollten nicht zur Polizei gehen. ‚Warum kommt ihr überhaupt ins Büro?‘ hieß es. Soweit ich weiß, ist das gesamte Kölner Büro geflohen – niemand nimmt mehr Anrufe entgegen, keine E-Mails, keine Personalabteilung – gar nichts. Keiner kümmert sich. Wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Ich hoffe nur, dass alle fleißigen Menschen, die mitten in der Nacht auf die Straße gesetzt wurden, irgendwann Gerechtigkeit erfahren. Die Vermieter hatten schließlich auch keine Miete erhalten – was sollten sie also machen? Ich mache ihnen keinen Vorwurf.
Aber Phoenix Engineering muss für diesen Schaden aufkommen – auch für den moralischen Schaden, den sie verursacht haben. Ich hätte so etwas nie für möglich gehalten, aber leider passiert das hier in Deutschland im Jahr 2025 durch Phoenix Engineering. Und es ist kein Einzelfall.
Es gibt viele andere Firmen, besonders in der Glasfaser-Branche, die ihre Arbeiter genauso unmenschlich behandeln, wie es Phoenix getan hat.“**
Politik
Parteitag in Nassau: Ruppert zur Spitzenkandidatin der Linken zur Landtagswahl gewählt

NASSAU Mit großer Geschlossenheit und spürbarer Aufbruchsstimmung hat die rheinland-pfälzische Linke am Samstag in Nassau ihre Landesliste für die kommende Landtagswahl beschlossen. Angeführt wird das Spitzenduo von der Landesvorsitzenden Rebecca Ruppert und der Förderschullehrerin Nina Bömelburg.
Die 36-jährige Ruppert wurde mit breiter Mehrheit zur Spitzenkandidatin gewählt. „Wir treten für den Landtag an, weil es endlich bezahlbares Wohnen braucht in Rheinland-Pfalz“, sagte sie im Gespräch mit dem BEN Kurier. Die Linke wolle eine landeseigene Wohnungsgesellschaft schaffen und die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum stärken. „Ein Krankenhaus darf sich nicht in erster Linie rechnen müssen, sondern muss in erster Linie für Gesundheit sorgen.“
Junge Menschen prägen den Parteitag
Auffällig war der hohe Anteil junger Menschen unter den Delegierten – die Mehrheit war unter 30 Jahre alt. Viele von ihnen sind erst in den vergangenen Monaten der Partei beigetreten. Allein seit Jahresbeginn haben sich mehr als 2.200 Neumitglieder der Linken in Rheinland-Pfalz angeschlossen. Das macht den Landesverband so jung und dynamisch wie nie zuvor.
„Wir haben uns vorgenommen, an 40.000 Haustüren zu klopfen, um zu hören, was unsere Nachbarinnen und Nachbarn beschäftigt“, erklärte Ruppert. Bereits 7.000 Hausbesuche seien absolviert worden. Besonders häufig hätten die Menschen Sorgen wegen steigender Preise geäußert: „Lebensmittel werden teurer, die Mieten steigen, aber die Löhne halten nicht Schritt. Da müssen wir ran.“
Bildung, Klima und Teilhabe im Fokus
Auf Platz zwei der Landesliste wählten die Delegierten Nina Bömelburg, Kreisvorsitzende des Bezirksverbands Vulkan-Eifel-Mosel. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen und dass meine Partei mich unterstützt“, betonte sie. Als Förderschullehrerin sei ihr die Bildungspolitik ein zentrales Anliegen. „Eigentlich müsste jedes Kind Anspruch auf einen individuellen Förderplan haben.“
Darüber hinaus warb Bömelburg für mehr Demokratieerziehung, mehr Mitbestimmung von Jugendlichen und eine konsequente Klimapolitik. „Das ist die Zukunft gerade der jungen Leute“, sagte sie.
Rückenwind auch aus dem Rhein-Lahn-Kreis
„Wir sind sehr froh und stolz, dass mit Ann-Kathrin Brings auch eine Kandidatin aus dem Rhein-Lahn-Kreis auf der Landesliste vertreten ist“, erklärte Sebastian Dohn, Vorstand der Linken Koblenz-Rhein-Lahn. Oliver Antpöhler-Zwiernik, Fraktionsvorsitzender der Linken Koblenz, ergänzte: „Wir haben ein ganz fabelhaftes Spitzenduo da mitgewählt. Die Stimmung hier ist fantastisch. Wir sind befreit, positiv und euphorisch – und starten jetzt in den Wahlkampf.“
Chancen auf den Einzug
Die aktuellen Umfragen sehen die Linke in Rheinland-Pfalz bei rund acht Prozent – ein Wert, der den Einzug in den Mainzer Landtag realistisch macht. „Wir hatten noch nie so eine hohe Chance“, sagte Antpöhler-Zwiernik. „Und deswegen freuen wir uns auf den Wahlkampf.“
Die Delegierten in Nassau machten deutlich: Sie wollen nicht nur zuschauen, sondern gestalten. Mit frischen Ideen, einem hohen Anteil junger Mitglieder und einem klaren Programm für Wohnen, Gesundheit, Bildung und Klima zieht die Linke in den Wahlkampf.
„Wir sind motiviert, tatendurstig und bereit, den Menschen zuzuhören“, fasste Ruppert zusammen. „Dafür braucht es uns alle.“
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