Gesundheit
190 Mitarbeiter werden ab morgen im Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein entlassen: Hospital wird zur Psychiatrie!
LAHNSTEIN Heute fand im Elisabeth-Krankenhaus in Lahnstein die erwartete Mitarbeiterversammlung statt. Schon beim letzten Zusammentreffen wurden die Diskussionen zwischen dem Geschäftsführer Claudius David Walker und den Bediensteten hitzig und kontrovers geführt. Die Übernahmeverhandlungen zwischen der BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier) und dem St. Vinzenz-Verbund sind weit fortgeschritten und stehen möglicherweise kurz vor einem Abschluss, aber die Bedingungen für das Personal sind hart.
190 Mitarbeiter sollen ab morgen ihre Kündigung erhalten und sind ab dem 01. März freigestellt. Das Arbeitsverhältnis endet zum 31. Mai 2024. Sonderkündigungsrechte für Behinderte und Schwangere sollen außer Kraft gesetzt werden. Dahingehend ist bereits Widerstand seitens der Schwerbehindertenbeauftragten angekündigt worden.
Sämtliche Abteilungen des Elisabeth-Krankenhauses sollen geschlossen werden. Das beinhaltet auch die Chirurgie, das medizinische Versorgungszentrum, die Kurzeitpflege und die Endoskopie. Alle OP Termine wurden für sofort abgesagt. Die Abteilungen werden umgehend dicht gemacht! Einzig übrig bleibt die Psychiatrie. Von der neuen Gerontopsychiatrie war nicht mehr die Rede.
Der Schock dürfte tief sitzen. Nicht nur die Mitarbeiter der zu schließenden Abteilungen werden entlassen, sondern auch zahlreiche Beschäftigte in der Verwaltung. Wie es mit den Auszubildenden in den einzelnen Abteilungen außerhalb der Psychiatrie weitergehen könnte, ist noch unklar.
Das Ganze hat einen Beigeschmack. Bereits im vergangenen Sommer gab es Verhandlungen mit der BBT-Gruppe. Schon damals war die Rede von einer reinen Psychiatrie in Lahnstein. Genau die wurde jetzt in der Insolvenz in Selbstverwaltung auf dem Präsentierteller serviert. Zufall?
Laut dem Geschäftsführer Claudius David Walker gibt es keine Alternative, da die Gelder, trotz Insolvenz in Eigenverwaltung, nur noch bis April reichen werden. Die BBT-Gruppe ist sicherlich ein guter und namhafter Arbeitgeber, aber die Einschnitte sind gravierend. Während die Mitarbeiter mit Durchhalteparolen über Monate hingehalten wurden, bekommen sie nun die Quittung für ihr Verständnis: die Kündigung!
Gesundheit
Im Nassauer Hospiz leuchten jetzt Himmelskörper
NASSAU Die Vorstellung, dass über uns etwas ist, egal ob wir glauben oder nicht, inspirierte den Künstler. Dem Himmel und der Erde verbunden schuf Aloys Rump einzigartige Himmelskörper. Diese zieren nun den Raum der Stille im Hospiz Rhein-Lahn.
Der Bopparder Künstler kam mit schwerer Fracht in Nassau an. Die massiven Himmelskörper sind inzwischen an den Wänden des ca. 30 Quadratmeter großen Raums der Stille angebracht. Die Himmelskörper sind kreisrund, reliefartig und aus einem ganz besonderen Material.
Rump mischte Oxid mit Leim, trug die Masse auf Holz auf, modellierte sie mit einem Rakel und bestäubte sie mit Marmorstaub. So entstanden verblüffende Hell- Dunkel- und 3-D-Effekte. Ein weiter wesentlicher Bestandteil der Kunstwerke sind Lichtpigmente, die zuvor angestrahlt, in der Dunkelheit grün und blau leuchten.
Acht Himmelskörper hängen auf der linken Seite und ein großer 2 mal 2 Meter großer auf der rechten Seite des Raums. Die Hängung entschied der Künstler vor Ort nach seinem Raumgefühl. Der Gedanke, dass seine Kunstwerke Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten, berühren den Künstler sehr. Darum interessiert ihn auch, wie sie und ihre Angehörigen auf die Himmelskörper reagieren werden.
Schon öfter hat Aloys Rump für wohltätige Zwecke z. B. für Rotary oder Lions gespendet, weil er für gute Zwecke offen ist. Seine jetzige Spende an das Hospiz Rhein-Lahn aber dürfte die vorherigen übertreffen. Rump stiftete seine kompletten Arbeiten. Das entspricht in etwa einem Wert von 35.000 Euro. „Wenn alle stiften, dann stifte ich auch“, sagte er sich.
Aloys Rump ist weit über das Mittelrheintal hinaus bekannt. Dreimal schon stellte er in China aus. Auch in der Schweiz, in Israel und Frankreich wurden seine Arbeiten bewundert ebenso wie in der Hamburger Kunsthalle. Derzeit sind drei große Werke von ihm im Koblenzer Mittelrhein-Museum in der Ausstellung „Traumlandschaften- Albtraumlandschaften“ zu sehen.
Rump wünscht sich, dass die Sterbenden und ihre Angehörigen beim Anblick seiner Himmelskörper irgendwo in den Himmel schauen und sie vielleicht etwas Hoffnung geben, (vy)
Gesundheit
Hospizdienste Rhein-Lahn: Ein Licht der Hoffnung auf dem Nassauer Adventsmarkt
Zwischen Glühwein und Weihnachtsdeko hatten am Wochenende beim Nassauer Adventsmarkt auch die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn ihren Stand aufgeschlagen. Dort informierten sie in der Stadthalle über die Angebote des Vereins, der im kommenden Jahr auf ein 30-jähriges Wirken zurückblickt.
Seine ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter kümmern sich um schwerstkranke und sterbende Menschen und das für die Patienten kostenlos. Etliche der Standbesucher zückten ihre Geldbörse und gaben einen Obolus in die Spendenbox. Nicht nur den Sterbenden, sondern auch ihren Hinterbliebenen bieten die Hospizdienste Beistand in Form von qualifizierter Trauerbegleitung von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern.
Gesundheit
Die heimischen Apotheken nicht vergessen: E-Rezept und E-Patientenakte in Nassau erklärt
NASSAU Ein zentraler Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens steht bevor: Ab 2025 wird die „elektronische Patientenakte für alle“ (ePA) schrittweise eingeführt. Rund 73 Millionen gesetzlich Versicherte erhalten damit die Möglichkeit, ihre Gesundheitsdaten zentral, digital und sicher zu verwalten. Für den Landtagsabgeordneten und Stadtbürgermeister Manuel Liguori ist die Information der Bürger über dieses Thema eine Herzensangelegenheit.
Vergangene Woche lud Liguori den Digitalbotschafter des Landes Rheinland-Pfalz, Georg Effing, in die Räumlichkeiten der Arbeiterwohlfahrt Nassau ein, um interessierte Bürger über die ePA und das E-Rezept aufzuklären. „Das E-Rezept und die elektronische Patientenakte sind Themen, die die Menschen bewegen“, erklärte Liguori. „Es geht um Datenschutz, Anwendung und vieles mehr. Diese Fragen sind erklärungsbedürftig, und ich finde es großartig, dass Georg Effing die Zeit genommen hat, den Bürgern Sorgen zu nehmen und Antworten zu geben.“
Liguori betonte, wie wichtig es sei, die Bürger bei der Einführung neuer Technologien mitzunehmen: „Für mich ist es von großer Bedeutung, dass jeder die Möglichkeit hat, sich über die ePA zu informieren. Aufklärung ist der Schlüssel, um Vertrauen zu schaffen und die Vorteile dieser Innovation verständlich zu machen.“
Die ePA: Ein Gewinn für Patienten und Ärzte
Die „elektronische Patientenakte“ ermöglicht es Versicherten, Gesundheitsdaten wie Arztberichte, Befunde und Medikationslisten digital an einem Ort zu speichern. Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser können – sofern vom Patienten autorisiert – diese Daten einsehen und so eine schnellere und präzisere Versorgung sicherstellen.
Mit der ePA können Patienten ihre Gesundheitsdaten jederzeit und ortsunabhängig über die App ihrer Krankenkasse verwalten. Für Manuel Liguori ist dies ein entscheidender Fortschritt: „Die ePA stärkt die Rechte der Patienten, erleichtert die Arbeit der Ärzte und schafft mehr Transparenz. Sie wird unser Gesundheitssystem moderner, sicherer und effizienter machen.“
Schrittweise Einführung und lokale Aufklärung
Die Einführung der ePA erfolgt in mehreren Etappen. Bereits im Sommer 2024 haben die Krankenkassen mit der Information ihrer Mitglieder begonnen. Ab Anfang 2025 startet der Roll-out in Modellregionen, bevor die ePA deutschlandweit verfügbar wird.
Für Liguori ist es wichtig, dass die Bürger frühzeitig über die Neuerungen informiert werden: „Die Einführung der ePA betrifft jeden Versicherten. Deshalb ist es mir ein Anliegen, den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen direkt zu stellen und die Vorteile dieser Innovation zu verstehen.“ Die Veranstaltung in Nassau war ein erster Schritt, um lokale Bürger aufzuklären und mögliche Bedenken zu adressieren.
Sicherheit und Datenschutz im Fokus
Ein zentrales Anliegen vieler Bürger ist der Datenschutz. Die ePA speichert alle Daten verschlüsselt auf sicheren Servern in Deutschland. Nur berechtigte Personen – wie der Patient selbst oder autorisierte Ärzte – können die Daten einsehen.
Manuel Liguori hob hervor, wie wichtig dieses Thema ist: „Wir müssen den Menschen zeigen, dass ihre Daten sicher sind. Die ePA erfüllt die höchsten Datenschutzstandards und gibt den Versicherten volle Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten.“
Fazit: Aufklärung haben für den Digitalbotschafter Effing und dem Landtagsabgeordneten Liguori oberste Priorität
Die Veranstaltung in Nassau zeigte, wie wichtig das Zusammenspiel von Expertenwissen und politischem Engagement ist. Der Digitalbotschafter Georg Effing brachte mit seiner Erfahrung und seinem Fachwissen Licht in die oft komplexen Themen rund um die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept. Mit klaren Antworten und praktischen Erklärungen half er, Ängste abzubauen und die Vorteile der neuen Technologien greifbar zu machen.
Gleichzeitig unterstrich Landtagsabgeordneter und Stadtbürgermeister Manuel Liguori seine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Bürgern und staatlichen Institutionen. „Aufklärung ist keine Einbahnstraße“, erklärte er, „sondern ein Dialog, der Vertrauen schafft. Als Abgeordneter sehe ich es als meine Aufgabe, diese Gespräche zu ermöglichen und den Menschen zu zeigen, dass sie mit ihren Fragen nicht allein gelassen werden.“
Besonderen Dank richtete Liguori auch an die lokalen Apotheken, die eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Digitalisierung im Gesundheitswesen spielen. „Apotheken sind nicht nur Versorger, sondern auch Berater vor Ort. Sie werden in Zukunft eine wichtige Anlaufstelle für Menschen sein, die ihre ePA nutzen oder Fragen dazu haben – insbesondere für diejenigen, die kein Smartphone nutzen möchten. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für den Erfolg dieser digitalen Innovation.“
Das Zusammenspiel von Experten wie Effing, politischen Entscheidungsträgern wie Liguori und den Apotheken vor Ort zeigt, wie die Einführung der ePA erfolgreich gestaltet werden kann. Beide betonten, dass es weitere Veranstaltungen geben wird, um auch in anderen Gemeinden der Region über die Digitalisierung im Gesundheitswesen aufzuklären. „Wir stehen in der Verantwortung, diese Transformation gemeinsam und transparent voranzutreiben“, so Liguori.
Mit diesem Ansatz wird nicht nur die Akzeptanz neuer Technologien gefördert, sondern auch der wichtige Beitrag lokaler Akteure – von Politik über Apotheken bis hin zu ehrenamtlichen Unterstützern – gewürdigt.
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