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Menschen auf der Flucht eine Stimme geben: Kapitän berichtete in Montabaur von Rettungsaktionen im Mittelmeer

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(2) Symbolische Spendenübergabe: Keana Müller von der „Seebrücke“ kann Wilko Beinlich eine Spende von 720 Euro überreichen. Das Geld kommt direkt geflüchteten Menschen zugute.

MONTABAUR Zusammengepfercht in viel zu kleinen Booten wagen sie die lebensgefährliche Fahrt übers Mittelmeer. Ihr Ziel: ein sicherer Hafen und eine Zukunft in Europa. Aber viele kommen nicht an. Sie ertrinken, verdursten oder sterben an Krankheiten. Das Elend der Geflüchteten und die Versuche, sie zu retten, war Thema eines Vortrags in der Volkshochschule (vhs) Montabaur. Dazu hatte die Ortsgruppe der „Seebrücke“ Kapitän Wilko Beinlich eingeladen – einen Mann, der sich mit enormen Einsatz engagiert und nicht müde wird, auf die andauernde Misere aufmerksam zu machen.

Kapitän Wilko Beinlich sprach auf Einladung der „Seebrücke“ in der Volkshochschule Montabaur über Rettungsaktionen im Mittelmeer

Ein bunt gemischtes Publikum aus junger und älterer Generation hörte ihm sichtlich betroffen zu. Als nautischer Offizier konnte Beinlich das Reisen zunächst auf der „Schokoladenseite“ erleben. Er hat die Welt auf einem Luxus-Kreuzfahrschiff befahren. Dann fand er seine wahre Bestimmung. Mit der Seenotrettung setzt er sich nun für ein besseres und menschlicheres Europa ein. Als Katastrophenmanager war er bei der EU-Kommission im Bevölkerungsschutz tätig. Inzwischen lebt der begeisterte Segler und Triathlet bei Passau und ist ehrenamtlich an Schulen, Universitäten und bei Vereinen unterwegs, um für die Schicksale der Abertausenden von Geflüchteten auf dem Mittelmeer zu sensibilisieren, die weder Stimme noch Namen haben. Für ihn selbst ist das zudem eine Art Therapie, das Geschehene zu verarbeiten.

(2) Symbolische Spendenübergabe: Keana Müller von der „Seebrücke“ kann Wilko Beinlich eine Spende von 720 Euro überreichen. Das Geld kommt direkt geflüchteten Menschen zugute.

Mit dem Schiff „IUVENTA“ der Organisation „Jugend Rettet“ war Wilko Beinlich von 2016 bis 2017 in der Seenotrettung aktiv, später noch auf einem anderen Schiff. Auch in Montabaur erzählte er hautnah von seinen Erlebnissen, von Schrecken, Trauer und Verzweiflung. Aber immer wieder gab es Momente der Menschlichkeit in der Unmenschlichkeit. Flüchtende kümmerten sich umeinander, teilten ihr Essen, Frauen und Kinder wurden zuerst in Sicherheit gebracht. „Wilko Beinlich dramatisiert nicht, sondern berührt mit Fakten und öffnet die Augen“, sagte eine Zuhörerin. „Umso herzergreifender sind die Geschichten.

Nach anderthalb Stunden endete die Veranstaltung offiziell. Aber die Teilnehmenden blieben nochmal genauso lange. Und so berichtete Wilko Beinlich ausführlich von einem 80-stündigen Einsatz mit insgesamt neun Stunden Schlaf. Es galt, mehr als 2.000 Menschen zu retten. Auf meist nur zehn Meter langen Schlauchbooten drängten sich jeweils etwa 130 Personen, 900 weitere waren auf einem seeuntauglichen Holzboot. Viele sprangen panisch ins Wasser und wurden unterkühlt geborgen. Die Bundeswehr beteiligte sich an der chaotischen Rettungsaktion. Aber nicht alle Geflüchteten überlebten. „Man kann nie alle retten“, erklärte Wilko Beinlich knapp.

Bei verschiedenen Anlässen hat die Lokalgruppe Montabaur der „Seebrücke“ um Initiatorin Keana Müller bereits 450 Euro gesammelt, die dank Spenden am Vortragsabend auf 720 Euro aufgestockt werden konnten. Das Geld geht an die von Wilko Beinlich unterstützte Organisation „United 4 Rescue“ und kommt unmittelbar Menschen auf der Flucht zugute, sei es durch medizinische Versorgung, Nahrung oder Rettungswesten.

Die „Seebrücke“ ist eine internationale Bewegung, die getragen wird von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft. Sie solidarisiert sich mit allen Menschen auf der Flucht und fordert von der Politik sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme aller, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind. Die Montabaurer Lokalgruppe der „Seebrücke“ ist entstanden aus der Beteiligungsplattform Jugend macht Zukunft (JumaZu) der Verbandsgemeinde Montabaur. Inzwischen hat sich eine von JumaZu unabhängige eigenständige Organisation daraus entwickelt. Ihre Mitglieder freuen sich über Interessierte, die sich ebenfalls engagieren möchten. Kontakt per Mail: montabaur@seebruecke.org oder Instagram seebruecke_montabaur.

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Kreismusikschule Rhein-Lahn: Casting für Rock/Pop Band „Häppy Beatz“

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BAD EMS Die Kreismusikschule Rhein-Lahn veranstaltet am 30.1.2025 ein Casting für die Rock/Pop Band „Häppy Beatz“. Im Probenraum der Kreismusikschule am Leifheit-Campus in Nassau, auf der Au 2, findet das Casting von 18.30 bis 20 Uhr statt. Alle SchülerInnen, die in einer Band spielen möchten, sind herzlich willkommen. Musik ist das beste Medium, um Menschen zusammen zu bringen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Schlagzeug und Tasteninstrumente sind vor Ort vorhanden. Gesucht werden NachwuchsmusikerInnen mit Gesang, Gitarre/E-Gitarre/ E-Bass, Keyboard/Klavier und Schlagzeug/Percussion, gerne auch Melodie-Instrumente wie Flöten, Saxofon, Streicher etc.

Informationen dazu gibt es bei der Kreismusikschule Rhein-Lahn unter Tel.: 02603- 972207 bzw. weitere Informationen und Anmeldung bei christoph.przybilla@gmx.de und unter Tel.: 0178-1602218.

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„Demokratie sind Wir“: Ministerpräsident Schweitzer diskutiert mit Bürgern in Koblenz

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KOBLENZ Die Debeka Versicherung hat ihre Türen für eine besondere Diskussionsrunde geöffnet: Mitarbeitende des Unternehmens hatten die Gelegenheit, sich mit dem neuen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, über das Thema Demokratie auszutauschen. Gastgeberin der Veranstaltung war die Landtagsabgeordnete Dr. Anna Köbberling, die mit dem Motto „Demokratie sind Wir“ den Rahmen des Abends setzte. Neben Schweitzer waren hochrangige Gäste aus Politik und Gesellschaft vertreten, darunter der Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph und Koblenz‘ Oberbürgermeister David Langner, der mit einem Grußwort die Veranstaltung eröffnete.

Einblicke und Dialog auf Augenhöhe

Alexander Schweitzer, der seit Juni 2024 Ministerpräsident ist, steht für einen bürgernahen Führungsstil. Seine Antworten waren frei von vorgefertigten Manuskripten und richteten sich direkt an die Anliegen des Publikums. Im Zentrum standen Themen wie die Rolle von alternativen Medien, die Sicherheit im Land und die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger. Schweitzer betonte die Bedeutung demokratischer Teilhabe und forderte Interessierte auf, sich aktiv in politischen Parteien zu engagieren.

Ein vielseitiger Ministerpräsident

Schweitzer, Jahrgang 1973, hat sich seit seinem Amtsantritt für Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Klimaschutz und soziale Teilhabe stark gemacht. Mit einer politischen Karriere, die ihn von Landau über den Landtag bis in die Staatskanzlei führte, verkörpert er Kontinuität und Innovation. Der gebürtige Südpfälzer ist bekannt für seine offene Art und sein Engagement für praktische Alltagsthemen wie Infrastruktur und Digitalisierung​.

Demokratie braucht Verteidiger

Die Diskussion war geprägt von den Herausforderungen unserer Zeit. Die Teilnehmenden, vor allem Mitarbeitende der Debeka, zeigten großes Interesse an Fragen zur Stärkung der Demokratie in einer polarisierten Gesellschaft. Der Ministerpräsident hob hervor, dass Demokratie kein Selbstläufer sei und aktiv verteidigt werden müsse. Dr. Anna Köbberling ergänzte, dass Veranstaltungen wie diese eine wichtige Plattform für den Austausch bieten.

Ein gelungener Abend

Die Debeka sorgte nicht nur für den inhaltlichen Rahmen, sondern auch für ein gastfreundliches Ambiente. Ehrenamtliche Vereine konnten sich präsentieren, und für das leibliche Wohl war mit kleinen Häppchen und Getränken gesorgt. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig und wertvoll der direkte Austausch zwischen Politik und Bürgerschaft ist – ein Signal für eine gelebte Demokratie in Rheinland-Pfalz.

Diese Initiative unterstreicht die Bedeutung von Dialog und Engagement in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Beteiligung immer mehr in den Fokus rücken.

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Ein echter Emser Bub: Chorleiter und Sänger Willi Becker im Gespräch mit Anja Schrock

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BAD EMS In ihrer Serie »Erzähl doch mal« besuchte Anja Schrock den pensionierten Chorleiter und leidenschaftlichen Sänger Willi Becker aus Bad Ems. Der 1952 geborene Bad Emser Bub wuchs in einer Buchdruckerfamilie auf und ergriff zunächst den Beruf des Schriftsetzers. Im Anschluss holte er sein Abitur nach und widmete sich dem Studium der Musik. So wurde aus seiner Leidenschaft sein Beruf.

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Zunächst startete er im Schulbereich und leitete später den Landesjugendchor. Die letzten 60 Jahre begleitete er in Bad Ems die Chormusik als Chorknabe, Sänger und Chorleiter.  Ein bewegtes Leben, das Anja Schrock in einem Video festgehalten hat.

 

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