VG Bad Ems-Nassau
Millionen Investition für Sanierung der Burg Nassau
Dauerausstellung im ausgebauten Turmgeschoss (Foto: Achim Steinhäuser)
NASSAU Sind die umfassenden, Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten auf der Stammburg Nassau – die bereits seit dem Jahr 2015 laufen und in einzelnen Abschnitten von Handwerken belagert wurden – auf der Zielgeraden? Manchmal konnten Besucher der Burg die historische Anlage nicht fotografieren, weil es mit Plastikplanen und Gerüsten abgedeckt war. Ein Gefühl für das mittelalterliche Leben kam somit – wo Klopfen, Hämmern und Bohren zu hören war – nicht auf.
Für das Land, Kreis, Stadt und Bürger war und ist es eine Ehrensache, die geschichtsträchtige Anlage zu erhalten, denn was wäre das Wahrzeichen der Stadt Nassau, wenn es nicht belebt würde. Zur Geschichte der einstigen Wehranlage und ihrer Erbauer erzählt eine eingerichtete Dauerausstellung im ausgebauten Turmgeschoss.

Bereits fertiggestellte Sanierungsbereiche (Foto: Achim Steinhäuser)
Dort sind besondere und erstmals gezeigte Exponate, wie zum Beispiel ein prächtiges Kapitell, ausgestellt, die von der ehemals großen Bedeutung und der üppigen Ausstattung der Burg zeugen. Auch einen Blick in das dunkle, fensterlose Verließ im Untergeschoss kann der interessierte Besucher besichtigen.
Auf Stammburg Nassau gibt es viel Neues zu entdecken
Über 120 Meter oberhalb der wunderschönen Grafenstadt Nassau steht die über viele hundert Jahre alte Burg auf einem Gipfelberg in romantischer Landschaft. Sie wurde im 12. Jahrhundert von den Laurenburgern, die sich ab 1160 Grafen von Nassau nannten errichtet. Die Bauteile der Burg wurden zwischen 1970 und 1982 umfassend renoviert Dabei stellte man fest, dass der Palais hinsichtlich seiner Ausmaße und seines Schmuckes wohl bedeutend gewesen sein muss.

Die Sanierungsarbeiten sind noch in vollem Gange (Foto: Achim Steinhäuser)
Aus gotischer Zeit stammt der fünfeckige Bergfried mit seinen 98 Stufen, der ebenfalls renoviert ist und sich in seiner spätmittelalterlichen Ansicht zeigt. Seit ihrem Wiederaufbau ist die historische Stammburg Nassau eine Sehenswürdigkeit, weit über die Region des Nassauer Landes hinaus und hat sich zu einer touristischen Attraktion ersten Ranges gemausert und ist höchst lebendig.
Für Land, Kreis, Stadt und Bürger ist es eine Ehrensache, die geschichtsträchtige Anlage zu erhalten
Die Gäste finden aufgrund der Raumaufteilung mit einem Rittersaal, Burgschänke und einer Außenterrasse eine gemütliche Burg vor. Der größte Raum der Burg und gleichzeitig das Prunkstück des Hauses ist der Rittersaal mit seinen rustikalen Stühlen. Bei mittelalterlicher Dekoration sorgen die sechs schmiedeeiserne Deckenleuchter mit rund 60 Kerzen für eine dezente Beleuchtung im Saal. Nach alten Resten wurde der mächtige Kamin an der Ostseite rekonstruiert.

Dauerausstellung im ausgebauten Turmgeschoss (Foto: Achim Steinhäuser)
Dies alles steht im Kontrast zum freundlichen Design des übrigen Raumes und den hellen, bogenförmigen Fensternischen. Ein Stammbaum zeigt die europäischen Verzweigungen der Grafen von Nassau. Im Mittelalter stellten sie die deutschen Könige; das holländische und das luxemburgische Herrscherhaus gingen aus ihrer Familie hervor. Wo einst Pförtner und Gärtner zu Hause waren, erwartet den Besucher heute ein Raum – die Walrams Burgschänke – mit den schweren Holztischen. Text und Fotos: Achim Steinhäuser
VG Bad Ems-Nassau
100 Jahre Floristik-Tradition in Nassau: Maike Proff führt Blumen-Proff in fünfter Generation!
NASSAU In der Interviewserie »Erzähl doch mal« trifft Produzentin und Moderatorin Anja Schrock auf Menschen aus der Region, die mit Leidenschaft und Persönlichkeit ihren Beruf leben. Diesmal führte ihr Weg nach Nassau, zu Maike Proff, Floristmeisterin und Inhaberin von Blumen Proff.
Bereits beim Eintreten in den Laden wird klar: Hier geht es nicht nur um Blumen, sondern um gelebtes Handwerk, Tradition und Verantwortung. Maike Proff führt den Betrieb inzwischen in fünfter Generation – gemeinsam mit ihren Eltern, die nach wie vor aktiv mitarbeiten. »Floristik ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern ein Teil meines Lebens«, sagt die 45-Jährige.
Floristik – mehr als ein klassischer Frauenberuf
Im Gespräch mit Anja Schrock spricht Maike Proff offen über Rollenbilder in ihrem Handwerk. Zwar seien die meisten Floristen Frauen, doch die großen Namen, Titelträger und Aushängeschilder seien häufig Männer. »Bei uns im Betrieb ist das anders«, sagt sie schmunzelnd. Neben ihrem Vater arbeitet auch ein männlicher Kollege im Team, »unser Quotenmann«, wie sie augenzwinkernd sagt.
Die größte Herausforderung sieht Maike Proff im permanenten Spagat zwischen drei Welten: Handwerk, Unternehmensführung und Familie. Mit rund elf Beschäftigten trägt sie nicht nur kreative Verantwortung, sondern auch wirtschaftliche. Büroarbeit, Organisation und Personalführung gehören ebenso zum Alltag wie das Binden von Sträußen und parallel dazu das Familienleben. »Man wird nie allen Rollen gleichzeitig gerecht«, sagt sie offen.
Schon als Kind half Maike Proff im elterlichen Betrieb mit. Nach der Schule Blumen ausfahren, kleine Gestecke binden, vieles war selbstverständlich. Obwohl sie zeitweise das Gefühl hatte, der Laden nehme den Eltern zu viel Zeit, war sie es am Ende, die sich bewusst für die Ausbildung zur Floristin entschied. Nach dem Abitur folgte eine fundierte Ausbildung in Bad Neuenahr, die sie rückblickend als prägend beschreibt.
Auslandserfahrung und internationale Wertschätzung
Nach der Ausbildung zog es Maike Proff ins Ausland. Ein Jahr arbeitete sie in London, sammelte dort nicht nur Berufserfahrung, sondern auch prägende Lebenserlebnisse. Später folgten mehrere Aufenthalte in Japan, wo sie als deutsche Floristin unterrichtete. Besonders beeindruckt hat sie dort die hohe Wertschätzung für das floristische Handwerk. »In Japan hat unser Beruf einen ganz anderen Stellenwert als hier«, berichtet sie.
2011 stieg Maike Proff offiziell in den Familienbetrieb ein, parallel zur Meisterschule. Zum 100-jährigen Jubiläum des Unternehmens wurde ein klarer Übergangsplan vereinbart. Schritt für Schritt übernahm sie Verantwortung und Anteile, während ihre Eltern sich langsam aus den Entscheidungen zurückzogen, ganz ohne festen Endpunkt, wie es in Familienbetrieben oft der Fall ist.
Offen spricht Maike Proff über die Herausforderungen eines Mehrgenerationenbetriebs. Berufliches und Privates lassen sich kaum trennen. Konflikte, persönliche Schicksale und familiäre Umbrüche spielten sich mitten im Arbeitsalltag ab. »Das schlaucht«, sagt sie ehrlich. Gleichzeitig betont sie, wie sehr diese Nähe auch Zusammenhalt und Stärke erzeugen kann.
Fachkräftemangel und bedrohte Branche
Ein zentrales Thema des Gesprächs ist der akute Nachwuchsmangel in der Floristik. Schon vor Corona fehlten Auszubildende, die Pandemie habe die Situation weiter verschärft. Prognosen der Fachverbände seien alarmierend: In den kommenden Jahren könnte ein Drittel aller Blumenläden schließen. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und wirtschaftliche Unsicherheit setzen der Branche massiv zu.
Kreativität, sagt Maike Proff, entstehe nicht auf Knopfdruck. Wenn der Kopf leer ist, helfen ihr keine klassischen Entspannungstechniken. Sie braucht Bewegung, Weitsicht und die Berge. „Ich brauche Freiheit und Abstand, um wieder Neues entstehen zu lassen.“ Messen, Natur und bewusste Auszeiten seien dafür unerlässlich.
Zu den außergewöhnlichsten Erlebnissen zählt ein Heiratsantrag, bei dem ihr die komplette Gestaltung eines Anwesens anvertraut wurde, mit Erfolg. Gleichzeitig lernt sie zunehmend, auch Nein zu sagen. Personalmangel, Belastungsgrenzen und die eigene gestalterische Linie machen klare Entscheidungen notwendig. So finden etwa große Adventsausstellungen derzeit nicht mehr statt.
Wie sieht die Zukunft aus? Auch darauf gibt Maike Proff eine ehrliche Antwort. Der Wunsch sei, den Laden in seiner jetzigen Form zu erhalten, mit direktem Kundenkontakt und sichtbarer Floristik. Die Realität sei jedoch von Unsicherheit geprägt. »Manchmal möchte ich wachsen, manchmal alles kleiner machen«, sagt sie. Klar ist für sie aber eines: Auftragsfloristik allein ist nicht ihr Weg.
Ein leidenschaftlicher Appell
Zum Abschluss richtet Maike Proff einen eindringlichen Appell an junge Menschen: Handwerk sei etwas Wertvolles. Mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, könne erfüllend sein und stolz machen. »Arbeit tut nicht weh, wenn sie Sinn macht«, sagt sie. Erlebnisse, gemeinsame Projekte und das Gefühl, etwas Großes geschaffen zu haben, seien unbezahlbar. Moderatorin Anja Schrock findet dafür die passenden Schlussworte und Maike Proff bringt es selbst auf den Punkt: »Floristik ist für mich der schönste Beruf der Welt.« (dk)
VG Bad Ems-Nassau
Internationales Schülerseminar entdeckt Bad Ems hautnah
BAD EMS Im Dezember versammelte sich das Junior Leadership Seminar bereits zum zweiten Mal in Bad Ems. Gastgeber des Austauschprogramms ist die Bildungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, das rund 150 amerikanische Mittelstufenschülerinnen und -schüler aus Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Bahrain begrüßte. Die Jugendlichen nutzten ihren Aufenthalt in der Kurstadt für ein abwechslungsreiches Programm.
Auf dem Programm standen unter anderem eine spannende Stadtrallye, Besuche der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie eine Fahrt mit der Kurwaldbahn. Ein besonderes Highlight war der Besuch des Kur- und Stadtmuseums, wo die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die reiche Geschichte von Bad Ems erhielten.
Das Junior Leadership Seminar findet jährlich in Hübingen statt und bietet amerikanischen Mittelstufenschülern eine Woche voller Trainings- und Bildungsangebote. Dabei stehen Teamarbeit, Führungskompetenzen und internationale Begegnungen im Mittelpunkt – eine Erfahrung, die weit über den Unterricht hinausgeht (pm Stadt Bad Ems, Stabsstelle Welterbe und Museum)
VG Bad Ems-Nassau
Der tonArt kids Jugendchor begeistert im Café Bistro Orgelpfeife der Stiftung Scheuern
NASSAU Mit einem stimmungsvollen vorweihnachtlichen Konzert trat der tonArt kids Jugendchor am 10. Dezember 2025 im Café Bistro Orgelpfeife der Stiftung Scheuern auf. Die jungen Sängerinnen und Sänger, unter der Leitung von Ricarda Schuck und Mirjam Deherrera, präsentierten ein abwechslungsreiches Programm aus modernen Weihnachtsklassikern und beliebten Liedern für die Adventszeit – und sorgten damit für strahlende Gesichter bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Mitarbeitenden sowie Besucherinnen und Besuchern.
Auf dem Programm standen unter anderem die mitreißende Boney-M.-Version von „Mary’s Boy Child“ nach Frank Farian, das gefühlvolle „Lean on me“ von Bill Withers sowie der beschwingte Weihnachtsklassiker „Rockin’ Around the Christmas Tree“ von Johnny Marks und Owen Bradley. Ebenso durften Evergreens von Rolf Zuckowski nicht fehlen: Mit „Fröhliche Weihnacht“, „Dezemberträume“ und „Weihnachtszeit“ verbreiteten die tonArt kids eine heimelige und zugleich festliche Atmosphäre.
Das Publikum zeigte sich sichtlich berührt und begeistert. Viele sangen leise mit, andere wippten im Takt oder genossen einfach die harmonischen Klänge und den Gemeinschaftsmoment. Die jungen Sängerinnen und Sänger verstanden es, mit ihrer Frische und ihrem Engagement Freude zu bringen und eine warme Einstimmung auf die kommenden Festtage zu schenken.
Der tonArt kids Jugendchor sorgte für ein musikalisches Highlight der Vorweihnachtszeit in der Stiftung Scheuern – und ein schönes Beispiel dafür, wie Musik verbindet und Herzen öffnet (pm ton Art).
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