Connect with us

VG Bad Ems-Nassau

Stein Projekt: Aspekte aus dem Leben des Freiherrn vom Stein und seinem Reformwerk

Veröffentlicht

am

Das Stein´sche Schloss zu Nassau – Geburtshaus des Reichsfreiherrn Henrich Friedrich Karl vom und zum Stein.
Foto: Achim Steinhäuser
Anzeige

NASSAU „Der Freiherr vom Stein und die Natur – Die Kultur- und Denkmallandschaft von Nassau an der Lahn“. Dies ist der Titel für ein Modellprojekt des Bundes zur Klimaanpassung in urbanen Räumen. Die Stadt Nassau hatte sich für dieses Projekt beworben und erhielt im Jahr 2022 einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Mit dieser Anteilsfinanzierung soll – da es mehrere unter Denkmalschutz stehende Orte in Nassau und Umgebung gibt, welche mit dem Reichsfreiherrn vom und zum Stein (1757-1831) – der heute noch als einer der bedeutendsten Staatsreformer in der deutschen Geschichte gilt – dass ins Leben gerufene Projekt unterstützt werden. Die Stadt Nassau möchte mit dieser Artikelserie – da dieses Projekt hierzu ein passender Anlass sei – nochmals Aspekte aus dem Leben des Freiherrn und seinem Reformwerk beleuchten, damit Steins zukunftsweisende Ideen und Ideale in einer schnelllebigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten.

Teil 1: Elternhaus prägte Nassaus größten Sohn

Allein dadurch, dass man das Gegenwärtige aus dem Vergangenen entwickelt, kann man ihm eine Dauer für die Zukunft versichern“. Diese Worte stammen von dem wohl prominentesten und einflussreichsten Bürgers Nassaus, Reichsfreiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein.

Anzeige

Unter allen Faktoren, die bestimmend für die geistige Erscheinung des Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein gewesen sind, war das Erbe des Elternhauses ohne Frage der stärkste. Diesem altadligen Geschlecht, Jahrhunderte urkundlich bezeugter Familientradition, verdankt Stein die festgeprägte Form seines Wesens. Nach den Angaben seiner Autobiografie wurde er unter „echt deutschritterlichem Beispiel“ der Eltern im Gefühl der „Pflicht, sein Leben zu gemeinnützigen Zwecken zu verwenden“, erzogen.

Anzeige

Die Eltern des großen Nassauers: Vater Karl Philipp vom Stein heiratete erst im Alter von 38 Jahren die am 15. September 1721 zu Eltville geboren Henriette Karoline Langwerth von Simmern. Sie war nach einjähriger Ehe mit dem Kammerjunker von Hannover, Franz Karl August von Löw, plötzlich und unerwartet Witwe geworden. Henriette Karoline vom und zum Stein war, in den Grenzen ihrer Erziehung und ihres eng gebundenen Lebenskreises, ohne Zweifel eine ungewöhnliche Frau. Nicht nur die Verehrung ihrer Familie, sondern auch die Besucher des Steinschen Hauses sprachen mit besonderem Respekt von ihr. Ihr Bild zeigt eine herbe, fast männliche Strenge der Züge, mit einer ausgesprochenen Begabung für praktische Geschäfte. Zehn Kinder gebar Henriette Karoline im Laufe von zwölf Jahren. Karl vom Stein, geboren am 25. Oktober 1757, war der dritte Sohn, das vorjüngste der Geschwister.

Über der Erfüllung ihrer Mutterpflichten litt die Gesundheit der Baronin, seit 1775 war sie ständig leidend. Aber dennoch, unter so viel mütterlichen Sorgen und praktischen Geschäften, standen Fragen der Religion, der Moral und der, eben damals aufblühenden, Erziehungskunst im Mittelpunkt ihres Interesses.

Von dem Vater Karl Philipp – er war Kämmerer und später als adeliger Geheimer Rat im Dienste des Mainzer Kurfürsten beschäftigt – ist nicht viel zu berichten, als dass er zu den wertvollen Mitgliedern seines Standes gehörte, die charaktervoll, zuverlässig, ernsten Sinnes und anspruchslos waren. Der relativ alte Vater, ein „Mann aus eisernem Guss“, der allerdings frühzeitig von Gicht und Podagra heimgesucht war, ließ dennoch den echten Germanen erkennen. Trotz seines heftigen, zorneswütigen Wesens, war er einfach, nüchtern, bieder, mäßig in seinen Ansprüchen und Sinnen. Ihn zeichnete insbesondere die fleckenlose Redlichkeit, die unbedingte Zuverlässigkeit und Rechtlichkeit aus. Sein großer Sohn, der von seinem Vater „des Lebens ernstes Führen“ geerbt hatte, setzte ihm die Worte „Sein Nein war Nein gewichtig. Sein Ja war Ja vollmächtig. Seines Ja war er gedächtig. Sein Grund, sein Mund einträchtig. Sein Wort das war sein Siegel“, zur Grabschrift.

Gegenüber der Mutter Henriette Karoline, die ihm sowohl Lebhaftigkeit des Temperaments sowie Beweglichkeit des Geistes vererbt hatte, bildete der Vater Karl Philipp vom Stein ihn nach den Grundsätzen reichsritterschaftlicher Selbstständigkeit und Unabhängigkeit heran (Text und Fotos: Achim Steinhäuser).

Teilen Sie mit anderen

VG Bad Ems-Nassau

Funktionierende Dorfgemeinschaft: Gemeinde Singhofen spendet 500 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn

Veröffentlicht

am

von

Anzeige

SINGHOFEN In diesem Jahr ging Singhofen bei seinem Heimatfest neue Wege. Der Luftballonumzug der Kinder wurde um zwei Stunden vorverlegt und anschließend ging es zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt. Über das Ergebnis der Veranstaltung konnten sich jetzt die Verantwortlichen des Hospizes Rhein-Lahn freuen.

Ortsbürgermeister Detlef Paul und die erste Beigeordnete Ira Strack übergaben an Hospizleiterin Hanne Benz und Rainer Lindner, den Schatzmeister des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Anzeige

Zusammengekommen war das Geld durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen. Etliche Frauen des Ortes hatten für ein reichhaltiges Kuchenbuffet gesorgt. Dieses wurde gut angenommen, wobei der Seniorenausschuss die Bewirtung übernahm. Das, so der Ortsbürgermeister, sei ein Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

Anzeige

Hanne Benz und Rainer Lindner bedankten sich herzlich für die Spende. Solche Spenden seien außerordentlich wichtig, um die Finanzlücke zu füllen, die dadurch entstehe, dass die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Kosten übernehmen. (pm vy)

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Blauzungenkrankheit(BTV8): Sperrzone betrifft den gesamten Rhein-Lahn-Kreis

Veröffentlicht

am

von

Foto: BEN Kurier | Lizenz: Envato
Anzeige

RHEIN-LAHN Durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Bluetongue Virus, kurz BTV) im Saarland ist Rheinland-Pfalz von einer Sperrzone betroffen. Am 6. November 2025 war bei einem Kalb auf einem Betrieb im Saarpfalz-Kreis eine Infektion mit dem Serotyp 8 des BTV nachgewiesen worden. Nach Vorgaben de EU muss nun um den Betrieb herum eine Sperrzone mit einem Radius über mindestens 150 Kilometer ausgewiesen werden. In dieser Sperrzone gelten Einschränkungen für Transport und Handel von Wiederkäuern. Der gesamte Rhein-Lahn-Kreis ist von dieser Sperrzone betroffen.

Das Gebiet der Sperrzone erstreckt sich über weite Teile von Rheinland-Pfalz. Nur teilweise betroffen sind aktuell die Landkreise Ahrweiler, Westerwald und Neuwied. Der Landkreis Altenkirchen ist bisher nicht betroffen. Außerdem sind Gebiete in benachbarten Bundesland Hessen betroffen. Es muss befürchtet werden, dass sich das Geschehen auf weitere Gebiete ausweitet.

Anzeige

Für die Verbringung von Tieren empfänglicher Arten AUS DER BTV 8-SPERRZONE HERAUS gelten strenge Vorgaben. Innerhalb der Sperrzone gibt es hingegen keine Beschränkungen.

Anzeige

Impfstrategie gegen BTV 3 hat gewirkt

Im vergangenen Jahr hatte das Virus vom Serotyp BTV 3 zunächst zu hohen Verlusten in Schaf- und Rinderhaltungen geführt. Mittlerweile wurden zahlreiche Bestände von Rindern, Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz mit finanzieller Unterstützung des Landes geimpft. Dies führte dazu, dass es in Rheinland-Pfalz 2025 deutlich weniger Ausbrüche der Blauzungenkrankheit gab. (pm Kreisverwaltung Rhein-Lahn)

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

VG Bad Ems-Nassau

Verlorene Wette: Großzügige Spende für das Hospiz in Nassau

Veröffentlicht

am

von

Foto: Christine Vary
Anzeige

NASSAU Simone Dietzler wettet gerne und gewinnt am liebsten. Dieses Mal aber wünschte sie sich zu verlieren – der guten Sache wegen. Anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums hatte die Inhaberin der Rewe Simone Dietzler OHG alle Lahnsteiner Karnevalsvereine herausgefordert.

Wetten, dass es nicht gelingt, am 3. September (dem Eröffnungsdatum) mit 111 kostümierten und uniformierten Karnevalisten da zu sein, lautete die Challenge. Das ließen sich die Lahnsteiner Karnevalisten nicht zweimal sagen. Acht Vereine rückten in bunter Kostümierung mit 297 Personen an.

Anzeige

Auf dem Parkplatz warteten ein DJ mit Karnevalsliedern auf sie sowie ein Wurstbrötchen und ein Bier für jeden. Die Bäckerei Lohner spendierte Quarkbällchen dazu. Für jeden der Karnevalisten zahlte Simone Dietzler 10 Euro an den jeweiligen Verein. Das machte 2970 Euro. Doch damit nicht genug. Die Rewe-Inhaberin legte, um auf eine Spende von 10.000 Euro zu kommen, noch 7030 Euro für das Hospiz drauf.

Anzeige

Zusätzlich spendete die Traditionsgarde Rot-Weiß e.V. 650 Euro an das Hospiz. Diese Spende wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Firmen Grimm Heizung & Sanitär, Malerteam Alt und Fliesenleger Andreas Lutz.

Über den hohen Betrag freut sich das Hospiz Rhein-Lahn. „Das ist der Wahnsinn“, meinte Hospizleiterin Hanne Benz, als Simone Dietzler ihr am 11.11. um 14.11 Uhr im Hospiz die 7030-Euro-Spende überreichte. Zusätzliche hatte die Spenderin noch Süßigkeiten für die Mitarbeiter/innen und ein paar Flaschen vom Jubiläumsbier als Zusatzangebot zum Abendbrot für die Gäste mitgebracht. Hospiz und Karneval passen durchaus zusammen, fand Hanne Benz. Denn auch im Hospiz gehe es um Lebensfreude und Lebensqualität.

Seit Jahren engagiert sich der Rewe-Markt Lahnstein für soziale Zwecke. Diesen werden z. B. die Spendenpfandbons zugeführt, deren Summe die Inhaberin immer verdoppelt. „Es wird im Ehrenamt so viel getan, ohne dass es sichtbar ist“, findet Simone Dietzler, deren originelle Aktion bei den Kunden bestens ankam (Text: Christine Vary).

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending