VG Bad Ems-Nassau
Ritterorden „Vom guten Hirten“ spendet 1000 Euro an Hospizdienste Rhein-Lahn
Bei der symbolischen Scheckübergabe (v.l.n.r.): Jennifer Ingmann, Vorsitzende der Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn, Dekan Heiko Hornung und die stellvertretende Vorsitzende Sandra Eifler
NASSAU Der Ritterorden „Vom guten Hirten“ überraschte die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn jetzt mit einer Spende. Vereinsvorsitzende Jennifer Ingmann nahm den symbolischen von Probst Dr. Philipp Tropf unterzeichneten Scheck über 1000 Euro mit Freude und Dankbarkeit von Dekan Heiko Hornung entgegen.
Zusammengekommen war das Geld bei der Hubertusmesse mit Tiersegnung auf der Burg Nassau sowie durch weitere Spenden. „Wir wollen dazu beitragen, das Geschehen auf der Burg Nassau zu beleben“, sagt Dekan Heiko Hornung. Von den Ambulanten Hospizdiensten Rhein-Lahn erfuhr er aus der Zeitung. Er findet, sie leisten eine wertvolle, wichtige und großartige Arbeit.
Der ökumenische Orden gehört dem Bund freier katholischer Gemeinden an. Gegründet wurde er 2023 im Spessart. Jetzt hat er seinen Sitz in Nassau, wo er im Rathaus über eine kleine Kapelle verfügt. Der Orden hat einen weltlichen und einen geistlichen Zweig. Er vereint Kleriker, Ritter, Damen und Familiare. In Nassau gehören ihm derzeit 15 Mitglieder an.
Das geistliche Motto der Gemeinschaft lautet „ud unum sint“, damit wir eins sind. Jeder Christ gehöre zum Großen und Ganzen. Die Zeit brauche es, dass man mehr nach dem Gemeinsamen schaue. Für die Ordensmitglieder geht es u.a. darum, die Schwachen zu schützen, Wort zu halten und um den Versuch der eigenen Vervollkommnung. Mater Hildegard soll die erste Priesterin im Orden sein. vy
Gesundheit
Zusammenreißen statt trauern? Warum unsere Gesellschaft den Verlust nicht aushält Wenn Rückzug keinen Platz mehr hat und Gefühle stören: ein Gespräch über Trauer in unserer Zeit
BAD EMS Ein leerer Stuhl, wo du einst saßt. »Die Stille schreit, du fehlst so sehr«, mit diesen Zeilen beginnt Folge 2 (Teil A) der Reihe »Rund um die Trauer«, in der Moderatorin Anja Schrock erneut mit dem Gestalttherapeuten und Philosophen Mathias Jung spricht. Diesmal geht es um Trauer und Gesellschaft: um Erwartungen, um den sozialen Blick von außen und um das, was an Ritualen verschwunden ist.
Jung beschreibt, wie sich frühere, sichtbare Trauerzeichen »wie Salmiak-Geist« aufgelöst hätten. Das Trauerjahr, schwarze Kleidung, ein Trauerband am Revers: Früher habe das Umfeld am Arbeitsplatz sofort gewusst, dass hier Rücksicht und Schonung nötig sind. Heute passe diese Form von Rückzug kaum noch »rein«, ein Verlust, sagt Jung, weil dadurch auch ein gemeinsamer Rahmen fehle, in dem Trauer mitgetragen wird.
Ein zentraler Punkt des Gesprächs ist der Gegensatz zwischen Beschleunigung und Trauer. Der Alltag ist getaktet, Rollen müssen funktionieren: Kind zur Schule, Arbeit, Verantwortung. Trauer dagegen sei Entschleunigung, Innehalten, ein Moment, in dem »die Zeit stillsteht«. Jung formuliert es drastisch: Schon dass die Sonne am nächsten Tag ungerührt wieder aufgeht, könne sich wie eine Kränkung anfühlen. In einer Leistungsgesellschaft hätten Gefühle oft »keinen Platz«, sie gelten als hinderlich.
Wie konkret diese Überforderung aussehen kann, zeigt eine vorgelesene Zuschrift: Eine Frau schildert den Tod ihres Mannes nach einer Herzoperation und die Doppelbelastung aus Trauer, Alleinverantwortung und familiärem Druck. Während sie für ihre vierjährige Tochter stark sein muss, geraten gleichzeitig alte Abhängigkeiten zurück ins Leben: Entscheidungen, Grenzen, wirtschaftliche Fragen. Jung nennt den Tod in diesem Fall eine Katastrophe, die man nicht »verkleinern und wegreden« dürfe. Der Verlust sei wie eine »Amputation bei lebendigem Leibe«, Trost stelle sich zunächst nicht ein.
Deutlich wird das auch in der Kritik an gut gemeinten Floskeln. Sätze wie »Die Zeit heilt alle Wunden«, »Er oder Sie ist an einem besseren Ort« oder »Das wird schon wieder« seien oft nicht hilfreich, manchmal sogar kränkend. Jung widerspricht ausdrücklich: Zeit allein heile nichts. Trauer brauche Verarbeitung, Gespräch, das Recht, erschüttert zu sein. Und: Wunden dürften bleiben, weil sie auch Bindung bedeuten: Ausdruck dessen, dass der Verstorbene nicht gleichgültig ist.
Am Ende wird der Blick auf den Umgang im Umfeld gelenkt: Sprachlosigkeit, Themawechsel, Schweigen, das könne für Trauernde grausam sein. Stattdessen helfe es, dazubleiben, zuzuhören, die Geschichte auch »zum zehnten Mal« zu hören und Fragen zu stellen wie: »Wie geht es dir im Augenblick?« In einer weiteren Zuschrift beschreibt Carina Trauer als etwas, das kommt und geht: ausgelöst durch Musik, Erinnerungen, Momente. Abschütteln lasse sie sich nicht, akzeptieren müsse man sie, und lernen, mit ihr zu leben.
Folge 2 (Teil A) endet mit dem Ausblick auf Teil B, der sich Regeln und Ritualen widmet und der Frage, wie andere Kulturen mit Tod und Trauer umgehen.
VG Bad Ems-Nassau
Restaurant CARLS soll im Januar im Bad Emser Badhaus eröffnen
BAD EMS Bad Ems soll im Kurpark ein neues gastronomisches Angebot erhalten. Zuerst habe darüber TV Mittelrhein berichtet, wonach im historischen Badhaus in Kürze das Restaurant CARLS eröffnen solle.
Das Badhaus war bereits vor einigen Jahren von der Familie Löwenstein übernommen worden. Ziel sei es gewesen, dem markanten Gebäude im Kurpark wieder eine zeitgemäße Nutzung zu geben. In den vergangenen Jahren sei das Badhaus dafür technisch und baulich vorbereitet worden, um einen modernen Gastronomiebetrieb zu ermöglichen, ohne den historischen Charakter des Hauses aufzugeben.
In diesen Räumen solle nun das Restaurant CARLS an den Start gehen. Der Name sei bewusst kurz und international gewählt worden und nehme Bezug auf Hans Carl Freiherr von Thüngen, der im 17. Jahrhundert in Bad Ems investiert habe. Dabei gehe es nach Angaben der Betreiber weniger um eine strenge historische Zuordnung, sondern um die symbolische Würdigung frühen unternehmerischen Engagements am Standort Bad Ems.
Küchenchef solle Yusef Ghanem-Chaib werden. Er stamme aus Barcelona, sei später in der Pfalz aufgewachsen und habe dort seine Kochausbildung absolviert. Anschließend habe er Erfahrungen in renommierten Häusern gesammelt, unter anderem im Restaurant L.A. Jordan in Deidesheim sowie im PURS in Andernach. In Bad Ems solle er erstmals als Küchenchef ein eigenes Konzept umsetzen. Geplant sei eine moderne Küche mit deutschen und französischen Einflüssen sowie mediterranen Akzenten. Das gastronomische Angebot werde als „Casual Fine Dining“ beschrieben und solle Fisch- und Fleischgerichte ebenso umfassen wie vegetarische und vegane Speisen.
Im Zusammenhang mit dem Projekt sei auch eine neue gesellschaftsrechtliche Struktur geschaffen worden. Nach vorliegenden Informationen sei 2024 die Löwenstein Hospitality GmbH gegründet worden. Diese Gesellschaft soll offenbar den Gastronomie- und Veranstaltungsbetrieb im Badhaus bündeln. Ziel könnte eine klare Trennung zwischen Immobilieneigentum und operativem Betrieb sein. Innerhalb des unternehmerischen Umfelds der Familie bestünden zudem Verbindungen zur Wirges Metzgerei und Catering GmbH, wodurch zusätzliche gastronomische Erfahrung eingebracht werden könnten.
Neben dem Restaurantbetrieb solle auch der Veranstaltungsbereich im Badhaus wieder genutzt werden. Geplant seien demnach unter anderem Lesungen, Kabarett, Konzerte, private Feiern sowie Sitzungen und Meetings. Ein moderner Glasanbau solle zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten eröffnen und das Gebäude funktional erweitern.
Das angrenzende Vier Türme Haus, das erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Besitz der Familie gelangt sei und nach einem Großbrand inzwischen nahezu wieder aufgebaut worden sei, werde im Zusammenhang mit dem Gesamtareal genannt. Für den aktuellen Schritt stehe jedoch das Badhaus im Mittelpunkt der Entwicklung.
Der Start des Restaurants solle stufenweise erfolgen, zunächst mit einem Testbetrieb, anschließend mit der regulären Öffnung für Gäste. Reservierungen seien nach Angaben der Betreiber bereits möglich.
Mit der geplanten Eröffnung des CARLS solle das Badhaus im Kurpark eine neue gastronomische Funktion erhalten und Bad Ems um ein weiteres Angebot im Bereich Gastronomie und Veranstaltungen ergänzt werden.
VG Bad Ems-Nassau
Aus Dausenau nach Dublin: Irlands größte Presse feiert Bürgermeisterin Michelle Wittler
DAUSENAU|DUBLIN Was in Dausenau längst bekannt ist, hat nun auch international Aufmerksamkeit erlangt: Michelle Wittler, Ortsbürgermeisterin der traditionsreichen Lahngemeinde, steht im Fokus der irischen Medien. Die in Irland geborene Bürgermeisterin gilt als erste irischstämmige Bürgermeisterin in Deutschland und genau das hat nun auch ihre Heimat auf sie aufmerksam gemacht.
Die renommierte Irish Times, Irlands größte und einflussreichste Tageszeitung, widmete Wittler einen ausführlichen Artikel. Darin wird ihr Weg von Irland in das mittelalterlich geprägte Dausenau nachgezeichnet, ebenso wie ihr politisches Wirken, ihre persönliche Geschichte und ihr ungewöhnlicher Blick auf Deutschland.
»Ich mag die Bürokratie, hier wird geplant«
Besonders bemerkenswert: Während deutsche Bürokratie hierzulande oft kritisch gesehen wird, äußert sich Michelle Wittler im Gespräch mit der Irish Times überraschend positiv. Planungssicherheit, feste Abläufe und Verlässlichkeit seien für sie ein klarer Vorteil. Aussagen, die in Irland durchaus für Aufmerksamkeit sorgten und ein differenziertes Bild Deutschlands zeichneten.
Die Irish Times beschreibt Wittler als Brückenbauerin zwischen zwei Kulturen: fest verwurzelt in ihrer neuen Heimat an der Lahn, aber mit engem Bezug zu Irland. Ihre irischen Wurzeln lebt sie bewusst weiter, unter anderem durch symbolische Aktionen wie die grüne Beleuchtung des historischen Schiefen Turms zum St. Patrick’s Day.
Radio, internationale Medien und eine Bürgermeisterin aus dem Rhein-Lahn-Kreis
Neben dem Zeitungsbericht wurde Michelle Wittler auch in ein irisches Radioprogramm eingeladen. Weitere internationale Medien griffen das Thema ebenfalls auf. Für Dausenau und den gesamten Rhein-Lahn-Kreis ist das eine außergewöhnliche Bühne.
Eine Bürgermeisterin aus einer rund 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde rückt damit ins internationale Rampenlicht. Nicht wegen eines Skandals, sondern wegen gelebter Integration, kommunalpolitischer Arbeit und einer besonderen Biografie.
Aufmerksamkeit für Dausenau, weit über die Region hinaus
Dass ausgerechnet Irlands größte Tageszeitung über Dausenau berichtet, ist alles andere als alltäglich. Es zeigt, wie lokale Politik manchmal internationale Relevanz entwickeln kann, wenn Menschen Brücken schlagen, statt Grenzen zu ziehen. Für Michelle Wittler selbst bleibt der Umgang damit bodenständig. Sie pendelt weiterhin zwischen Ehrenamt und Beruf, bleibt nah an den Menschen im Ort und ist gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie europäisch Kommunalpolitik heute sein kann.
Dausenau, plötzlich ein Name, der auch in Dublin gelesen wird.
-
Allgemeinvor 4 JahrenRhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 4 JahrenVG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Schulenvor 4 JahrenVG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
Koblenzvor 4 JahrenKoblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
Blaulichtvor 3 MonatenMillionenschäden bei Glasfaserausbau: Subunternehmer aus dem Rhein-Lahn-Kreis warten auf Gelder von Phoenix Engineering
-
Koblenzvor 8 MonatenKoblenz ausgebremst: Geplante Zug-Offensive scheitert an Bauchaos
-
VG Nastättenvor 4 JahrenAus für Endlichhofmilch? Zellmanns Birkenhof in Endlichhofen meldet Insolvenz an!
-
VG Nastättenvor 1 JahrLandwirt hat Tiere nicht im Griff: Kühe brechen immer wieder auf den Segelflugplatz Nastätten aus









