Connect with us

Sport

Verbot von Wetten auf Amateursport: Keine Datenscouts bei TuS Koblenz mehr erlaubt!

Veröffentlicht

am

Foto Symbolbild
Foto: Richard Boyle | Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/mann-steht-wahrend-er-tagsuber-fussball-schaut-wu7oy6XhAoU
Anzeige

KOBLENZ Jeder kennt das Bild: Ein paar Freunde treffen sich am Wochenende auf dem örtlichen Sportplatz, trinken ein Bier und feuern ihre Mannschaft an – zum Beispiel die TuS Koblenz in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Was viele nicht wissen ist, dass während die Spieler auf dem Platz um Punkte kämpfen, am Spielfeldrand jemand ganz andere Geschäfte machen könnte. Die Rede ist von Datenscouts, die Spielereignisse in Echtzeit erfassen und an Wettanbieter weiterleiten.

Anzeige

Genau hier setzt ein Verbot an, das in Deutschland für Diskussionen sorgt: Wetten auf den Amateursport sind nicht erlaubt und Datenscouts werden vom Vereinsgelände der TuS Koblenz und anderen Amateurclubs verbannt. Doch warum eigentlich?

Anzeige

Warum sind Wetten auf den Amateursport in Deutschland verboten?

Die Antwort liegt in der Natur des Amateursports selbst, denn anders als im Profibereich gibt es hier weder Millionenverträge noch ausgeklügelte Kontrollmechanismen, um die Integrität der Spiele zu schützen. Spieler kicken oft für eine kleine Aufwandsentschädigung oder schlicht aus Liebe zum Sport. Gerade das macht diese Spiele aber anfällig für Manipulationen.

Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag sieht vor, dass Sportwetten strengen Regulierungen unterliegen. Bei Amateurligen ist die Kontrolle kaum möglich, weshalb Wetten auf diesen Bereich gar nicht erst zugelassen werden.

Die Angst vor Spielmanipulationen ist einfach zu groß. Ein Amateurspieler, der für ein paar hundert Euro absichtlich eine Rote Karte provoziert, ist theoretisch möglich. Ein Schiedsrichter, der sich bestechen lässt, weil es keine Videoüberwachung gibt, ist ebenfalls kein unrealistisches Szenario.

Es geht also nicht darum, den Wettmarkt einzuschränken, sondern den Sport in seiner reinsten Form zu schützen – und das ist nicht nur ein bürokratisches Detail, sondern eine existenzielle Frage für den Amateurfußball!

Wettanbieter im Ausland können das Verbot umgehen

Die Theorie ist eine Sache, die Praxis oft eine andere. Denn auch wenn in Deutschland Amateursportwetten verboten sind, finden sich zahlreiche ausländische Anbieter, die genau das anbieten. Dank Lizenzen aus Malta, Curaçao oder anderen Offshore-Gebieten können sie sich problemlos über deutsche Gesetze hinwegsetzen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Sperrsystem OASIS, so gibt es zwar auch einige seriöse Online Sportwetten ohne OASIS Spielersperre, aber die Nutzer dieser Anbieter sollten immer im Blick haben, dass es sich um in Deutschland nicht regulierte Anbieter handeln dürfte. Es ist immer im Einzelfall zu prüfen, wo man sich registriert und sein Geld hinterlegt.

Amateurligen werden von internationalen Wettanbietern oft nicht direkt als solche bezeichnet, sondern tauchen in den Wettmärkten unter Kategorien wie Regionalevents auf. Nutzer, die gezielt nach solchen Angeboten suchen, finden sie mit ein paar Klicks.

Viele dieser Plattformen verschleiern ihre Herkunft, sodass es auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich ist, dass sie nicht in Deutschland lizenziert sind. Solche Anbieter nutzen zudem Zahlungswege, die anonyme Transaktionen ermöglichen und damit ist die Kontrolle durch deutsche Behörden praktisch ausgeschlossen.

Welche Rolle spielen Datenscouts im Amateursport und warum sind sie umstritten?

Die Datenscouts sind als die unscheinbaren Beobachter der Schlüssel zu Live-Wetten auf Amateurspiele. Ihre Aufgabe ist es, Spielstände, Tore, Fouls und andere Ereignisse in Echtzeit an Wettanbieter zu übermitteln, damit darauf gewettet werden kann.

Auf den ersten Blick mag das harmlos wirken, doch es hat weitreichende Folgen. Live-Wetten sind besonders anfällig für Manipulationen und ein Scout, der frühzeitig erkennt, dass eine Mannschaft unter Druck gerät, kann durch schnelle Datenübermittlung einen Vorteil für Wettkunden schaffen.

Noch problematischer ist, dass die Scouts oft unauffällig arbeiten, sie geben sich als Zuschauer aus, mischen sich unter die Fans und nutzen Smartphones oder unscheinbare Geräte, um Daten weiterzuleiten. Gerade bei kleinen Spielen mit nur wenigen Besuchern ist es schwierig, sie zu identifizieren.

Amateurvereine reagieren auf Datenscouts bei ihren Spielen

Immer mehr Vereine versuchen, sich gegen Datenscouts zu wehren. Sie setzen auf Platzverweise, Stadionverbote oder sprechen öffentlich über das Problem. Doch es bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel. Das Hauptproblem ist, dass ein Scout in vielen Fällen keine direkte Straftat begeht, denn er kauft ein Ticket, betritt das Stadion und schaut sich das Spiel an, so wie jeder andere Zuschauer auch. Das bloße Erfassen von Daten ist rechtlich gesehen nicht eindeutig geregelt.

Dennoch versuchen viele Vereine, Scouts zu identifizieren und des Platzes zu verweisen. Einige setzen auf Hinweise aus der Fanszene, andere lassen Vereinsvertreter gezielt nach verdächtigem Verhalten Ausschau halten. In einigen Fällen wurden Scouts mehrfach erwischt, aber das hält sie nicht davon ab, es erneut zu versuchen.

Welche Risiken bergen Wetten auf Amateursport für die Integrität des Spiels?

Das größte Problem ist die Manipulationsgefahr, denn im Gegensatz zum Profifußball, wo Spieler und Schiedsrichter gut verdienen und weniger anfällig für Bestechung sind, sieht das im Sport im Amateurbereich ganz anders aus. Hier reichen schon kleine Summen, um eine Partie gezielt zu beeinflussen.

Besonders gefährlich sind Live-Wetten. Ein Spieler könnte absichtlich eine Gelbe Karte provozieren, ein Torwart könnte eine harmlose Flanke passieren lassen und niemand würde es bemerken. Die Strukturen, um solche Manipulationen aufzudecken, fehlen im Amateurbereich fast völlig.

Doch nicht nur Spieler sind ein potenzielles Problem, auch Schiedsrichter stehen unter Verdacht, beeinflusst zu werden. In kleineren Ligen gibt es kaum Beobachter oder Videoaufzeichnungen, sodass Fehlentscheidungen nicht nachträglich überprüft werden können.

Welche Maßnahmen ergreifen Behörden und Verbände gegen illegale Wetten und Datenscouts?

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) nimmt das Thema mittlerweile ernst. Illegale Wettanbieter werden verstärkt ins Visier genommen und gegebenenfalls gesperrt. Allerdings bleibt die Durchsetzung schwierig, da viele dieser Anbieter ihren Sitz außerhalb Europas haben.

Auch die UEFA und nationale Fußballverbände beobachten verdächtige Wetten und warnen Vereine, wenn ungewöhnliche Muster auftreten. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn ohne eine stärkere gesetzliche Grundlage bleibt es schwer, Scouts effektiv zu verbieten.

Einige Vereine fordern deshalb ein generelles Verbot der Live-Datenerfassung im Amateurbereich. Das würde zwar die Transparenz einschränken, könnte aber langfristig dazu beitragen, den Wettmarkt in diesem Bereich auszutrocknen.

Ausblick: Warum das Verbot von Amateursport-Wetten wichtig bleibt!

Solange Amateursport-Wetten existieren, bleibt das Risiko für Manipulationen bestehen. Spieler, Schiedsrichter und sogar ganze Mannschaften könnten beeinflusst werden und das oft, ohne dass es jemand bemerkt.

Die aktuelle Gesetzeslage ist ein wichtiger Schritt, doch es braucht strengere Maßnahmen gegen Wettanbieter, die sich nicht an deutsche Regeln halten. Auch die Rolle der Datenscouts bleibt ein Problem, das schwer zu lösen ist.

Letztlich geht es um die Frage, ob der Amateurfußball ein fairer Wettbewerb bleiben kann oder ob er zunehmend zur Spielwiese für dubiose Wettanbieter wird. Der Kampf gegen illegale Wetten ist also weit mehr als eine juristische Angelegenheit, es geht um den Erhalt eines Sports, der für viele Menschen die Basis des Fußballs darstellt.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
Zum Kommentieren klicken

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sport

Sportlich: 250 Euro Spende vom BVB Fanclub Rhein-Lahn 09 an das Hospiz in Nassau

Veröffentlicht

am

von

Anzeige

NASSAU Vor rund drei Wochen durfte sich die Kita Biberau in Braubach über eine Spende des BVB-Fanclubs Rhein-Lahn 09 freuen. Nun führte der Weg der Fußballfreunde erneut zu einer guten Tat, diesmal ins Hospiz nach Nassau. Dort überreichten die Vorstandsmitglieder Silke Simon und Kai Holzhäuser gemeinsam mit Vereinsmitglied Manuel Minor einen Scheck in Höhe von 250 Euro.

Eine Geste, die zeigt, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen und Menschen in schweren Lebenssituationen nicht allein zu lassen.

Anzeige
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

7. Charity-Run in Nassau: Über 350 Läufer setzen ein Zeichen für das Hospiz Rhein-Lahn

Veröffentlicht

am

von

Anzeige

NASSAU Sonnenschein, sportlicher Ehrgeiz und eine große Portion Solidarität: Heute fand im Freiherr-vom-Stein-Park in Nassau bereits zum siebten Mal der Hospiz Charity-Run statt. Mit mehr als 350 fest angemeldeten Teilnehmern und zahlreichen Nachmeldungen am Veranstaltungstag war es die bislang größte Auflage des Benefizlaufes, dessen Einnahmen komplett dem Hospiz Rhein-Lahn zugutekommen.

Unter den Gästen war auch Verbandsbürgermeister Uwe Bruchhäuser. Trotz einer hartnäckigen Erkältung ließ er es sich nicht nehmen, die Veranstaltung persönlich zu besuchen. „Ich bin stolz und froh, dass das Hospiz, das seit Anfang dieses Jahres hier in Nassau eröffnet wurde, so viel Unterstützung erfährt“, sagte er. Wichtig sei es, die Einrichtung, die in Teilen auf Spenden angewiesen ist, dauerhaft zu sichern. Der Charity-Run verbinde Sport mit Aufmerksamkeit für den Hospizgedanken und sei dafür ein starkes Signal.

Anzeige

Mit großem Stolz sprach auch Nassaus Stadtbürgermeister und Landtagsabgeordneter Manuel Liguori über die besondere Atmosphäre im Steinpark. „Heute sind hier alle eingebunden, von Jung bis Älter. Jeder darf mitlaufen, alle haben die Möglichkeit“, betonte er. Schon am Vormittag seien die Kleinsten beim 350-Meter-Lauf gestartet, es folgten die Distanzen über ein und zwei Kilometer, bevor die Erwachsenen über fünf und zehn Kilometer antreten konnten. Selbst Walking wurde angeboten, damit wirklich jeder teilnehmen konnte. „Es ist jedes Jahr ein Highlight und eine richtig tolle Sache, um unser Hospiz hier in Nassau zu unterstützen“, so Liguori.

Anzeige

Ein besonderer Moment war der Auftritt von Dr. Martin Schencking. Der Gründer des Hospiz Rhein-Lahn nahm selbst sowohl am Fünf- als auch am Zehn-Kilometer-Lauf teil. Sichtlich bewegt erklärte er: „Wir sind glücklich. Zum ersten Mal in unserer Geschichte haben wir über 350 fest angemeldete Läufer und erwarten zum Zehn-Kilometer-Lauf noch weitere Nachmeldungen. Die Veranstaltung ist hier in Nassau total angekommen. Jeder Cent, den die Teilnehmer zahlen, geht direkt an unsere Hospizarbeit.

So wurde der siebte Charity-Run in Nassau nicht nur zu einem sportlichen, sondern vor allem zu einem menschlichen Erfolg. Ein ganzer Park voller Läufer zeigte eindrucksvoll, wie sehr die Region hinter ihrem Hospiz steht.

Foto von links: Verbandsbürgermeister Uwe Bruchhäuser, Dr. Martin Schencking und Nassau Stadtbürgermeister Manuel Liguori
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Erste-Hilfe-Kurs bei der SG Balduinstein: Kinder lernen spielerisch helfen

Veröffentlicht

am

von

Foto: Thomas Stein
Anzeige

BALDUINSTEIN Am Samstag, den 13.09., fand im Sportlerheim in Hausen ein besonderer Erste-Hilfe-Kurs für Kinder statt, organisiert von der SG Balduinstein. Unter der Leitung von Andrea Stock und mit Unterstützung des Malteser Hilfsdienstes erlebten die jungen Teilnehmer einen spannenden und lehrreichen Tag.

Mit viel Freude und kindgerechten Übungen lernten die Mädchen und Jungen, wie sie in Notsituationen richtig reagieren können – vom Absetzen eines Notrufs über die stabile Seitenlage bis hin zur Versorgung kleiner Verletzungen. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz: Spielerische Elemente sorgten für Abwechslung und machten die wichtigen Inhalte leicht verständlich.

Anzeige

Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Der Förderverein des Sportvereins spendierte leckere Pizza, während die SG Balduinstein Getränke bereitstellte. So konnten die Kinder nach den praktischen Übungen in geselliger Runde neue Kraft tanken.

Anzeige

Die Organisatoren zeigten sich begeistert vom Engagement der jungen Teilnehmer und betonten die Bedeutung solcher Angebote: „Je früher Kinder lernen, anderen in Notlagen zu helfen, desto selbstverständlicher wird das Handeln im Ernstfall.“

Mit viel Spaß, Wissen und Gemeinschaftsgefühl endete ein rundum gelungener Tag im Zeichen der Ersten Hilfe.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending