Lahnstein
Lesewoche im Caritas-Altenzentrum St. Martin Lahnstein: Begeisterte Senioren und Kita-Kinder Wenn Jung und Alt gemeinsam lesen
Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert begeisterte bei seiner Lesung im Caritas-Altenzentrum St. Martin nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern vor allem auch die Kinder der katholischen Kita „Kleine Arche“, die ihm aufmerksam zuhörten und viele neugierige Fragen stellten.
LAHNSTEIN Eine Woche voller Geschichten, Begegnungen und Lachen erlebten die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Altenzentrums St. Martin in Lahnstein gemeinsam mit den Kindern der katholischen Kindertagesstätte „Kleine Arche“, die im Erdgeschoss der Einrichtung untergebracht ist. Bereits zum zweiten Mal fand die gemeinsame Lesewoche statt, die wieder Jung und Alt gleichermaßen begeisterte.
Den Auftakt machte am Montag ein kleiner Gottesdienst mit Pfarrer Armin Sturm in der hauseigenen Kapelle. Dabei stellte er das „Buch der Bücher“, die Bibel, in den Mittelpunkt. Am Dienstag besuchte das Team der Stadtbücherei Lahnstein die Einrichtung, berichtete aus dem Alltag einer Bücherei und stellte eine bunte Auswahl an Büchern vor. Der Mittwoch stand ganz im Zeichen des Heiligen Sankt Martin: Kinder und Seniorinnen sangen gemeinsam und tauschten Geschichten rund um den beliebten Heiligen aus.
Am Donnerstag durften alle Teilnehmenden ihre persönlichen Lieblingsbücher vorstellen – vom Kinderklassiker bis zum spannenden Roman war alles dabei. Den feierlichen Abschluss bildete schließlich am Freitag der Besuch von Oberbürgermeister Lennart Siefert. Er las im Caritas-Generationencafé „Nächstenliebe“ aus dem Buch „Drei Wasserschweine brennen durch“. Gespannt lauschten die Kinder und Senioren der humorvollen Tiergeschichte, stellten Fragen und kamen schnell miteinander ins Gespräch. Zum Abschluss der Lesewoche erhielten alle Kinder sowie Seniorinnen und Senioren ein selbst gebasteltes Lesezeichen unter dem Motto „Vielfalt“, das an die gemeinsame Woche erinnern soll.
Anja Ackermann, die als Sozialdienstleiterin im Caritas-Altenzentrum St. Martin arbeitet und die Lesewoche hauptverantwortlich organisiert hat, zeigte sich begeistert: „Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Freude und Begeisterung entsteht, wenn Jung und Alt zusammenkommen, gemeinsam lesen, singen und lachen. Diese Begegnungen sind für beide Seiten ein Gewinn.“
Auch Carsten Bachert, Leiter des Lahnsteiner Altenzentrums, betonte die Bedeutung solcher generationenübergreifenden Projekte: „Unser Ziel ist es, Menschen aus verschiedenen Generationen und Lebensbereichen zusammenzubringen – nicht nur innerhalb der Einrichtung, sondern im gesamten Quartier. Aktionen wie die Lesewoche beleben unser Haus und bereichern das Miteinander – für die Kinder, die Seniorinnen und Senioren sowie unsere Mitarbeitenden.“ Die Lesewoche zeigte einmal mehr, dass Geschichten Brücken bauen können – zwischen Generationen, Lebenswelten und Herzen. (pm Caritasverband WW-RL)
Lahnstein
Ein wichtiger Anker: Das Frauencafé in Lahnstein zeigt, wie Integration gelingt
LAHNSTEIN Im Jugendkulturzentrum (JUKZ) in Lahnstein duftet es nach Kaffee, frischem Gebäck und selbst gekochten Spezialitäten aus aller Welt. An den Tischen wird gelacht, erzählt, zugehört – auf Deutsch, Arabisch, Farsi, Kurdisch, Spanisch und vielen anderen Sprachen. Hier trifft sich das interkulturelle Frauencafé, ein wöchentliches Angebot der »Frühen Hilfen«, das längst zu einer festen Anlaufstelle für Frauen in Lahnstein und Umgebung geworden ist.
Nasstaran Houshmand, Sozialpädagogin im Jugendkulturzentrum und selbst gebürtig aus dem Iran, koordiniert das Angebot: Sie berichtet von Frauen aus Eritrea, Irak, kurdischen Regionen Syriens, Syrien, Palästina, Afghanistan, Spanien, oft kommen auch Somalierinnen dazu, manchmal Frauen aus der Türkei oder Ägypten. »Wir sind ein offener Treff für Frauen aus allen Schichten und Nationalitäten, Mütter, aber auch alleinstehende Frauen. Unser Ziel ist es, Frauen zu stärken: einerseits emanzipatorisch für die Frauen selbst, andererseits als Bindeglied der Familie«, erklärt sie.
Ein Ort zum Ankommen und Mitgestalten
Im Frauencafé geht es um weit mehr als nur um ein gemeinsames Frühstück. Viele Frauen stehen vor ähnlichen Fragen: Wie funktioniert das deutsche Schulsystem? Wo finde ich ärztliche Hilfe? Wie kann ich mich ehrenamtlich engagieren? Wie finde ich meinen Platz in der Gesellschaft?
Diese Themen werden im geschützten Rahmen aufgegriffen. Es geht um Bildung, Schulbildung, das Ankommen in Lahnstein, Orientierung im Alltag, medizinische Versorgung und Möglichkeiten der Teilhabe. Die Frauen lernen gemeinsam Deutsch, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und geben Informationen in ihre Familien weiter.
Dabei entsteht ein Netzwerk, das weit über den Vormittag hinaus wirkt. »Frauen haben einen sehr hohen und wichtigen Stellenwert. Sie können diese Öffnung und die Informationen an ihre Familien weitertragen«, betont Houshmand. Gleichzeitig richtet sich das Angebot bewusst auch an Frauen, die sich einsam fühlen, Anschluss suchen oder selbst ehrenamtlich aktiv werden möchten.
Aus dem Frauencafé sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte entstanden: ein interkulturelles Kochbuch, Schwimmkurse für Kinder, interkulturelle Schwimmkurse sowie Schwimmangebote für Frauen, bei denen sie unter sich sind und in geschütztem Rahmen schwimmen lernen können. Viele dieser Angebote werden ehrenamtlich getragen. Im kommenden Jahr feiert das Frauencafé sein zehnjähriges Bestehen: ein Jubiläum, das auch die gewachsene Bedeutung des Projektes für Lahnstein unterstreicht.
Bildungswege, Vorbilder und Brückenbauerinnen
Dass das Frauencafé auch konkrete Bildungswege unterstützt, zeigt das Beispiel von Shaimaa Mallouhi. Die junge Frau aus Syrien kam 2016 nach Deutschland und fand früh ihren Weg in das Frauencafé. „Damals war alles neu für mich, und das Frauencafé war sehr interessant und wichtig„, erzählt sie.
Heute macht sie eine sozialpädagogische Ausbildung an der Julius-Wegeler-Schule. Ihr Praktikum absolvierte sie bewusst im Jugendkulturzentrum, in genau der Umgebung, in der sie selbst einst Anschluss fand. Die offene Atmosphäre und der wertschätzende Umgang im Frauencafé haben sie geprägt und ermutigt, ihren beruflichen Weg in der pädagogischen Arbeit weiterzugehen.
Eine zentrale Rolle spielen auch Kulturmittlerinnen wie Amal Salman. Sie kommt aus dem Irak, lebt seit 25 Jahren in Deutschland und arbeitet seit mehr als zehn Jahren im Frauencafé als Dolmetscherin und Kulturmittlerin für arabischsprachige Frauen. Neben ihrer Tätigkeit in Lahnstein übersetzt sie auch in Koblenz. »Was mir hier besonders gefällt, ist die Unterstützung für Frauen aus allen Ländern. Und diese Frauen unterstützen wiederum Kinder und Jugendliche, das gehört auch zu meiner Arbeit«, sagt sie.
Salman beschreibt das Frauencafé als Ort der Gemeinsamkeit, an dem nicht nur mit Jugendlichen, sondern immer auch mit den Familien gearbeitet wird. Der Treff biete Raum für Austausch, gegenseitige Hilfe und das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Ein lebendiger Treffpunkt – Woche für Woche
Auch für die Arbeit im Jugendkulturzentrum selbst ist das Frauencafé ein wichtiger Baustein. Nach dem Frühstück kommen oft Kinder und Jugendliche hinzu. teilweise mit Begleitung, teilweise eigenständig. So entsteht ein lebendiger Treffpunkt der Generationen, in dem sich Familien, Ehrenamtliche und Fachkräfte begegnen.
BEN-Kurier-Redakteurin Antonia Schmitz erlebte bei ihrem Besuch einen Vormittag voller offener Gespräche, vieler Sprachen und gegenseitiger Unterstützung. Frauen aus unterschiedlichen Ländern brachten Speisen mit, erklärten ihre Gerichte auf Deutsch und üben so spielerisch Sprache und Selbstsicherheit. Bei Kaffee und Tee zeigte sich: Integration gelingt dort am besten, wo Menschen auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch kommen.
Informationen zum Angebot
Das interkulturelle Frauencafé ist ein wöchentliches Angebot im Rahmen der „Frühen Hilfen“ und richtet sich an Frauen aller Nationalitäten und Lebenslagen – mit oder ohne Kinder.
Es ist eine Kooperation
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des Jugendkulturzentrums (JUKZ) Lahnstein,
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der katholischen Familienbildungsstätte Westerwald Rhein-Lahn
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und der Netzwerkstelle Kindeswohl und Kindergesundheit der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises.
Die Teilnahme ist kostenlos. Jede Teilnehmerin bringt einen freiwilligen kleinen Beitrag zum Frühstück mit.
Das Frauencafé findet immer freitags von 9:30 bis 11:30 Uhr im Jugendkulturzentrum Lahnstein, Wilhelmstraße 59, statt (außer in den Schulferien).Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt Nasstaran Houshmand vom Jugendkulturzentrum Lahnstein per E-Mail unter n.houshmand@lahnstein.de oder telefonisch unter 02621 914-602 (dk).
Lahnstein
Elfriede Nicolay feierte 101. Geburtstag: Stadt Lahnstein gratuliert herzlich
LAHNSTEIN Elfriede Nicolay feierte im Caritas-Pflegeheim St. Martin ihren 101. Geburtstag. Die gebürtige Ur-Lahnsteinerin empfing zu diesem besonderen Anlass Besuch vom Beigeordneten der Stadt Lahnstein, Manfred Radermacher.
Im Namen von Oberbürgermeister Lennart Siefert überbrachte er der Jubilarin die herzlichsten Glückwünsche sowie einen liebevoll zusammengestellten Präsentkorb mit Produkten aus dem Lahnsteiner Eine-Welt-Laden. Zudem überreichte Radermacher die offiziellen Gratulationsschreiben von Landrat Jörg Denninghoff und Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Elfriede Nicolay zeigte sich sichtlich gerührt über die Glückwünsche und Aufmerksamkeiten. Gemeinsam mit einer Pflegerin stimmte sie ihr Lieblingslied an – „Schön ist es auf der Welt zu sein“ – und sorgte damit für einen besonders warmherzigen Moment.
Lahnstein
Stadt Lahnstein stellt kommunalen Wärmeplan vor
LAHNSTEIN Die Stadt Lahnstein hat ihren kommunalen Wärmeplan vorgestellt. Die Analyse zeigt: Während sich dicht besiedelte Stadtteile für neue Wärmenetze eignen, sind in weniger verdichteten Gebieten individuelle Lösungen wie Wärmepumpen gefragt. Ziel ist es, bis spätestens 2045 klimaneutral zu heizen. Erarbeitet wurde der Plan von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) und endura kommunal im Auftrag der Stadt. Die Projektleitung lag beim städtischen Fachbereich Bauen, Umwelt, Stadtplanung.
„Mit der kommunalen Wärmeplanung legen wir den Grundstein für eine stabile, bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung in Lahnstein“, betont Oberbürgermeister Lennart Siefert. „Die Umstellung werden wir sozialverträglich und mit Augenmaß gestalten.“ Seinen Dank richtet er an die beteiligten Dienstleister sowie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Die Erstellung des Wärmeplans wurde durch das Bundesförderprogramm „Kommunalrichtlinie“ unterstützt. Die Förderzusage erhielt Lahnstein im Jahr 2024.
Bestands- und Potenzialanalyse
Die Bestandsanalyse zeigt: Rund 89 Prozent der Wärmeversorgung in Lahnstein basieren derzeit auf Erdgas. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt bei lediglich 5 Prozent. Die höchste Wärmedichte findet sich im Zentrum von Oberlahnstein und im Süden Niederlahnsteins. Auch industrielle Großverbraucher sind deutlich erkennbar.
Besonders großes Potenzial bietet die Nutzung von Flusswärme über Großwärmepumpen. Weitere Optionen sind oberflächennahe Geothermie und industrielle Abwärme. Biomasse aus dem Wald ist nur begrenzt verfügbar. Zusätzliche Strompotenziale ergeben sich durch den geplanten Windpark in der Lahnhöhe. Freiflächen für Photovoltaik und Solarthermie sind aufgrund von Wald und Schutzgebieten nur eingeschränkt nutzbar. „Technisch betrachtet könnte sich Lahnstein perspektivisch selbst mit Wärme versorgen“, so die Projektpartner von evm und endura kommunal.
Das auf Basis der Analysen entwickelte Szenario sieht eine Elektrifizierung des Wärmesektors bis 2045 vor: „Rund die Hälfte des Bedarfs kann über Wärmepumpen gedeckt werden, etwa ein Drittel über Wärmenetze. Der verbleibende Bedarf wird durch Biomasse, Solarthermie und grüne Gase ergänzt“, betont Hubertus Hacke-Dietze von der evm.
Fokusgebiete für Wärmenetze
Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung wurden drei besonders geeignete Gebiete für den Aufbau von Wärmenetzen identifiziert. Weite Teile des Stadtgebiets sind für Wärmenetze grundsätzlich geeignet. Der Plan legt den Fokus zunächst auf drei Gebiete: In Oberlahnstein spricht die hohe Wärmedichte im Ortszentrum, die Nähe zur Lahn als potenzielle Wärmequelle sowie die vorhandene industrielle Abwärme für eine priorisierte Betrachtung. Neben zahlreichen Wohngebäuden befinden sich hier auch viele öffentliche Einrichtungen sowie ein Gewerbegebiet mit hohem Prozesswärmebedarf.
Auch in Niederlahnstein, insbesondere westlich der Marktstraße, zeigen sich günstige Voraussetzungen: Das Gebiet ist geprägt von öffentlichen Schul- und Sportanlagen sowie einer Vielzahl an Mehrfamilienhäusern, die eine effiziente Netzanbindung ermöglichen.
Das dritte Fokusgebiet liegt in Lahnstein auf der Höhe. Es zeichnet sich durch eine hohe Wärmedichte aus, die vor allem durch die Therme, den Kurpark des zugehörigen Krankenhauses und die Wohngebäude des Ferienparks Rhein-Lahn bedingt ist. Trotz seiner isolierten Lage durch umliegende Waldflächen bietet das Gebiet durch die vorhandene Infrastruktur und die konzentrierte Nutzung vielversprechende Voraussetzungen für ein lokales Wärmenetz.
Nächste Schritte und Bürgerbeteiligung
Nach Beschluss durch den Stadtrat folgen weitere Prüfungen, bevor konkrete Entscheidungen anstehen. Der Wärmeplan hat zunächst orientierenden Charakter – gesetzlich relevant wird er ab dem 1. Juli 2028 gemäß Gebäudeenergiegesetz. „Die Planung eröffnet die Chance, sich von fossilen Energieträgern zu lösen. Lahnstein bringt dafür spannende Voraussetzungen mit“, sagt Evelin Glogau, Projektleiterin bei endura kommunal. Oberbürgermeister Siefert ergänzt: „Wir sind gut aufgestellt, aber der Weg zur Wärmewende erfordert weiterhin entschlossenes Handeln.“
Infoveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger
Die Stadt lädt alle Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung am 3. Februar 2026 um 17:30 Uhr in der Stadthalle Lahnstein ein. Ziel ist es, transparent zu informieren und offene Fragen zu beantworten. (pm Stadt Lahnstein)
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