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VG Nastätten

Autark und klimafreundlich: Nastätten setzt auf kalte Nahwärme im Neubaugebiet

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Schon bald möglich: Nahezu autark Heizen im Neubaugebiet in Nastätten. Foto von links: Tanja Machalet (Bundestagsabgeordnete, Marco Ludwig (Stadtbürgermeister in Nastätten), Tobias Giesbers (Geschäftsführer Entract Energy).
Foto: BEN Kurier
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NASTÄTTEN Trotz trüben Wetters gab es in Nastätten sonnige Aussichten: Der offizielle Startschuss für das innovative kalte Nahwärmenetz im Neubaugebiet Weiberdell 2 ist gefallen. Mit einer Förderung von 800.000 Euro und der tatkräftigen Unterstützung verschiedener Akteure entsteht eine nahezu autarke, klimafreundliche Energieversorgung für die über 40 Bauplätze sowie die neue Kita Buntspechte.

Ein bedeutender Meilenstein für die Stadt

Marco Ludwig, Stadtbürgermeister von Nastätten, zeigt sich erleichtert und erfreut: „Es war ein langer, bürokratischer Weg, aber wir sind sehr froh, dass es nun losgeht. Besonders danken möchte ich der Firma Entract Energy für ihre pragmatische Zusammenarbeit, der Bundestagsabgeordneten Tanja Machalet für ihre starke Unterstützung und Eike Schrobiltgen von der Verbandsgemeinde, der dieses Projekt mit großem Einsatz vorangetrieben hat.“

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Er betont zudem die langfristigen Vorteile der neuen Wärmeversorgung: „Das Baugebiet wird nahezu autark sein. Wir haben ein sehr attraktives Kostenmodell und können mit dem kalten Nahwärmenetz eine nachhaltige Zukunft sichern. Die neue Kita wird ebenfalls von diesem System profitieren. Dies ist bereits das dritte Nahwärmenetz in unserer Stadt, ein viertes ist in Planung.“

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800.000 Euro Förderung für klimaneutrale Wärme

Auch Tanja Machalet, SPD-Bundestagsabgeordnete, hebt die Bedeutung der Förderung hervor: „Ich freue mich, dass wir es geschafft haben, 800.000 Euro nach Nastätten zu holen. Diese Fördermittel sind ein klares Signal für Klimaschutz und erneuerbare Energien. Das kalte Nahwärmenetz wird dazu beitragen, dass die Gemeinde einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht.“

Die Technik: Effizient und umweltfreundlich

Tobias Giesbers, Geschäftsführer der Entract Energy GmbH, erläutert das Konzept: „Wir bauen hier ein kaltes Nahwärmenetz, das durch Erdsondenbohrungen gespeist wird. Die entnommene Umweltwärme wird auf einem kalten Temperaturniveau von 8 bis 12°C in einem Solenetz verteilt und erst in den einzelnen Haushalten mithilfe von dezentralen Sole-Wasser-Wärmepumpen auf das erforderliche Temperaturniveau gebracht. Das gesamte System arbeitet komplett CO2-neutral.“

Laut Giesbers ist dieses Projekt das erste seiner Art im Rhein-Lahn-Kreis in dieser Größenordnung und ein Vorbild für weitere nachhaltige Wärmeversorgungsprojekte.

Nachhaltige Energieversorgung mit vielen Vorteilen

Das kalte Nahwärmenetz in Nastätten basiert auf einem zukunftssicheren Konzept: Durch die Nutzung von Erdwärme wird auf fossile Brennstoffe verzichtet, was langfristig stabile Energiekosten sichert. „Da kein Brennstoff benötigt wird, sind die Nutzer unabhängig von Marktpreisschwankungen oder politischen Entscheidungen wie der CO2-Bepreisung,“ erklärt Giesbers.

Ein weiterer Vorteil: Die Kombination mit Photovoltaikanlagen ermöglicht eine noch effizientere Nutzung von erneuerbaren Energien. „Wer eine PV-Anlage auf seinem Dach installiert, kann überschüssigen Strom zur Wärmeerzeugung nutzen, was die Kosten weiter senkt,“ so Giesbers. Zudem ist es möglich, die Gebäude im Sommer mit nur geringen Zusatzkosten zu kühlen.

Technische Eckdaten des Projekts

  • Standort: Neubaugebiet Weiberdell 2, Nastätten
  • 50 Gebäude (49 Wohneinheiten + Kita Buntspechte)
  • Beheizte Fläche: 8.262 m²
  • Vertragswärmeleistung: 322 kW
  • Jährlicher Wärmebedarf: 437.570 kWh
  • Dezentrale Wärmepumpen
  • Energieversorgung mit grünerem Strom
  • Vertragslaufzeiten: 10, 15 oder 20 Jahre

Die Firma Entract Energy, die das Projekt realisiert, wurde 2008 als Kofler Energies Energieeffizienz GmbH gegründet und 2018 von der Elevion Group übernommen. Seit 2023 firmiert sie unter dem Namen Entract Energy GmbH und betreibt deutschlandweit mehr als 200 Energieversorgungsanlagen mit insgesamt 30 Mitarbeitern an drei Standorten.

Fazit: Ein wichtiger Schritt für die Region

Mit dem kalten Nahwärmenetz in Nastätten entsteht eine zukunftsfähige Energieversorgung, die den Einwohnern langfristig stabile Kosten, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern bietet. Die Zusammenarbeit zwischen Kommune, Politik und Wirtschaft hat gezeigt, dass innovative und nachhaltige Lösungen erfolgreich umgesetzt werden können. Mit dem offiziellen Baustart beginnt nun ein neues Kapitel für die Energiezukunft der Region.

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Singhof in Nastätten: Familienbetrieb mit fast 100 Jahren Firmengeschichte

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Foto: BEN Kurier
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NASTÄTTEN Wer durch die Rheinstraße fährt, kommt an einem Namen kaum vorbei: Singhof. Seit fast 100 Jahren ist das Autohaus fest in der Region verwurzelt – mit Herz, Handwerk und Historie. Der BEN Kurier hat in seiner Serie „Wir im Rhein-Lahn“ den Geschäftsführer Daniel Singhof besucht – und dabei viel mehr entdeckt als ein klassisches Autohaus.

Vom Nähmaschinenhändler zum Mercedes-Partner

Alles begann im Jahr 1928. Otto Singhof, der Großvater des heutigen Geschäftsführers, gründete in der Rheinstraße ein Geschäft für Fahrräder, Motorräder und Singernähmaschinen. Bald kamen BMW-Motorräder hinzu – später auch Autos der Marken NSU, Auto Union und schließlich Mercedes-Benz. Die Entscheidung für den Stern fiel in den 1950er-Jahren – aus heutiger Sicht ein wegweisender Schritt. Seit 1950 ist Mercedes-Benz Vertragspartner des Autohauses.

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„Ich habe meinen Opa leider nie kennengelernt, aber er ist hier im Unternehmen allgegenwärtig“, sagt Daniel Singhof, der heute in dritter Generation an der Spitze des Unternehmens steht. Die alten Fotos im Büro erinnern an die Anfänge, der Familiengeist lebt bis heute.

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1964 wurde der Grundstein für den heutigen Standort gelegt. Seitdem wurde immer wieder erweitert: Werkstattbereiche, Verwaltungsgebäude, Ausstellungsflächen. 2006 kam die moderne Dialogannahme dazu, 2014 eine neue Renault- und Dacia-Verkaufshalle. Heute beschäftigt das Autohaus 45 Mitarbeiter, darunter neun Auszubildende.

Und es geht weiter: Neue Modernisierungen stehen bevor – nicht zuletzt, weil Herstellerstandards ständig steigen. Doch Singhof nimmt es gelassen: „Wie zu Hause: Ab und zu muss man eben renovieren.“

Zwei Marken – ein Anspruch

Seit 2011 ist das Unternehmen auch Vertragspartner für Renault – samt Dacia. Eine Entscheidung mit Weitblick. „Die Produkte passen in den Markt“, erklärt Singhof. „Wir haben etwas im Portfolio, das sich auch normale Menschen leisten können – neben dem zunehmend luxuriösen Angebot von Mercedes-Benz.“

Damit bleibt das Autohaus flexibel und zukunftsfähig – auch in Zeiten, in denen sich die Mobilität grundlegend wandelt. Vom Kleinwagen bis zum Lkw, vom Wohnmobil bis zum Feuerwehrfahrzeug – im „Bermudadreieck“ aus Annahme, Lager und Werkstatt wird alles bewegt, was Räder hat.

Benzin im Blut – von klein auf

Daniel Singhof ist im Betrieb aufgewachsen. „Ich wollte immer schon einen 190er Mercedes“, erinnert er sich. Nach dem Abitur machte er seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bewusst nicht im elterlichen Betrieb, sondern in Mainz. „Das war gut für meine persönliche Entwicklung“, sagt er heute. Parallel studierte er Wirtschaftsingenieurwesen, sammelte bundesweit Erfahrung in Serviceprozessen – und kehrte 2018 als Geschäftsführer zurück.

„Ich habe mich ganz bewusst für das Handwerk entschieden“, betont Singhof. „Man trägt Verantwortung für Kunden, Mitarbeitende und die Region.“ Mit seinem Slogan „Mehr als Auto“ bringt er diesen Anspruch auf den Punkt.

Ausbildung mit Perspektive

Dass die Firma Singhof eine Ausbildungsschmiede ist, zeigt nicht nur die Zahl der Azubis – sondern auch die Karrieren. Christopher Schäfer, heute Ausbilder im technischen Bereich, hat 2014 selbst hier gelernt. Voraussetzungen? Am besten mittlere Reife – aber auch Quereinsteiger oder Bewerber ohne Abschluss sind willkommen. „Praktikanten sind bei uns immer gern gesehen“, sagt Schäfer.

Auch Nico Jeck, Azubi im ersten Lehrjahr, kam durch ein Praktikum ins Unternehmen. „Die Kollegen sind einfach cool drauf“, sagt er. „Und mir macht die Arbeit an Autos richtig Spaß.“

Im Autohaus Singhof kennt jeder jeden. Ella Gabelmann begrüßt die Kundschaft am Empfang – „Ich bin das erste Gesicht, das man bei Mercedes sieht.“ Lennarth Hahl koordiniert dort die Auftragsannahme. Und in der Werkstatt steht mit Ralf Ludwig ein echtes Urgestein: Seit 1983 im Betrieb, hat er bereits den heutigen Junior-Chef als Baby auf dem Arm gehabt. „Ich habe hier gelernt – und bin geblieben.“

Verantwortung für die Region

„Mehr als Auto“ bedeutet auch gesellschaftliches Engagement. Feuerwehrfahrzeuge, Schulbusse, Transportunternehmen – Singhof sorgt mit seinem Team dafür, dass kritische Infrastruktur rollt. „Wir halten das öffentliche Leben mit am Laufen“, sagt der Geschäftsführer. Nicht nur während Corona ein wichtiges Signal.

Der Blick nach vorn: 100 Jahre in Sichtweite

2028 steht ein besonderes Jubiläum an: 100 Jahre Autohaus Singhof. Gefeiert werden soll auf jeden Fall – aber noch wichtiger ist Daniel Singhof, dass sein Unternehmen bis dahin wirtschaftlich stabil bleibt: „Ich wünsche mir eine loyale, motivierte Mannschaft und Kundschaft. Das ist das, was uns ausmacht.“

Dass Singhof auch die kommenden Jahrzehnte gestalten will, ist für ihn keine Frage. „Für die nächsten 25, 30 Jahre habe ich mir das fest vorgenommen. Und ich hoffe, dass wir weiterhin ein stabiler Pfeiler in der Region bleiben – als Arbeitgeber, als Servicepartner, als Teil von Nastätten.“

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Familienunternehmen seit 160 Jahren: Das Café Schöne Aussicht in Nastätten

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NASTÄTTEN Wer das Café Schöne Aussicht in der Römerstraße betritt, spürt sofort: Hier steckt Geschichte in jeder Ecke – und zugleich frischer Wind. Seit fast 160 Jahren ist das Haus im Besitz der Familie, die das Traditionscafé mit viel Liebe, Hingabe und neuen Ideen führt. Heute ist es Maximilian Bader, der gemeinsam mit seiner Mutter die Fäden in der Hand hält – und der dem Betrieb neues Leben eingehaucht hat.

Vom Zehntspeicher zum Genusstreffpunkt

Die Geschichte des Cafés beginnt im Jahr 1857. Damals erwarb der junge Unternehmer Andreas Zurück das Gebäude, das ursprünglich als Zehntscheune diente. Er eröffnete darin eine Wirtschaft – und legte damit den Grundstein für eine Familientradition, die heute in fünfter Generation weitergeführt wird. Zwischenzeitlich verpachtet, blieb das Haus stets im Familienbesitz. Heute ist es nicht nur ein Ort des Genusses, sondern auch das Elternhaus von Maximilian Bader – ein Ort voller Erinnerungen.

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2008 zog es Maximilian nach Berlin. Dort baute er sich eine erfolgreiche Karriere im Sport- und Fitnessbereich auf, war selbstständig tätig, auch in der Gastronomie. Erfahrungen, die er nun in seine Heimat zurückbringt. „Ich habe viele Ideen aus Berlin und aus dem Ausland mitgebracht“, erzählt Bader. „Jetzt bauen wir das Café komplett neu auf – mit einem modernen Konzept, aber ohne die Wurzeln zu vergessen.“

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Was das Café besonders macht, ist die Kombination aus traditionellem Handwerk und zeitgemäßen Kreationen. Hochzeitstorten aus der Hand der Mutter, klassische Buttercremetorten wie früher – aber eben auch moderne Highlights wie der trendige San Sebastian Cheesecake oder die eigens entwickelte vegane Zimtrolle. Über ein Jahr hat Maximilian mit seiner Schwester an der perfekten Rezeptur getüftelt. Das Ergebnis: ein Geschmackserlebnis, das überzeugt – ganz ohne Ersatzstoffe, dafür mit echten Zutaten wie Butter und hochwertigen Rohstoffen.

Mehr als nur Café

Längst ist das Café Schöne Aussicht mehr als ein Ort für Kaffee und Kuchen. Es ist Frühstücks-Oase, Waffelparadies, Eiscafé, Event-Location – und bald auch Catering-Anbieter für Hochzeiten, Geburtstage und Feiern aller Art. Mit rund 40 Sitzplätzen auf der Sonnenterrasse mitten in Nastätten lädt das Café zum Verweilen ein – bei gutem Wetter und gutem Geschmack.

Geöffnet ist das Café von Freitag bis Sonntag, jeweils von 8:30 bis 18:30 Uhr. „Wir wollen, dass unsere Gäste hier ein Stück Zuhause finden“, sagt Maximilian Bader. Ein Ort, an dem man sich trifft, genießt, feiert – und die Verbindung von Alt und Neu schmeckt.

Wer die Schöne Aussicht noch nicht kennt, sollte vorbeischauen – für ein Stück Kuchen, ein Lächeln und ein bisschen Zeitreise.

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VG Nastätten

Die Mühlbacher aus Miehlen spendeten 300 Euro für das Hospiz Rhein-Lahn

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Foto: Christine Vary
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MIEHLEN Man fragt sich, wer mehr Spaß an den Aufführungen hatte, die Schauspielerinnen und Schauspieler oder das Publikum. Beide kamen auf ihre Kosten und auch an den guten Zweck wurde gedacht. Das Amateurtheater „Die Mühlbacher“ Miehlen e.V. spendete jetzt 300 Euro an das Hospiz Rhein-Lahn.

Zu verdanken ist diese Spende dem Zuspruch, den das Stück „Lebenslinien und Lachfalten“ fand. Einen Euro pro Eintrittskarte legt der Verein für gute Zwecke beiseite. Seit Jahren – der Verein existiert seit 2004 – werden davon ein gemeinnütziger Verein und die Jugendarbeit unterstützt.

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Zur Übergabe der Spende ins Nassauer Hospiz kamen der künstlerische Leiter und Autor des Stückes, Felix Mosel, Kassierer Henrik Mosel und die erste Vorsitzende Louisa Mathold. Ihr Vater Michael Mathold war einst Gründungsmitglied des Vereins, lange dessen Vorsitzender und spielt immer noch mit.

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Der rege Verein hat 37 Mitglieder, 14 davon sind aktiv bzw. auf der Bühne präsent. Von September bis April wird einmal in der Woche geprobt, dann finden im Bürgerhaus drei Aufführungen statt. „Wenn nicht geprobt wird, fehlt einem etwas“, findet Louisa Mathold. Sie spielte in dem Stück „Lebenslinien und Lachfalten“ die jüngere Version der Freundin von Julia Sommer, der Protagonistin des Stückes. Dieses erzählt Julia Sommers Leben von 1980 bis 2060. Henrik Mosel verkörperte auf der Bühne deren Ehemann in jüngeren Jahren.

Empfangen wurde die Abordnung aus Miehlen im Hospiz von Dr. Martin Schencking, dem Vorsitzenden des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn. Er bedankte sich herzlich für die Spende und betonte, wie wichtig Spenden für das Hospiz sind. Dann führte er die Gäste durch das Haus. Sie erfuhren, dass Menschen, die im Hospiz aufgenommen werden, oft nochmals aufblühen und sich gut aufgehoben fühlen. Die Besucher waren beeindruckt von den wohnlichen Gästezimmern, dem offenen Küchen- und Wohnbereich und besonders vom Raum der Stille. (vy)

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