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Gesundheit

Notfallseelsorge Rhein-Lahn sucht Verstärkung im Team

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Bea Vogt und Rainer Dämgen hoffen auf geeignete Interessenten, die sich zu einem Grundkurs in der Notfall-Seelsorge anmelden, der im Februar 2025 startet.
Foto: EKHN Bongard | Matern

RHEIN-LAHN/WW 230-Mal mussten die Helferinnen und Helfer der Notfallseelsorge (NFS) im Westerwaldkreis und 60-Mal im Rhein-Lahn-Kreis im vergangenen Jahr ausrücken. Da sein, wenn für andere eine Welt zusammenbricht, ist für die in der NFS engagierten Menschen ein Herzensanliegen, für das es aber einer umfassenden Ausbildung bedarf. Nachdem im vergangenen Jahr 17 Personen einen Notfallseelsorge-Grundkurs absolviert hatten, hofft das Leitungsteam auf eine ähnliche Resonanz für den nächsten, der am 17. Februar 2025 beginnt.

So beeindruckend die Ausbildungszahlen des vergangenen Jahres auch klingen: Die meisten unserer 28 Aktiven und unserer zwölf Praktikantinnen und Praktikanten sind Ehrenamtliche und deswegen zeitlich sehr eingebunden“, sagt Bea Vogt. „Die Einsatzzeiten müssen oft mit den Arbeitgebern abgestimmt werden, was es manchmal kompliziert macht.“ Vogt ist seit dem 1. Oktober die hauptamtliche Leiterin für die Notfallseelsorge Westerwald und Rhein-Lahn; mit ihr ist der katholische Pastoralreferent Rainer Dämgen für die Ausbildung zuständig.

Beide werben nun für den kommenden Kurs im Februar und hoffen auf zahlreiche Anmeldungen. Dämgen und Vogt schreiben Dienstpläne und legen die Rufbereitschaften sowie die Hintergrunddienste fest. Piepst der Notfallmelder, müssen die eingeteilten NFSler los zur Not auch mitten in der Nacht. Was sie vor Ort erwartet, wissen sie in der Regel nur ungefähr. 2023 mussten sie besonders häufig wegen eines häuslichen Todes oder der Überbringung einer Todesnachricht ausrücken.

„Wir werden von den Einsatzkräften gerufen, um eine gewisse Ruhe und Struktur in die Situation zu bringen. Denn die ist vor Ort oft chaotisch“, sagt Rainer Dämgen. Evangelische Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn, Mühlbachstraße 9, 56379 Singhofen Wie und ob das gelingt, hängt nicht zuletzt vom Einfühlungsvermögen des jeweiligen Notfallseelsorgers oder der -seelsorgerin ab. „Manchmal sitzen wir einfach neben jemandem, der gerade einen lieben Menschen verloren hat und schweigen.

Manchmal passt aber auch ein Gespräch oder ein Gebet“, sagt Rainer Dämgen, unterstreicht aber, dass die Notfallseelsorge zwar im christlichen Auftrag, aber nicht zur Mission kommt. „Das Gebet ist ein Angebot, um mit der Situation zurechtzukommen. Falls es jemand nicht möchte, lassen wir es.“ Es geht vor allem um Sensibilität. Etwas, das man lernen kann, glauben Bea Vogt und Rainer Dämgen.

Trotzdem brauchen Menschen, die sich bei der Notfallseelsorge engagieren möchten, bestimmte Voraussetzungen: „Das beginnt bei ganz praktischen Dingen: Die Helfenden müssen einen Führerschein haben, sollten unter keiner Tierhaar- Allergie leiden und mit technischen Geräten wie dem Handy oder dem Navi umgehen können“, nennt Rainer Dämgen Beispiele. „Natürlich spielen auch innere Faktoren eine Rolle: Ein Mensch, der vor kurzem einen Schicksalsschlag erlebt hat und zu früh in die NFS-Arbeit einsteigen will, sollte sich selbst noch etwas Zeit geben.“ Denn während eines Einsatzes können Erinnerungen getriggert werden.

„Das kann immer und jedem passieren, aber auch dafür sind wir da“, sagt Bea Vogt. „Wir haben eine hohe Fürsorgepflicht für unser Team. Deshalb sind bei uns kollegiale Fallbesprechungen und Supervision selbstverständlich. Außerdem gibt es nach jedem Einsatz ein Nachsorgegespräch.“

Und es gibt die umfangreiche Ausbildung, die nun bundesweit angepasst wurde und 120 Stunden statt der früheren 80 umfasst. Bevor sie startet, führen Dämgen und Vogt so genannte Eignungsgespräche: „Wir wollen die Interessenten vor Kursbeginn kennenlernen“, sagt Vogt. „Diese offenen Gespräche sind wichtig, und es kann sein, dass wir dem ein oder anderen danach zu einer anderen ehrenamtlichen Tätigkeit raten.“

Die Ausbildung selbst besteht aus vier Modulen, die zeitlich auf eine Woche und sechs Wochenenden aufgeteilt sind. „Für diese erste Woche muss man sich freinehmen“, erklärt Vogt. An die Ausbildung schließt eine sechsmonatige Hospitation an. „In dieser Zeit fahren die neuen NFSler schon zu Einsätzen, werden aber immer von einem erfahrenen Teamer begleitet“, so Vogt. Die Ausbildung ist kostenlos – und der Dienst ist ein überaus erfüllender und wichtiger, findet Rainer Dämgen: „Ich liebe das Leben und will, dass Menschen selbst nach Schicksalsschlägen wieder in ein gutes Leben finden. Das ist der Grund, warum ich mich bei der Notfallseelsorge engagiere.“

Wer sich für den Notfallseelsorge-Kurs interessiert, kann sich bei Bea Vogt unter Telefon 0171-4166998 oder im Internet unter beate.vogt@ekhn.de anmelden. Rückfragen zur Notfallseelsorge im Rhein-Lahn-Kreis beantwortet auch Gerhard Stubig, Telefon 0171-2070934 oder per E-Mail kontakt@notfallseelsorge-rl-ww.de.

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Gesundheit

Im Nassauer Hospiz leuchten jetzt Himmelskörper

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Foto: Martin Schencking

NASSAU Die Vorstellung, dass über uns etwas ist, egal ob wir glauben oder nicht, inspirierte den Künstler. Dem Himmel und der Erde verbunden schuf Aloys Rump einzigartige Himmelskörper. Diese zieren nun den Raum der Stille im Hospiz Rhein-Lahn.

Der Bopparder Künstler kam mit schwerer Fracht in Nassau an. Die massiven Himmelskörper sind inzwischen an den Wänden des ca. 30 Quadratmeter großen Raums der Stille angebracht. Die Himmelskörper sind kreisrund, reliefartig und aus einem ganz besonderen Material.

Rump mischte Oxid mit Leim, trug die Masse auf Holz auf, modellierte sie mit einem Rakel und bestäubte sie mit Marmorstaub. So entstanden verblüffende Hell- Dunkel- und 3-D-Effekte. Ein weiter wesentlicher Bestandteil der Kunstwerke sind Lichtpigmente, die zuvor angestrahlt, in der Dunkelheit grün und blau leuchten.

Acht Himmelskörper hängen auf der linken Seite und ein großer 2 mal 2 Meter großer auf der rechten Seite des Raums. Die Hängung entschied der Künstler vor Ort nach seinem Raumgefühl. Der Gedanke, dass seine Kunstwerke Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten, berühren den Künstler sehr. Darum interessiert ihn auch, wie sie und ihre Angehörigen auf die Himmelskörper reagieren werden.

Schon öfter hat Aloys Rump für wohltätige Zwecke z. B. für Rotary oder Lions gespendet, weil er für gute Zwecke offen ist. Seine jetzige Spende an das Hospiz Rhein-Lahn aber dürfte die vorherigen übertreffen. Rump stiftete seine kompletten Arbeiten. Das entspricht in etwa einem Wert von 35.000 Euro. „Wenn alle stiften, dann stifte ich auch“, sagte er sich.

Aloys Rump ist weit über das Mittelrheintal hinaus bekannt. Dreimal schon stellte er in China aus. Auch in der Schweiz, in Israel und Frankreich wurden seine Arbeiten bewundert ebenso wie in der Hamburger Kunsthalle. Derzeit sind drei große Werke von ihm im Koblenzer Mittelrhein-Museum in der Ausstellung „Traumlandschaften- Albtraumlandschaften“ zu sehen.

Rump wünscht sich, dass die Sterbenden und ihre Angehörigen beim Anblick seiner Himmelskörper irgendwo in den Himmel schauen und sie vielleicht etwas Hoffnung geben, (vy)

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Gesundheit

Hospizdienste Rhein-Lahn: Ein Licht der Hoffnung auf dem Nassauer Adventsmarkt

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Foto: Christine Vary

Zwischen Glühwein und Weihnachtsdeko hatten am Wochenende beim Nassauer Adventsmarkt auch die Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn ihren Stand aufgeschlagen. Dort informierten sie in der Stadthalle über die Angebote des Vereins, der im kommenden Jahr auf ein 30-jähriges Wirken zurückblickt.

Seine ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter kümmern sich um schwerstkranke und sterbende Menschen und das für die Patienten kostenlos. Etliche der Standbesucher zückten ihre Geldbörse und gaben einen Obolus in die Spendenbox. Nicht nur den Sterbenden, sondern auch ihren Hinterbliebenen bieten die Hospizdienste Beistand in Form von qualifizierter Trauerbegleitung von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. 

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Gesundheit

Die heimischen Apotheken nicht vergessen: E-Rezept und E-Patientenakte in Nassau erklärt

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NASSAU Ein zentraler Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens steht bevor: Ab 2025 wird die „elektronische Patientenakte für alle“ (ePA) schrittweise eingeführt. Rund 73 Millionen gesetzlich Versicherte erhalten damit die Möglichkeit, ihre Gesundheitsdaten zentral, digital und sicher zu verwalten. Für den Landtagsabgeordneten und Stadtbürgermeister Manuel Liguori ist die Information der Bürger über dieses Thema eine Herzensangelegenheit.

Vergangene Woche lud Liguori den Digitalbotschafter des Landes Rheinland-Pfalz, Georg Effing, in die Räumlichkeiten der Arbeiterwohlfahrt Nassau ein, um interessierte Bürger über die ePA und das E-Rezept aufzuklären. „Das E-Rezept und die elektronische Patientenakte sind Themen, die die Menschen bewegen“, erklärte Liguori. „Es geht um Datenschutz, Anwendung und vieles mehr. Diese Fragen sind erklärungsbedürftig, und ich finde es großartig, dass Georg Effing die Zeit genommen hat, den Bürgern Sorgen zu nehmen und Antworten zu geben.“

Liguori betonte, wie wichtig es sei, die Bürger bei der Einführung neuer Technologien mitzunehmen: „Für mich ist es von großer Bedeutung, dass jeder die Möglichkeit hat, sich über die ePA zu informieren. Aufklärung ist der Schlüssel, um Vertrauen zu schaffen und die Vorteile dieser Innovation verständlich zu machen.“

Die ePA: Ein Gewinn für Patienten und Ärzte

Die „elektronische Patientenakte“ ermöglicht es Versicherten, Gesundheitsdaten wie Arztberichte, Befunde und Medikationslisten digital an einem Ort zu speichern. Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser können – sofern vom Patienten autorisiert – diese Daten einsehen und so eine schnellere und präzisere Versorgung sicherstellen.

Mit der ePA können Patienten ihre Gesundheitsdaten jederzeit und ortsunabhängig über die App ihrer Krankenkasse verwalten. Für Manuel Liguori ist dies ein entscheidender Fortschritt: „Die ePA stärkt die Rechte der Patienten, erleichtert die Arbeit der Ärzte und schafft mehr Transparenz. Sie wird unser Gesundheitssystem moderner, sicherer und effizienter machen.“

Schrittweise Einführung und lokale Aufklärung

Die Einführung der ePA erfolgt in mehreren Etappen. Bereits im Sommer 2024 haben die Krankenkassen mit der Information ihrer Mitglieder begonnen. Ab Anfang 2025 startet der Roll-out in Modellregionen, bevor die ePA deutschlandweit verfügbar wird.

Für Liguori ist es wichtig, dass die Bürger frühzeitig über die Neuerungen informiert werden: „Die Einführung der ePA betrifft jeden Versicherten. Deshalb ist es mir ein Anliegen, den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen direkt zu stellen und die Vorteile dieser Innovation zu verstehen.“ Die Veranstaltung in Nassau war ein erster Schritt, um lokale Bürger aufzuklären und mögliche Bedenken zu adressieren.

Sicherheit und Datenschutz im Fokus

Ein zentrales Anliegen vieler Bürger ist der Datenschutz. Die ePA speichert alle Daten verschlüsselt auf sicheren Servern in Deutschland. Nur berechtigte Personen – wie der Patient selbst oder autorisierte Ärzte – können die Daten einsehen.

Manuel Liguori hob hervor, wie wichtig dieses Thema ist: „Wir müssen den Menschen zeigen, dass ihre Daten sicher sind. Die ePA erfüllt die höchsten Datenschutzstandards und gibt den Versicherten volle Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten.“

Fazit: Aufklärung haben für den Digitalbotschafter Effing und dem Landtagsabgeordneten Liguori oberste Priorität

Die Veranstaltung in Nassau zeigte, wie wichtig das Zusammenspiel von Expertenwissen und politischem Engagement ist. Der Digitalbotschafter Georg Effing brachte mit seiner Erfahrung und seinem Fachwissen Licht in die oft komplexen Themen rund um die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept. Mit klaren Antworten und praktischen Erklärungen half er, Ängste abzubauen und die Vorteile der neuen Technologien greifbar zu machen.

Gleichzeitig unterstrich Landtagsabgeordneter und Stadtbürgermeister Manuel Liguori seine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Bürgern und staatlichen Institutionen. „Aufklärung ist keine Einbahnstraße“, erklärte er, „sondern ein Dialog, der Vertrauen schafft. Als Abgeordneter sehe ich es als meine Aufgabe, diese Gespräche zu ermöglichen und den Menschen zu zeigen, dass sie mit ihren Fragen nicht allein gelassen werden.“

Besonderen Dank richtete Liguori auch an die lokalen Apotheken, die eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Digitalisierung im Gesundheitswesen spielen. „Apotheken sind nicht nur Versorger, sondern auch Berater vor Ort. Sie werden in Zukunft eine wichtige Anlaufstelle für Menschen sein, die ihre ePA nutzen oder Fragen dazu haben – insbesondere für diejenigen, die kein Smartphone nutzen möchten. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für den Erfolg dieser digitalen Innovation.“

Das Zusammenspiel von Experten wie Effing, politischen Entscheidungsträgern wie Liguori und den Apotheken vor Ort zeigt, wie die Einführung der ePA erfolgreich gestaltet werden kann. Beide betonten, dass es weitere Veranstaltungen geben wird, um auch in anderen Gemeinden der Region über die Digitalisierung im Gesundheitswesen aufzuklären. „Wir stehen in der Verantwortung, diese Transformation gemeinsam und transparent voranzutreiben“, so Liguori.

Mit diesem Ansatz wird nicht nur die Akzeptanz neuer Technologien gefördert, sondern auch der wichtige Beitrag lokaler Akteure – von Politik über Apotheken bis hin zu ehrenamtlichen Unterstützern – gewürdigt.

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