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VG Bad Ems-Nassau

Koreanerin Youkyung Sin aus Bad Ems gewinnt bayrischen Diessener Keramikpreis 2023

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Die in Bad Ems lebende koreanische Keramikerin Youkyung Lee freut sich über den mit 5.000 Euro dotierten Diessener Keramikpreis. Foto: @Noah Cohen

BAD EMS/DIEßEN Die koreanische Keramikerin Youkyung Sin aus Bad Ems hat den Diessener Keramikpreis 2023 gewonnen. Die in diesem Jahr mit 5.000 Euro dotierte hochangesehene Auszeichnung, gestiftet von der Brennofenfirma Rohde, wurde am Abend des Eröffnungstags traditionell im Diessener Traidtcasten feierlich von Dießens 1. Bürgermeisterin Sandra Perzul und Marktleiter Wolfgang Lösche übergeben. Youkyung Sin war aus den rund 70 Bewerbungen von einer unabhängigen Jury ausgewählt worden. Thema des Keramikpreises war diesmal „Form und Technik – Gedreht Geformt Gebaut Gegossen“.

Die von Youkyung Sin zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten erzeugen ein Bild von großer Harmonie in Form und Technik. Sie erscheinen wie Versatzstücke aus einer anderen Welt gekonnt in den Raum gezeichnet. Es sind Steinzeug-Gefäße, die mit Porzellangoben auf ihrer Oberfläche gestaltet werden. In einer traditionellen koreanischen Technik des Gefäßaufbaues schafft Youkyung Sin ungewöhnliche, sehr eigenwillige Formen. Sie strahlen Ruhe und Schlichtheit aus, sind aber zugleich lebendig und einprägsam in ihrer Zeichenhaftigkeit. Dadurch ziehen sie die Blicke auf sich und man verweilt bei ihnen, um ihre Formen und Oberflächen zu erkunden. So möchte man mehr über sie und ihre Herkunft erfahren, denn sie sind sehr berührend“, begründete die fünfköpfige Jury ihre Entscheidung.

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Youkyung Sin wurde 1984 in Seoul/Südkorea geboren. Sie studierte an der Ewha Universität und der Kookmin Universität in Seoul. An der Fachhochschule Koblenz schloss sie in künstlerischer Keramik und Glas mit dem Master of Fine Art ab. Die mehrfach mit Preisen ausgezeichnete 38-Jährige ist mit dem ebenfalls aus Korea stammenden Keramiker Kiho Kang verheiratet. Das Paar lebt seit 2006 in Bad Ems/Rheinland-Pfalz. Auf dem Diessener Töpfermarkt ist die Mutter zweier Kinder erstmals als Keramikerin präsent. Dass sie gleich bei ihrer Aussteller-Premiere mit dem hoch geschätzten Diessener Keramikpreis geehrt wurde, hat sie „total überrascht“. Ihr Mann Kiho Kang hat seine Werke schon viele Mal auf dem Diessener Töpfermarkt präsentiert und hatte 2015 zusammen mit Toni Maurer den Diessener Keramikpreis gewonnen.

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Youkyung Sin erforscht in ihren Arbeiten vielfältige Möglichkeiten der traditionellen Buncheong-Technik, die sie nach und nach ausbaute. Buncheong ist eine Technik aus Korea, die mit eisenhaltigem Steinzeug, weißer Engobe und durchscheinenden Glasuren arbeitet. Youkyung Sins Keramik ist in renommierten Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Zwischen 2004 und 2021 war sie in Elternzeit. „Über ihre Rückkehr in der Keramikszene freuen wir uns ganz besonders“, betonte der Leiter des Diessener Töpfermarktes, Wolfgang Lösche.

Der diesjährigen Keramikpreis-Jury gehörten Nele von Wieringen, Leiterin des Keramikmuseums Westerwald, Dr. Angela Böck von der Handwerkskammer München, Manfred Emmenegger-Kanzler, Keramikpreisträger von 2022, Josef Strasser von der Münchner Neue Sammlung sowie BR-Kulturjournalistin Julie Metzdorf an.

Die in Bad Ems lebende koreanische Keramikerin Youkyung Lee freut sich über den mit 5.000 Euro dotierten Diessener Keramikpreis. Foto: @Noah Cohen

Der Diessener Keramikpreis wird seit 2001 vergeben, zum Start des ersten Diessener Töpfermarkts, initiiert von Helmut Rohde, dem Firmengründer der gleichnamigen Brennofenfirma aus Rosenheim. Mit dieser Förderung des Handwerks wollte Helmut Rohde dem Töpfernachwuchs Ansporn und Mut geben, den oft steinigen Weg in die Freiberuflichkeit zu beschreiten.

Die Marktgemeinde Dießen als Veranstalter des Töpfermarktes erwirbt jedes Jahr die Siegerarbeit. Im vergangenen Jahr waren erstmals alle Objekte des Diessener Keramikpreises im Kulturforum Blaues Haus als stattliche Sammlung der Gegenwartskeramik ausgestellt worden.

Beim ersten Diessener Töpfermarkt in den Seeanlagen am westlichen Ammersee-Ufer hat die Jury den Töpferpreis zu drei gleichen Teilen vergeben an Hans Fischer aus Passau, Katja Maechtel aus Nürnberg und an die Keramische Werkstatt Margaretenhöhe aus Essen. Das Wettbewerbsthema 2001 lautete „Das handwerkliche Geschirr“. Das Preisgeld verteilt die Jury entweder an einen Preisträger oder splittet es auf zwei oder drei Gewinner. Das Preisgeld wurde 2023 von bislang 4.000 auf 5.000 Euro angehoben.

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Lahnstein

SPD Lahnstein zeigt Flagge für Toleranz und Menschenwürde bei Demo in Nassau

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Foto: Markus Graf

NASSAU Für die Lahnsteiner SPD ist es wichtig, gerade in diesen nicht einfachen Zeiten zu zeigen, dass unsere im Grundgesetz festgeschriebenen gesellschaftlichen Werte als unverhandelbar angesehen werden. Daher haben mehrere Mitglieder des Ortsvereins gemeinsam mit über 500 anderen Menschen an einer Demonstration in Nassau teilgenommen. Anlass war ein in der Stadthalle Nassau stattfindender Bürgerdialog einer Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird.

SPD Lahnstein bei Kundgebung für Toleranz, Freiheit, Menschenwürde und Demokratie in Nassau

Mit ihrer Teilnahme, so die SPD Vorsitzenden Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser, wollen wir ein gemeinsames Zeichen setzen, dass die große Mehrheit der Menschen in der Region für Freiheit, Vielfalt, Asylrecht und Demokratie einstehen.

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VG Bad Ems-Nassau

Die Zahnarztpraxis Kreutzer & Kollegen feiert ihr 5-jähriges Bestehen in Nassau

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Foto: Stadt Nassau

NASSAU Mit der Übernahme der bekannten Zahnarztpraxis von Barbara und Reinhard Schönfeld durch Zahnarzt Harold Kreutzer vor fünf Jahren, wurde erreicht, dass die zahnärztliche Versorgung in Nassau langfristig gesichert ist. Stadtbürgermeister Manuel Liguori besuchte die Praxis, um persönlich zum fünfjährigen Bestehen zu gratulieren. Dem Stadtoberhaupt liegt die ärztliche Versorgung der Nassauer Bürgerinnen und Bürger besonders am Herzen, gerade wegen der schwindenden Zahl an Ärzten in ländlichen Regionen. Er betonte die Bedeutung, Ärzte in der Gemeinde zu halten, um die Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu sichern. Sein Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in welchem Medizinerinnen und Mediziner sich willkommen fühlen und langfristig bleiben möchten.

Die Zahnarztpraxis Kreutzer und Kollegen bietet neben allgemeiner Zahnheilkunde auch Implantate an und verfügt über ein eigenes Labor sowie eine hauseigene Zahntechnikerin, um den Patienten eine umfassende und schnelle Versorgung vor Ort zu bieten. Wir wünschen Zahnarzt Kreutzer und seinem Team weiterhin alles Gute!

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Gesundheit

Krebs ist ein Arschloch: Benefizkonzert in Dausenau für 15-jährige Lorena

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Foto: privat

DAUSENAU “Krebs ist ein Arschloch”, schrieb die 15-jährige Lorena aus Obernhof in den sozialen Medien auf ihrem Facebook Account. Im Herbst 2023 bekam die Schülerin die niederschmetternde Diagnose Krebs. Wir trafen Lorena im November 2023 im Häckers Grand Hotel in Bad Ems. Auf der einen Seite fand eine Karnevalsveranstaltung statt, im anderen Saal ein Benefizevent zu Gunsten des Hospizes in Nassau. Wir glaubten seinerzeit noch, dass Krebs für ein junges Mädchen keineswegs das Ende bedeuten muss. Wir sprachen ihr Mut zu und meinten, dass das alles schon nicht so schlimm werden würde.

Lorena lief eine einzelne Träne über das Gesicht. Vielleicht wusste Lorena damals schon, wie schlecht es tatsächlich um sie stand und dass wir uns irren sollten. Im November 2023 eröffnete sie auf Facebook ihren Block und wollte anderen Menschen mit gleicher Diagnose Mut machen.

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Lorena: Sobald ein Funken Hoffnung da ist, kommt ein Geko um die Ecke und nimmt Sie mir

Alles fing im Sommer 2023 mit einfachen Rückenschmerzen an. Damals ging sie davon aus, dass sie es vielleicht mit dem Sport übertrieben hätte. Nichts Ungewöhnliches für einen 15-jährigen Teenager. Der Hausarzt stellte eine kleine, knotenähnliche Verdickung fest. Auch da macht man sich vermutlich erst einmal nur geringe Sorgen. Bei Abszessen ist so etwas nicht ungewöhnlich. Doch genau dieser Knubbel wuchs enorm schnell und die Schmerzen für Lorena wurden unerträglich. Durch ein MRT wurde die niederschmetternde Diagnose Knochenkrebs festgestellt. MPNST, ein äußerst seltener und aggressiver Nervenscheidentumor.

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Für einen erwachsenen Menschen, der gelebt hat, eine psychisch kaum aushaltbare Belastung. Etwas scheinbar Endgültiges, doch wie soll ein Kind darauf reagieren, das noch nicht gelebt hat? Krebs ist ein Arschloch. Lorena hat so recht. Im Dezember 2023 besuchte sie noch einmal ihre Mitschüler in Lahnstein. Noch einmal etwas Normalität und Alltag und dennoch auch ein Abschied. Vor der großen Operation ging es in Kino, zu MC Donald und im Anschluss zu den geliebten Pferden.

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In der Klinik in Marburg dekorierte sie mit ihrer Mutter Tatjana das Krankenzimmer um. Auf dem Fenstersims adventliche Weihnachtsmänner und mitten drin ihr großer Dinosaurier. Ein klein wenig Zuhause in einer bedrückenden Umgebung. Dinosaurier sind eine weitere Leidenschaft der 15-Jährigen. Es gibt die Mama-Saurus, den Papa-Saurus und natürlich die beiden Dino-Geschwister. Alles war vorbereitet für die Operation, doch es sollte anders kommen. Nach der Anamnese, Aufklärung zur Operation und einer weiteren Computertomografie wurde die Mutter Tatjana alleine zum Gespräch mit dem Arzt gebeten während Lorena im Zimmer warten sollte. Nach einer Zeit kam die Mutter tränenerstickt in das Zimmer der 15-Jährigen. Der Tumor war in der kurzen Zeit enorm gewachsen und inoperabel. Trotz einem internationelen Treffen von spezialisierten Ärzten gab es keine Aussicht auf eine erfolgreiche Entfernung des Krebsgeschwürs.

Trotz geringer Chancen auf eine konventionelle Behandlung mit der Chemotherapie, entschlossen sich die Fachärzte zu dem Schritt, in der Hoffnung, dass der Tumor schrumpft und dadurch später vielleicht eine Operation möglich wird.  Die ersten Chemotherapien verkraftete Lorena noch recht gut. Mutig schnitt sie ihre Haare ab, bevor diese überhaupt ausfallen konnten. Aufgeben war keine Option. Die nächsten Behandlungen zerrten sehr an den Kräften von Lorena. Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Übelkeit waren die Folgen, dazu starker Gewichtsverlust.

Weihnachten und Neujahr durfte die Schülerin bei ihrer Familie verbringen, bevor sie Mitte Januar mit einer schweren Entzündung wieder ins Krankenhaus nach Koblenz musste. Die Schmerzen dürfte da längst unerträglich für Lorena gewesen sein. Unterstützende starke Opiate wie Morphium helfen, aber sie trüben auch die Sinne. Für die Eltern Tatjana und Marco eine traumatische Erfahrung. Einerseits müssen sie Stärke und Zuversicht gegenüber Lorena ausstrahlen und andererseits sehen sie ihr geliebtes Kind leiden. Für die beiden eine Achterbahnfahrt, die nicht enden möchte. Dazu noch zwei weitere Kinder, die lebensfrohe Eltern erwarten, auch wenn sie abends heimlich in die Bettdecke weinen, damit es die Kinder nicht merken.  Stets weiter funktionieren, auch wenn man innerlich längst zerbrochen ist.

Marco ist Soldat bei der Bundeswehr. Er ist beruflich darauf trainiert, gut überlegte Entscheidungen zu treffen, doch auf den Krebs seiner Tochter hat ihn keiner vorbereitet. Gedanken gänzlich auszuschalten, ist unmöglich. Eine stetige Angst, dass während der Arbeitszeit eine erneute Hiobsbotschaft kommt. Viele Menschen zerbrechen an so etwas mit ihren Kindern und teilen in dem Moment das gleiche Schicksal. Tatjana arbeitete im Häckers Grand Hotel in Bad Ems. Das ist nicht mehr möglich. Sie kümmert sich liebevoll in Vollzeit um Lorena. 10 Tage lang saß sie Tag und Nacht am Krankenbett ihrer Tochter. Unzählige Tränen wurden vergossen. Wie erträgt man das als Familie?

Ende Januar gab es einen ersten Hoffnungsschimmer. Die Chemotherapie hatte soweit angeschlagen, dass der Tumor nicht weiter gewachsen war. Mittlerweile wo die schmächtige Schülerin nur noch 40kg. Ein wenig Aufatmen. Hoffnung. Dank dem Rewe Pebler in Nassau durfte Lorena mit ihrem Papa, Großvater und VIP Karten im Gepäck, ein Spiel von Borussia Dortmund im Westfalenstadion besuchen. Der Bundesligatrainer Edin Terzic nahm sich Zeit für die Krebserkrankte und unterhielt sich mit ihr auf der Trainerbank am Spielfeldrand.

Die Anteilnahme für Lorena ist gigantisch. Der Heeresmusikkorps Koblenz spielte Lorena ein Ständchen, der Dausenauer Dartverein sammelte Geld für die Familie bei einem Benefizspiel, Jannik Freestyle besuchte die 15-Jährige im Krankenhaus und jetzt gab es die von Bodo Wieseler initiierte Spendenveranstaltung, wo rund 1550 Euro zusammen kamen. Alle halfen mit. Jörg Kaffine von der Hexenküche in Bad Ems spendete gleich einmal 100 Frikadellen für den Verkauf. Über GofundMe wurde hier eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die bisher knapp 15.000 Euro einbrachte. Das reicht nicht. Der Vater arbeitet situationsbedingt nicht mehr in Vollzeit und die Mutter kümmert sich ausschließlich um die meist bettlägrige Lorena.

Mittlerweile wird die 15-Jährige palliativ versorgt, um ihr die Schmerzen zu nehmen. Auch der Hospizdienst unterstützt die Schülerin. Das ist nicht das Ende der Reise. Es gibt Hoffnung. Der Tumor hat nicht mehr viele aktive Zellen. Die Ärzte wollen nun doch die Operation wagen. Dafür soll die stark Abgemagerte zunächst 8 Kilogramm in vier Wochen an Gewicht zunehmen, was bei einer zeitgleich verlaufenden Chemotherapie schwierig ist. Aufgeben ist für die Familie und Lorena niemals eine Option und so darf die Geschichte, mit Hoffen und Bangen, mit Lorenas Anfangsspruch enden: Krebs ist ein Arschloch.

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