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VG Nastätten

Tag der offenen Tür in Miehlen: Über 100 Jahre Erfolgsgeschichte bei Heuchemer Verpackung

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Heuchemer Verpackung in Miehlen

MIEHLEN »Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und die Morgendämmerung vor dem Rest der Welt sieht«, sagte einst Oscar Wilde. Und genau dieser Weitsicht ist es zu verdanken, dass 1920 Carl Heuchemer mit der Gründung der Lahn-Säge- und Hobelwerk die ersten Seiten in den Geschichtsbüchern des heutigen Familienbetriebes schreiben konnte. 1953 war für das bedeutsame regionale Unternehmen ein ganz besonderes Jahr: Am Standort in Bad Ems begann die Produktion von Verpackungen aus Wellpappe. Eine tolle Nachricht, wenn das Werk im Herbst des gleichen Jahres nicht den Flammen zum Opfer gefallen wäre.

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Aufgeben war nie eine Option. Schon im Januar 1955 startete der Wiederaufbau am alten Standort in Bad Ems. Für die damalige Zeit entstand eine hochmoderne Fertigungshalle mitten in der Kurstadt. Ein Jahr später wurde der spätere Firmeninhaber Christoph Heuchemer geboren.  1963 wurde mit dem Kauf der »Alten Schule« die Weichen für einen weiteren Standort gestellt. 1969 entstand in der Bad Emser Wilhemsallee das bis heute bestehende neue Betriebsgebäude. 1980 investierte das Traditionsunternehmen in die Errichtung eines neuen Werks in Miehlen. 15 Millionen kostete die Errichtung des Standorts. Für damalige Verhältnisse eine exorbitante Summe.

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1989 fing der Teilbereich „Kunststoff Produktion“ am Standort Feuer und brannte nahezu vollständig aus. Daraufhin wurde die Kunststoff-Verpackungsproduktion nach Miehlen ausgelagert und der Standort Bad Ems für die Kisten- und Palettenproduktion aufgebaut. Die 90er standen im Zeichen des Ausbaus aller Geschäftsfelder. Besonders die Veredelung von Wellpapp-Verpackungen verschaffte dem Unternehmen internationale Anerkennung.

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2019 wurden das Traditionsunternehmen mit dem deutschen Verpackungspreis geehrt

In zahlreichen Produkten finden sich das Design und die Verpackung von Heuchemer wieder. Vielleicht halten sie demnächst im Supermarkt oder Baumarkt usw. eine Verpackung von dem Familienunternehmen in der Hand, ohne es auch nur zu erahnen. Bescheiden? Ja, und genau da ist es, was das Unternehmen ausmacht. Natürlich blicken die Geschwister Laura, Sophie und Christian mit stolz auf die lange Familientradition zurück, im Bewusstsein der Bodenständigkeit. In den Vordergrund stellt der heutige geschäftsführende Gesellschafter Christian  Heuchemer und die Gesellschafterinnen Laura und Sophie Heuchemer das Produkt und die Mitarbeiter, die mit stolz für das Unternehmen tätig sind.

Das war schon immer so und soll auch immer so bleiben. Schauen wir auf die jüngere Vergangenheit. 2004 wurde das Druckzentrum in Miehlen eröffnet. Alles aus einer Hand, eine logische und wieder einmal weitsichtige Entscheidung. 2006 eröffnete das Kunststoffwerk-Logistikzentrum, und im selben Jahr durfte sich das Familienunternehmen Weltmarktführer im Flexodruck nennen. 2009 eröffnete in Miehlen das Rohstofflager für Wellpappendruck und 2011 wurde der erste »Reinraum« im Kunststoffwerk errichtet. Reinraum? In einem Reinraum ist es nicht nur nahezu steril, sondern auch die Luft wird wie in einem OP-Saal gefiltert. Bei der Herstellung von Medikamentenverpackungen spielt ein Reinraum eine große Rolle.

Christian Maximilian Heuchemer leitet das Familienunternehmen Heuchemer Verpackung GmbH & Co. KG und ist als eine der bedeutenden Führungspersönlichkeiten im „Who is Who der deutschen Familienunternehmen“ von Die Deutsche Wirtschaft gelistet.

2012 verstarb der damalige Geschäftsführer Christoph Heuchemer. In gleichen Anteilen übernahmen Laura, Sophie und Christian Maximilian Heuchemer die Anteile der Kommanditgesellschaft. 2013 wurde das zweite Logistik-Zentrum in Miehlen eröffnet und 2019 wurden das Traditionsunternehmen mit dem deutschen Verpackungspreis geehrt. 2020 durfte das 100-jährige Bestehen der Firma Heuchemer Verpackung gefeiert. Der Slogan lautete: 100 Jahre Leidenschaft. Wohl wahr. Das war es schon? Nicht ganz. Heute sagt man gerne: »Wir brennen für eine Idee und für das Unternehmen.« Diese genetische Leidenschaft setzt sich von Generation zu Generation fort. Es ist ein wenig so, als würde ein Stab beim Staffellauf übergeben. Das Ziel ist klar: immer ein wenig besser und innovativer.

Jetzt öffnete das Unternehmen ihre Pforten für die zahlreichen Besucher aus der Region.  Wer jetzt einen Einblick in das über 350 Mitarbeiter große Unternehmen haben wollte, durfte sich durch die Produktionshallen führen lassen. Mit großer Geduld erklärten die Mitarbeiter fachlich versiert und stolz die einzelnen Herstellungsprozesse. Auf dem Firmengelände wurde so einiges geboten. Dort die Hüpfburg für die kleinsten Gäste, ein kühles Blondes am Bierstand von Bodo Events und natürlich so manche schmackhafte Leckerei, bevor Abends der Gitarrenvirtuose und Hardrocker Carlos die Mitarbeiter zum Feiern anregte. Klasse, doch eines war noch viel interessanter, wenn man ganz genau hinsehen wollte. Nicht nur dabei, sondern mittendrin: Laura, Sophie und Christian Heuchemer. Dabei wurde sehr deutlich, weshalb sich die Mitarbeiter dermaßen mit dem Unternehmen Heuchemer voller Stolz identifizieren. »Brauchst Du noch ein Getränk? Hast Du denn schon was gegessen?«, fragt Laura Heuchemer die Beschäftigten. Und schon hielten sie Freikarten in der Hand.

Weitere spannende Geschichten zu Traditionsunternehmen aus der Region finden die munter der Rubrik: Wir im Rhein-Lahn

An der nächsten Ecke steht Sophie Heuchemer und scherzt mit den Kollegen, während Christian Heuchemer mit einem Angestellten über die Fußballergebnisse vom Wochenende geredet haben mag. Alles irgendwie selbstverständlich und natürlich wie eine große Familie. Es gibt sie, diese großen, besonders regional verwurzelten Unternehmen wie Heuchemer, Heymann oder Löwenstein und viele weitere. Und am Ende sind wir wieder am Anfang beim Visionär und Begründer Carl Heuchemer mit seinem Leitsatz von Oscar Wilde: »Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und die Morgendämmerung vor dem Rest der Welt sieht.«

Wir schauen uns demnächst einmal weitere spannende regionale Familiengeschichten in den Firmen an und werden wieder in der Rubrik Wir im Rhein-Lahn berichten.

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Linienverkehr eingestellt: Zahlreiche Busse im Rhein-Lahn-Kreis fahren nicht – Eltern organisieren Fahrgemeinschaften

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RHEIN-LAHN Der gestrige Wintereinbruch hat auch den Linien- und Schulbusverkehr in Teilen des Rhein-Lahn-Kreises zum Erliegen gebracht. In den gestrigen Abendstunden und der Nacht waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Zahlreiche Bäume sind unter der Schneelast umgestürzt und blockierten die Straßen.

Am stärksten betroffen war die Verbandsgemeinde Diez und Aar-Einrich. Auch im Bereich Bad Ems-Nassau mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.  Heute früh standen zahlreiche Kinder vergebens an den Bushaltestellen. Viele Busverbindungen sind ausgefallen. Das Unternehmen Martin Becker teilt auf seiner Webseite mit, das in den Linienbündeln Aar-Einrich und Diez der Fahrbetrieb ausgesetzt ist durch umgestürzte Bäume. Teilweise wären Straßen noch immer voll gesperrt.

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Im Blauen Ländchen sähe es deutlich besser aus. Dort wären die Straßen größtenteils wieder befahrbar. Der Fahrbetrieb dort wird ausgeführt. Genauere Angaben finden Sie hier https://www.mb-bus.de/de/strecken/rhein-lahn-kreis/linie/531#verkehrsmeldungen

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Bei Modigell & Scherer sieht es ähnlich aus. Alle Busverbindungen sind ausgesetzt, außer die Linie 11. Wann es dort wieder weitergehen kann, ist unklar. Laut Modigell & Scherer soll man auf die Webseite des Verkehrsverbundes achten unter https://www.vrminfo.de/

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VG Nastätten

Wenn der Keller vollläuft: Miehlenerin kämpft seit Jahren mit den Folgen von Starkregenereignissen

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MIEHLEN Für die Miehlenerin Dagmar Manthey ist das Fass längst übergelaufen. Schon 1993 lief das erste Mal der Keller in dem Haus der Familie voll. Damals glaubte sie noch an einem einmaligen Ereignis. Trotzdem ließ sie eine kostspielige Drainage rund um den Kellerbereich errichten und es schien sich gelohnt zu haben. In den Folgejahren blieb das Haus verschont, bis in den September dieses Jahres.

»Meine Nachbarin meinte, dass mein Keller volllaufen würde«, teilt Dagmar Manthey mit. »Als ich dann um Haus ging, sah ich das Unglück. Es lief wie bei einem Sturzbach in den Keller hinein. Da war schon alles zu spät.” Für die Rentnerin und ihrem Mann eine Katastrophe, denn damit hatten sie nicht mehr gerechnet. Diesmal kam alles schlimmer als bei der ersten Überflutung 1993. Oberhalb des Hauses befinden sich stark abschüssige bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen. Die konnten die Wassermassen nicht mehr halten und somit konnte sich ein regelrechter Bach ungehindert seinen Weg in die Kellerräume der Familie Manthey bahnen.

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Alle in den Kellerräumen befindliche Sachen und Möbel mussten entsorgt werden. Vor dem Gebäude unter einem Carport zeugen die zerstörten Überreste aus dem Keller von dem Starkregenszenario im Spätsommer dieses Jahres. Rund 15 bis 20 cm Schlamm vom Feld des Bauern bedeckten den Boden der Räumlichkeiten. Die Feuerwehr aus Miehlen tat ihr Bestes, um dem Ehepaar zu helfen. Schnell waren sie vor Ort und pumpten die tiefliegenden Zimmer aus, doch der Schadensfall war nicht mehr aufzuhalten.

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Aufwendig mussten die Mantheys den Keller komplett sanieren lassen. Noch heute ist eine Restfeuchtigkeit in den Räumen, wodurch die Linse der Filmkamera eintrübte. Der Schrecken ist noch nicht zu Ende für die Rentner. Sie befürchten, dass sich das Ereignis jederzeit wiederholen könnte. “Dabei könnte alles so einfach sein”, führt Dagmar Manthey aus. »Der Landwirt müsste vor seinem abschüssigen Gelände lediglich einen Graben ziehen. Dann würde das Wasser bei Starkregen problemlos ablaufen«. Geschehen ist das bisher noch nicht. Schon einmal war der Gemeinderat vor Ort. Jetzt möchten sich die Mitglieder erneut ein Bild machen.

Auch die Verbandsgemeinde Nastätten wurde zurate gezogen. Im Wege eines Starkregenvorsorgekonzeptes zum privaten Objektschutz wurde ein Planungsbüro eingeschaltet, dass beratend der Hauseigentümerin zur Seite stehen soll. Bis letztlich eine Lösung gefunden wird, werden die Mantheys bei Regenfällen noch so einige Male beunruhigt in die Kellerräume schauen müssen. Da bleibt zu hoffen, dass zügig ein Weg gefunden wird, der vor solchen Ereignissen schützen kann.

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Vereine

Pferdesport im Blauen Ländchen: Vielseitigkeitsreiter gingen in Nastätten an den Start

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NASTÄTTEN Am 18. und 19. November 2023 fand auf der Anlage des Reit- und Fahrverein Nastätten ein Lehrgang „vielseitiges Reiten“ unter der Leitung von Andreas Schmidt, Landestrainer Vielseitigkeit in Rheinland-Pfalz statt. 30 Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, ihre Pferde im Reiten über Naturhindernisse zu schulen. Dazu wurde in der Reithalle ein Parcours mit variablen Naturhindernissen und entsprechenden Distanzen aufgebaut.

Alle Reiter konnten ihre Fertigkeiten im Reiten über feste Hindernisse weiter verbessern. Es war das erste Mal, dass in der fast 75-jährigen Geschichte des PV Nastätten, ein Lehrgang zum Vielseitigkeitsreiten stattfand. Die Veranstaltung war so erfolgreich, dass eine Fortsetzung im Jahr 2024 geplant ist.  

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Der Reit- und Fahrverein Nastätten bietet auf seiner Anlage vielfältige Trainingsmöglichkeiten für Reiter und Pferde. Neben der Halle von 20 x 50 m steht ein großer Springplatz und ein Dressurplatz von 20 x 60 m den Mitgliedern zur Verfügung. Aktuell sind einige Pferdeboxen frei und wir freuen uns auf neue Vereinsmitglieder und Einsteller. Mehr erfahren unter www.reiterverein-nastaetten.de

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