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VG Bad Ems-Nassau

Kreis präsentiert Zahlen zur insolventen Lebenshilfe: Enttäuschte Zuhörer bekommen keine Antworten auf ihre Fragen!

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Kreis präsentiert Zahlen zur insolventen Lebenshilfe: Enttäuschte Zuhörer bekommen keine Antworten auf ihre Fragen!

BAD EMS Mit großer Spannung wurde der Tagespunkt 6 in der öffentlichen Kreistagssitzung im großen Saal erwartet. Auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion wurde der Themenkomplex der Lebenshilfe mit auf die Tagesordnung in den öffentlichen Teil aufgenommen. Zusätzlich gab es eine gemeinsame Anfrage rund um die Vorgänge der Lebenshilfe Rhein-Lahn von den Kreistagsfraktionen der CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FWG, FDP und Freie Wähler. Normalerweise sind die Besucherstühle bei Kreistagssitzungen nur selten ausgefüllt, doch diesmal war das anders. Noch immer ist das Thema in den Köpfen der Menschen präsent. Der Stachel der Enttäuschung und Wut sitzt tief und die Bürger erhofften sich Antworten auf ihre zahlreichen Fragen. Ob diese beantwortet wurden? Nein, denn darum ging es an diesem Tag nicht. Die Fragen der Zuschauer waren andere als die zu erwartenden Antworten an diesem Abend.

Noch vor der Eröffnung der Kreistagsfraktion rieben sich am Eingang so manche Besucher verwundert die Augen: Vor dem Eingang standen zwei Polizisten und das hatte einen guten Grund. Im Vorfeld soll es Drohungen von ehemaligen Betroffenen im Komplex der Lebenshilfe gegeben haben, dass man die Sitzung mit Waffen besuchen wollte. Die Wut oder Enttäuschung mag nachvollziehbar sein, aber eine solche Ankündigung ist schlichtweg nur dumm und wenig hilfreich. Eine aufgeheizte Stimmung unter den Zuschauern war nicht zu erkennen. Klar wurde jedoch bereits zu Beginn der Ausführungen des Landrats Jörg Denninghoff, dass alles an diesem Abend gesagt werden würde, was der Kreis in einer öffentlichen Sitzung sagen durfte, aber nichts von dem, was die Betroffenen tatsächlich berührte und das wiederum dürfte auf allen Seiten frustrierend gewesen sein. Doch was wurde jetzt eigentlich gesagt?

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Der Kreis darf sich nicht öffentlich zu Personenfragen äußern

Die Lebenshilfe Rhein-Lahn e.V. betrieb bis zur Insolvenz 2021 den integrativen Kindergarten in Singhofen. Seit Januar 2023 ist die Trägerschaft auf die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau übergegangen. Abgeschlossen ist das Insolvenzverfahren bis heute nicht und könnte noch bis zu drei Jahre dauern. Für den Regelkindergartenbereich erhielt die Lebenshilfe für die Jahre 2018 bis 2021 Personalkostenzuschüsse vom Kreis. Einen Teil der Kosten, konnte sich der Kreis wiederum vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (Landesamt) erstatten lassen.

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Über einen Verwendungsnachweis musste der Träger (Lebenshilfe) die tatsächlichen Personalkosten nach Ablauf eines Jahres darstellen. Jedoch gegenüber dem Landesamt musste ein Gesamtverwendungsnachweis vom Kreis erstellt werden. Dieses umfasst alle einzelnen Verwendungsnachweise der Regelkindergärten im Rhein-Lahn-Kreis. Ohne diese einzelnen Verwendungsnachweise gibt es keinen Gesamtverwendungsnachweis. Genau diese fehlten aber zum Teil bzw. wurden nicht zeitnah von dem damaligen Träger erstellt. Somit konnte für das Jahr 2018 erst im Sommer 2021 ein Gesamtverwendungsnachweis dem Landesamt vorgelegt werden.

Für 2019 bis 2021 gibt es noch keine Gesamtverwendungsnachweise, da nicht alle Trägerverwendungsnachweise vorliegen bzw. die Prüfung durch die Verwaltung nicht abgeschlossen ist. Kompliziert? Machen wir es einfach. Ohne Nachweise, kein Geld für den Kreis. Im Februar 2022 teilte das Landesamt erstmalig mit, dass Zweifel an der bestimmungsgemäßen Verwendung der Personalkostenzuschüsse durch die Lebenshilfe bestehen würden. Im Sommer 2022 wurde ein Anhörungsverfahren zum Verwendungsnachweis für das Jahr 2018 gegenüber dem Kreis eingeleitet und mitgeteilt, dass man die Landeszuwendung für die Kita der Lebenshilfe nicht auszahlen werde.

Noch kein Termin zur Verhandlung des seinerzeitigen Geschäftsführers der Lebenshilfe Rhein-Lahn vor einem Strafgericht bekanntgegeben

Mit Bescheid vom 15.03.2023 lehnte das Landesamt den Zuschuss für die Personalkosten der Kita für das Jahr 2018 vollständig ab. Der Kreis hat Widerspruch eingelegt. Im Hinblick der Auffassung des Landesamtes, hat der Kreis mittlerweile die Bewilligungsbescheide der Personalkostenerstattung für die Jahre 2018 bis 2021 widerrufen und die Forderung in Höhe von 880.797 EUR zur Insolvenztabelle angemeldet.  Demgegenüber hat der Insolvenzverwalter gegen die Rückforderungsbescheide Widerspruch eingelegt. Zusätzlich wurden rund 1,3 Millionen Euro aus möglicherweise überzahlten Leistungen der Eingliederungshilfe bei der Insolvenztabelle angemeldet. Dieses betrifft die gGmbH der Lebenshilfe. Über die Rechtsanwälte Martin, Mogg & Vogt in Koblenz, will der Kreise seine Ansprüche gerichtlich geltend machen.

Zuhörer erwarteten Antworten zur Verantwortung des Kreises und zu Personen im Themenkomplex Lebenshilfe – Die gab es nicht!

Alles so weit verstanden? Gar nicht so einfach. Landesamt erkennt Verwendungsnachweise der Lebenshilfe nicht an und stellt Zahlungen an den Kreis ein, Kreis sieht den Nachweis der ordnungsgemäßen Verwendung der Personalkosten für das Jahr 201 erbracht und klagt auf Kostenerstattung gegen das Landesamt, auch im Hinblick auf die Jahre 2019 bis 2021.

Spannend? Vielleicht. Auf der Kreistagssitzung wurden die Zahlen transparent erklärt. Nun ist klar, dass auch der Kreis finanziell, mindestens vorübergehend, durch die Insolvenz der Lebenshilfe bluten musste. Die Menschen im Zuhörerbereich interessierte das nur am Rande. Eine wirkliche Neuigkeit war das nicht. Dabei war es nicht einfach den Ausführungen zu folgen, da schlichtweg die Fragen zu den präsentierten Zahlen fehlten. Diese sind im Ratsinformationssystem vor der Sitzung nicht veröffentlicht worden und so konnte man zwar der Vorlesung der präsentierten Zahlen folgen ohne wirklich verstehen zu können, um was es tatsächlich ging.

Fragen waren nicht zugelassen, da es lediglich eine Mitteilung war. Wer im öffentlichen Teil der Sitzung die Aufarbeitung der Lebenshilfeinsolvenz erwartete, konnte nur enttäuscht werden, da es sich dabei aus Sicht der Betroffenen um Akteure des Kreises oder der Lebenshilfe handeln sollte. Diese Aufarbeitung kann nur in einem nicht-öffentlichen Teil einer Kreistagssitzung stattfinden, denn immerhin gilt nicht ohne Grund eine Unschuldsvermutung und dort geht es möglicherweise um konkrete Personenfragen.

Unbefriedigend für die Zuschauer? Absolut! Abschließen können und werden die seinerzeit vielfältig Betroffenen erst dann, wenn es auf ihre Fragen in Transparenz Antworten geben wird und davon ist derzeit nicht auszugehen. Der Kreis darf sich nicht öffentlich zu Personenfragen äußern und eine Terminierung zur Verhandlung des seinerzeitigen Geschäftsführers der Lebenshilfe vor einem Strafgericht gibt es noch immer nicht.

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  1. Ingeborg Stöckl

    5. Juli 2023 at 20:21

    Er hat ja auch bei den kriminellen Machenschaft > rechtswidrige Bebauung festgestellt durch von uns beauftragtes Vermessungsbüro, da das Bauamt keine Fertigstellungs-Bescheinigung verlangt hat! Hier hat Puchtler bei einem Gespräch mit uns im Kreishaus gesDas Bauamt spielt mitagt, daß wir keine Rechte hätten u. das so hinnehmen müßten! Das Bauamt spielt mit einer korrupten 5-er Bande mit, schon seit der Anzeige 1995 an die Bauaufsichtsbehörde, da der damalige Landrat Schmidt mit seinem Vetter als Architekt diesen Schwarzbau “organisiert” hat und mit falschen Aussagen unsere Dienstaufsichtsbeschwerde sogar die Justiz getäuscht hat, hier sollte die Staatsanwaltschaft ermitteln, denn auch hier sind Akten verschwunden > könnnen wir alles schriftlich vorlegen!!! Der Bauantrag ist auch an die Verbandsgemeinde BEN, Ortsgemeinde Dausenau u. Kreisrechtsausschuß vorbei gebaut worden > man kann es ja erkennen, ob ein Einfamilienhaus oder Dreifamilienhaus gebaut wurde, selbst davon überzeugt sich das VG, OVG ud Staatsanwaltschaft nicht und glauben der korrupten Bande des Bauamtes, es haben sogar Absprachen mit Richter Klein stattgefunden, der unsere Klage abgewiesen hat und auch hier sind keine Akten mehr auffindbar!!! Für unser Recht kämpfen wir jetzt schon 28 Jahre und haben jetzt schon 17 Rechtsanwälte beauftragt, die nacheinander von den kriminellen Mitarbeitern des Bauamtes “umgestimmt” wurden!!!

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Schulen

Kita-Kinder schmücken Weihnachtsbaum vor dem Kreishaus in Bad Ems

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BAD EMS Eine schöne alljährliche Tradition ist es, dass Schulen und Kindergärten aus dem Rhein-Lahn-Kreis den Weihnachtsbaum am Kreishaus schmücken. In diesem Jahr waren es die Kinder der kath. Kita St. Katharina in Fachbach, die fleißig Weihnachtsbaumschmuck gefertigt haben. Landrat Jörg Denninghoff und Mitarbeiterin Pia Pfeiffer dankten der Kita und insbesondere den kleinen Bastlern, die stellvertretend für die gesamte Kita gekommen waren, sehr herzlich für ihr großes Engagement. Sophie Arabadschiski, Mascha Kurant, Anja Schäfer-Berges, Josy Bilo und Melanie Hilbich begleiteten die Kinder, um Weihnachtsstimmung ins Kreishaus zu bringen und hatten auch einen Liedbeitrag vorbereitet.

Zur Belohnung gab es für die Kinder heißen Kakao und Plätzchen in der Kantine. Außerdem erhielten die Kinder kleine Überraschungen.

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VG Bad Ems-Nassau

Baum ist nicht mehr zu retten: Prägende Kastanie in Nassau muss gefällt werden

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NASSAU Schülerinnen und Schüler tummeln sich unter ihr, vor allem frühmorgens und mittags, wenn die Busse am Bahnhof abfahren. Daneben zahlreiche Berufstätige, die mit Bussen ankommen und den Zügen weiterfahren.  Gemeint ist die für den Bahnhofsvorplatz prägende, möglicherweise 100 Jahre alte Rosskastanie, mit dem schwierigen wissenschaftlichen Namen Aesculus hippocastanum. Ihr bis in tiefe Erdschichten wachsendes Wurzelwerk mag in den letzten Jahren zu wenig Wasser bekommen haben. Die Blätter werden früh braun und von der eingewanderten Miniermotte geschädigt, deren Larven im Blatt fressen. Zudem kommen Pilze und Bakterien, die dem Baum schon seit Jahren, möglicherweise seit Jahrzehnten zusetzen. Ein Rückschnitt von toten Ästen vor Jahren konnten die Vitalität nicht steigern.

Wie das Sachverständigenbüro Pro Habitus nunmehr nach eingehender Untersuchung durch Herrn Schreiber feststellte, ist schneller Handlungsbedarf nötig. Stadtbürgermeister Manuel Liguori lud kurzfristig zu einem Termin: „In Anbetracht der Kenntnisse um den sehr schlechten Zustand des Baumes und das hohe Gefährdungspotential müssen wir reagieren, leider. Die Personen rund um den Bahnhofsvorplatzes müssen geschützt werden. Windereignisse können schnell zu Schäden führen“. Die anwesenden Verantwortlichen der Stadt Nassau, Ulrich Pebler, Lothar Hofmann, dazu Ben Mathy vom Bauhof und Naturschutzfachmann Manfrede Braun, teilten diese Auffassung des Sachverständigenbüros. Der Hauptausschuss der Stadt Nassau beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung ebenfalls mit diesem Sachverhalt und hat einstimmig entschieden, den Baum entfernen zu lassen. Dies wird in den nächsten Wochen geschehen.

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Doch wie soll die Rosskastanie ersetzt werden? Es gibt den Wunsch nach einer Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, natürlich auch mit neuen Bäumen und möglichst großem freien und unversiegelten Platz für das Wachstum. Daher macht es wenig Sinn auf die Fläche direkt wieder einen Baum zu pflanzen und diesen dann ggf. in einigen Jahren wieder ausgraben zu müssen. Manfred Braun schlug eine Pflanzung von Forsythien vor, im Frühjahr gelb blühende Sträucher, die wenige Insekten anlocken, die durch den nahen Straßenverkehr gefährdet wären. Dazu wird nach der Fällung des Baumes der Boden aufgelockert, es kommet neue Erde dazu und wenn alles klappt, werden die ersten gelben Blütentupfer im kommenden Frühjahr zu sehen sein.

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Nach Einschätzung des Baumsachverständigen, Herrn Plesse, kann die zweite prägende Kastanie in unmittelbarer Nähe erhalten bleiben. Diese ist in einem besseren Zustand. Hier wird demnächst das hochwachsende Efeu beseitigt, damit die Rinde nicht durch die Haftwurzeln des Efeus geschädigt wird.

Stadtbürgermeister Manuel Liguori dankte allen Beteiligten für die konstruktive Diskussion und das Ergebnis in Form einer temporären pragmatischen Lösung (Text: Manfred Braun).

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VG Bad Ems-Nassau

Neues gastronomisches Angebot in Geisig: “Alte Schule” wiedereröffnet unter neuer Leitung

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GEISIG Die Gemeinde Geisig kann sich über eine Neuigkeit freuen: Die Gaststätte “Alte Schule” im Gemeindezentrum hat seit Mitte November wieder geöffnet und präsentiert sich unter neuer Pacht. Familie Singh heißt die Gäste herzlich willkommen und verwöhnt sie mit einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot aus der italienischen und indischen Küche.

Die “Alte Schule” bietet ihre Gaumenfreuden samstags und werktags (Montag ist Ruhetag) von 17:00 bis 22:30 Uhr an. An Sonn- und Feiertagen stehen die Türen von 11:30 bis 14:30 Uhr sowie von 17:00 bis 22:30 Uhr für Genießer offen. Dabei können die köstlichen Speisen sowohl in der gemütlichen Gaststätte als auch außer Haus genossen werden.

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Um den Gästen einen reibungslosen Service zu bieten, nehmen Familie Singh und ihr Team gerne Bestellungen und Reservierungen entgegen. Unter den Telefonnummern 06776-7934460 oder 06776-7934461 können Wünsche und Anfragen unkompliziert abgestimmt werden.

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Die Ortsgemeinde Geisig, vertreten durch Ortsbürgermeister Frank Alberti sowie die beiden Beigeordneten Daphne Schmidt und Thomas Heymann, möchten die Gelegenheit nutzen, den neuen Pächtern herzlich alles Gute zu wünschen. Mit Zuversicht und Vorfreude auf viele Gäste hofft die Gemeinde auf eine erfolgreiche und genussreiche Zeit für die “Alte Schule”. Die Gemeinde Geisig lädt alle Einwohner und Gäste herzlich ein, die neu eröffnete Gaststätte zu besuchen und sich von den kulinarischen Kreationen der Familie Singh verwöhnen zu lassen. Möge die “Alte Schule” zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen werden (Pressemitteilung: Thomas Wendling, Geisig).

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