Connect with us

Lahnstein

Die Jungs sind zurück – The Boys are back: CCO-Männerballett-Festival vor ausverkaufter Lahnsteiner Stadthalle

Veröffentlicht

am

ECV Emmelshausen

LAHNSTEIN Die „Pantalones de Famosos“, das Männerballett vom Bürgerverein Frohsinn Heddesdorf hatte mit seinem diesjährigen Tanzthema „The boys are back!“genau den Punkt getroffen: Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Pandemie konnte jetzt endlich wieder das beliebte Männerballett-Festival des CCO in der Lahnsteiner Stadthalle stattfinden. Und genau wie in alle den Jahren vorher war das Festival auch diesmal wieder nach kurzer Zeit restlos ausverkauft. Nur das Starterfeld hatte auch jetzt noch ein wenig mit den Folgen von Corona zu kämpfen, denn anders als in den 28 Jahren zuvor, konnten „nur“ 13 Gruppen am 29. CCO-Männerballett-Festival teilnehmen. Festivalleiter Hans-Georg Meier weiß aber jetzt schon, dass sich dies wieder ändern wird, denn tatsächlich waren einige Gruppen mit ihrem aktuellen Tanz noch nicht fertig geworden. Aber all das war schnell vergessen nachdem sich der Vorhang in der Stadthalle Lahnstein zum großen Tanzfestival geöffnet hatte. Vor über 800 feierfreudigen und begeisterten Menschen (davon mindestens 777 Frauen und Mädchen) wurden die auftretenden Ballette abgefeiert.

KG Rot-Blau Niederbreitbach

Die bewährte Damenjury mit Melanie Ahlbach, Heike Fuß, Nora Hoffmann, Katja Handfest, Anja Krapf, Angela Schmidt, Brigitte Klein und Carolin Schneider-Seitz hatte bei der Bewertung des Gesamteindrucks auch wieder alles fest im Griff. Maja Schmidt und CCO-Elferratspräsident Markus Krapf hatten die Moderation des Festivals übernommen und waren hierbei stets „Herr und Frau der Lage“ während Hans-Georg Meier diesmal alleine die Festivalleitung innehatte, da seine Frau Steffi kurzfristig erkrankt war. Aber diesen schweren Job schaffte er souverän und mit großem Engagement, das er seit vielen Wochen unter Beweis stellte.

Anzeige

Um das Publikum in richtige Fastnachtsstimmung zu versetzen hatte man beim CCO zu Beginn der Veranstaltung auf eigene Kräfte gesetzt: Der CCO-Elferrat konnte mit seinem Ausflug ins „Weiße Rössl am Wolfgangsee“ punkten ohne Punkte zu bekommen. Live gesungen, toll getanzt und mit viel Witz sowie passender Kostümierung begeisterte der Elferrat auch das Publikum von „außerhalb Lahnstein“ und so manches Mal wurde auch die Frage gestellt, warum man „außer Konkurrenz“ aufgetreten sei, denn was hier geboten wurde, entsprach durchaus den Kriterien für Männerballett-Darbietungen.

Anzeige

Jetzt aber zum Festivalprogramm:

Die Tanzdarbietungen boten alles, von lustig bis akrobatisch, von anmutig bis halsbrecherisch. Tolle Kostüme, einfallsreiche Themenvielfalt und phantasievolle Choreografien ergaben ein Festival, an dem jede Generation große Freude hatte.

Festivalleitung, Moderatoren und Jury

Den „Eisbrecher“ gaben einmal mehr die „Knubbels“ von der Lahnsteiner Traditionsgarde Rot-Weiß und sie hatten dieses Mal sogar den amtierenden Lahnsteiner Prinz Karneval, Harald I vom Baare-und Heinzeland und mit dem 72-jährigen Heribert Breitbach auch gleichzeitig den ältesten Teilnehmer des Festivals in ihren Reihen. Ihre „Hüttengaudi“ sorgte dann auch gleich für richtig tolle Stimmung vor „voller Hütte“.

Dem standen auch die „Schälsjer“ vom KSK Koblenz-Pfaffendorf mit ihrer getanzten Après-Ski-Party in nichts nach.

Der KC Rot-Blau Niederbreitbach hatte jede Menge Matrosen zum tanzen nach Lahnstein entsandt und der Emmelshausener Carnevalsverein „beamte“ die Besucher zurück in die 1920er Jahren, denn der ECV feiert in diesem Jahr auch einen runden Geburtstag. Die Tänzer aus Niederbreitbach und Emmelshausen mussten sich diesmal aber lediglich mit dem Applaus des Publikums zufriedengeben, denn da sie auch Damen in ihren Reihen mit auf der Bühne hatten, durfte die Jury hier nur „still“ bewerten. Das wiederum war aber vorher mit den Vereinen schon abgesprochen und tat dem Spaß der beiden Gruppen und dem Beifall des Publikums keinen Abbruch.
Die Pantalones de Famosos aus Heddesdorf brachten als Boygroup nicht nur die Damenwelt in der Halle zum Ausrasten sondern auch das höchste Gesamtgewicht aller teilnehmenden Gruppen auf die Waage (Sonderpokal).

Die „Mozarellos“ von der KG Blau-Rot-Gold Ransbach-Baumbach wussten wieder mit einer tollen Motto-Idee zu überzeugen: Als „Avengers“ brachten sie die Marvell-Filmwelt phantasie- und humorvoll auf die Bühne.

Ein begeistertes Publikum

Zu den treuesten Gruppe des Lahnsteiner Festivals zählen die Herren von der Kirmes-und Karnevalsgesellschaft Kobern-Gondorf, die dieses Mal in tollen Kostümen und mit mexikanischer Musik die Fans begeisterten. Karnevalsstimmung war bei ihrem Auftritt wieder garantiert, und das bereits zum 22. Mal.
Der Niederlahnsteiner Carnevals-Verein NCV bot mit seinem Männerballett unter dem Motto „Wir heben ab – nichts hält uns am Boden“ einen glanzvollen Auftritt mit tänzerischen Höchstleistungen, tollen Kostümen und spektakulären Lichteffekten. Die Jury katapultierte die Jungs vom NCV völlig zu Recht auf Platz drei der Gesamtwertung. Nur ein zehntel Pünktchen hinter ihnen landeten die Promille-Dancers aus Herschbach mit ihrer gespielten Sage von „Thor, dem Gott des Donners“ auf Platz 4 der Gesamtwertung.

Riesigen Spaß boten einmal mehr die Jungs der „Martins-Elf“ aus Rübenach, die mit ihrer „Wunder Elf – die Supergirls“ ganz klassisch Männer als Frauen verkleidet, mit blonden Perücken, schönen selbst geschneiderten Kleidchen und schwungvoller Musik echte Fastnachtsstimung verbreiteten.

Irnder Schneckenschubser

Die Johannishöfer aus Mendig brachten mit dem Motto „Tarzans Söhne – Ruf der Wildnis“ einen ganz besonderen Tanz mit viel Akrobatik und Phantasie auf die B+ühne. Zunächst waren sieals digitale Zombies mit 3-D-Brillen auf die Bühne gekommen um dann aber rasend schnell das Outfit und den schwarz-roten Dress zu wechseln und eine atemberaubende Show mit unglaublicher Akrobatik zu wechseln. Da mussten drei der Jurydamen doch die „Zehn“ ziehen, so dass die Wertung des Gesamteindrucks wieder mal eng würde. Die „Irnder Schneckeschubser“ aus Irmtraut hatten sich die Welt der „Hacker“ als Tanzthema ausgesucht und überzeugten mit dieser originellen Idee Publikum und Jury die ihnen dafür den fünften Platz beim Gesamteindruck einräumte. Oberndrein hatten sie die weiteste Anreise (Sonderpokal). Und ganz nach dem Motto „Die letzten werden die Ersten sein“ setzten die Bordsteinschwälbchen vom LCV Langendernbach dann doch noch eins drauf. Ihr getanztes Märchen vom Aladdin war, wie man es von dieser Gruppe seit vielen Jahren kennt, einfach nur perfekt. Wunderschöne Kostüme, tänzerische Glanzleistungen dargeboten von 26 Tänzern – da gab es bei Jury und Publikum kein Halten mehr. „Die Bordis“ aus Langendernbach sind in Lahnstein längst die treuesten Teilnehmer, denn sie kommen schon seit 24 Jahren hierhin und waren auch diesmal wieder die größte Gruppe (Sonderpokal). Im Gesamteindruck und bei den Kostümen belegten sie Platz eins und in der Karnevalistischen Wirkung Platz 3.

Alles in allem erlebte das Lahnsteiner Publikum wieder einmal ein Männerballett-Festival mit großartigem Programm. Das konnte auch Prinz Harald I vom Baare-und Heinzeland mit Lahno-Rhenania Katharina I bestätigen. Und schließlich gab es ja auch noch kurz vor der Siegerehrung beste Partystimmung mit dem „Dorfkind“ und seiner Band und im Stadthallenfoyer anschließend wieder in alter Tradition die große Aftershowparty zur Vertiefung bestehender und Gründung neuer Freundschaften unter den Männerballettgruppen, so dass sich jetzt alle schon auf des 30. Männerballett-Festival im kommenden Jahr freuen.

Die bewerteten Disziplinen und Platzierungen:

Gesamteindruck:

Platz 4: Promille-Dancers Herschbach

Platz 3: Niederlahnsteiner Carneval Verein

Platz 2: Die Johannishöfer, Mendig

Platz 1: Die Bordsteinschwälbchen LCV Langendernbach

Kostüme:

Platz 4: Promille-Dancers Herschbach

Platz 3: Die Johannishöfer, Mendig

Platz 2: Niederlahnsteiner Carneval Verein

Platz 1: Die Bordsteinschwälbchen LCV Langendernbach

Karnevalistische Wirkung:

Platz 4: Die Kubbels TRG Ror-Weiß Lahnstein

Platz 3: Die Bordsteinschwälbchen LCV Langendernbach

Platz 2: Promille-Dancers, Herschbach

Platz 1: Die Johannishöfer, Mendig

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen

Lahnstein

Wer trägt die Kosten für Straßenschäden infolge der innerstädtischen Umleitung in Lahnstein?

Veröffentlicht

am

von

LAHNSTEIN Die Sanierung der Hochbrücke wird für viele Lahnsteiner:innen durch das erwartete hohe Verkehrsaufkommen eine Belastung. Die SPD will deshalb vermeiden, dass die Bürger:innen dann auch noch für Straßenschäden zahlen müssen, die aufgrund des Umleitungsverkehrs entstehen. Deshalb fragte sie die Verwaltung, welche Vereinbarungen mit dem Land zur Kostenübernahme bestehen, damit die Lahnsteiner nicht mit wiederkehrenden Ausbaubeiträgen für etwaige Schäden zur Kasse gebeten werden.

Die Stadt antwortete schriftlich, dass die gesamten von der innerstädtischen Umfahrung betroffenen Straßen mit einer Länge von ca. 12,3 Kilometern zuvor von einem öffentlichen Sachverständigen begutachtet wurden. Nach der Beendigung der erforderlichen Umfahrung werde eine erneute Beweissicherung der Strecke durchgeführt. Eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem LBM und der Stadt Lahnstein sei derzeit in Bearbeitung.

Anzeige

Die SPD Lahnstein begrüßt sehr, dass die Frage nach den Wiederherstellungskosten vor Beginn der Brückensperrung vertraglich festgehalten werden soll und hofft, dass die Vereinbarung zeitnah erfolgt und den städtischen Gremien zur Kenntnis gegeben wird. Denn der SPD ist wichtig, dass eine Mehrbelastung der Bürger:innen durch die Brückensperrung vermieden wird.

Anzeige

Dies ist weiterhin von großer Bedeutung, da mehrere innerstädtische Straßen, nach Ansicht des SPD Stadtrates Richard von Eyß, auf Grund ihres unzureichenden Unterbaus nicht für die zu erwartende massiv zunehmende Belastung durch Schwerlastverkehr ausgelegt sind. Deshalb erfragte die SPD bei der Stadtverwaltung ebenfalls, ob die in den letzten Wochen vornehmlich im Oberflächenbereich durchgeführten Fahrbahnarbeiten geeignet sind, die Straßen für die zu erwartenden Belastungen zu ertüchtigen. Die Stadt führt dazu aus, dass es sich bei den zuletzt durchgeführten Arbeiten lediglich um eine Ertüchtigung der vorhandenen Straßensubstanz handelte. Hierbei seien Schadstellen gemäß eines Schadstellen- und Sanierungskonzepts erfasst worden, um durch die folgenden Instandsetzungsmaßnahmen Reparaturarbeiten in der Phase der Umleitungssituation 2024 möglichst auszuschießen.

Es erfolgte lediglich eine Ertüchtigung der vorhandenen Substanz bzw. der vorhandenen Asphaltdeckschicht der Umleitungsstraßen. Beim Kreisverkehr Kölnerstraße erfolge der Ausbau jedoch, wie in einem Gutachten empfohlen, mit einem ca. 30 cm starken Asphaltoberbau der aus einer Trag-, Binde-, und Deckschicht neu aufgebaut werde.

Die SPD Lahnstein wird das Thema Straßenschäden weiter intensiv in ihrer politischen Arbeit beobachten und sich dafür einsetzen, dass die Lahnsteiner Bürger:innen nicht durch die Sanierungen der Bundesstraße zusätzlich finanziell belastet werden und die städtische Infrastruktur nach der Hochbrückensperrung wiederhergestellt oder sogar verbessert wird (Pressemitteilung SPD Lahnstein).

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Hoffnung fürs Elisabeth Krankenhaus Lahnstein: Einige Abteilungen schließen – Neue werden eröffnet!

Veröffentlicht

am

von

LAHNSTEIN Nachdem ersten Schock über den Insolvenzantrag des Lahnsteiner Elisabeth-Krankenhauses, stellt sich die Klinik neu auf und entwickelt Konzepte zum Erhalt des Standorts. In Zukunft möchte sich der in finanzielle Schieflage geratene Gesundheitsstandort mehr um die medizinischen Belange älterer Patienten kümmern. Dafür soll es insbesondere altersspezifische psychiatrische Angebote geben und ein Grundangebot zur Verfügung gestellt werden im Bereich der Geriatrie. Eine sinnvolle Ergänzung für die Abteilungen der inneren Medizin.

Die Psychiatrie und Psychotherapie wird ebenfalls weiter bestehen und dürfte sogar perspektivisch erweitert werden um die Gerontopsychiatrie. Zusätzlich dazu wird die Orthopädie und die Hals-Nasen-Ohren (HNO) Abteilung erhalten. Somit dürfen die Mitarbeiter der entsprechenden Abteilungen erst einmal vorsichtig aufatmen.

Anzeige

Deutlich schlechter sieht es aus, für den Bereich der Allgemein- und Wirbelsäulenchirurgie, der Gynäkologie und der ästhetischen Chirurgie. Damit dürfe demnächst Schluss sein. Begründet wird das mit den geringen Belegzahlen der Abteilungen im Krankenhaus und damit haben die jetzt Verantwortlichen während der Insolvenz in Selbstverwaltung nicht unrecht. Bei planbaren Operationen zum Beispiel im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie dürften viele Patienten in das benachbarte Brüder-Krankenhaus nach Koblenz gegangen sein.

Anzeige

Die Ausrichtung der Krankenhäuser nach der Gesundheitsreform verlangt eine Zuweisung in Leistungsgruppen und dazu gehörte sicherlich nicht die Wirbelsäulenchirurgie in Lahnstein, so gut sie auch gewesen sein mag. Übernommen wurde das Konzept der Patienten orientierten Gesundheitszentren mit Spezialkliniken aus Skandinavien. Genau das versucht derzeit die Bundesrepublik mittelfristig umzusetzen. Ob das schwedische System 1:1 auf Deutschland adaptierbar ist, wird die Zeit zeigen. Klar ist jedoch auch, dass besonders ländliche Regionen und auch kleinere Krankenhäuser die Verlierer während der Metarmorphose des Gesundheitssystems sein können.

Vielfach werden Fachbereiche wegfallen und die Wege zu den spezialisierten Krankenhäusern immer weiter. Gerade der Rhein-Lahn-Kreis leidet unter dem Wegfall der Kliniken in Nassau und Bad Ems. Nun werden vereinzelte defizitäre Bereiche im St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein als medizinisches Angebot nicht mehr zur Verfügung stehen. Nachvollziehbar und die richtige Entscheidung? Absolut und trotzdem traurig. Es wird zu Entlassungen kommen. Die Ärzte der betroffenen Bereiche werden als Erstes mit Kündigungen zu rechnen haben.  Das Krankenhauspflegepersonal der betroffenen Abteilungen darf noch darauf hoffen, dass sie in den neu zu schaffenden Fachrichtungen weiterbeschäftigt werden.

Ob es schlussendlich zu dieser Neuausrichtung kommen wird, ist noch unklar. Eine endgültige Umsetzung muss abgewartet werden.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Lahnstein

Lahnstein im Würgegriff der ADD: 5,5 Millionen Euro fehlen – Vorläufige Haushaltsführung droht!

Veröffentlicht

am

von

LAHNSTEIN Lahnstein steht vor herausfordernden finanziellen Aussichten: Sollten innerhalb der nächsten drei Wochen keine innovativen Lösungsansätze gefunden werden, um etwa 6 Millionen Euro zu sparen oder zusätzliche Einnahmen zu generieren, droht die Gefahr eines nicht genehmigten Haushalts. Das hätte zur Folge, dass eine »vorläufige Haushaltsführung« eingeführt würde, die unter anderem jegliche freiwilligen Leistungen der Stadt stoppen könnte. Dieses Szenario wurde in der letzten Stadtratssitzung skizziert, als Oberbürgermeister Lennart Siefert den Haushaltsentwurf für 2024 vorstellte. Damit könnte ein Schwimmbad, Jugendzentrum oder Bücherei der Vergangenheit angehören. Das möchte natürlich niemand.

Die Zahlen sind alarmierend: Ein Defizit von 5,586 Millionen Euro im Ergebnishaushalt und von 7,624 Millionen Euro im Finanzhaushalt lässt den Haushaltsplan für das kommende Jahr auf wackeligen Beinen stehen. Ähnlich wie in vielen anderen Kommunen im Land befindet sich auch Lahnstein in einer finanziell angespannten Situation. Im Vorjahr hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Haushalt erst Ende April genehmigt, nachdem der Stadtrat verschiedene Bauprojekte verschoben und den Gewerbesteuersatz um 30 Prozentpunkte erhöht hatte. Dadurch schloss der Ergebnishaushalt mit einem Plus von 144.000 Euro. Wie ein derartiger Ausgleich im neuen Jahr erfolgen soll, bleibt jedoch unklar.

Anzeige

OB Siefert betonte bei der Vorstellung des Verwaltungsplans die ernüchternde Stimmung nach dem vergangenen Jahr. Für das kommende Jahr erhält Lahnstein rund 2,5 Millionen Euro weniger an Zuwendungen und Transferzahlungen vom Land. Gleichzeitig steigen die Personalkosten der Stadt um etwa 2,58 Millionen Euro aufgrund von Tarifabschlüssen und neuen Stellen, beispielsweise für die geplante Kita im Rheinquartier. Die Kreisumlage übersteigt mit 10,87 Millionen Euro deutlich die eigenen Gewerbesteuereinnahmen (knapp 8 Millionen Euro). Wenn der vorgeschlagene Haushalt verabschiedet und genehmigt wird, würde Lahnsteins Schuldenstand bis Ende 2024 auf 43,26 Millionen Euro ansteigen, verglichen mit 41,377 Millionen Euro im Jahr 2023.

Anzeige

Im kommenden Jahr sind bedeutende Investitionen für Pflichtaufgaben geplant, darunter 12 Millionen Euro für die Sanierung der Schillerschule und 3,55 Millionen Euro für die Kita Kastanienplatz. Die Sanierung von Hohenrhein mit 4,864 Millionen Euro und des Alten Rathauses mit 3,4 Millionen Euro sind die größten Posten im Bereich Straßen und Gebäude. Der Bau der geplanten Lahnquerung schlägt mit 7,85 Millionen Euro im kommenden Haushaltsjahr zu Buche. Doch für all diese wichtigen Maßnahmen wird ein genehmigter Haushalt benötigt.

Angesichts dieser Zahlen erscheint eine Genehmigung durch die ADD äußerst unwahrscheinlich. Im vergangenen Jahr trat Lahnstein dem Programm zur Entschuldung der Kommunen bei, was laut Siefert eine gute Vorleistung des Landes war. Ausgeglichene Haushalte sind nunmehr oberste Priorität.

Um eine solche Genehmigung zu erhalten, sind Verwaltung und Ratsfraktionen gefragt. Es wird nach Alternativen zur Erhöhung der Gewerbe- oder Grundsteuer gesucht. Die Möglichkeit einer Konfrontation mit dem Land wird ebenso in Betracht gezogen wie die Hoffnung auf eine Gesprächsbereitschaft seitens der ADD, wenn Bemühungen erkennbar sind, das Defizit zu reduzieren.

OB Siefert führte bereits ein Gespräch mit den Verantwortlichen der ADD in Trier und schilderte die prekäre Situation sowie die getroffenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung. Lahnstein hat in den vergangenen Jahren bereits Steuererhöhungen vorgenommen und arbeitet an einer langfristigen Verbesserung der Einnahmesituation, beispielsweise durch den geplanten Windpark.

Die endgültige Entscheidung über Haushaltssatzung und Haushaltsplan ist für die Sitzung des Stadtrates am 15. Januar geplant. Zuvor findet jedoch am 18. Dezember eine ganztägige Haushaltsberatung des Haupt- und Finanzausschusses statt.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier