Gesundheit
Stellungnahme der Stadt Bad Ems zu den aktuellen Entwicklungen rund um die Schließung der Paracelsus-Klinik

BAD EMS Die Pressemitteilung der Paracelsus-Kliniken vom 10. Januar hat die Bürgerinnen und Bürger sowie unsere kommunalpolitischen Mandatsträger unerwartet erreicht und macht uns betroffen. Die Paracelsus-Klinik in Bad Ems mit 178 Planbetten ist mittlerweile das einzige Krankenhaus der Akut- und Regelversorgung in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, die mit rund 28.960 Menschen die größte Verbandsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis darstellt. Als Kreisstadt und ausgewiesenes Mittelzentrum nach der Landesplanung bietet die Stadt Bad Ems rund 10.000 Menschen eine Heimat. Zudem ist die Paracelsus-Klinik mit angeschlossenem MVZ in Nassau Arbeitgeberin von 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Aus der Tradition als weltberühmter und geschätzter Kurort sind, in Relation zu der Einwohnerzahl einer Kleinstadt, viele medizinische Disziplinen und Fachbereiche in Bad Ems angesiedelt. Das Angebot umfasst neben vielen fachärztlichen Praxen ein umfassendes Rehabilitationsangebot, sowohl stationär wie auch ambulant. Zudem ist das historische Badeviertel in Bad Ems seit Juli 2021 Teil der UNESCO-Welterbestätte Great Spa Towns of Europe und genießt internationale Aufmerksamkeit.
Vorgehensweise nicht partnerschaftlich
Bereits im Jahr 2018 gab es um die Paracelsus Klinik ein Insolvenzverfahren, in welchem die Porterhouse-Gruppe die damalige Stadtspitze und Fraktionssprecher eingeladen hatte. Stadtbürgermeister Oliver Krügel erinnert sich an diese Gespräche, denen er in seiner damaligen Funktion als Fraktionssprecher der CDU-Fraktion angehörte.
„In diesen Gesprächen im Haus bekräftigte der damalige designierte Vorsitzende der Geschäftsführung Michael Philippi, der als ausgewiesener Fachmann der Branche galt – unter anderem 22 Jahre im Sana-Konzern tätig war – und bundesweite Anerkennung hatte, man wolle den Krankenhauskonzern neu aufstellen und auch den Standort Bad Ems erhalten. Leider ist der damals 61-jährige Manager wenige Monate später unerwartet verstorben.“, berichtet Krügel.
Das Handelsblatt schrieb in einem Artikel vom 10.09.2018: „Philippi galt […] als richtiger Mann für die Sanierung der Paracelsus-Kliniken“.
Nach dem Tod von Philippi bekräftigten die Verantwortlichen, den Kurs von Philippi fortsetzen zu wollen. Dies wurde Krügel gegenüber in mehreren Gesprächen auf der Bismarckhöhe bestätigt.
Anders als 2018 wurde die kommunalpolitische Ebene über die aktuellen Entwicklungen nicht informiert und musste von der geplanten Schließung über die Medien erfahren. Zuletzt waren der Stadt nicht einmal die konkreten Ansprechpartner der Klinik in Bad Ems bekannt, denn in den vergangen zwei Jahren gab es mehrere Wechsel im Bad Emser Klinikmanagement.
„Die kommunale Familie hat damals große Hoffnungen in die Porterhouse-Group gesteckt, aber diese Vorgehensweise ist nicht partnerschaftlich. Ohne Gespräch, ohne, dass wir auf kommunaler Ebene versuchen konnten, etwas zu bewegen, werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich hoffe, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Eine Stadt wie Bad Ems als Kreisstadt und Gesundheitsstandort braucht ein Akutkrankenhaus. Unser Gesundheitssystem steckt in argen Schwierigkeiten. Ist es zeitgemäß, die gesundheitliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger weiterhin nur unter Wirtschaftlichkeitsaspekten zu betrachten? Meiner Ansicht nach gehört das Gesundheitssystem mehr unter staatliche Obhut“, findet Stadtbürgermeister Krügel.
Akutversorgung muss erhalten werden
Die Nachfrage nach medizinischen Dienstleistungen eines Akut- und Regelversorgers ist nicht zuletzt aufgrund des Einzugsbereichs der Klinik, inklusive dem unteren Westerwald und des Taunus, gegeben. Zudem überweisen vorgenannte Rehabilitationspartner und Hausärzte in der Stadt Bad Ems und Region ebenfalls in die örtliche Paracelsus-Klinik. „Diese stehen vor oft mit hunderten von Patienten vor den Katastrophen der stationären Versorgung in unserer Bundesrepublik“, berichtet Stadtbürgermeister Oliver Krügel.
Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte äußerten gegenüber der Stadtspitze in den vergangenen Jahren wiederholt von der schwierigen Situation, überhaupt ein Bett zur Überweisung in eine stationäre Behandlung zu erhalten. Diese Kolleginnen und Kollegen tun alles, um die Versorgung zu erhalten. „Wir sind den niedergelassenen Ärzten für ihren Einsatz dankbar und unterstützen diese in ihrem Appell, dass die Akutversorgung in Bad Ems erhalten werden muss“, so Krügel.
Die von Paracelsus gelieferte Begründung des Fachkräftemangels halten nicht nur die Stadt Bad Ems, sondern auch Branchenkenner für vorgeschoben. „Den Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche gibt es nicht erst seit gestern“, konstatiert Krügel. In Gesprächen mit externen Fachleuten konnte er eine andere Auffassung gewinnen. „Es ist in den vergangenen Jahren nicht gelungen, den defizitären Standort rentabel aufzustellen und Geschäftsfelder zu identifizieren sowie zu entwickeln, die den Standort zukunftsfähig machen. Es bestätigt sich für diese Experten der Eindruck, dass auch organisatorische und strukturelle, konzerninterne Probleme den jetzigen Verlauf begünstigt haben. Zudem muss sich eine Klinik nach Auffassung dieser Experten attraktiv für den Arbeitnehmermarkt aufstellen und die Arbeitgebermarke pflegen. Nur so seien Pflegefachkräfte und gut ausgebildete Ärzte zu gewinnen und zu halten.“
„Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich darauf verlassen, dass wir die Entscheidung der Paracelsus Kliniken Deutschland nicht ohne weiteres hinnehmen und uns für den Erhalt der stationären Versorgung der Akut- und Regelversorgung einsetzen werden.“, so Krügel.
Zu rundem Tisch eingeladen
Aus diesem Grund hat Stadtbürgermeister Oliver Krügel im Namen der Stadt Bad Ems unmittelbar am 11. Januar zu einem runden Tisch für den 17. Januar in Bad Ems eingeladen. Neben den verantwortlichen und handelnden Personen des Klinikmanagements sind die Arbeitnehmervertreter der Klinik, des Gesundheitsministeriums Rheinland-Pfalz, des Rhein-Lahn-Kreises, der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau und der Stadt Bad Ems sowie Vertreter der niedergelassenen Ärzteschaft eingeladen worden und haben zwischenzeitlich ihre Teilnahme bestätigt.
„Wir erwarten und fordern von der verantwortlichen Landespolitik, gemeinsam mit Paracelsus oder einem anderen etwaigen Interessenten und im Schulterschluss mit der Ärzteschaft und Kommunalpolitik, ein tragfähiges Konzept für den Klinikstandort der Zukunft zu entwickeln.“ (Pressemitteilung: Oliver Krügel, Stadtbürgermeister in Bad Ems)
Über die weiteren Entwicklungen will der Stadtbürgermeister die Bürgerschaft informiert halten. Zwischenzeitlich hat er einen Telefontermin mit dem Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Herrn Clemens Hoch, vereinbaren können, in dem er das Land um Unterstützung bitten wird. Stand: 12. Januar 2023, 09:30 Uhr.
Dynamische Entwicklung
In dem zwischenzeitlichen Telefonat mit dem Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch, konnte Stadtbürgermeister Oliver Krügel unseren Standpunkt deutlich machen. Neben der wichtigen Funktion als Akut- und Regelversorger für die Region, hat Krügel die Bedeutung dieser Klinik aufgrund der vielen Zuweiser und Rehabilitationseinrichtungen sowie Rehakliniken deutlich gemacht. Zudem verweist er auf die Auskünfte des Rettungsdienstes und der Ärzteschaft, dass entgegen der Auskunft des GKV-Monitors, die Notfallversorgung nicht gesichert sei bzw. die Praxis nicht der Theorie entspreche. In der Realität seien die gesetzlichen Fristen nicht zu halten. Herr Minister Hoch habe Verständnis für die Situation und schickt zu dem vom Stadtbürgermeister initiierten Runden Tisch Herrn Ministerialdirektor Stich. Zudem bekräftige der Minister nochmals die Inhalte der Auskünfte des Gesundheitsministeriums aus der Presse. Auch zukünftig sei die Akut- und Regelversorgung in der Region auch ohne Paracelsus gesichert.
Gesundheit
Kardiologische Praxis Dr. Reisinger bleibt am Standort Paracelsus-Klinik in Bad Ems

BAD EMS Die Paracalsusklinik in Bad Ems ist so gut wie dicht, aber eines wurde dabei vergessen. Das Ärztehaus hat keineswegs geschlossen und wird es auch nicht. Trotzdem leiden die vor Ort ansässigen Fachärzte unter der Situation, weil die Patienten verunsichert sind. Dazu gibt es eine klare Entwarnung: Das Ärztehaus ist nicht von der Schließung betroffen und wird auch in Zukunft am Standort bei der Paracelsus-Klinik weitermachen. Eine gute Nachricht.
Nicht nur der Zahnarzt Dr. Blum hat weiterhin geöffnet, sondern auch die kardiologische Praxis um Dr. Reisinger. Und das hat im Moment auch einen Vorteil. Normalerweise ist es schwierig, überhaupt einen kurz- oder mittelfristigen Termin bei einem Kardiologen zu bekommen. Im Augenblick besteht die Chance, relativ kurzfristig in der kardiologischen Praxis angenommen zu werden. Grund sind schlichtweg Fehlinformationen. Kunden glaubten, dass die kardiologische Praxis ebenfalls geschlossen hätte.
Totale Entwarnung. Die kardiologische Praxis an der Paracelsus-Klinik ist und bleibt auch für die Zukunft ganz normal geöffnet. Da wird sich nichts dran ändern. Einzig unklar ist, ob weiterhin chirurgische Eingriffe vor Ort gemacht werden können. Das wird die Zukunft zeigen. Ansonsten bleibt jedoch alles beim Alten. Bad Ems bleibt die große kardiologische Praxis an der Paracelsus-Klinik dauerhaft erhalt. Gut so! Termine können telefonisch unter 02603-50660 vereinbart werden.
Gesundheit
Von Anfang an dabei sein: Erste Personalgespräche für das Hospiz Rhein-Lahn

BAD EMS/NASSAU Wenn etwas Neues entsteht, beim Aufbau mitzugestalten das hat seinen Reiz. Schon längst gibt es erste Bewerbungen und Interessensbekundungen von Fachpflegekräften und anderen möglichen Mitarbeiter/innen, die beim Hospiz Rhein-Lahn von Anfang an dabei sein wollen. Zu einem ersten Kennenlernen hatte Dr. Martin Schencking als Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn Aspiranten jetzt eingeladen.
Beim Aufbau mitgestalten
Man traf sich in Häcker´s Kurhotel, um Informationen, Wünsche und Vorstellungen auszutauschen. Dr. Schencking erklärte, man sei auf der Suche nach verlässlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die schon im Vorfeld den Aufbau, das Wachsen und Gedeihen des Hospizes mitbegleiten möchten.
Abermals machte er deutlich, wie dringend bei einer eingeschränkten stationären Versorgung ein Hospiz im Rhein-Lahn-Kreis ist. Die nächstgelegenen Hospize in Koblenz und Dernbach haben lange Wartelisten. Die Ausweichmöglichkeiten in Hadamar, Wiesbaden und Taunusstein seien für die Angehörigen oft schwierig.
Schnell ging das Gespräch zu ganz praktischen Dingen, denn die Teilnehmerinnen brachten ihre Expertise ein. Die Pflegekräfte, insbesondere jene mit Erfahrung in der Hospizarbeit, machten deutlich, dass die Arbeit in einem Hospiz, auch wenn es nur acht Betten hat, kein „entspannter Job“ ist, sondern eine Herausforderung mit emotionalen Belastungen.
Jede und jeder soll seine Stärken einbringen können. Eine gute Teambildung ist wichtig. Die Kommunikation muss offen, vertrauensvoll und wertschätzend sein. Die Mitarbeiter/innen wollen das Haus selbst einräumen dürfen. Das waren einige der Vorschläge.
Schon ist die Planung der Küche konkret, denn die entsprechende Fachkraft, die bei der Planung mithilft, ist bereits gefunden. Es wird frisch gekocht. Jedem Patienten, jeder Patientin im Hospiz werden die individuellen Essenswünsche erfüllt. Es wird einen offenen Küchen- und Gemeinschaftsbereich geben. Wer mag, kann dort bei der Zubereitung der Speisen mit eingebunden werden.
Mit großem Interesse vertieften sich die Teilnehmer/innen des Gesprächs in die Baupläne und die You Tube Animation, die das fertige Hospizgebäude zeigt. Alle Patientenzimmer (28 qm) haben einen Balkon zum Park hin und es besteht die Möglichkeit, mit dem Bett in den Park zu fahren. Es gibt ein Besucherzimmer, einen Raum der Stille und in jedem Zimmer ist es vorgesehen, ein Bett für einen Angehörigen zu platzieren.
Ansprechpartner für Interessenten ist Manfred Richtarsky, Geschäftsführer der Hospiz Rhein-Lahn gGmbH, Tel. 02603 9317089, E-Mail: hospiz-rhein-lahn@gmx.de (vy)
Gesundheit
Dr. Schwab & Simons erweitern Landarztpraxis in Bogel: Glückwunsch!

BOGEL Während allerorts händeringend auf den kleinen Gemeinden Ärzte gesucht werden und nur mit großer Mühe Nachwuchs gefunden werden kann, geht die Hausarztpraxis um die Ärzte Dr. Schwab und Dr. Simons ganz andere Wege. Schon das Hausarztzentrum in Bad Ems hat sich mit der fürsorglichen Behandlung der Patienten einen großen Namen in einem tollen Ambiente gemacht. Stilistisch genau passend zur ehrwürdigen Kurstadt Bad Ems.
Gleich sieben Ärzte arbeiten an dem Standort. Doch die gleichen Mediziner sind auch in Bogel vertreten. Jetzt kam es dort zum großen Wurf. Mit Unterstützung des irischen Praxiskonzerns Centric Health, wurden nun die Räumlichkeiten im Blauen Ländchen umfassend erweitert und zu einer echten Landarztpraxis ausgebaut. Für Dr. Schwab eine Herzensangelegenheit: »Eine Praxis muss nicht immer wie eine sterile Praxis aussehen. Der Patient soll hereinkommen und sich wohlfühlen«.
Das ist gelungen. Wenn man sich gedanklich eine Landarztpraxis ausdenkt, würde dabei wahrscheinlich genau das herauskommen, was in Bogel umgesetzt wurde. Viel Holz und gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Da möchte man doch am liebsten gleich einziehen und ein paar Wochen Ferien verbringen, wenn es dann nicht doch eine Landarztpraxis wäre.
Offiziell werden die Räumlichkeiten erst zum 01. Juni eröffnet, doch bereits jetzt ist der Ansturm so groß, dass in den Zimmern praktiziert werden muss. Dieses Modell könnte durchaus Schule machen und zeigt, dass der Landarzt ein attraktiver Beruf sein kann, wenn man sich ein wenig arrangiert und an das Projekt glauben möchte. Glückwunsch an die mutigen Ärzte und dem irischen Praxiskonzern Centric Health.
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