Koblenz
Miteinander statt Gegeneinander – Koblenzer Wochen der Demokratie gestartet

KOBLENZ Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Start der Koblenzer Wochen der Demokratie diskutierten in der Stadtbibliothek die Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, Dr. Margit Theis-Scholz, die beiden Künstlerinnen und Vorsitzenden der Künstlervereinigungen akm (Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein e.V.) und ark (Arbeitsgruppe rheinland-pfälzischer Künstler e.V.) Violetta Richard und Eva Maria Enders sowie der Theaterintendant Markus Dietze und der geschäftsführende Vorstand von Pop Rlp Markus Graf über die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Demokratie.
Schnell wurde dabei deutlich, dass das diesjährige Motto „Miteinander statt Gegeneinander“ vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Pandemie und den Kriegsgeschehnissen in der Ukraine hohen Aktualitätsgrad besitzt. Im Zentrum der Diskussion stand der Umgang mit Medien und hier insbesondere den neuen Medien. Welche Rolle Kunst und Kultur in diesem Kontext einnehmen müssen, machte Theis-Scholz gleich zu Beginn deutlich: „Wir müssen wieder lernen kontrovers miteinander zu diskutieren ohne in Streit zu verfallen.“ Wie schwierig dies geworden sei zeigten aktuelle Diskussionen um die Documenta, den Song Layla und die Winnetou-Romane von Karl May. Diese Debatten förderten gestärkt durch bestimmte Mechanismen in den neuen Medien eher ein Gegeneinander statt ein Miteinander. Diese Algorithmen seien damit ein „gefundenes Fressen“ für Demokratie kritische bis Demokratie feindliche Gruppierungen, die hierüber eine Vielzahl an Personen mit falschen Informationen erreichten. Grundsätzlich, so der Tenor in der Runde, hätten die neuen Medien in den vergangenen Jahren die Fixierung auf das Ich gefördert und das Miteinander in den Hintergrund gedrängt.
Damit verdeutlichte die Diskussion eindrucksvoll, dass der Zustand einer demokratisch verfassten Gesellschaft stark von der Frage abhängt, welche Bedeutung das Ich und das Wir im Alltag einnehmen. Mit dem Motto „Miteinander statt Gegeneinander“ möchten alle Akteure der Koblenzer Wochen der Demokratie in diesem Sinne das Miteinander stärken und so einen Beitrag für ein stabiles demokratisches Fundament für die Zukunft leisten. „Wir müssen das Miteinander im sozialen Raum wieder stärken und die Menschen aus ihren Blasen herausholen“, bilanzierte Theis-Scholz abschließend. An dieser Stelle seien alle Kultureinrichtungen gefragt eine aktive Rolle einzunehmen. Diese Rolle müsse über niederschwellige Zugänge möglich gemacht werden. Allen Diskutanten war dabei wichtig hervorzuheben, dass niederschwellige Zugänge zu Kunst und Kultur nicht gleichbedeutend mit einem Qualitätsverlust der Kunst an sich einhergehen dürfe. Niederschwelligkeit bedeute die Zugänglichkeit zu Kulturangeboten zu erleichtern. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Darin waren sich alle einig: Dies zu verdeutlichen und Mitwirken und Mitdenken einzufordern sei Aufgabe von Kunst und Kultur, auch wenn es ein mühevoller Weg ist.
Die Koblenzer Wochen der Demokratie gehen noch bis zum 3. Oktober. Alle Informationen unter www.demokratie-koblenz.de/kwdd
+++ Bild: Anlässlich der Eröffnung der Koblenzer Wochen der Demokratie fertigte der Künstler Alexander Petscherskich ein 3D-Streetpainting auf dem Zentralplatz an, das durch die Akteure der Koblenzer Wochen der Demokratie gemeinsam für die Öffentlichkeit freigegeben wurde. Foto: Alexander Petscherskich +++
Koblenz
Bezirksentscheid Vorlesewettbewerb: Mia-Luisa Küstner und Elvira Müller gewinnen

KOBLENZ Die Gewinner des Bezirksentscheids im Vorlesewettbewerb in der StadtBibliothek Koblenz stehen fest – es sind Mia-Luisa Küstner und Elvira Müller! Seit 64 Jahren findet der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels statt. Kinder der sechsten Klassen treten gegeneinander an, um in verschiedenen Stufen jeweils die besten Vorleser*innen zu ermitteln. Die StadtBibliothek Koblenz führt alljährlich den Stadt- sowie den Bezirksentscheid durch. Vor kurzem wurde nun im Forum Confluentes der Bezirksentscheid organisiert. Alle Teilnehmenden waren schon Gewinner*innen und hatten den Wettbewerb zuvor schon in ihrer Schule und auf regionaler Ebene für sich entschieden. Bibliotheksleiterin Susanne Ott begrüßte die Kinder und ihre Fans und wünschte allen viel Spaß und Erfolg.
Die 11 Teilnehmenden aus den Kreisen des ehemaligen Regierungsbezirks hatten sich sich spannende und interessante Bücher ausgesucht, aus denen sie drei Minuten vorlasen. Anschließend musste jeweils zwei Minuten ein unbekannter Pflichttext vorgelesen werden, den das Organisationsteam der Kinder- und Jugendbibliothek um Nathalie Roschmann ausgewählt hatte.
Die acht Mädchen Lina Sophie Bachem (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Dana Plett (Altenkirchen), Elissa Mhadhbi (Kirn), Juli Sophia Auler (Koblenz), Hannah Schönberger (Vallendar), Elvira Müller (Neuwied), Maya Sell (Kastellaun) und Mia-Luisa Küstner (St. Goarshausen) sowie die drei Jungs Philipp Dreißigacker (Bad Kreuznach), Jakob Niedersberg (Zell) und Justus Schneider (Westerburg) lasen aus beiden Büchern hervorragend und auf ganz hohem Niveau vor.
Die erfahrene Jury mit Traute van Aswegen (ehem. Buchhändlerin), Katharina Bing (Buchhandlung Reuffel), Marion Eickschen (Stadtbibliothek), Katharina Göbel-Backendorf (Autorin) und Rainer Rechner (Vorleser im Förderverein Lesen und Buch) unter der Juryleitung von Peter Stein (Diplom-Bibliothekar) hatte deshalb keine leichte Entscheidung. Alle lobten einhellig die teilnehmenden Kinder und die Qualität des Wettbewerbs.
Gekürt wurden dann zwei Siegerinnen: Elvira Müller (Freie Christliche Realschule plus Neuwied, Kreis Neuwied) und Mia-Luisa Küstner (Wilhelm-Hofmann-Gymnasium St. Goarshausen, Kreis Rhein-Lahn)! Beide überzeugten die Jury mit ihrem Auftreten und ihren tollen Leseleistungen. Die strahlenden Siegerinnen erhielten ihre verdienten Siegerurkunden. Sie vertreten damit den Bezirk Koblenz und werden nun im Mai beim Landesentscheid Rheinland-Pfalz antreten.
Alle am Bezirksentscheid teilnehmenden Kinder erhielten als Anerkennung für ihr Engagement und ihre Leseleistung eine Urkunde und ein Buchgeschenk.
Der Vorlesewettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Rund 600.000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich jedes Jahr. Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken, stehen im Mittelpunkt des Vorlesewettbewerbs.
Koblenz
MdB Rudolph: Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus hilft dabei, unsere Demokratie zu schützen

KOBLENZ Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz unterstützt alle, die mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus konfrontiert sind. Seit kurzem ist die Beratungsstelle beim Weiterbildungsträger Arbeit und Leben gGmbH angesiedelt. Zuvor war der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) der Träger. Für den SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph ist die Arbeit gegen Rechtsextremismus überaus wichtig. Daher informierte er sich bei den Mitarbeitenden der Koblenzer Beratungsstelle – eine von vier im Land – über die aktuelle Situation.
An die Beratungsstelle wenden können sich unter anderem Schulen und andere Bildungsstätten, Initiativen, Kommunen, Parteien, Gewerkschaften, Unternehmen, Religionsgemeinschaften, aber auch Einzelpersonen, die mit Rechtsextremismus konfrontiert sind. Etwa dann, wenn rechtsextreme Flugblätter verteilt werden, wenn sich Kinder, Jugendliche oder Erwachsene rechtsextremistisch äußern oder wenn Stimmung gegen Flüchtlinge oder Muslime gemacht wird.
„Es gibt Möglichkeiten, sich gegen Rechtsextremismus zur Wehr zu setzen. Und die Mitarbeitenden der Beratungsstelle wissen bestens über diese Bescheid“, sagte Rudolph nach dem Gespräch. Im Gespräch betonten die Mitarbeitenden der Beratungsstelle, dass man es in den vergangenen Jahren häufig mit Mischszenen zu tun gehabt hätte – etwa aus Querdenkern, Reichsbürgern und Neonazis. Rechtsextreme würden zudem gezielt versuchen, gesellschaftliche Gruppen zu unterwandern, was sich zum Beispiel bei den sogenannten „Corona-Spaziergängen“ gezeigt hätte.
Zudem sei auch eine terroristische Radikalisierung in Teilen der rechten Szene zu beobachten gewesen. In der täglichen Arbeit ist die Beratungsstelle oft in Schulen aktiv. So versuchen die Mitarbeitenden die Lehrerinnen und Lehrer durch Gespräche und Informationsmaterial handlungsfähiger zu machen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie menschenfeindlichen Überzeugungen und Äußerungen begegnen können.
MdB Rudolph: Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus hilft dabei, unsere Demokratie zu schützen
Zudem veröffentlicht die Beratungsstelle auch eigenes Informationsmaterial. Thorsten Rudolph dankte für die Informationen. In dem Gespräch ging es unter anderem auch um das geplante Demokratiefördergesetz, mit dem der Bund die Grundlage dafür schaffen will, dass Projekte zur Demokratieförderung, politischen Bildung und Prävention verstärkt ergriffen und längerfristig finanziert werden können. „Eine der größten Gefahren für die Demokratie kommt von rechts. Durch das neue Gesetz halten wir dagegen, indem wir die Planungssicherheit für demokratiefördernde Projekte wie eben die Mobile Beratung stärken“, sagt Rudolph.
„Das Gesetz muss aber letztlich so ausgestaltet sein, dass es für die einzelnen Stellen auch eine Verbesserung bringt. Daher bin ich froh für einen engen Austausch mit den Mitarbeitenden, damit ich mögliche Anliegen auch mit nach Berlin nehmen und die Informationen dort in den Beratungsprozess einspeisen kann.“
Die Beratungsstelle der Mobilen Arbeit gegen Rechtsextremismus ist wie folgt zu erreichen: Telefon 0261/973 58 15, per E-Mail an regionalstelle-nord@mbr-rlp.de oder im Internet unter www.mbr-rlp-nord.de
Koblenz
Über 2.000 Euro für Frauenhäuser gesammelt: Spendenlauf rückt Gewalt gegen Frauen ins Bewusstsein

KOBLENZ/MAYEN Mehr als 200 Teilnehmer haben 2.323 Euro für Frauenhäuser der Region erlaufen. Der virtuelle Spendenlauf „Laufend gegen Gewalt“ vom 14. Februar bis zum 8. März war eine gemeinsame Aktion der Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Rhein-Lahn, Westerwald, Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz. Der Spendenscheck wurde jüngst an den Förderverein des Frauenhauses Koblenz übergeben. Die Vorsitzende Nora Salvadori wird den Betrag auf die drei Frauenhäuser der Region verteilen.
„Wir freuen uns, dass mit dem Spendenlauf die Frauenhäuser unterstützt werden, aber auch, dass das Thema Gewalt gegen Frauen ins Bewusstsein gerückt wird. Denn es geht hier nicht um Einzelschicksale“, sagten die Gleichstellungsbeauftragten. Statistisch gesehen wird jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt durch ihren (Ehe-)Partner oder Freund. Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch häusliche Gewalt. Die vorhandenen Schutz- und Beratungsangebote reichen bei Weitem nicht aus und sind schlecht finanziert. Frauenhäuser sind Schutzeinrichtungen für von Gewalt betroffene Frauen mit und ohne Kinder.
„Ein großes Dankeschön gilt allen, die mitgelaufen sind und ihre Solidarität mit den betroffenen Frauen gezeigt haben“, dankten die Gleichstellungsbeauftragten den Teilnehmenden. Die organisatorische Betreuung des Spendenlaufes übernahm Katja Dasbach (www.katjas-laufzeit.de). Im letzten Jahr wurden die Spendengelder für das Ferienprogramm des Frauenhauses Mayen-Koblenz, die Durchführung der Projekte „Gegen die Angst“ und „Wilde Kinder – Zufluchtsort Natur“ des Frauenhauses Westerwald sowie für die Anschaffung eines Bällebades und die Realisierung mehrerer Freizeitausflüge im Frauenhaus Koblenz verwendet.
In Rheinland-Pfalz tragen 18 Frauenhäuser, zwölf Frauennotrufe, 18 Interventionsstellen, zwei Mädchenunterstützungseinrichtungen und vier Beratungsstellen mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration dazu bei, betroffene Frauen zu schützen und zu unterstützen. Von Gewalt betroffene Frauen können sich telefonisch unter 08000/116-016 Hilfe holen.
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