Connect with us

Allgemein

Unstimmigkeiten zwischen Vermietern und ukrainischen Flüchtlingen im Rhein-Lahn-Kreis

Veröffentlicht

am

Unstimmigkeiten zwischen Vermietern und ukrainischen Flüchtlingen im Rhein-Lahn-Kreis (Symbolbild)

BAD EMS Viele Menschen im Rhein-Lahn-Kreis engagieren sich mit großen Engagement für die gestrandeten Flüchtlinge aus der Ukraine. Mit großen Entsetzen nehmen die Menschen die Vorfälle im Kriegsgebiet wahr und wollen einfach nur helfen. Dazu zählen auch zahlreiche Hausbesitzer welche den Flüchtlingen Zimmer und Wohnungen zur Verfügung stellten. Und hier kam es in Einzelfällen zu eskalierenden Missverständnissen.

Eine Bad Emser Vermieterin will fünf ukrainischen Flüchtlingen drei Zimmer zur Verfügung gestellt haben.  Von Seiten der Flüchtlingsfamilie wurde dem BEN Kurier gegenüber mitgeteilt, dass sie nur zwei Zimmer erhalten hätten. Dabei ist der Streitpunkt ein ganz anderer. Hier soll es um die Mietvorauszahlungen gehen. Die Vermieterin teilte telefonisch mit, dass sie lediglich eine Kaltmiete von den zuständigen Stellen erhalten würde. Mit berechnet wäre eine Pauschale für die Heizkosten. Nebenkosten würden ihr nicht erstattet werden. Deshalb habe sie den Flüchtlingen eine Rechnung gestellt in der sie diese aufforderte bis zum 05. April 376,74 EUR nachzuzahlen.

Sozialamt bezahlt Brutto-Kaltmiete. Neben den Kosten der Unterkunft, sind auch angemessene Nebenkosten in der Brutto-Kaltmiete enthalten

Darin enthalten waren tägliche Nebenkosten in Höhe von 18,34 (Gesamt 238,42 für 13 Tage) sowie die Nachforderung für fünf Tage Miete, welche angeblich nicht vom Kreis übernommen worden wäre. Auf Anfrage teilte die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau mit, dass vorab mit den Vermietern eine angemessene Brutto-Kaltmiete vereinbart wird in denen auch eine angemessene Pauschale für alle Nebenkosten enthalten sind. Sofern diese nicht ausreichend sein sollten, könnten diese Nebenkosten im Einzelfall geprüft werden.

„Die fünf Flüchtlinge duschen alle zwei Tage“, teilte die Bad Emser Vermieterin mit. „Die Kosten dafür bleiben bei mir hängen.“

„Die fünf Flüchtlinge duschen alle zwei Tage“, teilte die Bad Emser Vermieterin mit. „Die Kosten dafür bleiben bei mir hängen. Deswegen musste ich den Mietern eine nachträgliche Rechnung schreiben. Außerdem nutzen sie auch alle paar Tage die Waschmaschine im Keller. Mir wurde gesagt, dass die Flüchtlinge für die Nebenkosten selber aufkommen müssen.“

Schnell kann es zu Missverständnissen kommen, die das junge Vermieter- und Mieterverhältnis belasten. Die Miete für die Unterkunft inklusive Nebenkosten leistet das Sozialamt in der Regel direkt an die Vermieter. Zusätzlich erhalten die Flüchtlinge finanzielle oder sachliche Unterstützung für die Verpflegung, Kleidung, medizinische Versorgung und Teilhabe am sozialen Leben. Auch die Kosten für Sprachkurse werden i.d.R. übernommen.

Missverständnisse zwischen Vermietern und ukrainischen Flüchtlingen häufen sich (lt. VG Bad Ems-Nassau)

Von diesen Zuwendungen können die Flüchtlinge aber keine weiteren Nebenkosten der Miete übernehmen. Diese sind durch die Regelsätze abgegolten. Aus der Verbandsgemeinde Bad Ems – Nassau war zu vernehmen, dass es leider immer wieder zu Unstimmigkeiten oder Missverständnissen kommen würde. In Einzelfällen sind Vermieter, trotz umfangreicher Aufklärung, desinformiert gewesen.

Am Ende könnte es an einer unterschiedlichen Erwartungshaltung liegen. Anfängliche Euphorie und gelegentlicher Aktionismus weicht der alltäglichen Desillusion. Viele Helfer bereiteten sich sehr gut und ausführlich auf das Eintreffen der neuen Mitbürger ein. Toleranz und Akzeptanz und natürlich ein wenig Neugierde schafften solide Grundlagen für ein gutes Miteinander. So werden es hoffentlich die Einzelfälle und Schicksale sein, die solche bedauerlichen Geschichten ermöglichen.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
Zum Kommentieren klicken

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Allgemein

Tante Marion: Das Herz von Kaub schlägt in ihrem Dorfladen

Veröffentlicht

am

von

Foto: BEN kurier

KAUB Ein kleiner Ort an der romantischen Loreley, hat eine Besonderheit, die viele Gemeinden vermissen: Einen Dorfladen, der nicht nur die Versorgung der Einwohner sicherstellt, sondern auch als Treffpunkt und Herzstück des sozialen Lebens dient. Dieser Laden wird mit Hingabe und Leidenschaft von Marion Gros, hier liebevoll als „Tante Marion“ bekannt, geführt. Doch hinter diesem Erfolg steht eine bemerkenswerte Geschichte.

Eine Herzensentscheidung rettet den Dorfladen

Im Jahr 2018 stand der kleine Dorfladen in Kaub kurz vor der Schließung. Doch für Marion Groß war das keine Option. „Es war eine Herzenssache“, erklärt sie. Sie entschied sich spontan, das Geschäft zu übernehmen, nachdem sie sich beruflich umorientieren wollte. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung als Bankkauffrau und Betriebswirtin sowie der Unterstützung ihres Mannes wagte sie den Schritt. Ihr Ziel war klar: Den Einwohnern, den zahlreichen Touristen und vor allem den kommenden Generationen zeigen, wie wichtig ein Tante-Emma-Laden für die Gemeinschaft ist.

Vielfalt auf kleinem Raum: 1600 Artikel und mehr

Der Laden von Tante Marion bietet eine beeindruckende Produktpalette von über 1600 Artikeln – von Zahnbürsten bis hin zu regionalen Spezialitäten wie Honig und Wein von ansässigen Winzern. Frische Backwaren gibt es täglich, auch sonntags, sowie Produkte der Metzgerei Bayer. Besonders stolz ist Marion Gros auf ihren persönlichen Service: Fertig gepackte Picknickkörbe für Wanderer, ein Lieferservice für Senioren und Feriengäste sowie die Möglichkeit, alles für den spontanen Bedarf zu finden. „Bei mir im Laden kann man quasi alles kaufen“, sagt sie mit einem Lächeln.

Der soziale Mittelpunkt der Gemeinde

Doch der Laden ist mehr als ein Geschäft. Er ist ein Treffpunkt, ein Ort des Austauschs und der Begegnung. „Es ist die Seele des Ortes“, erklärt Tante Marion. Ob für einen Plausch unter Nachbarn oder für wichtige Besorgungen, hier fühlt sich jeder willkommen. Besonders Senioren, die oft kein eigenes Auto besitzen, schätzen das Angebot und den Lieferservice. Auch die Ferienwohnungen in Kaub tragen zur Kundschaft bei und beleben das Geschäftskonzept.

Ein Vorbild für die Region

Die Bedeutung solcher Dorfläden bleibt nicht unbemerkt. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz unterstützt mit einem Betriebskostenzuschuss von 4000 bis 10.000 Euro Initiativen wie den Laden von Tante Marion. Insgesamt wurden 35 solcher Läden gefördert, die eine wichtige Funktion in strukturschwachen Regionen übernehmen. „Diese Läden schaffen Freiheit und fördern das soziale Leben“, heißt es aus dem Ministerium. Auch in Orten wie Gemmerich oder Miehlen haben ähnliche Konzepte Erfolg.

Ein Blick in die Zukunft

Tante Marion arbeitet bis zu 70 Stunden die Woche, sieben Tage lang, um den Dorfladen am Leben zu halten. Doch die Arbeit erfüllt sie. „Reich werde ich nicht, aber man kann davon leben“, sagt sie bescheiden. Ihre Hingabe und der Unterstützungswille der Dorfgemeinschaft sind der Schlüssel zu ihrem Erfolg.

Wenn Sie einmal erleben möchten, wie ein Dorfladen funktioniert und was ihn ausmacht, dann schauen Sie vorbei in der Metzgergasse in Kaub. Tante Marion freut sich auf Ihren Besuch – und vielleicht entdecken Sie auch, warum diese kleinen Läden so unersetzlich sind.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Allgemein

Schiefer Turm in Dausenau gesichert: Sanierung erreicht nächste Phase

Veröffentlicht

am

von

Foto: Kreuzschnabel, Lizen: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ - https://de.wikipedia.org/wiki/Schiefer_Turm_von_Dausenau#/media/Datei:2017_Schiefer_Turm_Dausenau_ks01.jpg

DAUSENAU Einer der schiefsten Türme der Welt, der historische Turm im Herzen von Dausenau, hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Nach zwischenzeitlichen Problemen konnten die Arbeiten zur Stabilisierung fortgesetzt werden – mit Erfolg. Der Turm ist jetzt sicher, und die für den Verkehr gesperrte Straße wird wieder freigegeben. Für die Gemeinde an der Lahn ist das ein bedeutender Schritt, der nicht nur den Fortschritt der Sanierung garantiert, sondern auch den Alltag erleichtert.

Eine technische Meisterleistung

Die Sicherung des schiefen Turms war ein Vorhaben ohne Blaupause. Statt auf großflächige Erdarbeiten setzten die Ingenieure auf ein innovatives Verfahren: Spezielles Harz wurde in den weichen Lehmboden unter dem Turm eingebracht, um das historische Bauwerk zu stabilisieren. Doch die Bedingungen vor Ort stellten die Experten vor große Herausforderungen. Der wasserdurchtränkte Lehm nahm das Harz nicht wie geplant auf, sodass die Arbeiten vorübergehend gestoppt werden mussten. Erst nach einer kurzen Unterbrechung konnten sie sicher fortgesetzt werden.

Die Geduld hat sich gelohnt: Der schiefe Turm steht nun stabil, und die Sanierung kann wie geplant weitergehen. Ortsbürgermeisterin Michelle Wittler, die das Projekt mit großem Engagement begleitet, zeigte sich erleichtert: „Das ist ein großartiger Moment für Dausenau. Ein solches Vorhaben ist eine echte Herausforderung, aber wir sind auf einem guten Weg.“

Perspektiven für den schiefen Turm

Mit der Stabilisierung des Turms sind jetzt auch Ideen für eine zukünftige Nutzung greifbarer. Bürgermeisterin Michelle Wittler sieht in dem Bauwerk Potenzial, die Attraktivität der Gemeinde zu steigern. Eine Wendeltreppe und eine Aussichtsplattform könnten Besuchern in Zukunft einen einzigartigen Blick über Dausenau und das Lahntal bieten. Ob und wie diese Pläne umgesetzt werden können, hängt von den finanziellen Möglichkeiten ab. Dennoch ist klar: Der schiefe Turm könnte mit den Plänen zu einem noch attraktiveren Anziehungspunkt für Touristen werden.

Ein wertvolles Kulturgut gesichert

Mit der erfolgreichen Stabilisierung des schiefen Turms hat die Gemeinde einen wichtigen Schritt in der Erhaltung ihres kulturellen Erbes gemacht. Das Wahrzeichen, das schon so viel überstanden hat, wird auch für künftige Generationen erhalten bleiben – und könnte bald ein noch attraktiveres Ziel für Besucher aus Nah und Fern werden.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Allgemein

Kreismusikschule Rhein-Lahn: Casting für Rock/Pop Band „Häppy Beatz“

Veröffentlicht

am

von

Foto: Kreisverwaltung

BAD EMS Die Kreismusikschule Rhein-Lahn veranstaltet am 30.1.2025 ein Casting für die Rock/Pop Band „Häppy Beatz“. Im Probenraum der Kreismusikschule am Leifheit-Campus in Nassau, auf der Au 2, findet das Casting von 18.30 bis 20 Uhr statt. Alle SchülerInnen, die in einer Band spielen möchten, sind herzlich willkommen. Musik ist das beste Medium, um Menschen zusammen zu bringen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Schlagzeug und Tasteninstrumente sind vor Ort vorhanden. Gesucht werden NachwuchsmusikerInnen mit Gesang, Gitarre/E-Gitarre/ E-Bass, Keyboard/Klavier und Schlagzeug/Percussion, gerne auch Melodie-Instrumente wie Flöten, Saxofon, Streicher etc.

Informationen dazu gibt es bei der Kreismusikschule Rhein-Lahn unter Tel.: 02603- 972207 bzw. weitere Informationen und Anmeldung bei christoph.przybilla@gmx.de und unter Tel.: 0178-1602218.

Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier