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Lahnstein

Vor 10 Jahren wurde die Flotationshalde in Friedrichssegen saniert

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Die vor zehn Jahren sanierte Flotationshalde im Jahr 2022. (Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein)

LAHNSTEIN Die Aktiengesellschaft des Altenbergs für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb Unter-Eschbach errichtete im Friedrichssegener Ortsteil Olsborn in den Jahren 1951/52 eine Flotationsanlage und betrieb sie bis 1957 zur Aufbereitung der Abraumhalden der ehemaligen Grube. Dazu hatte sie die Bergrechte der Grube Friedrichssegen erworben. Für die Mitarbeiter wurden fünf Wohngebäude am Olsborn errichtet.

Die Flotations-Rückstände wurden in einen großen Klärteich auf die Schrotwiese im Olsborntal gepumpt. Dieser Klärteich, im Volksmund Flotationshalde genannt, umfasste nach den vorliegenden amtlichen Zahlen bei einer Länge von 250 m und einer Breite von bis zu 160 m eine Fläche von ca. 25.000 m². Das darin liegende Volumen eingelagerter Flotationsschlämme wurde auf etwa 130.000 m³ geschätzt. Durch den schwermetallhaltigen Sand blieb die Fläche über Jahrzehnte nahezu unbewachsen, mit der Gefahr, dass Regen und Wind Feinteile in die nähere Umgebung verfrachten. Seit den 1990er Jahren hatten sich orientierende Untersuchungen der damaligen Bezirksregierung, heute Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, mit der Thematik der Abdeckung beschäftigt. Behördlicherseits wurden Sanierungskonzepte entwickelt, die das Problem der Verwehungen durch eine hohe Überschüttung der Halde mit Erdaushubmassen vorsah. Die dabei anfallenden Kosten sollten durch ersparte Entsorgungsaufwendungen für eben jenen dorthin zu verfrachtenden Erdaushub aufgebracht werden.

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Die vor zehn Jahren sanierte Flotationshalde im Jahr 2022. (Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein)

Dieses „Finanzierungsmodell“ war in Lahnstein von Anfang an auf Widerstand gestoßen, war er doch mit prognostizierten 27.000 Lkw-Fahrten durch die Ortslage von Friedrichssegen verbunden, um etwa 270.000 m³ Erdmassen zur Halde zu bringen und diese dort zehn Meter hoch aufzuschütten. Die Belastung der Bürger in der Erzbachstraße durch diesen Verkehr, die Beeinträchtigung durch Lärm und Staub bis hin zur Gefährdung der Anwohner, war von Anfang an Ausschlag gebendes Kriterium, eine solche Lösung abzulehnen.

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Eine Interessengemeinschaft „Flotationshalde“ hatte sich 2003 gegründet. Die Sanierung der Flotationshalde war zwar notwendig, aber sie sollte nicht zu Lasten der Anwohner gegenfinanziert werden. Verschiedene Sanierungskonzepte der Aufsichtsbehörden hatten die zu erbringenden notwendigen Massen immer weiter verringert. Letztendlich war es „nur“ noch eine Größenordnung von knapp 15.000 m³, die durch die Erzbachstraße zur Halde hin verbracht werden sollten. Doch mit Mehrheitsbeschluss stimmte der Stadtrat dagegen, nachdem er alle Vor- und Nachteile abgewogen hatte.

Erst Anfang 2011 legte die SGD ein neues Sanierungskonzept vor, das sich wesentlich von allen vorhergehenden Versionen unterschied. Es erkannte, dass eine geringstmögliche Abdeckung der Halde ausreichend ist und dass die für diese Abdeckung benötigten Massen bereits vor Ort gewonnen werden konnten. Damit erklärte sich der Stadtrat einverstanden. Nachdem schwere Gerätschaften und einige LKW-Fuhren mit festigender Steinschüttung über die Erzbachstraße zur Halde gebracht wurden, wurde dort mehrere Monate lang unermüdlich gearbeitet. Eine Schürfkübelraupe trug den Mutterboden auf der einen Seite des Geländes ab und brachte ihn nach kurzer Fahrtstrecke zum Böschungsfuß, wo der Boden wieder angesetzt wurde. Anschließend übernahm eine Verdichtungswalze die Befestigung. Weitere Arbeiten im Herbst 2011 führten zur Einsaat des Geländes und schlossen mit Restarbeiten für die Entwässerung ab. Dabei wurden mit größter Vorsicht die geschützten Pflanzen – eine Reihe von Wildorchideen – umgangen. Deren Standorte blieben von den Maßnahmen, die sich bis zum Frühjahr 2012 hinzogen, unberührt (Pressemitteilung: Stadt Lahnstein).

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Lahnstein

Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen in Lahnstein

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Foto: Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein

LAHNSTEIN Am vergangenen Samstag fand in der Stadthalle in Lahnstein die Landesdelegiertenversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz statt. Der Kreisverband Rhein-Lahn und die Stadt Lahnstein waren mit einer großen Gruppe von grünen Parteimitgliedern bei der Veranstaltung vertreten.

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Die Kreisvorsitzenden Yannik Maas und Jutta Niel hatten die Ehre, die Veranstaltung zu eröffnen. In ihrer Eröffnungsrede betonte Jutta Niel die Bedeutung von Fördergeldern für kommunalpolitische Aktivitäten. Sie verwies auf den Fördergeldbescheid, den Lahnstein aus dem ANK-Programm des Bundesumweltministeriums für die Renaturierung des Weihers auf der Lahnhöhe erhalten hat. Dies zeige, was durch Anträge und Fördergelder in der kommunalen Politik möglich ist und ermutige für die anstehende Kommunalwahl.

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Die Grünen Rhein-Lahn setzen zusammen mit den Grünen im Land ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung

Yannik Maas nahm Bezug auf den schwierigen Wahlkampf im Osten und bat und unterstrich die Bedeutung der Unterstützung und Solidarität für die Grünen im Wahlkampf in Thüringen. Gerade dort ist der Wahlkampf durch die starke Sympathie in der Bevölkerung für die AfD extrem fordernd. Er ermunterte die Parteifreunde und Freundinnen zum Kampf gegen rechtsextreme Tendenzen.

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Dann startete die LDV mit verschiedenen Reden zu den Themen Kommunalpolitik, Rechtsextremismus und Europawahl. Jutta Paulus rheinland-pfälzische Spitzenkandidatin für die Europawahl, Tobias Lindner Staatsminister, Katrin Eder Staatsministerin ,der Landesvorstand mit Nathalie Cramme-Hill und Paul Bunjes und zahlreiche Mitglieder aus dem Bund- und Landesparlament hielten Reden zu den Themen Europa, Außenpolitik, Kommunalpolitik und zum Kampf gegen die Feinde der Demokratie.

Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Christin Sauer aus dem KV Mainz, die in ihrer Rede auf die Problematik im Kommunalwahlkampf gegen den aufkeimenden Faschismus einging. Sie machte deutlich, dass wir uns kurz vor den Kommunalwahlen nicht nur einer aufgeheizten Stimmung gegenübersehen, sondern auch gegen die Verunglimpfung demokratischer Beteiligung. Die Erzählung von “denen da oben”, die angeblich keine Ahnung haben, verfange und diffamiere die Politik an sich. Doch gerade in der kommunalen Politik, die zum Großteil im Ehrenamt stattfinde, seien wir nicht “die da oben”, sondern diejenigen, die wertvolle Zeit neben Job und Familie investieren, um eine bessere Zukunft vor Ort zu gestalten. Sie rief dazu auf, stolz darauf zu sein, was wir als kommunale Politikerinnen und Politiker leisten und dies auch nach außen zu vertreten.

ndnis 90/Die Grünen Rhein-Lahn schließen sich den Worten von Christin Sauer an und freuen sich auf einen aktiven und engagierten Kommunalwahlkampf. Sie setzen ein Zeichen für kommunale Politik und demokratische Beteiligung und treten entschieden gegen rechte Tendenzen ein (Pressemitteilung: Bündnis 90/die Grünen Lahnstein)

Foto: Bündnis 90/Die Grünen Lahnstein
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Lahnstein

SPD Lahnstein hofft auf schnelle Umsetzung des Windkraftprojekts

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Foto: SPD Lahnstein - Colourbox

LAHNSTEIN Die SPD begrüßt die Unterzeichnung der Gestattungsverträge für das Gemeinschaftsprojekt Windpark Lahnhöhe zwischen der Stadt Lahnstein, den Gemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen der VG Bad Ems-Nassau und der Energieversorgung Mittelrhein. “Wir hoffen, dass das Ziel, bereits 2028 die insgesamt 16 Windkraftanlagen ans Netz zu bringen, auch wirklich erreicht wird”, wünschen sich die SPD OV-Vorsitzende, Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser. Die Windräder sollen eine Nabenhöhe von rund 180 Meter haben und insgesamt ca. 270 Meter hoch sein. “Um den ambitionierten Zeitplan des Projekts so schnell wie möglich umzusetzen, müssen alle Akteure konstruktiv an der Umsetzung mitarbeiten”, betont SPD Umweltexperte Matthias Boller. Wichtig ist der SPD Lahnstein die Möglichkeit einer direkten Bürgerbeteiligung, damit neben der Stadt Lahnstein, die bis zu 2 Millionen Euro Pacht pro Jahr erhält, alle von dem Projekt profitieren. Um einen guten Klima- und Naturschutzeffekt zu erreichen, muss das Projekt schnellstmöglich umgesetzt werden können, weil dann auch durch die klimaschonende Stromerzeugung für umgerechnet ca. 200.000 Menschen ein wirklicher Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung geleistet werden kann.

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Die SPD möchte einen nachhaltigen Beitrag zu geschlossenen Stoffströmen leisten, damit wir eine ökologisch stabile Basis und den sozialen Frieden erhalten”, betonen die stellvertretenden SPD OV-Vorsitzenden Perry Golly und Markus Graf. Aufgrund der zunehmend instabilen weltpolitischen Lage wird es immer wichtiger, autarke regionale, nachhaltige und stabile Energie-, Rohstoff- und Wirtschaftskreisläufe zu schaffen, um globale Abhängigkeiten zu reduzieren. Dadurch werden auch sichere Arbeitsplätze geschaffen und die Klimaerwärmung verlangsamt.

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Lahnstein

Von der Praxis für die Praxis: Kita LahnEggs in Lahnstein als Ausbildungsbetrieb

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Die kommunale Kindertagesstätte LahnEggs in Lahnstein ist nicht nur ein Ort, an dem Kinder liebevoll betreut werden, sondern als Konsultationskita 2024 bis 2026 mit dem Schwerpunkt „Kita als Ausbildungsbetrieb“ auch ein Betrieb für angehende Erzieherinnen und Erzieher.  Das Team der Kita LahnEggs besteht aus 21 Erziehern, Integrationskräften, einer Assistenzkraft, eine interkulturelle Fachkraft, zwei Hauswirtschaftskräfte / Köchinnen und einem Hausmeister. Zusätzlich zum Stammteam können bis zu sechs Praktikanten, Azubis oder Studenten ausgebildet werden. On Top besteht die Möglichkeit als Kurzzeitpraktikant Einblicke in die Kita-Arbeit zu gewinnen. Um diese bestmöglich zu begleiten und auszubilden verfügen bereits 16 von den 21 Erziehern den Anleiterschein, eine weitere Erzieherin wird noch in diesem Jahr die entsprechende Weiterbildung absolvieren.

Zur Orientierung bietet die Kita LahnEggs interessierten Personen eine Vielzahl von Materialien an, darunter ein Praktikanten-ABC und ein Praktikanten-Leitfaden, Vorlagen für Praktikumportfolios, Checklisten für den Anleiter zur Vorbereitung und Durchführung des Praktikums, Feedbackbögen und eine Übersicht über die kitainternen Unterrichtsstunden.

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Interessierte können die Kita telefonisch oder per E-Mail kontaktieren, um ein Erstgespräch zu vereinbaren. Dabei werden individuelle Fragen geklärt und ein Termin für eine Beratung festgelegt, die sowohl online, per Telefon oder persönlich in der Einrichtung stattfinden. Zusätzlich ist es möglich, in der Einrichtung zu hospitieren und sich mit den Praxisanleitern vor Ort auszutauschen.

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Wer Interesse hat, kann sich unter b.schrewe-mangold@lahnstein.de oder 02621 914-860 mit der Kita-Leitung in Verbindung setzen.

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