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VG Bad Ems-Nassau

Kirchengemeinde Bad Ems kann Erhalt von Kaiser-Wilhelm Kirche nicht stemmen

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BAD EMS Gemeinde kann Erhalt von Kaiser-Wilhelm-Kirche nicht stemmen Versammlung in Bad Ems stellt immense Schäden am Baudenkmal vor – Untergrund festigen und Partner finden BAD EMS/RHEIN-LAHN. (19. Oktober 2021) Immense Schäden weist die evangelische Kaiser-Wilhelm-Kirche in Bad Ems auf, deren Beseitigung die Kirchengemeinde als Eigentümerin nicht aus eigener Kraft beheben kann.

Das machte eine Gemeindeversammlung im Gemeindehaus an der evangelischen Martinskirche deutlich, in dem der die Sanierung begleitende Architekt eine ganze Reihe von Untersuchungen vorstellte, bei denen immer wieder neue Schäden zu Tage traten. Die Kirche steht nicht nur unter Denkmalschutz; seit diesem Sommer zählt sie auch zum Ensemble, für das die Kreis- und Kurstadt an der Lahn als eine der „Great Spas of Europe“ von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde.

Gemeinde kann Erhalt von Kaiser-Wilhelm-Kirche nicht stemmen Versammlung in Bad Ems stellt immense Schäden am Baudenkmal vor – Untergrund festigen und Partner finden

Seit Frühjahr 2017 ist das im August 1899 als „Badekirche“ eingeweihte Gebäude am Fuß des Malbergs für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich, nachdem sich Risse im Mauerwerk und in der Decke des Chorraums gezeigt hatten und erstmals statische Probleme offenbarten. Mit einem Schwerlastkran wurden im September 2018 die Schäden an Dach und Fassade genauer untersucht, erkennbare am Dach ausgebessert, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Als nächstes wurden sowohl die Außenfassade als auch die Raumschale im Innern photogrammetrisch aufgemessen. Neben dem Sanierungsbedarf an Dach, Fassade, Statik und Glas bereitet vor allem der Untergrund des Bauwerks große Probleme, wie die folgenden Bodenuntersuchungen ergaben. Das auf Fels, Hochflutlehmen, Aufschüttungen und unterschiedlich hohen Fundamenten errichtete Bauwerk neigt sich um acht Zentimeter zur Lahn hin. Wasseransammlungen, die dem Boden ihre Struktur nehmen, sind dafür offenbar die Ursache, wie Architekt Jürgen Hamm (Worms) in der Versammlung erläuterte; sein Büro hatte 2019 nach einer Ausschreibung in Abstimmung mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Kirchengemeinde die Begleitung der Schadensfindung und Sanierung übernommen.

Mit einem aufwändigen Injektionsverfahren von Expansionsharz könne wieder ein fester Untergrund gebaut werden, so der Architekt. In desolatem Zustand befindet sich überdies das Entwässerungssystem rund um die Kirche mit Rohren aus den Jahren 1911 bis 1965. Das hatte eine Kamera-Befahrung des Kanals gezeigt. Mit welchen Kosten eine umfassende Sanierung verbunden ist, konnte von den anwesenden Architekten nicht beantwortet werden, eine zweistellige Millionen Summe wurde nicht ausgeschlossen. Außer Frage stand für die anwesenden Fachleute und Besucher, dass eine Sanierung, für die Hamm eine Zeitachse von sieben bis zehn Jahren nannte, keinesfalls von der Kirchengemeinde „gestemmt“ werden könne sowohl was die finanziellen Ressourcen als auch die zeitlichen eines ehrenamtlichen Kirchenvorstands anbelangt.

Für die Kirchengemeinde Bad Ems ist das Bauwerk zur Erfüllung ihrer Aufgaben und in Relation zur Gemeindegröße von derzeit gut 3200 Gemeindegliedern ohnehin entbehrlich. Mit der evangelischen Martinskirche, einer Kirche in Kemmenau sowie einem Gemeindehaus sei der Flächenbedarf an Gottesdienst- und Versammlungsflächen gedeckt, erklärte Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele, „so wünschenswert die Bewahrung des Gebäudes auch ist“. Außerdem unterhält die Gemeinde noch ein renovierungsbedürftiges Kindertagesstätten-Gebäude.

Mit einem Schwerlastkran wurden 2018 die Schäden an Dach und Fassade der Kaiser-Wilhelm-Kirche erstmals genauer in Augenschein genommen. Es folgten weitere Untersuchungen und Gutachten. Die weitreichendsten Probleme, die Architekt Jürgen Hamm in einer Gemeindeversammlung erläuterte, stellt die durch Wasser veränderte Struktur des Untergrundes dar

Nach der ausführlichen Diskussion über die Untersuchungsergebnisse und die Zukunft des Gebäudes hatte Moderatorin Esther Braun-Kinnen auf einem Flipchart zwei Schritte notiert, die den Anwesenden am dringlichsten erscheinen: Die Sicherung des Untergrundes sowie die Suche nach Partnern aus Stadt, Kreis, Land, Bund, Unesco sowie anderen Institutionen, die ein Interesse am Erhalt des Gebäudes haben.

Wortmeldung

Parallel dazu solle an einem Nutzungskonzept weitergearbeitet werden, für das die Kirchengemeinde bereits ein Exposé erstellt hat. Zudem brauche es hauptamtlicher Unterstützung für das Projekt. Heilung an Leib und Seele als Thema Dass es sich bei der Kirche architektonisch gerade auch mit seinem prachtvollen Innenraum sowie seiner Historie um ein herausragendes und einzigartiges Bauwerk handelt, stand an dem Abend nicht zur Debatte und wurde mehrfach betont.

Architekt Hamm

Zuletzt war der Prachtbau vor allem als Ort für Trauungen und Taufen beliebt und dank seiner tollen Akustik für Konzerte und Kulturveranstaltungen. Ein Exposé zur künftigen Nutzung, mit dem die Kirchengemeinde Bedeutung und Sinn unterstreicht, die Kirche zu erhalten, nennt als vier Standbeine Gottesdienst, Kultur, Soziales und Bildung. Das Thema „Heilung für Leib und Seele“ könne dabei gerade in der Kurstadt eine wichtige Rolle spielen. Repräsentative Badekirche Die ersten Überlegungen, eine repräsentative zweite Kirche in Bad Ems zu bauen, gab es um 1870, als die Stadt Weltruf genoss und sich dort gekrönte Oberhäupter, Adel und Künstler aus ganz Europa und der Welt zum Kuren trafen. Auch Kaiser Wilhelm I. befürwortete den Bau einer protestantischen Badekirche, die den langen Weg zur mittelalterlichen kargen Dorfkirche in Ems ersparte. Die Kirchengemeinde verfügte allerdings nicht über Mittel, sich an den rund 140.000 Mark Baukosten  nennenswert zu beteiligen.

Dank des rührigen Kurgastes Pfarrer Friedrich von Bodelschwingh aus Bethel gelang die Finanzierung; Kaiser Wilhelm II. gewährte allein ein „Gnadengeschenk“ von 50.000 Mark.

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VG Bad Ems-Nassau

Bischof Bagonza aus Tansania zu Gast in Schweighausen

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Foto: Dekanat Nassauer Land | Matern

SCHWEIGHAUSEN Zu einem Info-Abend über die Partnerschaft zwischen dem evangelischen Dekanat Nassauer Land und dem Mabira-Distrikt in Tansania lädt der Arbeitskreis Nassau-Mabira am Freitag, 31. Januar um 19 Uhr in die Kirche nach Schweighausen ein. Ehrengast des Abends, der unter dem Titel steht „Das Leben ist eine Reise“, ist der Bischof der Karagwe-Diözese, zu der Mabira gehört, Dr. Benson Bagonza. Begleitet wird er von Pfarrerin Aberatha.

In Schweighausen und bei Gottesdienst in Nassau mit Benson Bagonza aus Tansania ins Gespräch kommen

Die beiden Gäste aus der Partnerregion werden auch einen Gottesdienst am Sonntag, 2. Februar um 10.15 Uhr in der Nassauer Johanniskirche mitfeiern. Der Abend in Schweighausen beginnt mit einem Reisebericht über den Besuch einer Partnerschafts-Delegation aus dem Rhein-Lahn-Kreis im September vergangenen Jahres. Dort informierte sich die Gruppe über unterschiedliche Projekte, die vom Dekanat aus gefördert werden.

Dazu zählte etwa das Ausbildungsprojekt MAVEC, das neue Projekt Majula, das Kinder mit einer Beeinträchtigung fördert oder auch das Kleinkredite-Programm für Frauen. Nach wie vor von großer Bedeutung sind landwirtschaftliche Projekte und die Versorgung mit Wasser. Die jetzt durch das Ausbleiben des Regens eingetretene Dürre und Ernteausfälle führen zu erheblichen Problemen in der Ernährung. Bewegende Eindrücke sammelten auch die Personen aus dem Dekanat, die zum ersten Mal den Partnerdistrikt besucht haben.

Im Anschluss an den Vortrag gibt es eine Gesprächsrunde mit Bischof Bagonza, der sich zurzeit in Deutschland aufhält. Am Sonntag, 2. Februar um 10.15 Uhr wirken Bagonza und Pfarrerin Aberatha von der evangelisch-lutherischen Karagwe-Diözese in einem kurzfristig anberaumten Gottesdienst in der evangelischen Johanniskirche in Nassau mit. Im Anschluss an den Gottesdienst soll es außerdem ein Kirchcafé geben, bei dem wiederum die Möglichkeit besteht, mit den Gästen aus Tansania ins Gespräch zu kommen.

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Schulen

Bundesvorlesewettbewerb der 6. Klassen: Deliah wurde Schulsiegerin am Leifheit-Campus in Nassau

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Foto: Leifheit-Campus Nassau

Rund 600.000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich jedes Jahr am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels. Die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Aktion wird seit 1959 alljährlich in enger Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet. Mitmachen können alle sechsten Schulklassen – Ehrensache, dass auch der Leifheit-Campus sich seit seiner Gründung im Jahr 2015 an einem der größten bundesweiten Schülerwettbewerb beteiligt.

Schulsiegerin des privaten Gymnasiums wurde Deliah aus der Klasse 6b. Die Lernerin überzeugte mit ihrer hervorragenden Leseleistung und konnte sich gegen die ebenfalls starke Konkurrenz Amelie, Linus und Niklas durchsetzen. Wie im Regelwerk vorgegeben, lasen die vier Klassensieger*innen sowohl eine selbst ausgewählte als auch eine unbekannte Textstelle – eine Aufgabe, die alle Kinder mit Bravour meisterten.

So zeigten sich die Jurorinnen und Juroren sehr beeindruckt von der Lebendigkeit der Vorträge. Dabei waren in diesem Jahr Vorstandsmitglied Jenny Groß, Schulleiter Martin Ufer, Martina von Brandt von der Stadtbücherei Nassau, Silvia Pörtner von der Leifheit AG sowie die Deutschlehrerinnen der 6. Klassen, Yvonne Pätzold und Jil Nattermann. Letztere legten im Unterricht ein besonderes Augenmerk auf die Lesekompetenz ihrer Schützlinge und hatten die beiden 6. Klassen gemeinsam auf den Wettbewerb vorbereitet.

Für Deliah geht es jetzt noch weiter: Als Schulsiegerin vertritt sie den Leifheit-Campus beim Kreisentscheid. Die gesamte Schulgemeinschaft drückt ihr die Daumen für die nächste Runde und wünscht viel Erfolg!

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Gesundheit

90 Plätze für Schutz und Geborgenheit: Das neue Georg-Vömel-Haus in Bad Ems

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Foto: Christine Vary

BAD EMS Feierliche Übergabe und Neueröffnung des Georg-Vömel-Hauses in der Bad Emser Wilhelmsallee, eine Einrichtung für alte und pflegebedürftige Bürger. Bei dem Termin vor Ort waren Vertreter der Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn.

Jürgen Ackermann, Koordinator der Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn, der zusammen mit der langjährigen Begleiterin Jutta Ulges und Christine Vary vom Vorstand gekommen war, gratulierte zu dem neuen modernen Zuhause und wünschte, dass sich alle Bewohner dort wohlfühlen.

Über deren Kommen freuten sich Oliver Eggert, Fachvorstand der Stiftung Diakoniewerk Friedenswarte, und Einrichtungsleiter Miguel Palacios Prada. Gegenseitig bekräftigte man die langjährige Kooperation. Die Begleiterinnen und Begleiter besuchen die Klienten des Georg-Vömel-Hauses sowie des Altenheimes Hohe Lay in Nassau aufgrund der Kooperation mit der Stiftung Diakoniewerk Friedenswarte. Die Begleitung der Ehrenamtler ist für die Betroffenen kostenlos.

Nach der Einsegnung des für 14,7 Millionen Euro erbauten 90-Plätze-Hauses durch Maike Kniese, stellvertretende Dekanin im Nassauer Land, gab Oliver Eggert seiner Hoffnung Ausdruck, dass die neue Einrichtung Leben in seiner ganzen Fülle ermögliche. Das neue Zuhause solle ein Ort des Schutzes, der Geborgenheit und der Gemeinschaft sein, an dem Vertrauen, Respekt und gegenseitige Achtung gelebt werden.

Miguel Palacios Prada erinnerte daran, dass das Georg-Vömel-Haus vor 50 Jahren eröffnet wurde. Der Altbau im Schanzgraben hätte den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Er wünschte den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seniorenresidenz, dass sie sich sicher, wertgeschätzt und gut versorgt fühlen. (vy – Text durch die Redaktion geändert).

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