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Lahnstein

Vor 20 Jahren: Freilegung und Teilwiederaufbau der ehemaligen Simultankirche in Friedrichssegen

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Altarraum der Simultankirche 1927 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein)

LAHNSTEIN Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde am 2. September 2001 die vom Arbeitskreis „Grube Friedrichssegen“ innerhalb der Grundmauern der alten Friedenskirche errichtete „Stätte zur Pflege heimatlichen Brauchtums“ der Bevölkerung übergeben. Unter Beteiligung des Posaunenchores der Christuskirche Niederlahnstein und des Männergesangvereins Eintracht Friedrichssegen wurde der ökumenische Gottesdienst vom katholischen Pfarrer Winfried Didinger und vom evangelischen Pfarrer Martin Stock gehalten. Dabei wurden auch die Lieder gesungen, die nachweislich schon bei der Einweihung der alten Friedenskirche am 14. Juli 1889 erklungen waren.

Hans-Günther Christ, der inzwischen verstorbene Leiter des Arbeitskreises, erläuterte die Geschichte der Kirche, die damals in neugotischem Stil im Ortsteil „Kölsch Loch“ errichtet wurde. Man hatte einen Bauplatz im Hang gewählt, wodurch das Bauwerk die Siedlung im Tal weithin sichtbar überragte. Das Besondere der Kirche war, dass sie von beiden Konfessionen gemeinsam benutzt wurde, daher auch der Name „Simultankirche“.

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Mit dem Rückgang der Erzausbeute und der Schließung der Grube 1913, begann die Entvölkerung der Ortsteile Tagschacht und Kölsch Loch. 1912 fand der letzte katholische und 1917 der letzte evangelische Gottesdienst in der Simultankirche statt. Von 1927 bis 1929 fand die Kirche nochmals Verwendung als Sommerschule, bis zur Eröffnung der neuen Volksschule. Die Renovierungskosten für die Kirche in Höhe von 29.000 Mark konnten nicht aufgebracht werden. Nachdem die Wehrmacht auf dem Tagschacht einen Pionier-Übungsplatz eingerichtet hatte, wurde die ungenutzte Kirche übungshalber gesprengt.

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60 Jahre später fanden sich einige Menschen in Friedrichssegen, die dem gewaltigen Schuttberg von ca. 500 m³ zu Leibe rückten. Zum Vorschein kamen das etwa 12 mal 22 m große Fundament der Kirche und das kunstvoll gestaltete Fußbodenornament im Eingangsbereich mit einer erhaltenen Säule. Aus den Resten neugotischen Backsteinmauerwerks wurde die Kirche in ihren Grundmauern behutsam wiederaufgebaut, um den Ort wieder begehbar und erlebbar zu machen. Die Männer des Arbeitskreises Grube Friedrichssegen stammten weitgehend aus den Reihen des MGV Eintracht Friedrichssegen. Unterstützt wurden sie von ortsansässigen Firmen wie dem Bauunternehmen Lenz und der Schlosserei Blum.

Altarraum der Simultankirche 1927 (Foto: Stadtarchiv Lahnstein)

Auch die verschollene zweite Säule wurde ausfindig gemacht, hergeholt und aufgestellt. Auf den mächtigen Säulen ruht nun ein Gestell mit Glocke und Kreuz, erstellt von Dieter Blum. Die Glocke wurde von der katholischen Kirchengemeinde St. Martin überlassen und stammt aus der kath. Herz-Jesu-Kirche Friedrichssegen. Die Altarplatte stiftete Steinmetz Karl-Heinz Lembke. Ein Schaukasten informiert Besucher über die Geschichte des Bauwerks.

Die Erinnerungsstätte steht – wie einst die Simultankirche – allen Konfessionen offen. Eine Fotodokumentation vom „Wiederaufbau“ ist im Bergbaumuseum Grube Friedrichssegen einsehbar.

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Lahnstein

SPD Lahnstein hofft auf schnelle Umsetzung des Windkraftprojekts

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Foto: SPD Lahnstein - Colourbox

LAHNSTEIN Die SPD begrüßt die Unterzeichnung der Gestattungsverträge für das Gemeinschaftsprojekt Windpark Lahnhöhe zwischen der Stadt Lahnstein, den Gemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen der VG Bad Ems-Nassau und der Energieversorgung Mittelrhein. “Wir hoffen, dass das Ziel, bereits 2028 die insgesamt 16 Windkraftanlagen ans Netz zu bringen, auch wirklich erreicht wird”, wünschen sich die SPD OV-Vorsitzende, Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser. Die Windräder sollen eine Nabenhöhe von rund 180 Meter haben und insgesamt ca. 270 Meter hoch sein. “Um den ambitionierten Zeitplan des Projekts so schnell wie möglich umzusetzen, müssen alle Akteure konstruktiv an der Umsetzung mitarbeiten”, betont SPD Umweltexperte Matthias Boller. Wichtig ist der SPD Lahnstein die Möglichkeit einer direkten Bürgerbeteiligung, damit neben der Stadt Lahnstein, die bis zu 2 Millionen Euro Pacht pro Jahr erhält, alle von dem Projekt profitieren. Um einen guten Klima- und Naturschutzeffekt zu erreichen, muss das Projekt schnellstmöglich umgesetzt werden können, weil dann auch durch die klimaschonende Stromerzeugung für umgerechnet ca. 200.000 Menschen ein wirklicher Beitrag zur Reduktion der Klimaerwärmung geleistet werden kann.

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Die SPD möchte einen nachhaltigen Beitrag zu geschlossenen Stoffströmen leisten, damit wir eine ökologisch stabile Basis und den sozialen Frieden erhalten”, betonen die stellvertretenden SPD OV-Vorsitzenden Perry Golly und Markus Graf. Aufgrund der zunehmend instabilen weltpolitischen Lage wird es immer wichtiger, autarke regionale, nachhaltige und stabile Energie-, Rohstoff- und Wirtschaftskreisläufe zu schaffen, um globale Abhängigkeiten zu reduzieren. Dadurch werden auch sichere Arbeitsplätze geschaffen und die Klimaerwärmung verlangsamt.

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Lahnstein

Von der Praxis für die Praxis: Kita LahnEggs in Lahnstein als Ausbildungsbetrieb

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Die kommunale Kindertagesstätte LahnEggs in Lahnstein ist nicht nur ein Ort, an dem Kinder liebevoll betreut werden, sondern als Konsultationskita 2024 bis 2026 mit dem Schwerpunkt „Kita als Ausbildungsbetrieb“ auch ein Betrieb für angehende Erzieherinnen und Erzieher.  Das Team der Kita LahnEggs besteht aus 21 Erziehern, Integrationskräften, einer Assistenzkraft, eine interkulturelle Fachkraft, zwei Hauswirtschaftskräfte / Köchinnen und einem Hausmeister. Zusätzlich zum Stammteam können bis zu sechs Praktikanten, Azubis oder Studenten ausgebildet werden. On Top besteht die Möglichkeit als Kurzzeitpraktikant Einblicke in die Kita-Arbeit zu gewinnen. Um diese bestmöglich zu begleiten und auszubilden verfügen bereits 16 von den 21 Erziehern den Anleiterschein, eine weitere Erzieherin wird noch in diesem Jahr die entsprechende Weiterbildung absolvieren.

Zur Orientierung bietet die Kita LahnEggs interessierten Personen eine Vielzahl von Materialien an, darunter ein Praktikanten-ABC und ein Praktikanten-Leitfaden, Vorlagen für Praktikumportfolios, Checklisten für den Anleiter zur Vorbereitung und Durchführung des Praktikums, Feedbackbögen und eine Übersicht über die kitainternen Unterrichtsstunden.

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Interessierte können die Kita telefonisch oder per E-Mail kontaktieren, um ein Erstgespräch zu vereinbaren. Dabei werden individuelle Fragen geklärt und ein Termin für eine Beratung festgelegt, die sowohl online, per Telefon oder persönlich in der Einrichtung stattfinden. Zusätzlich ist es möglich, in der Einrichtung zu hospitieren und sich mit den Praxisanleitern vor Ort auszutauschen.

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Wer Interesse hat, kann sich unter b.schrewe-mangold@lahnstein.de oder 02621 914-860 mit der Kita-Leitung in Verbindung setzen.

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Lahnstein

Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Seit März gibt es wieder ein vertrautes Schild in Lahnstein: Die Bäckerei Kugel hat in der Bahnhofstraße ihre Türen geöffnet. Früher schon einmal hier ansässig, kehren Laura und Klaus Kugel nun mit ihren traditionell handwerklich hergestellten Backwaren zurück. Und hier wird nicht nur auf Qualität und Geschmack geachtet, sondern auch auf den Ursprung der Zutaten. Das Getreide stammt aus regionalem Anbau in Heimbach-Weis, ist Bioland zertifiziert und wird in der dortigen Stammfiliale selbst vermahlen.

Ein Teil ihrer Philosophie ist es, einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Daher werden überschüssige Backwaren regelmäßig gespendet. Zur Neueröffnung der Bäckerei Kugel überreichte Oberbürgermeister Lennart Siefert einen Blumenstrauß. Im Gespräch mit Siefert erzählte das Paar, wie herzlich es in Lahnstein wieder aufgenommen wurde, was die Rückkehr zu den Wurzeln noch schöner mache. Auch sind viele ihrer früheren Mitarbeiter nun erneut bei ihnen angestellt.

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Ich freue mich, dass es wieder eine Bäckerei Kugel in Lahnstein gibt“, so OB Siefert. „Hier gehen Tradition und Innovation Hand in Hand!“

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Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein | Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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