Lahnstein
Zur Geschichte der auswärtigen Höfe auf Lahnsteiner Gemarkung
LAHNSTEIN Etwa die Hälfte des 3761 Hektar umfassenden Lahnsteiner Gemeindegebiets ist mit Wald bedeckt. Zwischen den Waldflächen lagen einst städtische Höfe, die zumeist im 17. Jahrhundert erbaut wurden und sich heute in Privatbesitz befinden. Diese oftmals landwirtschaftlich genutzt Höfe sollen hier vorgestellt werden.
Umrahmt von Fachbacher Gemarkung steht der Lahnberger Hof auf (Nieder-) Lahnsteiner Gebiet. Es handelt sich ursprünglich um zwei Höfe, die 1740 zusammengelegt wurden. Mit einem „hinteren“ Hof, Hof Mausloch, genannt, wurden sie 1690 von der Gemeinde Niederlahnstein erbaut und verpachtet. 1811 wurden sie veräußert, Hof Mausloch abgerissen. Außerdem gehörten zu Niederlahnstein, als dieses 1803 an Nassau-Weilburg veräußert wurde, „die Höfe Raffenberg (am Standort des heutigen Amtsgerichts) und Arnstein (heute Staatliches Forstamt an der Emser Landstraße) sowie das Eisenhütten- und Hammerwerk nebst Mühle zu Hohenrhein” (nahe der Ruppertsklamm).
1803 erhielt der Fürst von Nassau-Usingen das „Amt Oberlahnstein samt allem Zubehör, den Höfen Biebrich, Buchenberg, Buchholz, Dörstheck, Grenzloch, Kirchheimersborn, Heinrichshof, Deutschherrenhütte, Wintersberg und dem Zollgrund, dem Mainzer Haus (Spieß-Ems), der Kirche auf dem Spieß, einem Blei-, Silber- und Kupferhütte (Friedrichssegen), einem Hütten- und Hammerwerk (Ahler Hammer), drei Mühlen, zwei Sauerbrunnen, die Marienkapelle (Wenzelskapelle), der Heiliggeistkirche (am Rheinhöhenweg) und Burg Lahneck. Bei der Volkszählung im Jahr 1805 zählte Oberlahnstein 1354 Einwohner, wovon 166 Personen auf den auswärtigen Höfen lebten – also über 15 % der Bevölkerung: 8 Zollgrund, 17 Buchenberg, 17 Dörstheck, 19 Buchholz, 20 Kirschheimersborn, 18 Neuborn, 26 Grenzloch, 26 Spieß, 8 Wintersberg und 7 Deutschherrnhütte.
Von den Hofgebäuden waren zu Anfang des 19. Jahrhunderts bis auf die Hofgüter Grenzloch, Neuborn und Buchholz alle im Eigentum der Stadt. Der älteste dieser Höfe, die Dörstheck, ist schon 1665 gegründet worden, und hat seinen Namen von dem am weitesten von der Stadt entfernten Walde, der umgeben wird von den Gemeinden Oberwies, Schweighausen, Dessighofen und Dornholzhausen. 1912 wurden die Gebäude an die jeweiligen Pächter verkauft. Zum 1.Oktober 1937 wurde die Dörstheck in die Gemarkung Oberwies eingegliedert, der Wald ist allerdings in städtischem Besitz geblieben.
Der 1686 erstmals genannte Hof Buchholz besteht aus zwei Höfen, die sich beide in Privatbesitz befinden und ca.19 Hektar bewirtschaften. Sie gehören noch heute zur Lahnsteiner Gemarkung, ebenso wie der 1687 erstmals erwähnte Hof Kirschheimersborn. 1880 wurde das gesamte Hofgut mit 42 ha verpachtet. Später ging der Hof in Privatbesitz über. Dicht bei diesem Hof befindet sich der Hof Deutschherrnhütte, ebenfalls auf Lahnsteiner Gemarkung in Privatbesitz. Er ist vor einigen Jahren vollständig niedergebrannt. Es handelt sich ursprünglich um eine Hecke, die bis 1803 im Besitz des damals aufgelösten Deutschen Ritterordens war. Das Gelände wurde 1693 gerodet und an die Kirchheimersborner Hofleute verpachtet.
Der Hof Grenzloch liegt an der Quelle des Braunebach, nördlich des Forsthauses auf Lahnsteiner Gemarkung, wenn auch – wie die meisten dieser Höfe – postalisch zu Bad Ems. Der bereits 1685 erwähnte Hof wurde nach einer langjährigen Pächterfamilie auch der Welschhof genannt. Die die Hoflage umgebenden Landwirtschaftsflächen (Acker-, Grünland, Waldflächen) stehen im Eigentum der Stadt Lahnstein und sind verpachtet.
Außerhalb des Stadtbezirks gehört auch der um 1790 erbaute Biebricher Hof (Friedrichssegen) zur Lahnsteiner Gemarkung. Der Biebricher Hof war zunächst eine Waldwirtschaft, in der bereits Johann Wolfgang von Goethe eingekehrt sein soll.
Die Höfe auf dem Spieß liegen gegenüber dem Emser Kurbad auf der linken (südlichen) Lahnseite im Mündungstrichter des Braunebachs. Bereits 1372 ist eine Verpachtung an Emser Landwirte überliefert. 1661 ließ der katholische Landgraf Ernst von Hessen mit Einwilligung des Kurfürsten auf Oberlahnsteiner Gemarkung eine Kapelle für katholische Kurgäste und die umliegenden Hofleute erbauen. Spieß wurde 1724 eigenständige Pfarrei. Mit Vertrag vom 1. Juli / 26. Oktober 1876 trat die Stadt Oberlahnstein den Spieß mit einem Teil des Distriktes Rödelstein an die Stadt Ems ab. Dazu gehören auch das 1696 vollendete Mainzer Haus. Während das Café Wintersberg und der wiederaufgebaute Limesturm seit dem Gebietstausch in der Gemarkung Bad Ems liegen, befindet sich der in Privatbesitz befindliche Hof Wintersberg in der Gemarkung Oberlahnstein.
Hof Neuborn liegt wie der davorliegende Heinrichshof auf (Ober-) Lahnsteiner Gemarkung, nahe der Grenze zur Gemarkung Frücht. Auf dem 1671 erstmals erwähnten Waldhof wird auf einer Fläche von 130 Hektar vorwiegend Milchwirtschaft betrieben. Er befindet sich in Privatbesitz, ebenso wie der davorliegende Heinrichshof. Dieser war noch bis 1998 in städtischen Besitz und wurde dann verkauft.
Im Zollwald, an der Gemarkungsgrenze zu Becheln, liegt Hof Buchenberg, an der Grenze zu Braubach Hof Schlierbach, beide noch auf Lahnsteiner Gemarkung, während Hof Bissingen zu Braubach gehört. Die Forstmühle, 1693 mit kurfürstlicher Genehmigung von einem Oberlahnsteiner Bürger an der Forstwiesen erbaut, gehört heute zwar postalisch zu Braubach, liegt aber noch auf Lahnsteiner Gemarkung. Sie wurde erst landwirtschaftlich, später auch gastromisch genutzt und ist heute vor allem als Reiterhof beliebt. Bei ihr gab es noch eine zweite Mühle, die Lenzermühle, die im 18. Jahrhundert erwähnt wird und heute als Wohnhaus dient.
Außerdem gab es im Lahnsteiner Zollwald noch den Hof Zollgrund, der von der Nassauischen Kleinbahn seinerzeit in einem großen Bogen umfahren wurde. Der Hof mit Gaststätte und der dort befindliche Bahnhof wurden mit der Einstellung des Eisenbahnbetriebes in den 1920er Jahren aufgegeben und verschwanden. Von den Gebäuden sind nur noch ein paar Mauerreste zu erahnen. In der Nähe befinden sich noch das alte Bahnviadukt und Reste der Eisenbahnbrücke über den Zollbach.
Lahnstein
Was mich bewegt: Lahnsteiner Grüne bei Theaterwortkshop im JUKZ zum Thema Ausgrenzung und Rassismus
LAHNSTEIN Am zweiten März besuchte der Lahnsteiner Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen mit zwei Vertreterinnen den Theaterworkshop für Jugendliche im JUKZ. Man zeigte sich beeindruckt von der Darbietung fünf junger Frauen, die in kleinen Episoden die Themen Rassismus, Mobbing und Ausgrenzung schauspielerisch unter der Leitung von Arina Horre und Victor Lee umsetzten.
Das Projekt unter dem Motto „Was mich bewegt“ war inklusiv und so befanden sich Menschen mit Behinderung im Ensemble und im Publikum. Ein sehr interessanter Abend der zeigte, wie Kultur verbindet und wie wichtig die Arbeit des JUKZ am Standort Wilhelmstraße ist. Nach wie vor setzen sich die Grünen für das JUKZ und seinen Standort ein. Dazu gehört, dass das Gebäude dringend eine barrierefreie Toilette benötigt, welche hoffentlich bald umgesetzt werden kann.
Lahnstein
50 Jahre verheiratet: Stadt Lahnstein gratuliert Ehepaar Sievert zur Goldenen Hochzeit
LAHNSTEIN Am 08. März 2024 feierte das Ehepaar Maria und Hans Peter Sievert aus Lahnstein seine Goldene Hochzeit. Die Stadt Lahnstein schloss sich den Glückwünschen an und gratulierte dem langjährigen Paar herzlich zu diesem besonderen Anlass.
Die Geschichte der beiden begann vor mehr als 50 Jahren an der Bushaltestelle Braubacher Straße, als sich ihre Wege zufällig kreuzten. Ihr Sohn lebt ebenso wie der Enkel ebenfalls in Lahnsten. Gefeiert wurde der Ehrentag im Kreise ihrer Familie und Freunde.
In Lahnstein sind sie fest verwurzelt und zu einem festen Bestandteil der Gemeinschaft geworden. Seit über 30 Jahren sind sie Mitglieder in der Schützengesellschaft e.V. Oberlahnstein 1848 und waren bereits Schützenkönigin und -könig. Im Karneval engagierte sich Hans Peter Sievert als Mitglied des Elferrats im Carneval Comité Oberlahnstein und Maria Sievert in der Traditionsgarde Rot-Weiß. Und auch sportlich sind sie aktiv: er im Angler-Club 1933 e. V. Niederlahnstein und sie in der Handballabteilung der Turngemeinde 1878 Oberlahnstein e. V.
Die Stadt Lahnstein freut sich, solch engagierte Bürger in ihren Reihen zu haben und wünscht dem Paar weiterhin viele gemeinsame glückliche Jahre.
Lahnstein
Sportlerehrung in Lahnstein würdigt lokale Talente
LAHNSTEIN Eine festliche Atmosphäre erfüllte den Nassau-Sporkenburger Hof als herausragende Athleten aus Lahnstein für ihre Leistungen und ihr Engagement im Sport geehrt wurden. Harald Gerstenberg vom Stadtverband Sporttreibender Vereine eröffnete die Veranstaltung mit herzlichen Worten und einem Dank an alle Anwesenden und vor allem natürlich an die Sportler. „Beim Sport lernen junge Menschen nicht nur Teamwork, sondern auch das Miteinander. Stärke wächst aus dem Miteinander und aus diesem entsteht das Ehrenamt“, so Gerstenberg. „Das Ehrenamt kann man ohne Übertreibung als das Herzstück der Gemeinschaft bezeichnen und ist ein inspirierendes Beispiel für Menschlichkeit und Zusammenhalt.“
Zusammenhalt und Miteinander standen im Zentrum der Veranstaltung
Auch Oberbürgermeister Lennart Siefert betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft: „Sport ist ein Thema, das uns alle beschäftigt und verbindet. Grade in einer Zeit, in der uns Kriege, Krisen, Insolvenzen und Schicksale manchmal so zu überrollen und allgegenwärtig scheinen, in der Parteien und Gruppierungen versuchen zu spalten – in dieser Zeit müssen wir uns bewusst machen, wie wichtig ein solcher gesellschaftlicher Zusammenhalt ist, wie ihn der Sport auch hier in Lahnstein in vielen Bereichen immer wieder zeigt.“
Semih Göktepe und Pia Wöhner, beide auch auf internationaler Ebene erfolgreiche Rope-Skipper, wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihr Engagement als Sportler des Jahres 2023 ausgezeichnet. Ihr Einsatz und ihre Hingabe zum Sport inspirieren nicht nur ihre Mitstreiter, sondern auch die gesamte Gemeinschaft.
Als bestes Team schafften es die Rhönrad-Turner Franziska Schneider, Baldur Körper, Greta Schlösser und Charlotte Marggraf auf Platz 1 des Siegertreppchens.
„Ich war immer sehr stolz auf die Erfolge, die Lahnsteiner Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften hier in der Stadt, unserer Bundesrepublik und der ganzen Welt gefeiert haben – und als Oberbürgermeister bin ich es noch ein wenig mehr“, so Siefert freudig bei der Auszeichnung der Sportler. „Deshalb möchte ich allen von Ihnen persönlich danken – ganz gleich ob als aktive Sportler oder als Ehrenamtliche in den Vereinen. Sie alle verdienen Anerkennung und Lob für Ihre Leistungen!“
Die Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement erhielten Michel Struth vom TC Rhein-Lahn für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Geschäftsführung, Rudolf Stieling, der seit über 50 Jahren vielseitig beim BBV tätig ist, und Lars Kauth für sein besonderes und leidenschaftliches Engagement bei der DLRG. Sie alle zeigen seit vielen Jahren selbstlosen Einsatz und unermüdliche Arbeit in den Diensten des Sports und der Gemeinschaft.
Platzierungen der Sportler des Jahres 2023:
Sportler:
1. Platz: Semih Göktepe, Rope-Skipping, Turngemeinde Oberlahnstein
2. Platz: Dario Ebelhäuser, Turmspringen, Turngemeinde Oberlahnstein
3. Platz: Baldur Körper, Rhönrad, VfL Lahnstein
Sportlerinnen:
1. Platz: Pia Wöhner, Rope Skipping, Turngemeinde Oberlahnstein
2. Platz: Selina Mangold, Judo, VfL Lahnstein
3. Platz: Irina Fischbach, Leichtathletik, Turngemeinde Oberlahnstein
Mannschaften:
1. Platz: Franziska Schneider, Baldur Körper, Greta Schlösser, Charlotte Marggraf, Rhönrad, VfL Lahnstein
2. Platz: Jana Skadi, Marie Groha, Hannah Braetz, Mila Jespersen, Rhönrad, VfL Lahnstein
3. Platz: Victoria Schneider, Edda Hallerbach, Lucia Risch, Raili Reinhard, Jana Spadi, Rhönrad, VfL Lahnstein
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