Blaulicht
Pumpen, löschen, bergen: So professionell hilft das THW im Ehrenamt
RHEIN-LAHN Das ganze Land ist erschüttert durch die Hochwasserkatastrophe. Wie können wir in dieser Notlage konkret helfen? Diese Frage war unbewusst und doch ganz aktuell Thema der Diskussionsplattform ,,CDU im Dialog‘‘, die am vergangenen Montag erstmals seit Beginn der Pandemie wieder in Präsenz und diesmal auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) Lahnstein in Friedrichssegen stattfand. Die schreckliche Entwicklung der vergangenen Tage war an diesem Abend noch nicht absehbar. Der Besuch gab kurz vor der Flutkatastrophe jedoch wichtige Einblicke in Bezug auf Schlagkraft, Organisation und Ausstattung der Behörde.
Georg Doerr und Dominique Laros führten den Lahnsteiner Oberbürgermeisterkandidaten Thomas Becher (CDU), Bundestagsabgeordneten Josef Oster (CDU) sowie alle Gäste über das Gelände des THW. Udo Rau moderierte den Dialog gekonnt versiert.
Zunächst gab es einen Überblick über die Gerätschaften: Schwerpunkt des Ortsverbandes sind Pumparbeit und der Einsatz in Hochwassernotlagen. Das zeigt sich auch in der Spezialisierung des Fahrzeugbestandes. Auch bei großen Waldbränden hilft das THW professionell.
Besonders hervorzuheben ist ein – überraschenderweise – rotes Fahrzeug: Sollte ein Löschfahrzeug der Feuerwehr in Wartung oder defekt sein, könne man sich damit helfen und stets einsatzbereit sein, berichteten die THW-Vertreter. Die Feuerwehr ist für diesen zusammenhalt sehr dankbar. Thomas Becher betonte, dass ,,das THW nicht nur Hilfe, sondern eine unfassbar wichtige eigene Säule unseres Behördensystems darstellt und über die eigenen Grenzen hinaus an das Wohl der lokalen Bevölkerung denkt‘‘.
Josef Oster, der sich im Innenausschuss intensiv mit dem Katastrophenschutz auseinandersetzt, interessierte sich dafür, ob von den bewilligten Fördermitteln vor Ort spürbar etwas angekommen sei: Man habe in den vergangenen vier Jahren mehr investiert als je zuvor. Er sehe es als seine Pflicht, ,,sich bei den Ehrenamtlichen vor Ort konkret zu erkundigen und für ihr Engagement zu bedanken.‘‘
Stolz präsentierte Zugtruppführer Doerr etwas in Rheinland-Pfalz und dem Saarland Einmaliges: Eine riesige Pumpanlage, die per Hubschrauber oder Zugmaschine an ihren jeweiligen Einsatzort gebracht werden kann. Sie wurde im März mit vom Bund bewilligten Mitteln angeschafft und bewältigt 25 000 l/min. Dadurch kann auf den Einsatz vieler kleiner Pumpen verzichtet werden, was die Logistik erleichtert. Dazu sagte Thomas Becher einen Satz, der sich nur wenige Tage später schmerzlich bestätigen sollte: ,,Es ist besser diese Geräte zu haben und über Einsatzmöglichkeiten zu sprechen, als sie irgendwann zu brauchen und in Not zu geraten.‘‘
Übrigens: Einigen TeilnehmerInnen war im Vorfeld nicht klar, dass die meisten Hilfstätigkeiten des THW ehrenamtlich sind. So schilderte Doerr, dass er jeden Freitag nach der Arbeit seinen Dienst beginnt. Meist also am Wochenende. Und auch Laros, der Zugführer des Ortsverbands, berichtete, dass es schwer sei, Nachwuchs für den THW zu finden. Das Problem verschärfe sich, wenn keine mediale Präsenz, beispielsweise durch einen Tag der offenen Tür, entstehe – was durch die Corona-Lage nicht möglich gewesen sei.
Die Lahnsteiner CDU wirbt daher ausdrücklich dafür, dass sich alle Interessierten, die helfen möchten, sich beim THW-Ortsverband Lahnstein melden und engagieren. Wie unfassbar wichtig diese Institution ist, wurde nur wenige Tage nach dem CDU-Dialog auf dramatische Weise deutlich.
Blaulicht
Feuerwehr Niederelbert hatte allen Grund zum Feiern: Neues Gerätehaus und Fahrzeug übergeben
NIEDERELBERT Das vergangene Wochenende stand in Niederelbert ganz im Zeichen der Feuerwehr, denn sie hatte gleich doppelt Grund zum Feiern: Mit der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses, das seit Juni dieses Jahres in Betrieb ist, wurde das Gebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben und ein sogenanntes mittleres Löschfahrzeug (MLF) hielt auch noch Einzug. Die Ausrichtung des Festes hatte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr/Spielmannszug Niederelbert 1925/1927 e. V. übernommen.
Simon Brömel, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert, freute sich über die zahlreichen Gäste, die der Einladung gefolgt waren. Er nutzte die Gelegenheit in erster Linie um Danke zu sagen. Er richtete den Dank an seine Kameradinnen und Kameraden, die ihn immer wieder während der Bauzeit unterstützt haben; Dank an den gemeinsamen Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr/Spielmannszug Niederelbert, der überaus rührig Spenden für zahlreiche Sonderwünsche gesammelt hatte; Dank an die Wehrleitung, die ihn mit Rat und Tat unterstützt hatte und Dank an die Verbandsgemeinde Montabaur, die den Neubau befürwortet und umgesetzt hatte. Und schließlich Dank die Partnerinnen und Partner der Feuerwehrleute, die die zeitintensive Bauphase zu jeder Zeit mitgetragen hätten. „Denn“, so Brömel, „der Weg bis hierher war manchmal sehr steinig.“
Seine Rede fand eine gewollte Unterbrechung: Mit Blaulicht und Martinshorn rollte der zweite Grund zum Feiern auf das festlich geschmückte Gelände und stellte sich unübersehbar in den Mittelpunkt des Geschehens: Das neue mittlere Löschfahrzeug (MLF) hielt feierlich Einzug. Das Fahrzeug verfügt über einen Wassertank von rund 1000 Litern, hat ein Gewicht von 8,8 Tonnen und bietet im Inneren sechs Sitzplätze. Das 220 PS-starke Gefährt kostet 296.000 Euro, ein Zuschuss beim Land Rheinland-Pfalz ist beantragt.
Andree Stein, Erster Beigeordneter und Brandschutzdezernent der Verbandsgemeinde Montabaur, erinnerte an das Gespräch, bei welchem die Anliegen an ihn herangetragen wurden. Schnell war ihm klar, dass den Worten Taten folgen mussten. Bislang war die Feuerwehr im Rathaus von Niederelbert untergebracht. Die Garage dort ist zu klein für die benötigten Fahrzeuge und die Räume zu eng für die fünf Frauen und 34 Männer, die derzeit im aktiven Dienst stehen. Außerdem zählt die Feuerwehr elf Kinder in der Bambini-Feuerwehr und zehn Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. „Eine solch gut aufgestellte Feuerwehr brauchen wir – jetzt und in der Zukunft.“ Dennoch dauerte es mehrere Jahre bis der Bau des Feuerwehrgerätehauses umgesetzt werden konnte. „Diese lange Zeit war vor allem der Schwierigkeit geschuldet, ein passendes Grundstück zu finden.“ Rund 2,4 Millionen Euro wird das zweigeschossige Feuerwehrgerätehaus mit etwa 400 Quadratmetern Nutzfläche am Ende kosten, schätzt Stein, die Schlussrechnung steht noch aus. Im Gebäude sind eine Fahrzeughalle für zwei Fahrzeuge untergebracht, Schulungs- und Gruppenräume für die Feuerwehrleute, ein Büro für die Wehrführung, eine separate Küche sowie Umkleiden und Sanitärräume, Werkstatt, Lager-, Technik- und Putzmittelraum. Technisch ist das Gebäude mit einer Wärmepumpe, einer Fotovoltaikanlage, einer Fußbodenheizung in der Fahrzeughalle, einer Spezialausrüstung des Betonbodens gegen Rissbildung und Epoxidharzbeschichtung ausgestattet.
Einen besonderen Dank richtet Stein an den Ortsgemeinderat Niederelbert für dessen rat- und tatkräftige Hilfen bei der Suche nach dem geeigneten Grundstück. Für Jens Weinriefer, den Wehrleiter der Verbandsgemeinde Montabaur, sind die beiden Anschaffungen grundsätzlich eine Investition in die Sicherheit – in die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen, vor allem aber in die der Bürgerinnen und Bürger. Die Ortsbürgermeisterin Carmen Diedenhoven ist stolz, dass Niederelbert auf eine 100-jährige Feuerwehr-Geschichte blicken kann und die Unterstützung im Ort groß ist. Sie sagte, dass die Feuerwehr rund 300 Mitglieder zählt. Steffen Henrich von der katholischen Kirche und Margit Chiera von der evangelischen Kirche spendeten den Segen und Architektin Sonja Meffert vom Architekturbüro Meffert ließ die 26-monatige Bauzeit noch einmal kurz Revue passieren.
Glückwünsche vom Kreisfeuerwehrverband überbrachte Michael Itzeck, der auch noch einige Ehrungen im Gepäck hatte: So ehrte der Landesfeuerwehrverband den Stv. Wehrführer Sascha Berkessel mit der Ehrennadel in Bronze, Thomas Kilian und Stefan Weyand mit der Ehrennadel in Silber. Vom Deutschen Feuerwehrverband wurde Florian Bach mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.
Bevor es zum gemütlichen Teil der Einweihungsfeier überging, bedankte sich auch Sebastian Scherr bei allen Helfern und Sponsoren. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwillige Feuerwehr/Spielmannszug Niederelbert 1925/1927 e. V. und sehr froh darüber, dass er so viel Unterstützung im Ort hat. Abschließend ehrte er noch Mitglieder, die dem Förderverein schon seit vielen Jahren die Treue halten (pm VG Montabaur).
Blaulicht
Dreister Diebstahl am Nassauer Hospiz: Weitere Spenden sind erforderlich
NASSAU In der Nacht zum Freitag sind am Nassauer Hospiz die großen Elektrokabel und Zuleitungen auf Kupferbasis gestohlen worden. Dadurch entstand ein Schaden zwischen 10.000 und 30.000 Euro, teilte Dr. Martin Schencking, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn mit.
Der Verein sei darum dringend auf weitere, kurzfristige Spenden angewiesen. Durch den Diebstahl wird die Baumaßnahme außerdem um drei bis fünf Werktage zurückgeworfen. Dabei zählt zurzeit jeder Arbeitstag. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, denn die Eröffnung des Hospizes ist für das dritte Dezemberwochenende geplant.
Alle, die in dieser Situation helfen wollen, können ihre Spende auf folgendes Konto überweisen: Förderverein Stationäres Hospiz Rhein-Lahn e.V., IBAN DE 31 5739 1800 0024 171809.
Blaulicht
Feuerwehren aus der Region übten in den Caritas-Werkstätten Montabaur für den Ernstfall
MONTABAUR Das Gelände der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in Montabaur verwandelte sich kürzlich in ein realistisches Übungsszenario für acht Freiwillige Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Montabaur und aus Ransbach-Baumbach. Insgesamt 90 Einsatzkräfte probten dort unter realitätsnahen Bedingungen den Ernstfall.
Gegen 14 Uhr ertönten in Montabaur die Sirenen: „Brand in den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in der Warthestraße 21“, lautete die Meldung über Funk. Nur wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzfahrzeuge vor der Einrichtung ein. Die Feuerwehrleute begannen unverzüglich mit der Lageerkundung und der Vorbereitung der Lösch- und Rettungsmaßnahmen. Dichtes Rauch drang aus dem Gebäude, als Ralf Exner, Betriebsleiter der Caritas-Werkstätten in Montabaur, den Feuerwehrleuten die dramatische Situation schilderte: „Es brennt im unteren Geschoss, und wir vermissen 28 Personen, die sich noch im Gebäude befinden müssen.“
90 Einsatzkräfte und 28 Statisten waren bei Großübung in der Montabaurer Warthestraße im Einsatz
Das Übungsszenario, das auf den ersten Blick alarmierend wirkte, entpuppte sich glücklicherweise als gut vorbereitete Übung. 90 Feuerwehrleute aus Montabaur, Heiligenroth, Ruppach-Goldhausen, Großholbach, Niederelbert, Oberelbert, Horressen und Ransbach-Baumbach waren rund zwei Stunden im Einsatz, um das Szenario zu bewältigen. Unterstützung erhielten sie durch 28 Statisten, alles Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten, die die „Vermissten“ darstellten.
„Solche Übungen sind von großer Bedeutung, um auf den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein“, betonte Armin Gutwald, Geschäftsführer der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn und bedankte sich ausdrücklich bei Betriebsleiter Ralf Exner und seinem Team für die Planung dieser Übung mit den beteiligten Feuerwehren. Eine solche Übung bietet den Feuerwehren nicht nur die Gelegenheit, wichtige Abläufe unter realen Bedingungen zu trainieren, sondern auch, sich mit den spezifischen Gegebenheiten der Einrichtung vertraut zu machen.
Insgesamt lief der Einsatz geplant und reibungslos ab. Die Einsatzleitung konnte gegen 16 Uhr die erfreuliche Nachricht übermitteln: Alle vermissten Personen wurden erfolgreich gerettet und die Lage war unter Kontrolle.
Nach Abschluss der Übung luden die Caritas-Werkstätten alle Beteiligten zu einem wohlverdienten Imbiss in den Werkstatt-Innenhof ein. Das Küchenteam des Betriebes Montabaur, unter Leitung von Jörg Mückschel reichte dazu ein leckeres Essen und kalte Getränke. Die Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn danken allen beteiligten Feuerwehren für ihr großes Engagement und die erfolgreiche Durchführung dieser wichtigen Übung.
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