Rhein-Lahn-Kreis
Streik – Busse von Martin Becker fahren nicht


RHEIN-LAHN Die Gewerkschaft Ver.di hat am heutigen Tag zum Streik bei den Verkehrsbetrieben aufgerufen. Besonders betroffen davon ist das Altenkirchener Busunternehmen Martin Becker. Auf der Webseite der Firma findet sich der Hinweis, dass zahlreiche Fahrten ausfallen. Dieses betrifft insbesondere auch den Rhein-Lahn-Kreis.
Somit mussten am heutigen Tage die Eltern ihre Kindern in die Schulen befördern. Doch offenbar waren nicht alle informiert. An so einigen Bushaltestellen standen vergeblich wartende Kinder. Einen Vorwurf kann man der Firma Martin Becker nicht machen. Diese hatte diesmal frühzeitig auf der Seite mb-bus.de informiert.
VG Nastätten
Singhof in Nastätten: Familienbetrieb mit fast 100 Jahren Firmengeschichte


NASTÄTTEN Wer durch die Rheinstraße fährt, kommt an einem Namen kaum vorbei: Singhof. Seit fast 100 Jahren ist das Autohaus fest in der Region verwurzelt – mit Herz, Handwerk und Historie. Der BEN Kurier hat in seiner Serie „Wir im Rhein-Lahn“ den Geschäftsführer Daniel Singhof besucht – und dabei viel mehr entdeckt als ein klassisches Autohaus.
Vom Nähmaschinenhändler zum Mercedes-Partner
Alles begann im Jahr 1928. Otto Singhof, der Großvater des heutigen Geschäftsführers, gründete in der Rheinstraße ein Geschäft für Fahrräder, Motorräder und Singernähmaschinen. Bald kamen BMW-Motorräder hinzu – später auch Autos der Marken NSU, Auto Union und schließlich Mercedes-Benz. Die Entscheidung für den Stern fiel in den 1950er-Jahren – aus heutiger Sicht ein wegweisender Schritt. Seit 1950 ist Mercedes-Benz Vertragspartner des Autohauses.
„Ich habe meinen Opa leider nie kennengelernt, aber er ist hier im Unternehmen allgegenwärtig“, sagt Daniel Singhof, der heute in dritter Generation an der Spitze des Unternehmens steht. Die alten Fotos im Büro erinnern an die Anfänge, der Familiengeist lebt bis heute.
1964 wurde der Grundstein für den heutigen Standort gelegt. Seitdem wurde immer wieder erweitert: Werkstattbereiche, Verwaltungsgebäude, Ausstellungsflächen. 2006 kam die moderne Dialogannahme dazu, 2014 eine neue Renault- und Dacia-Verkaufshalle. Heute beschäftigt das Autohaus 45 Mitarbeiter, darunter neun Auszubildende.
Und es geht weiter: Neue Modernisierungen stehen bevor – nicht zuletzt, weil Herstellerstandards ständig steigen. Doch Singhof nimmt es gelassen: „Wie zu Hause: Ab und zu muss man eben renovieren.“
Zwei Marken – ein Anspruch
Seit 2011 ist das Unternehmen auch Vertragspartner für Renault – samt Dacia. Eine Entscheidung mit Weitblick. „Die Produkte passen in den Markt“, erklärt Singhof. „Wir haben etwas im Portfolio, das sich auch normale Menschen leisten können – neben dem zunehmend luxuriösen Angebot von Mercedes-Benz.“
Damit bleibt das Autohaus flexibel und zukunftsfähig – auch in Zeiten, in denen sich die Mobilität grundlegend wandelt. Vom Kleinwagen bis zum Lkw, vom Wohnmobil bis zum Feuerwehrfahrzeug – im „Bermudadreieck“ aus Annahme, Lager und Werkstatt wird alles bewegt, was Räder hat.
Benzin im Blut – von klein auf
Daniel Singhof ist im Betrieb aufgewachsen. „Ich wollte immer schon einen 190er Mercedes“, erinnert er sich. Nach dem Abitur machte er seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bewusst nicht im elterlichen Betrieb, sondern in Mainz. „Das war gut für meine persönliche Entwicklung“, sagt er heute. Parallel studierte er Wirtschaftsingenieurwesen, sammelte bundesweit Erfahrung in Serviceprozessen – und kehrte 2018 als Geschäftsführer zurück.
„Ich habe mich ganz bewusst für das Handwerk entschieden“, betont Singhof. „Man trägt Verantwortung für Kunden, Mitarbeitende und die Region.“ Mit seinem Slogan „Mehr als Auto“ bringt er diesen Anspruch auf den Punkt.
Ausbildung mit Perspektive
Dass die Firma Singhof eine Ausbildungsschmiede ist, zeigt nicht nur die Zahl der Azubis – sondern auch die Karrieren. Christopher Schäfer, heute Ausbilder im technischen Bereich, hat 2014 selbst hier gelernt. Voraussetzungen? Am besten mittlere Reife – aber auch Quereinsteiger oder Bewerber ohne Abschluss sind willkommen. „Praktikanten sind bei uns immer gern gesehen“, sagt Schäfer.
Auch Nico Jeck, Azubi im ersten Lehrjahr, kam durch ein Praktikum ins Unternehmen. „Die Kollegen sind einfach cool drauf“, sagt er. „Und mir macht die Arbeit an Autos richtig Spaß.“
Im Autohaus Singhof kennt jeder jeden. Ella Gabelmann begrüßt die Kundschaft am Empfang – „Ich bin das erste Gesicht, das man bei Mercedes sieht.“ Lennarth Hahl koordiniert dort die Auftragsannahme. Und in der Werkstatt steht mit Ralf Ludwig ein echtes Urgestein: Seit 1983 im Betrieb, hat er bereits den heutigen Junior-Chef als Baby auf dem Arm gehabt. „Ich habe hier gelernt – und bin geblieben.“
Verantwortung für die Region
„Mehr als Auto“ bedeutet auch gesellschaftliches Engagement. Feuerwehrfahrzeuge, Schulbusse, Transportunternehmen – Singhof sorgt mit seinem Team dafür, dass kritische Infrastruktur rollt. „Wir halten das öffentliche Leben mit am Laufen“, sagt der Geschäftsführer. Nicht nur während Corona ein wichtiges Signal.
Der Blick nach vorn: 100 Jahre in Sichtweite
2028 steht ein besonderes Jubiläum an: 100 Jahre Autohaus Singhof. Gefeiert werden soll auf jeden Fall – aber noch wichtiger ist Daniel Singhof, dass sein Unternehmen bis dahin wirtschaftlich stabil bleibt: „Ich wünsche mir eine loyale, motivierte Mannschaft und Kundschaft. Das ist das, was uns ausmacht.“
Dass Singhof auch die kommenden Jahrzehnte gestalten will, ist für ihn keine Frage. „Für die nächsten 25, 30 Jahre habe ich mir das fest vorgenommen. Und ich hoffe, dass wir weiterhin ein stabiler Pfeiler in der Region bleiben – als Arbeitgeber, als Servicepartner, als Teil von Nastätten.“
Gesundheit
„Ich könnte vor Freude heulen“ – Heidi Wannigmann fühlt sich im Hospiz Rhein-Lahn gut aufgehoben

NASSAU „Manchmal denke ich, ich wäre gesund, weil es hier so schön ist“, sagt Heidi Wannigmann. Adrett frisiert, mit frischem Augen-Make-up und in einem flotten Freizeitanzug gekleidet erzählt sie im Wohnzimmer des Hospizes Rhein-Lahn von sich und davon, wie wohl sie sich hier fühlt.
Seit fast zwei Monaten ist sie hier, nachdem es zuhause nicht mehr ging. Sie war gestürzt und lag eine ganze Nacht im Flur, ehe eine Nachbarin ihr Klopfen hörte und sie fand. Dann habe sie Glück gehabt, denn im Hospiz sei gerade noch ein Bett frei gewesen. „Die sind alle so nett hier, das kann man nicht mit Worten beschreiben. So was habe ich noch nicht erlebt. Ich fühle mich wie im 5-Sterne-Hotel“, meint sie.
Erlebt hat Heidi Wannigmann, was ihre Erkrankung angeht, eine Menge. Seit 15 Jahren lebt sie mit Krebs. Mit Brustkrebs fing es an. Chemotherapie und Bestrahlungen musste sie über sich ergehen lassen. Dann ging der Krebs in die Wirbelsäule und vor zwei Jahren kam noch eine Darm-Op hinzu. Sie war im Koma. Beim Schlauchziehen seien ihre Stimmbänder verletzt worden. Darum spricht sie ein bisschen heiser.
In fünf Wochen hat sie 16 Kilo abgenommen. Sie hatte keinen Appetit mehr. „Jetzt kann ich wieder gut essen und freue mich auf die leckeren Mahlzeiten“. Nach dem Frühstück besucht sie den Raum der Stille. „Ich bin zwar nicht fromm, aber da bete ich“. Dann kommt das Mittagessen zusammen mit anderen Hospizbewohnerinnen in der offenen Wohnküche. Nach einem Mittagsschlaf trifft sie sich im Wohnzimmer mit anderen zu Kaffee oder Tee mit Kuchen und zu gemeinsamen Gesellschaftsspielen. Nach dem Abendessen ist der Tageslauf beendet. „Ich schlafe hier so gut“. Am Tag genießt sie ihr Zimmer mit Balkon, Fernseher, Kühlschrank und Tresor.
Ja, sie hat Schmerzen, aber fühlt sich „toll eingestellt“. „Wenn ich schelle, kommt jemand mit einem Tablettchen. Die helfen mir“. Hier sei eine Atmosphäre, in der man gesund werden könne, aber sie werde nicht mehr gesund. Dazu sei der Krebs zu weit fortgeschritten. Auch auf eine Rückkehr in ihre Wohnung in Bad Ems hofft sie nicht mehr. Darum kümmert sich ihr Sohn, der kommt und ein paar Tage bleibt.
Ihre Tochter wohnt näher, in Koblenz. Beide Kinder, auf die sie stolz ist, sorgen für drei Enkel und zwei Urenkel. Sie kommen zu Besuch und telefonieren. Überhaupt hat Heidi Wannigmann jeden Tag Besuch. Neben der Familie kommen Freunde, Nachbarn aus dem Steinbichlerweg in Bad Ems, ehemalige Arbeitskolleginnen. 16 Jahre arbeitete sie in der Hufeland-Klinik Bad Ems, 12 Jahre davon in der Cafeteria. Doch in der letzten Zeit konnte sie an den monatlichen Treffen der Kolleginnen und Kollegen wegen ihres Gesundheitszustandes nicht mehr teilnehmen.
Heidi Wannigmann ist ein positiver Mensch. Wenn es ihr nicht gut geht, denkt sie an etwas Schönes. Sie hält auf sich. „Geh nie ungeschminkt aus dem Haus, sonst bist Du schon halb tot“, rät sie. So ist ihr der nächste Friseurtermin auch wichtig. Übermorgen wird sie zum Haareschneiden nach Bad Ems gebracht.
Sie fühlt sich rundum wohl im Hospiz Rhein-Lahn. „Ich könnte vor Freude heulen, so schön ist es hier.“ Als sie kürzlich ihren 81. Geburtstag beging, wurde im Wohnzimmer des Hospizes mit vielen Besuchern gefeiert. „Ich bin noch ein bisschen da“, sagt Heidi Wannigmann. „Und wenn ich hinübergehe, dann helfen die mir hier schon“, vertraut sie auf die Doktoren, die Schwestern und den lieben Gott. (Text: Christine Vary für das Hospiz Rhein-Lahn in Nassau)
VG Diez
Diez dreht an der Wasserleitung: Brückenbau erfordert neue Trasse


DIEZ Im Zuge des geplanten Ersatzneubaus der Bismarckbrücke über die Aar beginnen in der kommenden Woche (Kalenderwoche 29) vorbereitende Arbeiten an den Trinkwasserleitungen. Die Maßnahmen erfordern eine geänderte Verkehrsführung: Die Bismarckstraße wird ab dann in Fahrtrichtung von der Innenstadt zum Wohngebiet „Schläfer“ als Einbahnstraße ausgewiesen. Eine Durchfahrt in die Gegenrichtung ist während der Bauzeit nicht möglich. Der Verkehr aus dem Wohngebiet wird über den Schläferweg und die Brückenstraße in Richtung Innenstadt umgeleitet. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein.
Die Verbandsgemeindewerke Diez bitten alle Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für diese notwendige Infrastrukturmaßnahme.
Hintergrund: Trinkwasserleitungen müssen unter der Aar verlegt werden
Die bestehende Bismarckbrücke trägt aktuell neben Strom- und Telekommunikationsleitungen auch zwei Gas- sowie zwei Trinkwasserleitungen mit den Dimensionen DN 125 und DN 250. Im Zuge des Neubaus wird ein schlanker Brückenaufbau angestrebt, um den Abflussquerschnitt der Aar maximal zu erhalten. Eine direkte Anbringung der neuen Trinkwasserleitungen an der Brücke ist jedoch problematisch: Durch die nötige Isolierung müssten die Durchmesser der Leitungen deutlich vergrößert werden – auf DA 250 beziehungsweise DA 400. Dies würde die Durchflusskapazität der Aar erheblich einschränken.
Aus diesem Grund wurde die Variante einer sogenannten Dükerung unter der Aar untersucht und als wirtschaftlich sowie technisch sinnvoll bewertet. Noch vor dem Abriss der alten Brücke werden daher zwei neue Trinkwasserleitungen (DN 125 und DN 250) mithilfe eines Spülbohrverfahrens unterhalb des Flussbetts verlegt – ohne Eingriff in das Gewässer. Die Unterquerung erfolgt mindestens 1,50 Meter unterhalb der Gewässersohle. Dabei werden zwei Bohrungen mit den Durchmessern DA 160 und DA 280 hergestellt, durch die die neuen Leitungen nach einer Aufweitung direkt eingezogen werden. Das Bohrloch wird währenddessen durch eine Bentonit-Suspension stabilisiert.
Am Anfang und Ende der Bohrungen werden eine Start- und eine Zielgrube angelegt. Die Startgrube misst rund 4,00 x 2,00 x 2,40 Meter, die Zielgrube etwa 2,50 x 2,00 x 2,70 Meter.
Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die neuen Leitungen noch vor Beginn des Brückenneubaus in offener Bauweise an die bestehenden Trinkwasserleitungen in der Bismarckstraße angeschlossen. Somit ist während des Abrisses der alten Brücke keine provisorische Wasserversorgung erforderlich. Die Versorgung mit Trinkwasser und die Sicherstellung des Brandschutzes bleiben durchgehend gewährleistet.
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Sven Rickmer Koeritzer
23. Juni 2021 at 11:50
…weil ja frühmorgendlich die generelle Routine ist: „Erstmal schauen, was bei MB so los ist….:“!???? Unfassbares Statement. „Kein Vorwurf zu machen!“ Natürlich gebührt jedem sein Streikrecht, und wahrscheinlich ist der Streik berechtigt. Und wen wähle ich als Opfer? Die Schulkinder moins an der Busse!“ Hut ab, Scham und Schande!
Marco Wagner
25. Juni 2021 at 12:08
Tja, die liebe Fa. Becker. Es ist schon eine bodenlose Frechheit was uns Eltern von Erst – und Viertklässlern zugemutet wird. Erst ein ewiger Lockdown, dann Distanzunterricht. Nun bestand die Hoffnung auf einen relativ normalen Schulbesuch, dann meinen die MA der Spitzenfirma Becker sie müssten streiken. Die Frage stellt sich doch, wer den berufstätigen Eltern die ausgefallene Arbeitszeit ersetzt. Becker? Verdi? Nicht genug das, wenn im Winter eine Schneeflocke vom Himmel fällt absolut kein Bus fährt, nein jetzt streiken wir.
Scheinbar gehrt es den Busunternehmen und deren MA nach 1,5 Jahren Pandemie wirtschaftlich doch sehr gut. Das Personal sollte froh sein. das sie jeden Tag am Arbeitsplatz erscheinen dürfen.
Wenn es mein Unternehmen wäre was bestreikt würde, gäbe es eine logische Konsequenz. Busse weg, Personal auf die Straße, Bude zu und fertig!
Solange die NVG der Busbetrieb im Kr4eis bediente gab es weder Streiks noch solch seltsamen Busausfälle. Scheinbar reicht dem Rhein-Lahn-Kreis der Becker Dumping Preis.
Qualität kostet eben etwas mehr und wenn es billig ist was soll da schon kommen. Aus scheiße gibt es eben kein Gold.
Schon erstaunlich wenn man Personal mit schlechtem bis gar kein Deutsch an ein Service Telefon in der NDL. in Diez setzt. Da hat jede dubiose Gewinnspielhotline besseres Personal!