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VG Loreley

Bundesverkehrsministerium sieht keine Notwendigkeit zur Untersuchung der Felshänge im Mittelrheintal

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Bundesverkehrsministerium sieht keine Veranlassung zur Untersuchung der Felshänge im Mittelrheintal

LORELEY Das Bundesverkehrsministerium sieht keine Notwendigkeit für umfassende geologische Untersuchungen entlang der Bahnstrecken im Mittelrheintal. Das hat nun ein Ministeriumsschreiben an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, ergeben. „Ich hatte mich am 16. März, direkt einen Tag nach dem größten Felssturz der letzten 50 Jahre im Mittelrheintal, unmittelbar an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gewandt und neben einem Geologiegutachten für die Rheinhänge rechts und links im Tal, ein sofortiges Fahrverbot für Gefahrgut-Güterzüge gefordert“, so Bürgermeister Mike Weiland.

Bundesverkehrsministerium sieht keine aktuelle Notwendigkeit für umfassende Geologie-Untersuchungen und sagt nichts zur Alternativtrasse

Der Bürgermeister hatte den Bundesminister in seinem Schreiben auch einmal mehr auf die Beschaffenheit der Mittelrheinstrecke hinsichtlich ihrer Belastung als Hauptverkehrsachse im europäischen Güterverkehr und damit Nadelöhr sowie die absolut überfällige Notwendigkeit der Alternativtrasse hingewiesen. Auch auf die möglichen Folgen und Ausmaße des Hangrutsches mit Blick auf Menschenleben oder Umweltschäden im Rhein als europäische Wasserstraße und Lebensraum für Pflanzen und Tiere, wenn zum fraglichen Zeitpunkt ein Personenzug oder ein Gefahrgut-Güterzug die Strecke passiert hätte, hatte Mike Weiland aufmerksam gemacht. „Die Bahnstrecke führt zudem durch enge Ortslagen, die direkt an der Bahnstrecke nahtlos an Felshänge grenzen. Allerorts kann sich zu jeder Zeit ein solches oder noch größeres Unglück wiederholen“, hatte Mike Weiland weiter an den Bundesminister appelliert und ihn zum sofortigen Handeln aufgefordert: „Veranlassen Sie umfassende geologische Untersuchungen im Bereich des gesamten Mittelrheintales und auf beiden Rheinseiten. Bis zum Abschluss der Studie nebst Ergebnissen haben im Mittelrheintal Güterzüge – insbesondere solche mit Gefahrgut – nichts verloren.“ Nur so könnten unnötige Gefahren für Hab und Gut sowie Leib und Leben der Menschen vermieden werden.

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Die alles lehnt Bundesminister Andreas Scheuer offensichtlich ab. Er antwortete jetzt nicht selbst, sondern schickte seinen Referatsleiter Eisenbahntechnik, Innovative Technologien, Thiemo Disl, vor. Dieser schreibt: Grundsätzlich tragen die Betreiber des Eisenbahnsystems die volle Verantwortung für die Sicherheit des Systembereiches. Er weist hierbei auf Gesetze und EU-Richtlinien hin. Auch bei der Deutschen Bahn habe er sich notwendige Informationen eingeholt.

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Die Felshänge würden nach Auskunft der DB AG alle regelmäßig inspiziert. Dabei finden auch Analysen mit Spezialisten statt. Im Jahr 2018 habe die Bahn eine Befliegung aller Hänge im Rheintal durchgeführt. Dabei seien am betroffenen Hang bei Kestert keine Auffälligkeiten ersichtlich gewesen. Bei der jüngsten Begehung/Inspektion im Dezember 2020 hätten die Fachkräfte ebenfalls keine Veränderungen am Hang festgestellt. Nun ziehe sich die Stabilisierung und Sicherung des Hangs aufgrund der geologischen Bedingungen mit mehr Aufwand und Zeit als gedacht hin. In weiteren Ausführungen geht Disl auf die bekannten Arbeiten, den Bau des Schutzwalles, die Felsanker und Netze vor Ort ein.

Die DB AG sowie die zuständigen Behörden des Landes überprüfen laut Disl regelmäßig die Hänge zu beiden Seiten des Mittelrheintals. Da Felsstürze dieser Art nicht vorhersehbar seien, sei daher eine vorläufige vollständige Streckensperrung weder angemessen, noch verhältnismäßig. Im Rahmen der Verhältnismäßigkeitsprüfung zur Gefahrenabwehr müssten sowohl betroffene Rechtsgüter als auch die technisch-naturwissenschaftlichen Parameter einbezogen und abgewogen werden. Sollten es die zuständigen Behörden für notwendig erachten, würden sie reagieren und temporäre Sperrungen oder Umleitungen für bestimmte Verkehre anordnen.

Bundesverkehrsministerium sieht keine Notwendigkeit zur Untersuchung der Felshänge im Mittelrheintal

Bürgermeister Mike Weiland zeigt sich über einige Aussagen verwundert: „Durch eine Befliegung der Rheinhänge lässt sich selbstredend die Substanz des Gesteins nicht abschließend beurteilen und ob die Analysen durch Spezialisten flächendeckende Ergebnisse für das gesamte Tal bringen, ist ebenfalls zu hinterfragen.“ Zudem betont der Bürgermeister, er habe keine gesamte Sperrung der Strecke gefordert, sondern ausschließlich für Gefahrguttransporte, die das größte Risiko darstellen. „Es ist bedauerlich, dass Herrn Scheuers Referatsleiter darüber hinaus mit keinem Wort auf die Alternativtrasse eingegangen ist“, zeigt sich Mike Weiland einmal mehr vom aus Bayern stammenden Bundesminister enttäuscht. Das spreche gegenüber der Bevölkerung im rheinland-pfälzischen und hessischen Mittelrheintal Bände. „Wer die Alternativtrasse für den Güterverkehr gar nicht bis nur schleppend voranbringt, hat auch nichts zu sagen“, bedauert Mike Weiland.

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Patenschaftsappell der 8. Kompanie in St. Goarshausen

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Foto: Bundeswehr | Hendrik Peters

ST. GOARSHAUSEN Heute war ein ganz besonderer Tag für St.Goarshausen: Auf dem Loreleyplatz wurde der feierliche Patenschaftsappell der 8. Kompanie des Sanitätsregiments 2 und der Loreleystadt durchgeführt. In seiner Ansprache danke Stadtbürgermeister Nico Busch den Soldatinnen und Soldaten für ihr Engagement, insbesondere im Rahmen der Patenschaft. Begleitet durch das Heeresmusikkorps Koblenz wurde, bei tollem Wetter, auch das Loreleylied gespielt. Vor vielen Ehrengästen, unter anderem MdB Dr. Thorsten Rudolph, MdB Josef Oster, Bürgermeister Mike Weiland (VG Loreley), Bürgermeister Jens Güllering (VG Nastätten) und Stabürgermeister Falko Hönisch (Schwesterstadt Sankt Goar), wurde das feierliche militärische Zeremoniell abgehalten.

Im Rahmen des Chefwechsels wurde der bisherige Chef der 8. Kompanie, Oberstabsarzt Steup, von seiner Pflicht entbunden und der neue Chef, Oberstabsarzt Dr. Metzger, verpflichtet. Das auch einige Schulklassen den Weg zu der Veranstaltung gefunden haben war besonders erfreulich.

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Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und bedanken uns bei allen Beteiligten für diesen ganz besonderen Tag (Pressemitteilung: Nico Busch, Bürgermeister in St. Goarshausen)

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VG Loreley

Ausbau des Mobilfunks in Hinterwald und Dachsenhausen weiter auf dem Weg

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Foto: VG Loreley | Archiv

HINTERWALD/DACHSENHAUSEN Der Ausbau der Mobilfunkversorgung für Hinterwald und Dachsenhausen befindet sich weiterhin auf gutem Weg: Vor Ostern hatte sich das Unternehmen, das den neuen Mobilfunkmast im Bereich der Grillhütte von Braubach-Hinterwald errichten möchte, mit der Bitte um Hilfestellung an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, ob sich dieser an die zuständige Kreisbaubehörde in Bad Ems wenden könne, um in Erfahrung zu bringen, wie es hinsichtlich der Baugenehmigung weitergehe. „Gefragt, getan und dem Bauherrn eine Antwort überliefert“, fasst Mike Weiland die gute Zusammenarbeit mit dem Bauherrn zusammen.

„Die Mobilfunkversorgung gerade in unserem ländlichen Bereich ist existenziell wichtig und das nicht nur für Unternehmen sondern auch die Bürgerinnen und Bürger“, so Mike Weiland weiter. Im Herbst 2023 hatte die Kreisverwaltung gegenüber dem Bauherrn für den Mast in Hinterwald noch Unterlagen nachgefordert, die bis vor Ostern noch nicht vorlagen. Danach kann die Untere Naturschutzbehörde ihre abschließenden Stellungnahmen abgeben und das Baugenehmigungsverfahren zu Ende gebracht werden, so das Ergebnis der Nachfrage. „Es ist immer gut, wenn hier die Arbeit zwischen Bauwilligen und Behörden Hand in Hand läuft und da ist es auch gut, wenn sich Unternehmen ab und an an den Bürgermeister wenden, wenn sie Unterstützung brauchen. Dafür bin ich da, denn der Wirtschaftsförderer einer Verbandsgemeinde ist in der Regel der Bürgermeister gemeinsam mit einem Mitarbeiter“, betont Bürgermeister Mike Weiland.

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Grünes Licht, was die Vollständigkeit der Unterlagen angeht, konnte die Kreisverwaltung unterdessen dem Bauherrn für den ebenfalls baubeantragten Mobilfunkmast in der Nähe von Dachsenhausen geben. Hier werde die Bearbeitung laut Kreisverwaltung auf Mike Weilands Nachfrage hin nun ‚pflichtgemäß fortgesetzt‘ heißt es in der Antwort.

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Langer Weg zur Verbesserung des Mobilfunks

Gleich im Jahr 2020 hatte sich der damals neue Bürgermeister Mike Weiland der Verbesserung der Mobilfunkversorgung für den Bereich Hinterwald angenommen, weil sich vor ihm bereits viele politische Akteure unter anderem über die Aktion „Wir jagen Funklöcher“ bemüht hatten – jedoch leider ohne Erfolg. Auf eine Zeitungsannonce eines großen Mobilfunkanbieters hin, die dazu aufrief, Mobilfunklücken zu melden, hatte Mike Weiland damals verschiedene Unternehmen angeschrieben und war beharrlich an der Sache geblieben – mit Erfolg.

Beim in der Verwaltung für die Digitalisierung zuständigen Büroleiter Jan-Hendrik Clasen meldeten sich auch nach einigen schriftlichen Erinnerungen auf Mike Weilands Schreiben hin Anbieter, die bereit waren, Masten zu errichten. Seitdem begleitet die Verwaltung das Verfahren sehr eng und hatte auch mehrmals über Zwischenstände berichtet. Bürgermeister Mike Weiland war auch immer wieder vor Ort, um Gespräche zu führen. Sogar die Bürgerinnen und Bürger von Hinterwald wurden frühzeitig durch eine Umfrage beteiligt, damit der Bau eines Mobilfunkmastes vor allem für Hinterwald dieses Mal zum Erfolg geführt wird.

Auch konnte der Mast entgegen der ursprünglichen Planung sogar etwas in der Höhe reduziert werden und auch weitere Mobilfunkanbieter werden den Mast nutzen können. „Ich bleibe dabei: Es lohnt sich, für eine bessere Infrastruktur zu kämpfen und gegenüber großen Unternehmen zum Wohl der Menschen und der Entwicklung der kleinen Gemeinden wie Hinterwald beharrlich zu sein“, ist der Bürgermeister der Verbandsgemeinde überzeugt und ergänzt abschließend: „Der Einsatz zum Wohl der Weiterentwicklung des Ortsteils Hinterwald hat sich mit jedem Schritt bislang gelohnt. Gerade bei solchen Projekten muss man so transparent wie nur möglich vorgehen. Nur mit den Gemeinden sowie Bürgerbeteiligung lassen sich schon früh Fragen klären und Dinge im Sinne der Menschen voranbringen.“

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Freiwillige im Einsatz für das Welterbe

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Foto: Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal

LORELEY Zwölf Volunteers engagieren sich ab dem 08. April zwei Wochen lang für den Erhalt der Kulturlandschaft des UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Das Projekt des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal leistet nicht nur einen Beitrag zum Erhalt des Welterbes, es ermöglicht auch Wissensvermittlung und den Austausch junger Menschen.

Die zwölf Freiwilligen kommen unter anderem aus Italien, Belgien, Niederlande, Österreich, Angola, Ghana und Deutschland. Ab dem 08. April sind sie für zwei Wochen für den Erhalt des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal im Einsatz. Das Programm umfasst vielfältige Arbeiten wie die Restaurierung von Trockenmauern, Arbeiten in Naturschutzflächen zwischen Lorch und Assmannshausen oder die Pflege von Streuobstwiesen.

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Neben den intensiven Arbeiten in der Landschaftspflege sind das gegenseitige Kennenlernen und der kulturelle Austausch zentrale Bestandteile des Projektes. Auch die Freizeit kommt nicht zu kurz. An den Nachmittagen und am freien Wochenende erwartet die Freiwilligen ein abwechslungsreiches Programm mit Ausflügen im gesamten Mittelrheintal.

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Unterstützt wird das das Freiwilligen-Projekt und die Arbeitseinsätze vor Ort durch die Stadt und das Forstamt Rüdesheim, den Landschaftspflegeverband Rheingau-Taunus, die Mittelrhein-Riesling-Charta, die Ortsgemeinde Filsen, den FINK e.V. sowie die Romantische Rhein Tourismus GmbH. 

Foto: Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal
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