Rhein-Lahn-Kreis
Tag der Kinderbetreuung: Dickes Dankeschön an Kitas des Dekanats Nassauer Land

RHEIN-LAHN Am Tag der Kinderbetreuung hat das Evangelische Dekanat Nassauer Land als Träger von 18 Kindertagesstätten im Rhein-Lahn-Kreis die Leistungen des Personals der Einrichtungen gewürdigt. Gerade seit Beginn der Corona-Pandemie habe das gesamte Personal Außerordentliches geleistet, sagte Christian Dolke, der stellvertretende Dekan und Vorsitzende des Trägerausschusses.
Dolke und die Geschäftsführerin der Kitas in Trägerschaft des Dekanats (evKiD) Gabriele Scholz tourten durch den Kreis, um zwischen Eppenrod und der Rheinschiene sämtliche Einrichtungen zu besuchen und dort symbolisch ein süßes „Merci“ zu überreichen. Außerdem wurde den Teams ein kleiner Wunsch erfüllt, sei es die neue Kaffeemaschine oder ein Essen für das nächste Personaltreffen.
„Allein das Tragen der Maske während der Dienstzeit ist eine große Belastung“, lobte Dolke das Engagement. Aber auch die sich ständig wechselnden Verordnungen, auf die reagiert werden musste, die Gruppeneinteilungen und nicht zuletzt die Team-Besprechungen, die mit einem Mal per Videokonferenz stattfinden mussten, seien allesamt große Herausforderungen gewesen, um die Betreuung der Kinder gemäß den Vorgaben aufrecht zu erhalten; von der gesundheitlichen Gefährdung ganz zu schweigen. Toll sei auch das weitgehend große Verständnis aus der Elternschaft gewesen, das den Teams in den Einrichtungen entgegengebracht wurde, so Dolke.
VG Nastätten
Zungenbrecher, Chrom und Kurven: Oldtimer-Treffen bei Mercedes Singhof begeistert das Blaue Ländchen

NASTÄTTEN Glänzender Lack, satter Motorensound und ein Hauch von Nostalgie – das vierte Taunussterne-Oldtimertreffen am gestrigen Samstag lockte zahlreiche Besucher auf das Gelände der Firma Mercedes Singhof in Nastätten. Doch es blieb nicht beim bloßen Schaulaufen alter Karossen: Wer an der Ausfahrt teilnehmen wollte, musste zuvor sein Geschick unter Beweis stellen – mit einem Spiel aus Witz, Konzentration und Teamarbeit. Denn bevor es überhaupt auf die Strecke ging, wartete eine ungewöhnliche Startprüfung: Während der Fahrer einen Zungenbrecher möglichst fehlerfrei aufsagen musste – Bierbrauer, Bauer braut braunes Bier – hatte der Beifahrer die Aufgabe, ein fünfteiliges Set korrekt zusammenzusetzen. Erst nach gelungener Teamleistung durften die Fahrzeuge aufbrechen.
Was danach folgte, war keine gewöhnliche Ausfahrt, sondern eine Orientierungsfahrt durch das Blaue Ländchen, bei der nicht Geschwindigkeit, sondern Präzision, Ortskenntnis und Beobachtungsgabe zählten. Über 46 Teams waren gemeldet – mit Klassikern von Porsche, Mercedes, MG, VW, Ford, Jaguar und vielen mehr. Veranstalter Daniel Singhof zeigte sich erfreut über die Vielfalt: »Natürlich ist Mercedes unsere Stammmarke, aber wir sind für alle offen. Es freut mich, dass so viele Teilnehmer mit unterschiedlichsten Fahrzeugen gekommen sind – das macht den Reiz aus.«
Das Besondere an diesem Tag war jedoch nicht allein das Aufgebot glänzender Blechschätze, sondern das harmonische Zusammenspiel zwischen Teilnehmern, Publikum und Stadtleben. Während auf dem Firmengelände gefachsimpelt und fotografiert wurde, bereitete sich die Stadt gleichzeitig auf den Nachtbummel vor. Zwei Veranstaltungen, die sich ergänzten – verbunden durch gute Laune, Sonne und ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Die Teilnehmer kamen aus der gesamten Region und darüber hinaus, viele bereits zum wiederholten Male. Auch der Versicherungsmakler Tobias Behnke ließ es sich nicht nehmen, selbst ans Steuer zu gehen: »Ich bin zum zweiten Mal dabei und finde die Organisation klasse. Und es macht einfach Spaß, gemeinsam durch unsere schöne Gegend zu fahren.«
Dass Veranstaltungen wie diese mehr sind als reine Freizeitbeschäftigung, betonte Stadtbürgermeister Marco Ludwig: »Das Oldtimertreffen zeigt, wie lebendig unsere Stadt ist. Menschen kommen zusammen, sprechen miteinander, genießen das Wetter und entdecken dabei ihre Umgebung neu. Singhof schafft es, mit solchen Events einen echten Mehrwert für die Stadt zu schaffen.«
Auch die Verbindung zur Firmengeschichte war spürbar. Denn neben dem Treffen wurde zugleich das 75-jährige Bestehen des Unternehmens Mercedes Singhof gefeiert – ein Anlass, der mit dem Taunussterne-Event einen würdigen Rahmen fand. Für Verbandsbürgermeister Jens Güllering war es ein automobiles Familientreffen: »Die Atmosphäre ist besonders. Viele dieser Fahrzeuge sind mit Geschichten verbunden. Und viele Besucher kennen sich untereinander – das macht die Veranstaltung persönlich und authentisch.«
Dass am Ende auch ein wenig sportlicher Ehrgeiz mitschwang, merkte man bei der Siegerehrung: Die besten Teams der Orientierungsfahrt erhielten Preise, die zuvor durch Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden. Doch selbst jene, die keine Urkunde mit nach Hause nahmen, waren sich einig: Der eigentliche Gewinn war ein Tag voller Gemeinschaft, Leidenschaft und bleibender Eindrücke.
Als gegen Abend die Motoren verstummten und die Menschen langsam Richtung Innenstadt zogen, um den Nachtbummel zu genießen, zeigte sich: Nastätten hatte an diesem Tag viel mehr zu bieten als nur schöne Autos. Es war ein Tag, an dem Tradition auf Gegenwart traf, Handwerk auf Leidenschaft – und aus Blech Emotion wurde.
Politik
Neues Jagdgesetz: Jäger protestieren vor dem Kreishaus in Bad Ems

BAD EMS Mit der geplanten Reform des Landesjagdgesetzes in Rheinland-Pfalz verschieben sich die Kräfteverhältnisse im Revier: Die Rechte von Grundstückseigentümern werden gestärkt, während Jagdpächter mit Einschränkungen rechnen müssen. Die Folge: scharfer Protest aus der Jägerschaft – zuletzt vor dem Kreishaus in Bad Ems, wo sich rund 120 Jäger versammelten, um ihrem Unmut öffentlich Luft zu machen.
Rheinland-Pfalz steht vor einer grundlegenden Reform des Landesjagdgesetzes – und die Diskussionen darüber sind hitzig. Während Umwelt- und Naturschutzverbände den Entwurf begrüßen, kommt aus jagdlichen Kreisen scharfer Gegenwind. Insbesondere die geplanten Änderungen rund um den Waldumbau und Mindestabschussquoten sorgen für Unmut.
Kern des neuen Gesetzes ist die stärkere Ausrichtung der Jagd auf die klimabedingt notwendige Walderneuerung. Um eine natürliche Verjüngung des Waldes zu ermöglichen, sollen künftig neue Jagdkonzepte entwickelt werden, die regional zwischen Jagdausübungsberechtigten und Verpächtern abgestimmt werden. Wenn Wildverbiss die Entwicklung des Waldes stark behindert, können Behörden Mindestabschusszahlen festsetzen – im Zweifelsfall auch verbindlich anordnen.
Die Kritik aus der Jägerschaft ist deutlich. Es wird befürchtet, dass das neue Gesetz zu einem massiven Anstieg der Abschüsse führen könnte, ohne ausreichende Berücksichtigung wildbiologischer Zusammenhänge. In der Folge sehen sich viele Jäger in ihrer Rolle einseitig belastet und stellen die Ausgewogenheit des Entwurfs infrage.
Besonders umstritten sind die neuen Eingriffsrechte für Grundstückseigentümer. Diese können künftig bei Wildschäden selbst zur Jagd greifen oder Dritte bestimmen – auch zusätzlich zum Jagdpächter. Bei einer Nutzung von mehr als 50 Prozent der bejagbaren Fläche erhalten Eigentümer sogar ein Mitspracherecht bei den Abschussplänen – bis hin zur Möglichkeit der Kündigung bestehender Pachtverhältnisse.
Naturschutzverbände begrüßen die Reform. Aus ihrer Sicht ist der Wildbestand in vielen Regionen zu hoch, was die natürliche Waldverjüngung erheblich erschwere. Sie sehen die Novelle als überfällig an – gerade mit Blick auf die fortschreitende Klimakrise, den Rückgang der Artenvielfalt und die Herausforderungen einer ökologisch tragfähigen Waldbewirtschaftung.
Die Reform ist nicht neu auf dem politischen Tableau: Über Jahre hinweg wurde darum gerungen. Auch in anderen Bundesländern verliefen ähnliche Reformprozesse nicht ohne Widerstand. In Rheinland-Pfalz wurde der Entwurf über längere Zeit mit unterschiedlichen Interessengruppen abgestimmt.
Umweltministerin Katrin Eder betont, dass es sich um einen breit abgestimmten Kompromiss handelt, der sowohl den Koalitionsvertrag als auch die Anforderungen an den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Wälder berücksichtigt. Mit dem Beschluss im Ministerrat ist das Gesetz einen bedeutenden Schritt weiter – die Einbringung in den Landtag soll zeitnah erfolgen. In Kraft treten könnte es dann ab April 2027.
Blaulicht
Alltag auf der Wache: Die Polizeiinspektion Lahnstein im Porträt

LAHNSTEIN Wenn morgens die ersten Streifenwagen das Gelände der Polizeiinspektion Lahnstein verlassen, beginnt ein Arbeitstag, der selten vorhersehbar ist. Die Einsätze sind so vielfältig wie das Gebiet, für das die Beamtinnen und Beamten hier zuständig sind: Von der Stadt Lahnstein hin zur Verbandsgemeinde Loreley – mit Orten wie Dachsenhausen, Braubach und die Koblenzer Stadtteile Horchheim sowie Pfaffendorf. Mal ist es eine Ruhestörung in einem Mehrfamilienhaus, mal ein schwerer Verkehrsunfall, mal eine Anzeige wegen Internetbetrug. Die Herausforderungen wachsen – aber eines bleibt: der Wille, den Menschen zur Seite zu stehen.
Berufung in Uniform
Wer durch die Flure der Polizeiinspektion geht, begegnet Menschen mit Haltung. Caroline Fachinger, die Dienststellenleiterin, empfängt ruhig und freundlich – mit der Selbstverständlichkeit von über 30 Dienstjahren. Schon mit 16 begann sie ihre Laufbahn bei der Polizei, über Mainz und Koblenz führte sie der Weg zurück in den Rhein-Lahn-Kreis. Seit anderthalb Jahren leitet sie die Inspektion in Lahnstein, ein Team aus rund 40 Mitarbeitenden.
»Was mich nach all den Jahren immer noch antreibt, ist die Vielseitigkeit dieses Berufs. Man kann sich entwickeln, sich einbringen – und man ist nie allein. Der Polizeidienst funktioniert nur als Teamarbeit«, sagt sie. Dabei ist sie nicht nur Führungskraft, sondern Kollegin, Mentorin, Ansprechpartnerin. Und sie spürt, dass sich der Beruf verändert hat – in der Wahrnehmung, aber auch in der Realität.
Zwischen Fußstreife und Facebookbetrug
Denn klassische Straftaten wie Einbruch oder Diebstahl sind längst nicht mehr die einzigen Herausforderungen. »Die Kriminalität hat sich stark ins Internet verlagert. Betrugsmaschen über Kleinanzeigenportale, Fake-Shops, Hasskommentare in sozialen Netzwerken – das sind Dinge, mit denen wir heute regelmäßig zu tun haben«, so Fachinger. Und auch die Bürger selbst hätten sich verändert: »Die Schwelle, die Polizei zu rufen, ist gesunken. Die Menschen reagieren sensibler, aber auch schneller. Ein Streit unter Nachbarn, eine Rangelei auf der Kirmes – sofort wird das Handy gezückt und die 110 gewählt.«
Die neue Generation im Team
Eine, die diese neue Realität aus nächster Nähe erlebt, ist Polizeikommissarin Alisha Ling. Frisch im Dienst, mit viel Begeisterung und einer ordentlichen Portion Realitätssinn. »Für mich war das ein Kindheitstraum. Und was mich bis heute am meisten fasziniert, ist der Teamgeist. Du bist nie allein. Du gehst nicht allein zum Einsatz, du trägst Verantwortung gemeinsam.«
Ling liebt die Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern. »Da sind so viele Begegnungen, die einfach guttun. Menschen, die dankbar sind. Oder auch nur mal reden wollen. Das gehört genauso dazu wie die schwierigen Seiten.«
Und die gibt es. Etwa wenn es darum geht, Todesnachrichten zu überbringen. »Das sind Momente, in denen man sich wünscht, diesen Teil des Jobs könnte jemand anders übernehmen.« Doch die Polizei ist auch darauf vorbereitet: Mit dem sogenannten Kriseninterventionsteam (Kit-Pol) stehen geschulte Kolleginnen und Kollegen zur Seite, um emotionale Belastungen aufzufangen – und aufzuarbeiten.
Streife, Schreibtisch, Zentrale Anzeigenbearbeitung
Viele denken bei Polizeiarbeit nur an Funkwagen und Blaulicht – doch der Dienstalltag ist weit mehr. »Ein Großteil unserer Arbeit spielt sich am Schreibtisch ab«, erklärt Caroline Fachinger. In Lahnstein ist sogar die Zentrale Anzeigenbearbeitung für das gesamte Polizeipräsidium Koblenz angesiedelt. Betrugsdelikte, Sachbeschädigungen, Ladendiebstähle – Fälle mit geringer Komplexität, aber hoher Anzahl, werden hier gesammelt und bearbeitet. »Das entlastet die Reviere vor Ort und bündelt Kompetenzen.«
Und dennoch bleibt der Kontakt zur Straße wichtig – buchstäblich. »Wir versuchen, regelmäßig zu Fuß Streife zu gehen«, sagt Alisha Ling. »Gerade nach dem Frühdienst, einfach raus in die Innenstadt. Die Leute sehen uns, sprechen uns an. So entsteht Nähe.«
Mit Haltung und Herz: Polizei als Lebensweg
Sven Hohaus, Polizeioberkommissar, ist einer, der den Polizeiberuf von mehreren Seiten kennt. Nach seiner Ausbildung unterrichtet er heute neben dem Streifendienst auch an der Höheren Berufsfachschule in Lahnstein – dort, wo er selbst einst begann. Er lehrt Gefahrenabwehrrecht und bringt den Nachwuchs auf Kurs. »Mir war klar, dass ich keinen Beruf will, der mich täglich ins Büro einsperrt. Hier habe ich alles: Menschen, Herausforderungen, Verantwortung.«
Auch er kennt die Diskussion um Respekt gegenüber der Polizei. „Ja, es ist manchmal rauer geworden. Aber mit dem richtigen Auftreten kommt man weit. Freundlichkeit wirkt oft stärker als jedes Mittel des Zwangs.“ Angst habe er nie. »Man braucht Respekt vor der Situation und den Menschen, aber keine Angst.«
Ein starkes Team – für ein starkes Revier
Was uns beim Besuch in der PI Lahnstein besonders auffiel, war das Miteinander. Die gegenseitige Unterstützung, das Gespräch, das offene Ohr. Vom Schreibtisch bis zur Fußstreife, von der jungen Kommissarin bis zur erfahrenen Leiterin – hier wird zusammengearbeitet, nicht nebeneinander her.
»Polizei ist nicht, was viele von außen denken«, sagt Caroline Fachinger. »Wir sind keine Befehlsempfänger – wir sind Entscheidungsfinder, Gesprächspartner, Helfer. Und manchmal auch nur einfach da.«
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