Gesundheit
Statt Gottesdienst: Hömbergs Kirche öffnet für Corona-Schnelltests

HÖMBERG/ZIMMERSCHIED Am 4. Advent öffnete sich die evangelische Kirche in Hömberg letztmals für einen Gottesdienst. Jetzt ist das Gotteshaus wieder für den konkreten Dienst am Menschen geöffnet und gefragt. Jeden Donnerstag ab 17 Uhr steht es für zwei Stunden als Ort für Corona-Schnelltests offen. Marco Schrötter vom Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied hatte die Idee ganz spontan, fand Gleichgesinnte und sorgte dafür, dass die Kirche wieder zur Anlaufstation wird. Zur Premiere ließen sich 25 Personen in der Kirche einen Nasenabstrich nehmen.
Evangelische Kirchengemeinde Hömberg-Zimmerschied zeigt sich von diakonischer Seite
„Es gibt ja viele Menschen, die nicht so mobil sind in den Dörfern, auch bei uns, und die Kirche ist groß genug, um die Tests mit den gebotenen Abständen durchzuführen“, erzählt Schrötter; bei gutem Wetter kann die 15- bis 20-minütige Wartezeit aufs Ergebnis im Freien verbracht werden; bei Regen bieten die Kirchenbänke mit Blick auf Altar und kunstvolle Fenster genügend Raum – Besinnung inklusive. Mit Christian Schneider aus Nassau fand Schrötter schnell einen Profi in Sachen Schnell-Tests als Partner. Dessen Firma PS Trade GmbH handelt mit Schutzausrüstung, besorgt Tests, betreibt Testzentren, unter anderem das mobile Testcenter Hunsrück. Außerdem schult die Firma Unternehmen in der richtigen Anwendung der Tests.
Schneider war sofort bereit, die Idee mit seinem Know-how und der notwendigen Ausrüstung in die Tat umzusetzen, „ganz gleich, ob da jetzt zehn oder 100 Leute kommen“, sagt Schneider, für den das Projekt in Hömberg eine sinnvolle Bereicherung für die ländliche Region ist im Kampf gegen das Virus. „Wir schauen mal, wie es sich entwickelt.“ Den Test-Gästen ermöglicht der Einsatz einen kostenfreien Besuch und den freiwillig Engagierten die notwendige Ausrüstung nebst den Formularen. Als lizenziertes Test-Unternehmen erhalten die Getesteten anschließend ein 24 Stunden gültiges Zertifikat über das Ergebnis, sofern es negativ ist. Im umgekehrten Fall folgen Quarantäne, Meldung ans Gesundheitsamt und PCR-Test – vor allem wird so verhindert, unbemerkt andere Menschen anzustecken.

Kirche als Corona-Testcenter: Im hinteren abgetrennten Bereich des Gotteshauses werden die Tests gemacht; die Bänke im Kirchenschiff dienen als besinnliche Wartezone, bei schönem Wetter auch Stehtische und Bänke auf der Wiese drum herum.
Hinzu kommt der glückliche Umstand, dass in Hömberg und Zimmerschied eine Reihe medizinisch geschulter Leute wohnen, die bereit sind, das Angebot in und rund um die Kirche zu ermöglichen. Sie wollen dazu beitragen, der Bevölkerung mehr Klarheit über ihren Gesundheitsstand zu ermöglichen.
Auch Ortsbürgermeister Dietmar Roßtäuscher ist mit von der Partie. „Das ist doch ein tolles Angebot für unsere kleine Gemeinde“, ist er stolz über das Engagement von Kirchengemeinde und Einwohnern, das ja ganz unabhängig vom Wohnort von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann, vorausgesetzt sie bringen einen Personalausweis mit.

Neben Gemeindepfarrer Stefan Fischbach gehörte Ortsbürgermeister Dietmar Roßtäuscher zu den ersten Besuchern, die das Testangebot nutzten.
So sind zur Eröffnung des Testzentrums auch Leute aus Nassau nach Hömberg gefahren. Zu Fuß hat Doris Schäfer die heimische Kirche angesteuert. Lieber wäre ihr ja wieder mal ein normaler Gottesdienst darin, nach „so ewiger Zeit“. „Aber auf die Teststation war ich neugierig“, erzählt sie und hält das für eine gute Sache.

Neben Gemeindepfarrer Stefan Fischbach gehörte Ortsbürgermeister Dietmar Roßtäuscher zu den ersten Besuchern, die das Testangebot nutzten.
Auch Katharina Groß aus Hömberg und ihr Freund aus Österreich lassen sich dort einen Nasenabstrich machen. „Wir brauchen die Tests auch für den Grenzübertritt“, erklärt sie am Abend vor der nächsten Fahrt nach Wien. Gemeindepfarrer Stefan Fischbach nutzt ebenfalls die Testpremiere. „Marco Schrötter hat nicht nur tolle Ideen, ebenso begeistert mich die Schnelligkeit, mit der er sie umzusetzen weiß“, ist er dankbar für das Engagement. Er kenne in seinen Gemeinden Familien, in denen Großeltern die Enkel betreuen oder wo Kinder unsicher seien, die Eltern zu besuchen. „Da bedeutet der Test ein Stück mehr Sicherheit“, so der Theologe. Vor allem freut ihn, dass die Kirche auf diese Weise wieder mehr zu dem wird, für das sie durchaus im doppeldeutigen Sinne 1957 erbaut wurde: ein Mittelpunkt des Dorfes und des Lebens.
Das Testzentrum in der Hömberger Kirche ist derzeit für alle Interessenten donnerstags von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Ein Personalausweis ist mitzubringen.
Gesundheit
Sag mal „Aaaaaah“: Kinderarztpraxen in der Krise

KOBLENZ Ins Gummibärchenglas durfte er nicht greifen, der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Oster. Aber er musste auch nicht sonderlich tapfer sein beim Besuch der Kinderärzte in der Bahnhofstraße in Koblenz. Tapferkeit ist eine Tugend, mit der vielmehr das Personal und damit auch die Eltern ausgestattet sein sollten. Denn die Praxen in den Städten und auf dem Land sind am Limit. Einen Kinderarzt zu finden, der die Betreuung eines neuen kleinen Patienten übernimmt, ist heute eine echte Herausforderung.
Das berichten Mütter und Väter, die nach Koblenz oder ins Umland ziehen oder solche, deren Kinderarzt gerade in Rente gegangen oder aus anderen Gründen die Praxis geschlossen hat. Eltern nehmen teils lange Anfahrten von bis zu 50 Kilometern in Kauf. Das weiß auch Dr. Martin Schwenger, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen täglich den ganz normalen Wahnsinn wuppt: „Heute hatten wir 127 Kinder“, erzählt er. „Ein normaler Montag.“ Der Wochenanfang ist immer besonders arbeitsreich.
Keine Termine für neue Patienten – CDU-Bundestagsabgeordneter Josef Oster spricht mit Fachleuten in Koblenz
Von Lappalien, die eigentlich keinen Arztbesuch erfordern, über Routineuntersuchungen bis hin zu schweren Krankheitsfällen reicht die Palette. „Im Schnitt behandeln wir locker 500 Patienten pro Woche – ohne Notdienst.“ Letzteren muss jede Praxis im Verbund von Koblenz und der Region mindestens einmal im Monat übernehmen. „Wir können nicht alle auffangen, die einen Kinderarzt suchen.“ Nicht alle Eltern nehmen eine Absage hin. Da wird geschimpft oder gar gedroht.
Das Problem sehen Schwenger und sein Team im System. „Es gibt zu wenig Fachpersonal.“ Das betreffe nicht nur die Mediziner selbst, sondern auch Helferinnen und Co. Auch in Kliniken würden Kinderbetten abgebaut, weil Personal fehle. „Der Beruf für Medizinische Fachangestellte muss dringend attraktiver gemacht werden“, ist Schwenger überzeugt – nicht nur finanziell. Klare Sache, dass sich die Belastungen fürs Personal verschärfen, wenn weniger Fachleute in den Praxen und Krankenhäusern zur Verfügung stehen.
„Ich werde mich im Rahmen meiner Arbeit in Berlin weiterhin dafür einsetzen, dass Eltern nicht vor geschlossenen Praxistüren stehen“, versprach Josef Oster.
Gesundheit
Stadt Nassau und Haus Hohe Lay: Partnerschaft für die Teilhabe älterer Bürger am Stadtgeschehen

NASSAU In der letzten Woche stattetet Stadtbürgermeister Manuel Liguori dem neuen Einrichtungsleiter, Herrn Jens Antony, im Haus Hohe Lay einen Antrittsbesuch ab. Im Rahmen eines konstruktiven Gesprächs betonten beide ihre Absicht, die bereits bestehende gute Zusammenarbeit zu vertiefen und ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger verstärkt am Stadtgeschehen teilhaben zu lassen.
Herr Jens Antony, Sozialpädagoge und Sozialarbeiter, übernahm kürzlich die Position des Einrichtungsleiters im Haus Hohe Lay. Gemeinsam mit Bürgermeister Liguori und Frau Christina Burkard, Pflegedienstleiterin, wurde der Antrittsbesuch genutzt, um Ideen und Visionen für eine noch engere Kooperation zwischen der Stadt Nassau und dem Alten- und Pflegeheim zu besprechen.
Das Hauptaugenmerk des Gesprächs lag auf dem Wunsch, ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger stärker in das Stadtgeschehen einzubeziehen. Beide Seiten waren sich einig, dass es wichtig ist, den älteren Generationen die Möglichkeit zu bieten, aktiv am sozialen und kulturellen Leben der Stadt teilzunehmen. Dies soll nicht nur ihre Lebensqualität steigern, sondern auch die Verbindung zwischen den Generationen fördern.
Herr Antony äußerte sich positiv über die Initiative des Stadtbürgermeisters und betonte, wie wichtig es sei, eine unterstützende und integrative Umgebung für die älteren Bewohner zu schaffen. Die Teilnahme von Frau Christina Burkard, Pflegedienstleiterin, unterstreicht das Engagement der Einrichtung für eine ganzheitliche und bedürfnisorientierte Betreuung der Bewohner.
Die Stadt Nassau und das Haus Hohe Lay freuen sich auf eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit, die das Wohlbefinden der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger fördert und ihre Teilhabe am städtischen Leben ermöglicht.
Gesundheit
Medizinische Fachschaft Mainz organisiert Spendenaktion für Ärzte ohne Grenzen

MAINZ Während die vorweihnachtliche Zeit mit ihrem besonderen Flair Einzug hält, stehen viele Menschen weltweit vor enormen Herausforderungen durch Konflikte, wirtschaftliche Instabilität und Klimawandel. Angesichts der mehr als 340 Millionen in Not lebenden Menschen und über 100 Millionen Geflüchteten, will die Fachschaft Medizin Mainz handeln.
Um einen Beitrag zu leisten, lädt die Fachschaft Medizin Mainz zur Benefizveranstaltung für Ärzte ohne Grenzen am 2. Dezember von 10-16 Uhr im Off in Mainz (ehemals Gutleut, Ludwigsstraße 4, 55116 Mainz) ein. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, in angenehmer Runde Second-Hand-Kleidung zu erwerben, wobei alle Spenden Ärzte ohne Grenzen e. V. Deutschland zugutekommen.
Für Kleiderspenden steht MLP Mainz (Ludwigsstraße 1, 55116 Mainz; Mo-Do von 9 – 18 Uhr und Fr von 9 – 15 Uhr) bereit.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung, um gemeinsam etwas für die in Not Geratenen zu bewirken und die Arbeit von Ärzte ohne Grenzen zu fördern. Für Rückfragen stehen die Organisatoren gerne bereit. Kontakt: Organisator: Fachscha- Medizin Mainz Klinik Kontaktperson: Dr. Dr. Lena Katharina Müller-Heupt Lena_Katharina.Mueller@unimedizin-mainz.de Telefon: 01638916842
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