Connect with us

Rheinland-Pfalz

Eklat um Schulleiter an der IGS Neuwied

Veröffentlicht

am

Riesenskandal an Neuwieder Gesamtschule

NEUWIED Die Vorwürfe wiegen schwer. Es geht um unterschlagene Gelder, Lehren ohne kirchliche Lehrerlaubnis und die Manipulation von Arbeitszeitkonten.  So mancher spricht von einem nie dagewesen Behördenversagen. Der BEN Kurier sah sich die Fakten an. Würden Sie sich von einem ungelernten Bäcker am offenen Herzen operieren lassen? Wahrscheinlich nicht. 

Und von einem Lehrer ohne Lehrbeauftragung? So etwas kann es doch gar nicht geben oder? Doch! Der Schulleiter der IGS Neuwied verfügte zu keiner Zeit über die geforderte Lehrerlaubnis im Fach katholischer Religion.

Anzeige

Um dieses lehren zu dürfen, bedarf es einer sogenannten Missio Canonica. Dieses ist die Erlaubnis zur Lehrbeauftragung als katholischer Religionslehrer an Schulen. Und dennoch fand sich die Bescheinigung über nahezu ein Jahrzehnt im Gliederungsplan der IGS. Aber wie kam diese dort hinein?

Anzeige

Wir haben dem Schulleiter niemals eine Erlaubnis zur Lehrbeauftragung als katholischer Religionslehrer erteilt. – Bistum Trier

In der Antwort auf einer kleinen Anfrage des CDU Landtagsabgeordneten Matthias Lammert an die Staatsministerin (Schulministerin), teilte diese mit, dass ihr keine Fälle einer Falschbeurkundung im Zusammenhang mit kirchlichen Lehrerlaubnissen bekannt seien. Die Pressestelle der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) sowie die Kreisverwaltung Neuwied als Träger der Schule, wollten aus Personaldatenschutzgründen keine Stellungnahme zu dieser Frage abgeben.

Wollten sie es nicht wissen oder mauerten alle? Ein Anruf beim Bistum Trier hätte genügt, um sich zu vergewissern ob der betreffende Schulleiter über die entsprechende Lehrbeauftragung verfügte.

Und dieses birgt mehrfache Brisanz. Denn für die Position des Direktors einer Integrierten Gesamtschule werden in der Regel die Qualifikation zur Lehre von zwei Schulfächern verlangt. Wie konnte es zu einer Besetzung dieser Position durch den Schulleiter kommen? Sah sich niemand die Unterlagen an?

Auch bis heute hat dieses offenbar keine Konsequenzen für den Direktor der IGS. Selbst mutmaßlich vorsätzlich falsch beurkundete Einträge im Gliederungsplan spielten für die Kreisverwaltung und ADD keine Rolle sich die Geschichte einmal genauer anzusehen.

Beurkundete der Schulleiter sich selber die Lehrerlaubnis?

Und es geht auch um die Verwaltung von Treuhandkonten. Auf Gesamtschulen werden die Schüler meistens in der Mensa verpflegt. Eine schöne Sache. Doch diese Leistung ist natürlich nicht kostenfrei. Die Eltern bezahlen für Ihre Kinder einen Beitrag für die Verpflegung. Bei diesen Zahlungen soll es zu Differenzbeträgen durch Krankheitstage bzw. Fehltage gekommen sein.

Im Laufe der Zeit sammelte sich die stattliche Summe in Höhe von 6408,76 EUR auf einem Treuhandkonto an. Gelder die den Eltern gehörten. Fraglich ist, ob die Eltern jemals über diesen Umstand Bescheid wussten oder über die Verwendung der Mittel befragt wurden. Sicher ist, dass die Gelder 2014 von einem Treuhandkonto auf eine andere Bankverbindung umgebucht wurden. Kontobevollmächtigter war erneut der Schulleiter der IGS. Doch wieso kam es zu dieser Verschiebung der Gelder?

Bargeldabhebungen vom Treuhandkonto – Wo sind die Gelder hingeflossen?

In den Jahren 2017 und 2018 kam es zu Barabhebungen an Geldautomaten in Ulmen. Außerdem ließen sich Zahlungen für Restaurantbesuche nachweisen. Diese Zahlungen werfen Fragen auf.

Die ADD in Trier erklärte dem BEN Kurier gegenüber, dass es keine Anhaltspunkte für eine persönliche Bereicherung seitens des Schulleiters gab und verwies auf eine Prüfung seitens des Trägers. Und der Träger ist wiederum der Kreis Neuwied der auf seine Stellungnahme an die ADD verwies. Zu den zahlreichen Barabhebungen äußerten sich weder die ADD noch die Pressestelle des Kreises.

In einer Faxanfrage bat der BEN Kurier, den Schulleiter der IGS Neuwied um eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorwürfen. Diese Möglichkeit wurde leider nicht genutzt.

Letztlich soll der Direktor der Gesamtschule auch den Schulfrieden massiv gestört haben. Lehrkräfte und Mitglieder der Schulleitung beschwerten sich massiv darüber, dass der betreffende Direktor ein intimes Verhältnis zu einer Lehrkraft unterhalten haben soll. Diese Vorwürfe waren auch der ADD, Kreisverwaltung und dem Schulministerium bekannt.

Haben die Behörden und das Ministerium bewusst weggesehen oder versagt?

Aus einer kleinen Anfrage seitens des CDU Landtagsabgeordneten Matthias Lammert geht hervor, dass die Staatsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig, Kenntnis über die Beschwerden hatte. Laut ihrer schriftlichen Antwort, konnte ein dienstrechtliches Fehlverhalten nicht festgestellt werden. Angeblich war es ein normales kollegiales Verhalten gewesen.

Dabei antwortete sie lediglich auf einen Fall im Jahre 2015. Der Landtagsabgeordnete Lammert bezog sich in der Anfrage 17/14505 aber auf die vergangenen drei Jahren. Dahingehend gab es keine eindeutige Stellungnahme seitens der Staatsministerin.

Der BEN Kurier führte mit ehemaligen und beschäftigten Mitarbeitern bzw. Lehrkräften, Gespräche zu den vermeintlichen Vorkommnissen. Einhellig schilderten die Befragten, dass der Schulleiter keineswegs diskret versuchte das Verhältnis zu verheimlichen. Im Gegenteil. Selbst den Schülern soll die mutmaßliche Affäre nicht entgangen sein.

Schulfrieden gestört? Nur ein normales kollegiales Verhältnis?

Letztendlich endet die Geschichte mit vermeintlich manipulierten Arbeitszeitkonten. Eine Mitarbeiterin der IGS soll über Jahre hinweg, nahezu täglich, Veränderungen an ihrem eigenen Arbeitszeitkonto durchgeführt haben.

Eine verfrühter Arbeitsbeginn durch mögliche Vorbereitungstätigkeiten kann vorkommen. Natürlich. Doch in nahezu täglicher Regelmäßigkeit?

Eine Presseanfrage seitens des BEN Kurier an den Kreis Neuwied sowie die ADD in Trier wurde erneut mit dem Hinweis des Personendatenschutzes nicht beantwortet. Die Staatsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig erklärte auf die 2020 gestellte kleine Anfrage des Abgeordnete Matthias Lammert, dass ein solcher Fall bekannt sei und durch den Träger der Schule (Kreis Neuwied) geprüft wird.

Wie kam es zu den nachträglich veränderten Arbeitszeitkonten?

Offensichtlich ergab diese Begutachtung des Kreises Neuwied kein Ergebnis. Dem BEN Kurier lagen zahlreiche Unterlagen zur Einsichtnahme vor. Das Rechercheergebnis war erschreckend und deckt sich keineswegs mit den Aussagen der Aufsichts- & Dienstleistungsdirektion in Trier oder des Kreises Neuwied.

Solange die zuständigen Behörden und das Ministerium für Bildung in Mainz die Geschehnisse absegnen, braucht der Schulleiter der integrierten Gesamtschule in Neuwied keinerlei Konsequenzen zu fürchten oder vielleicht doch?

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
14 Kommentare

14 Comments

  1. Anonym

    15. April 2021 at 14:08

    Schockierend. Was hier auf die Kinder losgelassen wird und alle in RLP wegsehen. Es gibt immer wieder solche oder ähnliche Fälle besonders in RLP. Da zählt das Parteibuch mehr als die Qualifikation. 2. FACH fehlt kommt öfter bei Schulleitung vor . Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium überhaupt werden binnen kürzester Zeit befördert. Beförderungspraxis und Qualifikation in RLP. Grüsse an Höfken und die Ampel.

  2. Anonym

    18. April 2021 at 19:29

    Stand der Dinge
    Neben dem Artikel gibt es öffentlich zugänglich drei Quellen, nämlich die genannten Landtagsanfragen von Matthias Lammert samt deren Antworten:
    https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/14234-17.pdf I
    https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/14649-17.pdf II
    https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/14777-17.pdf III
    Gehen wir einmal davon aus, dass bereits die beiden ersten Landtagsanfragen auf die IGS Neuwied gemünzt waren und die Antwort der Ministerin, die jeweils einen Fall kannte, sich auf diese bezieht. In der dritten Anfrage wird dann von Datenschutz geredet. Weshalb darf denn Herr Lammert dann solche Anfragen überhaupt stellen, wenn er ohnehin keine Antwort erhalten wird? Ist das die Demokratie in Rheinland-Pfalz?

    In den Anfragen sind folgende Felder genannt (in römischen Ziffern die Anfrage und in arabischen die Frage)
    1. Unregelmäßigkeiten in den Stundenzuweisungen (I1,II3)
    In der ersten Anfrage gibt es von der Ministerin eine ausweichende Antwort, in der zweiten Anfrage wird negiert, dass ein solcher Fall bekannt sei.
    Frage: Wurde an der IGS Neuwied zu Schuljahresbeginn zu viele Stunden für den GTS-Bereich eingeplant? Falls ja, hätte die Ministerin gelogen.

    2. PES-Stunden/Überstunden des Schulleiters (I2, II4, III4)
    Was auch immer PES-Stunden sein mögen, mutmaßlich lässt der Schulleiter der IGS Neuwied sich als Einziger im ganzen Land diese ausbezahlen. Auf den Aspekt der Überstunden ist die Ministerin in der ersten Anfrage I2 nicht eingegangen und verweist – obwohl die zweite Anfrage II4 hier zuspitzt – wieder auf diese erste, in der sie dazu nichts gesagt hat.
    Frage: Hat der Schulleiter der IGS Neuwied aktuell Überstunden? Falls ja, hätte die Ministerin gelogen.

    3. „Über das kollegiale Maß hinausgehende Beziehung zu einer Kollegin“ (I3, II2, III2)
    Die Ministerin schreibt in der ersten Anfrage, dass ihr ein (!) Fall aus dem Jahr 2015 bekannt sei. Lammert fragt in der zweiten Anfrage explizit für den Zeitraum der letzten drei Jahre an und wird auf diese Antwort der ersten Anfrage verwiesen.
    Frage: Wurden dem Ministerium/ADD/Kreis in den letzten drei Jahren von einem „über das kollegiale Maß…“ berichtet? Falls ja, hätte die Ministerin gelogen.

    4. Falsche Angaben zur kirchlichen Lehrerlaubnis (I4, III1)
    Die Ministerin gibt an, dass ihr keine Fälle von Falschbeurkundung bekannt sei. Das Bistum hat aber angegeben, dass der Schulleiter niemals in Besitz der kirchlichen Lehrerlaubnis war.
    Frage: Wurde dem Ministerium/ADD/Kreis vorgetragen, dass eine mögliche Falschbeurkundung vorliegt? Falls ja, hätte die Ministerin gelogen.

    5. Konto zum Mensabetrieb (I5, II5, III3)
    Disziplinarrechtlich ist nichts zu beanstanden – sagt die Ministerin, nachdem die Konten geprüft wurden. Dass es mehrere Konten gebe, sei kein Problem.
    In der dritten Landtagsanfrage beschreibt Herr Lammert, dass Gelder zwischen diesen Konten überwiesen wurden (Treuhandgedanke?) und Bargeldabhebungen in Ulmen (Warum wird das so betont – wohnt der Schulleiter da?) und Esseneinladungen erfolgt seien.
    Frage: Wenn dies so stimmt, könnte der Tatbestand der Untreue erfüllt sein – kein Fall für die Ministerin, sondern für die Staatsanwaltschaft. Sie hätte im Übrigen ein sehr interessantes Rechtsverständnis.

    6. Unregelmäßigkeiten in der Zeiterfassung (I6)
    Hier verweist die Ministerin an den Schulträger, der für das Sekretariatspersonal verantwortlich sei, dieser die Vorgänge noch prüft und eine abschließende Klärung aussteht.
    Frage: Seit wann ist der Kreis über mögliche Unregelmäßigkeiten informiert?

    7. Weigerung des Schulleiters mit seinem Stellvertreter zu sprechen (II1, III5)
    Der Schulleiter weigert sich mit dem bösen Stellvertreter zu sprechen. Ist er am Schluss der Böse, der diese Vorgänge bei Kreis, Ministerium und ADD vorgetragen hat?
    Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
    1. Die Vorwürfe sind falsch, dann muss der Stellvertreter den Standort verlassen ODER
    2. Die Vorwürfe sind richtig, dann muss der Schulleiter den Standort verlassen.
    Mir scheint es inakzeptabel, dass der Schulleiter sich weigern darf mit seinem Stellvertreter zu sprechen – und das mutmaßlich trotz entsprechender Weisung. Wenn man sich in der freien Wirtschaft nicht an Anweisungen seiner Vorgesetzten hält, fliegt man.

    8. Unterlassungsklagen (III5)
    Der Schulleiter leitet die Schule also mit Terror: Wer nicht seiner Meinung ist, wird verklagt.
    Klingt nach einem netten Arbeitsplatz. Mit großartigem Widerstand muss er – wenn ihn die Vorgesetzten lassen – dann wohl nicht rechnen. Die Unterlassungsklage betrifft genau die Themen aus den Landtagsanfragen – was für ein Zufall.
    Hier wäre es gewiss interessant mal den Stellvertreter zu hören. Wenn ich es richtig verstehe, ist es eine private Unterlassungsklage – da könnte er sich doch mal privat (bei BEN-Kurier) äußern.
    Sollte sich am Ende herausstellen, dass der Schulleiter auch noch in der SPD sein sollte, dann geht es ab. Denn der Zuständige beim Kreis ist SPD-Mitglied (1. Beigeordneter Mahlert), ADD-Präsident Linnartz ist SPD-Mitglied und die Zuständigen im Bildungsministerium, das seit 30 Jahren in SPD-Hand ist, wohl auch.
    Ist der Stellvertreter in der CDU oder bei den Linken oder der AfD – also den Nichtregierungsparteien im Land? Dann wäre die Blamage perfekt.

    • Redaktion

      18. April 2021 at 23:40

      Lieber Leser.

      Sie haben sehr tiefe Kenntnisse zu dem Fall welche sich auch mit unseren Recherchen decken. Dennoch können wir als Zeitung nicht alles schreiben sondern dürfen rein die belegbaren Fakten darlegen.
      Dennoch gebe ich Ihnen Recht, da sämtliche ihrer Äußerungen mit unseren Ergebnissen übereinstimmen.
      Zu der Frage der Falschbeurkundung etc. kann ich mitteilen, dass wir bereits die Staatsanwaltschaft Koblenz zu den Erkenntnissen informiert haben.
      LG Redaktion BEN Kurier

  3. Anonym

    18. April 2021 at 23:42

    “In einer Faxanfrage bat der BEN Kurier, den Schulleiter der IGS Neuwied um eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorwürfen. Diese Möglichkeit wurde leider nicht genutzt.”

    In einer Faxanfrage. In welchem Jahrhundert leben wir denn? Kein Wunder, dass da keine Antwort kam. Das war ja wohl zu erwarten.

    • Redaktion

      18. April 2021 at 23:45

      Lieber Leser.
      Presseanfragen erfolgen i.d.R. immer per Fax um den Versand nachweisen zu können. Dieses ist eine übliche Handlungsweise.

      Liebe Grüße

      Redaktion BEN Kurier

  4. Medienkritiker

    19. April 2021 at 15:15

    Fast eine Woche ist der Vorgang nun öffentlich. Genauso wie dem BEN-Kurier wird der Rhein-Zeitung und dem SWR doch auch zumindest die letzte Landtagsanfrage bekannt sein.
    Auch am Tag 5 lese oder sehe ich nichts in diesen „Qualitätsmedien“. Wenn ich noch Abonnent der RZ wäre, würde ich sie spätestens heute kündigen. Gerechnet hatte ich bereits mit Berichten in der Form: „Oh, die arme Schule, so eine gute Arbeit vor Ort – und dann so eine schlechte Presse.“
    Es geht in diesem Fall ganz offensichtlich um den roten Filz in unserem Bundesland.
    Aktuell keine Stellungnahme der Ministerin, in der dritten Landtagsanfrage versteckt sie sich hinter dem Datenschutz. Das betrachte ich als Schuldeingeständnis.

  5. Anonym

    20. April 2021 at 6:09

    In dieser Angelegenheit gibt es aus meiner Sicht mindestens 3 Skandale:
    1. Dass es ein solches Vorgehen an einer öffentlichen Schule überhaupt gibt.
    2. Dass die zuständigen Stellen (ADD/Kreisverwaltung) so beharrlich keine Konsequenzen folgen lassen.
    3. Dass die Rhein-Zeitung offensichtlich kein Interesse an einer Veröffentlichung hat. Hätte ich nicht kürzlich mein langjähriges Abo schon gekündigt, wäre spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt.

  6. Elternsicht

    20. April 2021 at 10:26

    Den Eltern sind die Vorgänge an der IGS Neuwied seit vielen Jahren bekannt: Herr G. ist bei der ersten Abifeier zusammen mit seiner „Geyerfrau“ (nicht die Ehefrau) Arm in Arm vor der Festhalle in Plaidt an den Eltern, Schülern und Lehrern vorbeistolziert. Sie hatten als einzige keine Eintrittskarte. Dann sind sie zusammen an die Bar auf einen Sekt. Danach saßen sie den Abend über zusammen am Tisch der Ehrengäste. Alle haben betreten geschaut. Das Gesicht von OB Einig werde ich nie vergessen. G. und G.Frau sind dann zusammen frühzeitig gegangen. Ab dann war es ein schöner Abend.
    Herr K. wurde in der Abizeitung als bester Pädagoge bezeichnet und als Telefonjoker bei Günter Jauch empfohlen. G. fand sich in den Listen bei Berufsverfehlung, größtes Ego und „Findet sich selbst witzig“ ganz oben.
    Anm. der Redaktion: Wir haben die Namen des Kommentars entfernt.

  7. Mitarbeitersicht

    20. April 2021 at 19:21

    Es gab persönliche Gespräche mit der ADD und mit der Kreisverwaltung Neuwied, beides noch vor bzw. zu Beginn von Corona. Jeder hat Angst vor dem Rattenschwanz der da dran hängt. DIE BEWEISE LIEGEN VOR. Aber lieber die Füße still halten und Gras über die Sache wachsen lassen.

    Das absolut tolle Bildungskonzept der IGS geht auf Kosten der Kinder zugrunde.

    Muss erst Schlimmeres passieren, damit reagiert wird?

    Bei o. g. Abifeier war ich auch dabei. Peinlich sowas. Aber es geht um viel mehr als mögliches Bäng Bäng. Aus erster Hand kann ich sagen, dass die Schulleitung keine Schule leiten kann. Die Aufgaben werden verteilt an die erweiterte Schulleitung. Und wenn da mal einer ausfällt, bleibt die Arbeit liegen. Es gibt Mitglieder in der erweiterten Schulleitung, die jeden Bereich auffangen könnten. Nicht so der Gy. Der trinkt lieber Kaffee mit den FSJlern. Und das Sekretariat ist der Oberknaller. Zwei gute Feen sind schon gegangen und haben es nicht mehr ausgehalten, eine fleißige Biene versucht noch immer alles zusammenzuhalten, stößt aber auf taube Ohren bei Gy und ihren eigenen Chefs bei der Kreisverwaltung Neuwied und eine Dame sitzt nur da zum Schönaussehen und richtet Ihre Nägel, aber das größte Chaos im Schulalltag an. Sie hat die Nägel schön, sie hat die Nägel schön…. Das bekommt auch das arme Bienchen dann nicht mehr alleine gewuppt.

    Der ADD liegen Unterschriften nahezu aller Lehrer vor, die die Schule “retten” wollen…. Zur Kenntnis genommen. Und jetzt?

    Fazit:Die Schule geht kaputt, wenn ADD und Kreis nicht mal langsam den Poppes hochbekommen. Eineinhalb bis zwei Jahre ist z. B. die vereitelte Anzeige wg. Gleitzeitbetrugs jetzt knapp her. Und die KV hat nichts als Ausreden.

  8. Anonym

    20. April 2021 at 20:05

    Erst einmal ein Dankeschön an die Redaktion des BEN Kurier.

    Endlich jemand der die Tatsachen auf den Tisch bringt und dann auch noch die Staatsanwaltschaft darüber informiert. Bravo.  Das kann weder die Personalabteilung der Kreisverwaltung Neuwied noch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion von sich behaupten. Die Frage hinter diesen ganzen Geschehnissen ist doch eigentlich das Schlimmste Übel: Wenn eine übergeordnete Behörde von diesen Vorwürfen Kenntnis hat und nicht tätig wird, wer dann? Sind Vorteilnahme im Amt, oder Falschbeurkundung oder die Deckung eines Arbeitszeitkontenbetruges mittlerweile Kavaliersdelikte und ziehen keine dienstrechtlichen Konsequenzen mit sich?

    Denn ohne Konsequenzen werden diese Dinge doch nie aufhören. Der Unregelmäßigkeiten werden weiter gehen. Einfach nur ein bisschen abwarten und dann geht dieses Treiben munter weiter.

    Wer glaubt noch an einen Rechtsstaat? Diese Behörden erschüttern jedes Vertrauen daran!

  9. E.

    22. April 2021 at 11:24

    Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht und mir den gesamten Artikel durchgelesen und alle Kommentare, die nebenbei festgestellt so klingen, als ob sie von einem alleine geschrieben worden wären.
    Natürlich wiegen die Vorwürfe in dem Artikel schwer, aber mal ehrlich, wen stört es, ob sich 2 Lehrer als Liebespaar finden? Es ist zwar ungeschickt, dass es hier der Schulleiter ist, aber stört es den Unterricht, die Qualität der Schulführung, wird mein Kind davon beeinflusst? Ich denke nicht!
    Das angeblich veruntreute Geld, wer beurteilt das? Warum hat der Schulleiter das Geld abgeholt? Wer sagt denn, dass es nicht um schulische Belange ging? Beunruhigt mich jetzt als Mutter nicht!
    Die Aussage, dass er nicht die Erlaubnis der Kirche hat, ist mir schlicht gesagt egal. Wir haben eine Trennung von Kirche und Staat, die katholische Kirche bekleckert sich in der Presse auch nicht gerade mit Ruhm, daher ist es mir völlig egal. Also ist die fehlende Erlaubnis nicht einen Skandal wert.
    Die Stundenabrechnungen kann ich nicht beurteilen.
    Das ist der Tenor aus Gesprächen, die ich mit befreundeten Müttern geführt habe. Uns ist der Unterricht, die Organisation der Schule, das mein Kind gerne dorthin geht wichtig, nicht irgendwelche Querelen oder Gerüchte in der Schulleitung!
    Was mich allerdings wirklich entsetzt sind die Kommentare darunter, die vor Insiderwissen strotzen und, schaut man sich den Schreibstil an, von einer Person geschrieben wurden. Das ist für mich gerade der eigentliche Skandal. Dort werden Anschuldigungen losgetreten, interne Informationen raus getratscht und mit Anschuldigungen um sich geworfen, dass ich mich wundere, dass sie veröffentlicht werden, auf die Gefahr hin, Klagen nach sich zu ziehen. Da muss doch jemand aus der Schulleitung seinen Frust loswerden wollen und seinen Schulleiter aufs übelste an den Pranger stellen. Darüber hinaus werden eine Politikerin, die ADD, eine Partei als Lügner hingestellt. Sehr gewagt und in meinen Augen straffrechtlich relevante Aussagen. Da scheint jemand die Gelegenheit zu nutzen, um einem anderen Menschen zu schaden, berechtigt oder unberechtigt, auf jeden Fall mit zweifelhaften Absichten. Solch einen Kollegen möchte ich niemals haben!
    Ich hoffe, dass dieser Artikel und die verleumderischen Kommentare des namentlichen „Anonym“ nicht der Schule unnötig schaden, es wäre sehr schade für all die Kinder, die dort gerne hingehen!

    • Redaktion

      22. April 2021 at 11:54

      Liebe Frau E.

      Auch wir lesen uns die Kommentare sehr genau durch. Es ist leider sehr bedauerlich wenn diese “Anonym” eingestellt werden. Anhand der IP können wir allerdings erkennen, dass diese von verschiedenen Personen eingestellt wurden. Wir von der Redaktion finden es gut auch eine andere Meinung zu lesen. Die Schule selber stand nie in der Kritik. Und das lesen wir auch nicht aus den Kommentaren heraus. Nach dem Artikel erreichten uns zahlreiche Schreiben in den sozialen Medien und über unser Kontaktformular. Leider oft auch anonym. Dennoch war der Tenor sehr eindeutig und viele bedankten sich für den Artikel. Ich gebe Ihnen recht, dass aus den Kommentaren heraus viel Insiderwissen steckt. Wir hatten dahingehend (in Bezug auf das lange Kommentar – Stand der Dinge) nachgefragt ob sich die Person mindestens unserer Redaktion gegenüber zu erkennen geben mag. Leider kam daraufhin keine Antwort. Wir vermuten, dass dieses Lehrkräfte gewesen sein müssen welche Angst haben sich zu outen. Was die Vorwürfe gegen den Schulleiter betrifft, sehen wir das jedoch keineswegs als “Kavaliersdelikt” an. Uns geht es primär um die fehlende Missio Canonica. Ob die ADD und der Kreis tatsächlich das Nötige unternommen haben, bezweifeln wir. Die Aussagen der Staatssekretärin haben wir im Artikel bewusst nicht genauer belastend aufgegriffen, da für uns nicht zweifelsfrei feststeht ob sie überhaupt entsprechend informiert war. Für den Artikel waren die Recherchen sehr umfangreich und dauerten rund drei Wochen bevor dieser veröffentlicht werden konnte.

  10. Leser mit Visionen

    22. April 2021 at 15:51

    Liebe Frau E.,
    es ist erfreulich, dass sie scheinbar ein Kind haben, das sich an der IGS sehr wohl fühlt. Dieser Umstand ist den vielen engagierten Lehrkräften geschuldet, die hervorragende Arbeit leisten.
    Aber vielleicht schauen Sie sich einmal die hohe Fluktuation an dieser Schule an. Sehr viele hoch qualifizierte Lehrkräfte haben diese Schule auf eigenen Wunsch verlassen, einige waren sogar für längere Zeit psychisch erkrankt. Letztere finden sich mit auffallend hoher Zahl an oben erwähnter Schule. Wenn auch gleich der Lehrerberuf durchaus einige Belastungen mit sich bringt, ist dies bestimmt nicht der alleinige Grund für Lehrer*innen mit Burnout, sondern wird in entscheidendem Maße von anderen Faktoren beeinflusst. Hierzu kann sich gerne jeder selbst seine Gedanken machen, ob der angesprochene Schulleiter ein möglicher Faktor ist.
    Als guter Lehrer*in stellt man manchmal Bedürfnisse der anderen über die eigenen zum Wohle der Schulgemeinschaft. Um wirklich zu wissen, wie es den Lehrkräften geht, wie sehr sie unter der angespannten Gesamtsituation leiden, müsste man auch hinter die Fassade schauen können. Man würde womöglich feststellen, dass der Schulfrieden schon lange in erheblichen Maße gestört ist und dieser Umstand den angesprochenen Organen auch bekannt ist und trotzdem nicht gehandelt wurde. So lange bis der letzte engagierte Lehrer*in kapituliert…

  11. Desillusionierte Demokratin und Pädagogin

    29. April 2021 at 16:14

    @ Frau E.
    Welchen Vorteil ziehen Sie eigentlich daraus, den Wahrheitsgehalt dieses Artikels und der Kommentare anzuzweifeln? Die Kommentare stammen aus völlig unterschiedlichen Bereichen der Schulgemeinschaft (Eltern, Lehrer, Sekretariat und Außenstehenden) und verfügen meines Erachtens als einzige stilistische Gemeinsamkeit nicht über so viele Rechtschreibfehler wie Ihr Kommentar!
    Ich stelle fest, dass es Sie persönlich nicht stört, dass Herrn G. die kirchliche Lehrerlaubnis nie erteilt wurde. Haben Sie sich eigentlich mal gefragt, wenn dies denn so eine Lappalie sein sollte, warum sich Herr G. dies über Jahre selbst fälschlicher Weise im sogenannten Gliederungsplan eingetragen hat? Und warum die ADD offensichtlich eine Anfrage an das Bistum Trier in Sachen Geyermann weitergeleitet hat, wenn man dort nicht auch davon ausging, dass Herr G. im Besitz der Missio sei. Dann hätte das Bistum doch gar nichts mit der Sache zu tun gehabt und hätte auch nicht von der ADD informiert werden müssen!?
    Sie, Frau E., haben ja wohl auch kein Problem damit, dass eine Kollegin (bei der sich übrigens die ganze Schulgemeinschaft wundert, wie sie als Grundschullehrerin aus Berlin plötzlich zur Realschullehrerin befördert wurde) bei offiziellen Anlässen auf dem Schoß des verheirateten Schulleiters sitzt. Dass es durchaus Personen gibt, die sich an diesem Verhalten stoßen (Personalrat, Eltern, Schüler/innen) ist der ADD seit Jahren bekannt (dies ist aktenkundig). Warum lässt Herr G. sich nicht längst scheiden oder hat wenigstens den Anstand, seine Affäre „diskreter“ und nach dem Dienst auszuleben? Ich muss mich doch als Mutter fragen, was Herr G. für ein Vorbild für meine Kinder abgibt. Wäre es wirklich so schwer gewesen, die Geyerfrau an eine andere Schule zu versetzen?
    Der Redaktion liegen offensichtlich bezüglich der Konten Dokumente vor. Selbst wenn die Redaktion „schlampig“ recherchiert hätte, weshalb sollte ein Landtagsabgeordneter (der über genügend Mittel für eigene sorgfältige Recherchen verfügt) seinen guten Ruf riskieren und Anfragen im Landtag stellen, deren Wahrheitsgehalt auf wackeligen Füßen steht?
    Warum interessiert es den Kreis Neuwied nicht, wenn eine Angestellte ihn betrügt? Auch nicht, wenn besagte Angestellte ihre Kollegin bereits mit Kraftausdrücken beschimpfte und bereits abgemahnt wurde (auch dies ist aktenkundig)?
    Warum antwortet die Bildungsministerin Hubig stets ausweichend oder gar nicht auf diese Anfragen? Was bitte schön hat der Datenschutz damit zu tun? Wenn diese Anfragen dem Datenschutz unterlägen, wären diese Anfragen vom Landtagsbüro gar nicht genehmigt und somit nicht gestellt worden. Wen bitte schön wollen Sie hier veräppeln, Frau Hubig? Wie soll ich (selbst Pädagogin) Sie als meine höchste Dienstvorgesetzte denn noch ernst nehmen?
    Warum braucht unsere rote Rheinzeitung, die nebenbei bemerkt in dieser Sache schon lange Zeit vor dem BEN-Kurier recherchierte und die „Geschichte als zu uninteressant einstufte“, nun ganze zwei Wochen für einen lächerlichen und vor Ausreden für die Ministerin und die ADD strotzenden Artikel?
    Ich finde es schlimm genug, dass wir uns als Eltern inzwischen nicht einmal darauf verlassen können, dass unsere Kinder größtenteils von ordnungsgemäß ausgebildeten (damit meine ich 1. und 2. Staatsexamen in zwei Fächern oder entsprechendem Bachelor/Masterstudium, was dann auch pädagogische und didaktische Ausbildung beinhaltet) und auf Lebzeiten verbeamteten Lehrkräften unterrichtet werden. Die kosten aber viel Geld! Stattdessen laufen an unseren Schulen fast nur noch „Billiglehrer“ (z.B. Studenten, Kindergartenerzieherinnen, Quer- und Seiteneinsteiger usw.) mit sogenannten PES-Verträgen oder anderen Kurzzeitverträgen eingeschüchtert und unerkannt herum (die bei mangelnder Obrigkeitskonformität jeder Zeit kündbar sind). Diese Lehrkräfte haben Mitbestimmungsrecht in sämtlichen „demokratischen“ Gremien der Schule, in denen weitreichende pädagogische Beschlüsse verabschiedet werden. Ich möchte den eben genannten Personen im Einzelfall gar nicht ihre pädagogischen Qualitäten absprechen, aber diese vielleicht teilweise sinnvollen Ausnahmen können doch nicht zum Regelfall werden. Mir geht es um die Selbstverständlichkeit und vor allem die Quantität dieser Notlösungen. In dem einen Fall fehlt die pädagogisch/didaktische Erfahrung oder sogar Ausbildung und im anderen Fall sind es fachliche Defizite. Außerdem haben wir als Eltern ein Recht darauf zu erfahren, über welchen Ausbildungsstatus die Lehrkräfte, die unsere Kinder unterrichten, verfügen. Im Fall des Herrn G. (zunächst ausgebildeter Buchhändler!) hätte man seitens der ADD bei den Beförderungen dieser Person vielleicht etwas genauer hingeschaut, wenn es hier allgemein mehr Transparenz geben würde. Vielleicht macht sich ja mal irgendein bildungspolitischer Sprecher die Mühe einer Studie und prüft, auf wie viel % der a) aktuell unterrichtenden Lehrkräfte und b) der Schulleiter die oben geforderten Ausbildungsmerkmale zutreffen!? Mir fallen spontan allein im 50km-Umkreis von Koblenz bereits drei Schulleiter/Vize ein, auf die dies nicht zutrifft.
    @Anonym2.
    Warum der Stellvertreter Herr K. sich hier nicht äußert, kann ich Ihnen erklären: Die ADD hat es ihm schriftlich untersagt. Es lebe der Rechtsstaat! Seine Ehefrau hat inzwischen unter Repressalien verschiedenster Art seitens der ADD (auch bereits aktenkundig) zu leiden.
    Auf die vielen fetten „Warums“ gibt es immer dasselbe „weil“:
    Weil die von uns gewählte Landesregierung es zulässt!

Leave a Reply

Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Politik

Freie Wähler Rheinland-Pfalz fordern die Einführung eines Tierschutzbeauftragten

Veröffentlicht

am

von

Foto: Lisa Marie Jeckel

POLITIK Die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz setzen sich entschieden für den Schutz der Tiere ein und haben daher einen Antrag zur Einführung eines Tierschutzbeauftragten im Landtag gestellt. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Interessen der Tiere angemessen vertreten werden und Tierschutzbelange in politischen Entscheidungen entsprechend berücksichtigt werden. „Wir haben in der jüngerern Vergangenheit gesehen, wohin uns die Landespolitik unter Frau Eder geführt hat bei Tierwohl und Tierschutz. Mir und gerade vielen Landwirten in unserer Region fehlte eine neutrale und parteipolitisch unabhängige Ansprechstelle bei diesen Belangen“, erklärt die Kreisvorsitzende der Freien Wähler im Rhein-Lahn Kreis Lisa-Marie Jeckel.

“Es ist bedauerlich, dass unser Antrag von den Grünen abgelehnt wurde, obwohl sie Tierschutz in ihrem Wahlprogramm nicht nur hervorheben, sondern sogar explizit einen Tierschutzbeauftragten fordern”, befindet die junge Landtagsabgeordnete Lisa-Marie Jeckel und betont auch, dass

Anzeige

Tierschutz ihr persönliches Herzensanliegen ist. Ein Beispiel aus der Region verdeutlicht die Dringlichkeit des Anliegens der FREIEN WÄHLER: Der Erlass zur hofnahen Schlachtung, bei dessen Erstellung das Ministerium nicht auf den Tierschutzbeirat hörte und gegen geltendes Recht verstieß. Erst durch ein Verwaltungsgerichtliches Urteil wurde ein Einsehen erzwungen. Tierhalter aus dem Rhein-Lahn Kreis zogen damals erfolgreich vor Gericht.

Anzeige

„Solche Vorfälle zeigen, dass es an der Zeit ist, den Tierschutz auf eine neue Ebene zu heben und ihm eine angemessene institutionelle Vertretung zu geben“ erklärt Jeckel. Die Freien Wähler appellieren an alle Parteien im Landtag, über parteipolitische Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um den Schutz von Tieren zu gewährleisten und sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse in politischen Entscheidungen angemessen berücksichtigt werden.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Recht

Gnadenhof Eifel in Harscheid: 51 alte und kranke Hunde sollen ihr Zuhause verlieren!

Veröffentlicht

am

von

Foto: Christian Meinecke

HARSCHEID Seit über 15 Jahren betreibt die 67-jährige Liane Olert den Gnadenhof Eifel in Harscheid. 56 schwerbehinderte, kranke, demente, alte und geistig behinderte Hunde haben auf einer 3ooqm Indoorfläche mit 9000qm Außengelände eine neue Heimat gefunden. Bisher galt die privat betriebene Auffangstation als Vorzeigeprojekt. SAT1 und der SWR berichteten begeistert über das Engagement der resoluten Dame. Noch vor einem Jahr besuchte das Veterinäramt des Kreises Bad Neuenahr-Ahrweiler ohne jedwede Beanstandungen das Gehöft, doch nun ist alles anders.

Seit rund sechs Monaten kämpft Liane Olert für den Erhalt ihres Gnadenhofes. Etwa zu der Zeit begannen die ersten Widerstände gegen das Projekt. Urplötzlich soll es Missstände auf dem Hof gegeben haben. So lauteten die Vorwürfe in den sozialen Medien. Tierschützer gegen Tierschützer und die Rufe gegen den Gnadenhof wurden in vereinzelten Gruppen immer lauter. Angeblich würden die Hunde vernachlässigt werden, es würde an Hygiene in den Räumlichkeiten fehlen und Arztbesuche sowie Pflege gäbe es so gut wie gar nicht mehr.

Anzeige

Die Situation spitzte sich zu, indem das Veterinäramt zu Kontrollen angehalten wurde. Mehrfach verweigerte Liane Olert begründet den Zutritt. Schlussendlich gipfelte es in einen Polizeieinsatz mit den Amtstierärzten. Vor Ort soll ein Hund vor Aufregung einen Herzinfarkt erlitten haben. Ein weiterer habe vor Stress sich eingekotet. Wegmachen durfte es Liane Olert nicht. Während es ein Jahr vorher, für das Veterinäramt keine Beanstandungen gab, soll jetzt alles anders gewesen sein. Die Situation eskalierte in einem Verwaltungsgerichtsbeschluss, der Liane Olert untersagte, mehr als fünf Hunde zu behalten. Dagegen ist sie in Widerspruch gegangen. Laut dem Verwaltungsgericht Koblenz soll es erhebliche Mängel auf dem Hof gegeben haben. Es spricht von vernachlässigten Hunden und nicht hygienischen Bedingungen. Das Gericht stützt sich dabei explizit auf die Aussagen des Veterinäramtes bei der nicht angekündigten Kontrolle im Oktober 2023.  Die Rede ist von verfilztem Fell, angetrockneten Fäkalien im Ruhebereich und versteckten Hunden.

Anzeige

Über 50.000 Menschen setzen sich mit Petition für den Erhalt des Gnadenhof Eifel ein

Genau die Vorwürfe weist Liane Olert weit von sich. »Täglich reinigen wir vier Stunden den Innenbereich. Gerade die Hygiene ist mir sehr wichtig. Richtig ist, dass beim Besuch des Veterinäramtes einzelne Hunde längere Krallen hatten, da der regelmäßige Besuch der Pflegerin erst in den kommenden Tagen gewesen wäre. Schade ist, dass keiner vom Gericht sich die Situation vor Ort ansah und man sich einzig auf die Aussagen des Veterinäramtes verlassen hatte«, führt Liane Olert aus.

In den sozialen Medien sind die Fronten verhärtet.  Auf eine der Seiten in den sozialen Medien weist ein vermeintlicher Tierschützer in seiner Gruppe darauf hin, dass er alle Kommentare löschen wird, die sich positiv zum Gnadenhof äußern würden und genau das tat er auch. Damit wird bewusst einseitig versucht, die Menschen zu beeinflussen und für die eigene Sache zu gewinnen. Auf einer anderen Seite hat sich die Meinung mittlerweile zu Gunsten des Gnadenhof Eifel gewandelt.

Liane Olert spricht von Hetze und sogenannten Hatern

Liane Olert spricht von Hetze und sogenannten Hatern. Eine sehr aktive Gruppe findet man hier. Die Kommentare sind teilweise unerträglich und sehr einseitig. Die Betreiberin des Gnadenhof Eifel macht dafür ehemalige frustrierte ehrenamtliche Mitarbeiter verantwortlich, die vom Gehöft verwiesen wurden. Doch damit ist noch lange nicht genug. Der Gnadenhof Eifel wurde bei einer Abstimmung für den guten Zweck von der Krombacher Brauerei auf Platz zwei gewählt. Der Preis war mit 2500 Euro dotiert. Nun erreichte die Krombacher ein ominöses Schreiben, aus dem hervorging, dass man auf das Preisgeld verzichten und man sich aus dem Wettbewerb zurückziehen wolle. Nur kam dieses Schreiben nicht von der möglichen Preisträgerin Liane Olert, sondern von einer dritten Person, die in der Haterszene vermutet wird.

In anderen Gruppen wird durchaus sachlich diskutiert und die Meinungen sind geteilt. Tierschützer mit und gegen Tierschützer. Jeder ereifert sich darüber es besser zu können und proklamiert für sich das Recht vorzugeben, wie die Hunde bestmöglich geschützt werden können. Und wer darf jetzt für sich die größte Tiergüte und Weisheit in Anspruch nehmen? Sicherlich nicht die Hater, denn dort fehlte jede Sachlichkeit oder auch nur im Ansatz eine offene Diskussion, aber vielleicht die anderen Gruppen, denen es tatsächlich um die Hunde oder auch das Lebenswerk von Liane Olert geht.

Wir können nicht bestätigen, dass die Vorwürfe gegen den Gnadenhof Eifel auch nur im Ansatz zutreffend sind

Unser Reporter Christan Meinicke wollte sich ein eigenes Bild machen und fuhr unvoreingenommen zum Gnadenhof Eifel in Harscheid. Was ihn dort erwartete, war anders, als gedacht. Irgendwo hatte man natürlich eine gewisse Vorstellung, die jedoch nicht befriedigt wurde. Meinecke durfte sich alle Räumlichkeiten ansehen. Zu keinem der Tiere wurde ihm der Zutritt verweigert. Unhygienische Zustände? Davon konnte nicht die Rede sein. Im Gegenteil. Bei 56 Hunden würde man vielleicht sogar erwarten, dass man mit drei Personen das nicht stemmen kann, aber das stimmte nicht. Der Boden, blitzeblank. Natürlich war unser Besuch angekündigt und es könnte alles darauf ausgerichtet gewesen sein, doch viel interessanter war es zu sehen, was passierte, wenn eine der inkontinenten Hunde nicht einhalten konnte. Sofort war Liane Olert da und wischte das Malheur auf. »Das ist unsere tägliche Arbeit. Ich kann nicht verhindern, dass so etwas einmal bei einem inkontinenten Hund passiert, aber das ist ja schnell erledigt«, teilt Liane Olert mit.

In dem großen Haus wirkt alles aufgeräumt. Es riecht leicht nach Hund, aber alles andere wäre verwunderlich bei 56 Tieren. In jedem Tierheim nimmt man den Geruch deutlicher wahr.  Damit nichts Ungewöhnliches. Die zahlreichen Hunde wirkten keineswegs ungepflegt oder unglücklich. Im Gegenteil. Für viele scheint es eine letzte Chance zu sein und sie wirkten befreit.

Ende gut, alles gut? Nein. So einfach ist es sicherlich nicht. Wir haben überhaupt nichts Negatives feststellen können und wir sind nicht bereit einen Lebenstraum und das Heim der Tiere zu zerstören. Die Medien haben eine Verantwortung und die heißt nicht dem Mainstream entsprechend für Klickzahlen zu schreiben. Gestern gab es nichts zu bemängeln. Alles wirkte durchaus gut konzipiert und strukturiert. Wir wissen nicht, ob tatsächlich alles richtig gelaufen ist und so manche Male liegt die Wahrheit in einer Mitte, die nicht ausreichen darf, die Lebenschance der Hunde und der Gnadenhofbesitzerin zu zerstören.

Unser Reporter sah glückliche Hunde, die teilweise schwerstbehindert waren und sicherlich nicht das Gehöft verlassen möchten. Dazu eine resolute Dame, die liebe- und aufopferungsvoll mit den Tieren umging. Und vielleicht schaut sich ein verantwortungsbewusster Verwaltungsrichter nun den Gnadenhof persönlich an, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen, damit er sich nicht nur auf die einseitige Aussage eines Veterinäramtes verlassen muss. Der Tierschutz muss immer oberste Priorität haben, das bedeutet aber auch, die Tiere vor Hatern oder einseitiger Stellungnahme zu schützen, denn da war doch was: genau. Die Wahrheit liegt oftmals in der Mitte…..

Für so manchen Hater, und die sich davon mit hereinziehen ließen, könnte es demnächst rechtlich schon sehr eng werden. Möglicherweise sind da bereits in den Gruppen einige Straftatbestände erfüllt. Die üble Nachrede ist ein Antragsdelikt. Dazu äußerte sich die Polizei NRW in einem Artikel sehr deutlich: »Wer hetzt, macht sich strafbar. Auch im Netz. Hasspostings auf den Social-Media-Plattformen werden konsequent strafrechtlich verfolgt, anstatt sie nur zu löschen«. Gut so.

Wir können nicht bestätigen mit unserer Vor-Ort-Reportage, dass die Vorwürfe gegen den Gnadenhof Eifel auch nur im Ansatz zutreffend sind, aber auch nicht das Gegenteil.  Und da wären wir wieder bei der möglichen Mitte der Wahrheit…..

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Blaulicht

Ebling: Zahl der Verkehrstoten auf historischem Tiefststand

Veröffentlicht

am

von

Foto: Envato - Lizensiert für den BEN Kurier

MAINZ Weniger Tote und Schwerverletzte als im Vorjahr: Das ist ein Fazit der Verkehrsunfallbilanz 2023. Die Zahl der insgesamt verunglückten Personen befindet sich 2023 immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Im Vergleich zum Jahr 2022 ist ein leichter Anstieg der Verkehrsunfälle um 4,4 Prozent zu verzeichnen. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden bewegt sich mit knapp 13.800 auf Vorjahresniveau, allerdings deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau (2019: 14.586).

Anzeige

Jeder Unfall ist einer zu viel. Vor allem, wenn Menschen zu Schaden kommen. Deshalb lassen wir bei Maßnahmen zur Verkehrssicherheit nicht nach. Wir haben uns dem Ziel der ‚Vision Zero‘ verschrieben. Bis 2050 soll kein Mensch mehr im Straßenverkehr sein Leben verlieren. Der erneute Rückgang der Schwerverletzten und tödlich Verunglückten belegt, dass unsere Landespolizei in diesem Bestreben erfolgreich ist. Abseits der pandemiebedingten Sondereffekte in 2020 und 2021 liegt die Zahl der getöteten Personen auf rheinland-pfälzischen Straßen auf historischem Tiefststand“, so Innenminister Michael Ebling.

Anzeige

Die Zahl der durch Verkehrsunfälle getöteten Personen sank im Vergleich zum Vorjahr von 139 auf 134. Zum Vergleich: 1971 hatte die Zahl der Todesopfer noch auf dem Höchststand von 1.241 gelegen. Die Zahl der insgesamt verunglückten Personen stieg 2023 (17.858) im Vergleich zu 2022 (17.593) um 1,5 Prozent, befindet sich aber immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie (2019: 18.950). Die Zahl der Schwerverletzten ist von 2.804 in 2022 auf 2.594 um 7,5 Prozent gesunken.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen Kinder involviert waren, liegt etwa auf Vorjahresniveau. „Es ist schrecklich, dass auch im vergangen Jahr drei Kinder durch einen Verkehrsunfall auf tragische Weise ihr Leben verloren. Jedes durch einen Verkehrsunfall getötete Kind überschattet eine statistische Auswertung und macht betroffen“, so der Minister. Insgesamt seien weniger schwerverletzte Kinder als 2022 zu verzeichnen, wenngleich die Zahl der leichtverletzten etwas angestiegen sei. „Wir werden auf keinen Fall nachlassen, wenn es um die Verkehrssicherheit der Kinder geht“, sagte Ebling. Hierbei sei insbesondere die Arbeit der Polizeipuppenbühnen und Jugendverkehrsschulen zu nennen. Die Verkehrsunfälle mit Kindern liegen mit 1.397 etwa auf Vorjahresniveau (2022: 1.391) und damit immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie (2019: 1.434). 2023 verunglückten 1.239 (2022: 1.185) Kinder, davon wurden 1.126 leichtverletzt (2022: 1.037) und 110 schwer (2022: 145).

Bei den Verkehrsunfällen, an denen Seniorinnen und Senioren beteiligt waren, ist eine Steigerung um knapp sieben Prozent zu verzeichnen. Bei insgesamt 29.466 Unfällen verunglückten jedoch 74 Seniorinnen und Senioren weniger als 2022 (2023: 2.290 / 2022: 2.364): Allerdings verstarben zehn Seniorinnen und Senioren mehr als im Vorjahr (2023: 50 / 2022: 40). „Daher wird die Polizei ihre Präventionsmaßnahmen in diesem Jahr speziell an dieser Risikogruppe ausrichten um diesen negativen Trend umzukehren“, hob der Minister hervor.

Bei den Fahrrad- und Pedelec-Unfällen gab es im ersten Corona-Jahr 2020 einen Anstieg der Gesamtzahlen und der Anzahl der Verunglückten. Nach einem Rückgang im Folgejahr und erneuten Anstieg 2022 sind die Zahlen nun wieder leicht rückläufig. 2023 ereigneten sich 4.010 Unfälle unter Beteiligung von Fahrrad- und Pedelec-Fahrerinnen und -Fahrern (2022: 4.155). Die Zahl der Leichtverletzten sank von 2.607 im Jahr 2022 auf 2.488, die der Schwerverletzten von 623 auf 515. Die Zahl der Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf 19 angestiegen. „Daher spielen Fahrräder und Pedelecs in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin eine entscheidende Rolle“, sagte Ebling.

Die Geschwindigkeit und der unzureichende Sicherheitsabstand stehen bei den Hauptunfallursachen nach wie vor an vorderster Stelle“, erläuterte Friedel Durben, Inspekteur der der rheinland-pfälzischen Polizei. Bei den Personenschadensunfällen stieg die Ursache Geschwindigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent an (2023: 2.726 / 2022: 2.559).

Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen ist nach einem Anstieg im Jahr 2022 wieder leicht rückläufig (Alkohol 2023: 834 / 2022: 898 / 2021: 712; Drogen 2023: 195 / 2022: 213 / 2021: 197). „Vor dem Hintergrund der geplanten Legalisierung des Cannabis-Konsums für Erwachsene möchte ich dennoch deutlich betonen, dass das Führen eines Kraftfahrzeuges unter dem Einfluss von Cannabis nach wie vor verboten bleibt“, so Durben. Daher werde die Polizei entsprechende Präventions- und Kontrollmaßnahmen intensivieren, um die Sicherheit im Straßenverkehr weiterhin zu gewährleisten.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier