Gesundheit
Digitalisierungsschub in Dachsenhausener Arztpraxis
DACHSENHAUSEN Zweigpraxis Dr. Schencking bietet komplettes Spektrum der hausärztlich-internistischen Diagnostik

DACHSENHAUSEN Am Freitag, den 5. Februar, konnte Dachsenhausens Ortsbürgemeister Mathias Schaefer eine Neuinvestition in der Zweigpraxis Dr. Schencking in Augenschein nehmen.
Diese ist mittlerweile digitalisiert und bietet das komplette Spektrum der hausärztlich-internistischen Diagnostik an:
Neben digitalem EKG und Lungenfunktion, Langzeit-Blutdruck und Langzeit-EKG-Messungen können nunmehr auch digitale Ultraschalluntersuchungen z.B. der Schilddrüse, der Gefäße oder der inneren Organe durch die beiden Ärzte Dr. Hartmann und Dr. Schencking durchgeführt werden. Durch die breite Palette an internistischen Untersuchungsmöglichkeiten können gefährliche Krankheitsverläufe frühzeitig erkannt und Krankenhausaufenthalte reduziert werden.
Das konsequente Hygienekonzept der Zweigpraxis unter Corona-Bedingungen stellt überdies einen reibungslosen Praxisablauf sicher.
Da die Praxis Dr. Schencking auch als Corona-Praxis durch die KV Rheinland-Pfalz zertifiziert wurde, können im Rahmen der Infektionssprechstunden im Auftrag der Gesundheitsbehörden Corona-Testungen vorgenommen werden. Als ärztlicher Leiter des Kreis-Impfzentrums in Lahnstein berät Dr. Schencking auch zu den vielen Fragen rund um die Corona-Impfungen, die ja mittlerweile erfolgreich angelaufen sind.
In dem Zusammenhang bedankte sich Dr. Schencking für das tolle Engagement der Ortsgemeinde mit vielfältigen Hilfestellungen rund um die Praxis in der Schulstrasse, insbesondere für die neu-angebrachte Rampe im Treppenhaus zur Sicherung eines barrierefreien Zugangs zur Praxis.
Gesundheit
Kultursensible Behandlung: Arabische psychiatrische Sprechstunde im St. Elisabeth Lahnstein

LAHNSTEIN Das Krankenhaus St. Elisabeth Lahnstein bietet eine spezielle arabische Sprechstunde in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) an. Das Angebot richtet sich an arabischsprachige Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen oder psychosozialen Belastungen. Ziel ist es, eine einfühlsame und kultursensible Betreuung zu ermöglichen sowie Sprachbarrieren abzubauen.
„Mit unserer Sprechstunde unterstützen wir arabischsprachige Menschen – unabhängig davon, ob bei diesen Kommunikationsbarrieren auftreten oder nicht“, erklärt Selim Ben Saad. Als Assistenzarzt am St. Elisabeth ist er für die Betreuung der psychiatrischen Tagesklinik sowie die arabische Sprechstunde zuständig. Behandelt werden unter anderem depressive Störungen, Angst- und Panikstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Psychosen und Zwangsstörungen. Besonders für Patientinnen und Patienten mit Sprachbarrieren biete das Gespräch in der Muttersprache eine wichtige Möglichkeit, ihre psychischen Herausforderungen klar zu formulieren und sich verstanden zu fühlen.
Ein wesentlicher Vorteil der arabischen Sprechstunde liegt dabei im tiefgehenden Verständnis für die kulturellen Hintergründe der Patienten. „Unsere spezialisierte Sprechstunde ermöglicht eine Behandlung im kulturellen Kontext, was oft zu besseren Therapieerfolgen führt“, so Ben Saad weiter. Zudem könne es hilfreich sein, Angehörige in den therapeutischen Prozess einzubeziehen, um Vertrauen in die Behandlung zu schaffen und Unterstützung für Familienmitglieder zu bieten, die selbst von Belastungen im Zusammenhang mit Migration oder interkulturellen Herausforderungen betroffen sind.
Für weitere Informationen zum Angebot wenden Sie sich an Selim Ben Saad (s.ben_saad@bbtgruppe.de; 02621 171 – 2015).
Gesundheit
Im Tandem engagiert für Menschen: Müller-Ensel und Achim Meis leiten den Caritasverband Koblenz

KOBLENZ Im vergangenen Frühjahr startete Caritasdirektorin Victoria Müller-Ensel ihren Dienst beim Caritasverband Koblenz. Nachdem binnen weniger Monate drei Führungskräfte in den verdienten Ruhestand gingen, stellte der Wohlfahrtsverband nun entscheidende Weichen für die Zukunft.
Achim Meis wurde zum stellvertretenden Caritasdirektor ernannt. Der 55-jährige Diplom-Pädagoge ist seit 1999 für den Caritasverband und das Inklusionsunternehmen CarMen gem. GmbH aktiv. Bereits in den vergangenen zehn Jahren gehörte er der Geschäftsleitung des Wohlfahrtsverbandes an. „Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind die Gesichter der Caritas“, betont Achim Meis. „Ziel ist es, als Dienstgemeinschaft gemeinsam unsere Beratungsangebote und Einrichtungen weiterzuentwickeln und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“
Engagiert für Menschen: Unter diesem Leitsatz arbeiten unter dem Dach der Koblenzer Caritas zurzeit 500 Mitarbeitende, die von zahlreichen ehrenamtlich engagierten Menschen unterstützt werden. Knapp 50 Fachdienste und Einrichtungen beraten, begleiten und betreuen Menschen in den unterschiedlichsten Lebensphasen. Das Zuständigkeitsgebiet umfasst neben den Städten Koblenz und Bendorf auch die Verbandsgemeinden Rhein-Mosel, Vallendar und Weißenthurm. Einige Fachdienste sind auch in weiteren Teilen der Landkreise Mayen-Koblenz, Ahrweiler und Neuwied präsent.
„Unser Caritasverband ist ein innovativer Verband, der eng mit den Menschen in der Stadt und der Region verbunden ist“, sagte Vorsitzende Anette Moesta. „Wir haben für die Zukunft eine Wunschlösung gefunden und freuen uns, mit Victoria Müller-Ensel und Achim Meis ein Führungstandem mit Caritas-DNA, großer Gestaltungskraft und langjähriger Leitungserfahrung zu haben.“
Gesundheit
Belohnung für ePA Gesundheitsdaten: Die Schwächsten sollen leer ausgehen!

GESUNDHEIT Die elektronische Patientenakte (ePA) stellt eine bedeutende Veränderung im deutschen Gesundheitswesen dar. Durch die digitale Erfassung von Behandlungsdaten soll die medizinische Versorgung optimiert werden. Die Einführung der ePA erfolgt im sogenannten Opt-out-Verfahren: Wer bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert ist und keinen Widerspruch einlegt, erhält automatisch eine elektronische Patientenakte. Bei den privaten Krankenkassen hingegen muss eine ePA explizit beantragt werden. Ohne diesen Antrag wird keine elektronische Patientenakte angelegt.
Nun hat CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz vorgeschlagen, Menschen finanziell zu belohnen, die der Einrichtung einer ePA nicht widersprechen. Geplant sind zehn Prozent Nachlass auf die Krankenkassenbeiträge. Damit sollen Anreize geschaffen werden, Datenschutzbedenken zurückzustellen und eine umfassende Nutzung der elektronischen Patientenakte zu ermöglichen. Merz betonte, dass es bereits Gespräche mit Microsoft-Chef Satya Nadella gegeben habe, da große Tech-Konzerne ein starkes Interesse an Gesundheitsdaten zeigen.
Kritik und Datenschutzbedenken
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht in der Nutzung der ePA eine Chance, Deutschland im Gesundheitssektor voranzubringen. Mit den entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz soll eine einzigartige Dateninfrastruktur geschaffen werden, die Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen zugutekommen könnte.
Doch der Vorschlag von Friedrich Merz, finanzielle Anreize für die vollständige Freigabe von Patientendaten zu schaffen, stößt auf massiven Widerstand. Kritiker warnen davor, dass besonders schutzbedürftige Gruppen benachteiligt werden könnten. Menschen mit sensiblen Diagnosen, insbesondere psychischen Erkrankungen, könnten zögern, ihre Gesundheitsdaten preiszugeben. Dies könnte zu einer Ungleichbehandlung im Gesundheitswesen führen. Neben der Forschung und Pharmaindustrie haben auch Technologieunternehmen wie Microsoft, Google und das zu Facebook gehörende Meta Interesse an den Daten bekundet.
Zudem gibt es erhebliche Sicherheitsbedenken. Der Chaos Computer Club demonstrierte kürzlich auf einem Kongress, dass zahlreiche Sicherheitslücken bestehen, die von Hackern leicht ausgenutzt werden könnten. Vorschläge zur Verbesserung der IT-Sicherheit wurden bislang nur unzureichend umgesetzt.
Kontroverse um Register für psychisch Kranke
Für zusätzliche Empörung sorgte kürzlich der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann mit seiner Forderung nach einem Register für psychisch kranke Menschen. Er argumentierte, dass solche Maßnahmen dazu beitragen könnten, Amokläufe oder andere Gewalttaten zu verhindern – ähnlich wie bestehende Register für Rechtsextremisten oder Islamisten. Kritiker sehen darin jedoch eine unzulässige Stigmatisierung von Menschen mit Depressionen, Burnout, Angststörungen oder Schizophrenie. Millionen Betroffene wären durch ein solches Register gesellschaftlich weiter benachteiligt worden. Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass psychische Erkrankungen längst zu den häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland gehören.
Der Fall eines Angriffs auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem ein Täter mit rechtsextremer Ideologie festgenommen wurde, zeigt zudem die Problematik einer solchen Kategorisierung: Obwohl der Täter als psychisch krank galt, lag keine offizielle Diagnose vor. Ein Register hätte in diesem Fall keine präventive Wirkung gezeigt.
Dabei ist es erwiesen, dass die meisten extremen Gewalttaten von Männern begangen werden – dennoch fordert niemand ein Register für Männer. Dies zeigt, dass es hier vorrangig um Stigmatisierung und Ausgrenzung bestimmter Gruppen geht, anstatt um eine echte Lösung gesellschaftlicher Probleme.
Historische Parallelen und ethische Bedenken
Die Idee eines Registers für psychisch kranke Menschen erinnert viele an dunkle Kapitel der deutschen Geschichte. Während des NS-Regimes führte die Regierung unter Adolf Hitler im Rahmen des Euthanasie-Programms zur sogenannten „Rassenhygiene“ ein solches Register. Menschen mit psychischen, geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen wurden damals systematisch erfasst und ermordet. Eine der Gedenkstätten dieses Verbrechens befindet sich in Hadamar, wo über 16.000 Menschen getötet wurden.
Der Vergleich mag drastisch erscheinen, doch die Stigmatisierung psychisch Erkrankter ist oft der erste Schritt zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. Ähnlich könnte es bei der ePA laufen: Wer seine Patientendaten nicht freigibt, könnte in den Verdacht geraten, etwas verbergen zu wollen.
Fazit: Freiwilligkeit und Transparenz gefordert
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die ePA keineswegs ausreichend gesichert. Jeder Bürger sollte selbst entscheiden können, wem er seine Gesundheitsdaten anvertraut. Zudem muss klar geregelt sein, wer künftig Zugriff auf die Daten erhält. Während eine Nutzung durch Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen unter bestimmten Bedingungen sinnvoll erscheinen mag, wirft die mögliche Weitergabe an Tech-Konzerne wie Meta, Google oder Microsoft erhebliche Fragen auf. Besonders brisant: Neben den Gesundheitsdaten enthalten die ePA-Datensätze auch persönliche Informationen wie Anschrift, Name und Geburtsdatum.
Die Bürger haben ein Recht darauf, genau zu wissen, wer auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen kann und zu welchem Zweck. Nur durch maximale Transparenz und hohe Sicherheitsstandards kann Vertrauen in die elektronische Patientenakte geschaffen werden.
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