Lahnstein
Kinder der Kita Rambazamba hatten spannende Natur-Erlebnis-Wochen
LAHNSTEIN Bereits zum dritten Mal machten sich die Kinder und Erzieherinnen der Kita Rambazamba auf den Weg zum Technischen Hilfswerk Lahnstein in Friedrichssegen, um sich dort zu drei spannenden Natur-Erlebnis-Wochen zu treffen.
LAHNSTEIN Bereits zum dritten Mal machten sich die Kinder und Erzieherinnen der Kita Rambazamba auf den Weg zum Technischen Hilfswerk Lahnstein in Friedrichssegen, um sich dort zu drei spannenden Natur-Erlebnis-Wochen zu treffen.
Beim Technischen Hilfswerk und in den verschiedenen Waldstücken rundherum gab es für die Kinder dann auch viel zu erleben: Zuerst wurde das THW-Gelände mit seinen großen und kleineren Einsatzfahrzeugen sowie der neu erbauten Kantine erkundet.
Auf dem Gelände bauten die Kita-Kinder einen großen Bilderrahmen aus Holz, den sie bunt gestalteten und der dem Kindergarten nun als Familienbilderrahmen für die Fotos der Kita-Familien dient. Außerdem entstanden auf der Wiese des THW zwei Tipis als Spiel- und Versteckmöglichkeiten, ein Bäumchen mit Schmuck aus Waldschätzen und Drahtkörbe, die bis oben hin mit Naturmaterialien gefüllt wurden.
Mit Willi Bausch-Weis und Rolf Friedrich bekamen sie auch Besuch von zwei Wald-Profis, die alle Fragen rund um den Wald beantworten konnten. Die beiden brachten neben Geweihen, Fellen und verschiedenen Käfern auch ein großes Auto voller Tierpräparate mit.
Hobby-Imker Wilfried Grochowiak führte die Kinder und Erzieher auf dem THW-Gelände zu den Blaulicht-Bienen. Hier konnten viele Fragen über das Leben der Bienen im Bienenstock beantwortet werden.
Nahe dem THW-Gelände wurde ein kleines Waldstück gefunden, welches in diesem Jahr zum ersten Mal von den Kindern entdeckt wurde und das den Namen „Hänsel- und Gretel-Wald“ bekam Dort wurde gemeinsam ein Waldhäuschen aus Ästen und Seilen gebaut, ein Kletterbaum und Rutschhügel entdeckt.
In dem circa einen Kilometern entfernten Wald fanden die Kinder in den ersten Tagen große, tiefe Pfützen vor, die für viel Spaß und matschige Gesichter sorgten. Auch das Waldhaus aus dem letzten Jahr stand noch und sah fast wie neu aus, nur ein paar „Dachziegel“ in Form von großen Ästen mussten erneuert werden.
Beim Durchstreifen einer „Schlucht“ stießen die Kinder zudem auf einen Wildschweinschädel, an dem man noch gut die Hauer und die Backenzähne erkennen konnte. Und wo eine Schlucht ist, da sind auch Berge. Diese waren wie dafür gemacht, sie zu erklimmen und als Dreck-Rutsche zu nutzen. Da blieb keine Hose sauber.
Durch die tatkräftige Hilfe einiger Kita-Eltern konnte eine wilde Waldschaukel sowie ein gemütliches Baumhaus gebaut werden. Außerdem entstanden Waldfiguren aus Blättern, Stämmen, Moos und anderen Naturmaterialien.
Der Ortsbeauftragte des THW Lahnstein, Stephan Heinz, kam mit seinen Rettungshunden vorbei und zeigte kleine Vorführungen – die Kinder waren sehr beeindruckt über die Fertigkeiten der Hunde.
Zum krönenden Abschluss der Waldwochen zählte der Besuch von Sybil Sasse und Yvonne Vehar vom zuständigen Fachbereich der Stadt Lahnstein, die leckeres Eis für alle Naturentdecker mitbrachten.
Die Kita Rambazamba dankt dem THW OV Lahnstein ganz herzlich, dass sie auch in diesem Jahr das Gelände und die Räumlichkeiten nutzen durfte und freut sich schon jetzt auf die nächsten Natur-Erlebnis-Wochen.
Lahnstein
“Laufrad racingbikes” eröffnet neuen Standort in Lahnstein
LAHNSTEIN Wo einst Autos verkauft, repariert und gewartet wurden, finden nun Zweiradbegeisterte alles rund ums Fahrrad: Laufrad racingbikes ist innerhalb Lahnsteins von der Bahnhofstraße in größere Räumlichkeiten in die Hermann- Doneth-Straße umgezogen. Zum Eröffnungstag begrüßte das Laufrad-Team um Achim Hölz und Falko Witte zahlreiche Gäste, darunter auch Lahnsteins Beigeordneter Manfred Radermacher, der im Namen von Oberbürgermeister Lennart Siefert und der Stadt Lahnstein traditionsgemäß Brot und Salz überreichte – ein Symbol für Wohlstand, Glück und Beständigkeit.
Er wünschte dem Unternehmen und seinen Inhabern eine erfolgreiche Zukunft am neuen Standort: „Mit Ihrem Engagement und Ihrer Leidenschaft für das Thema Fahrrad haben Sie sich nicht nur in Lahnstein, sondern in der gesamten Region einen hervorragenden Namen gemacht,“ betonte Radermacher. „Laufrad nun schon viele Jahre in Lahnstein ansässig und aus dem Kreis der erfolgreichen Unternehmen in unserer Stadt nicht mehr wegzudenken.“
Seit vielen Jahren fest in Lahnstein verankert, steht Laufrad für eine Beratung und Betreuung, die über den reinen Verkauf hinausgeht. Das engagierte Team zeichnet sich durch fundiertes Fachwissen und Leidenschaft aus – Eigenschaften, die die Kunden zu schätzen wissen. Mit dem neuen Standort kann das Unternehmen seine Service- und Verkaufsbereiche vergrößern und weiter professionalisieren.
Neben einem breiten Sortiment hochwertiger Fahrräder findet sich in der Hermann-Doneth- Straße auch eine Werkstatt, die noch mehr Raum für Reparaturen und Wartungsarbeiten bietet.
Lahnstein
Vor 80 Jahren fielen Bomben auf Nieder- und Oberlahnstein
LAHNSTEIN Nach der alliierten Landung in der Normandie und dem raschen Vormarsch der Alliierten auf die Reichsgrenze rückten das Rheinland und seine Verkehrsanlagen seit Juli 1944 verstärkt in den Blick der amerikanischen Militärführung. Über die großen Verschiebebahnhöfe in Köln, Remagen, Koblenz, Oberlahnstein und Bingerbrück lief ein Großteil des auf der Lahnstrecke herangeschafften deutschen Nachschubs für die Westfront. Diese Ziele und die sie verbindenden Bahnlinien an Rhein, Lahn und Mosel griff die US-Air-Force bis Dezember 1944 wiederholt an.
Erst am 19. Juli 1944 mit dem Angriff auf den Güterbahnhof Koblenz-Mosel, bei dem auch das Bahnbetriebswerk Niederlahnstein und ein Stellwerk mehrere Treffer erhielten, rückte der Krieg auch für die Lahnsteiner Bevölkerung näher. Am 21. September 1944 waren die ersten Bombentoten in Niederlahnstein zu beklagen. Bei Bombenabwürfen auf den Bahnkörper, die Didierwerke und die Kasernen starben vier Frauen, zwei Kinder und acht Wehrmachtsangehörige.
Weitere Tote und erhebliche Schäden an zahlreichen Wohngebäuden in Niederlahnstein verursachten die Angriffe am 9. und 11. Oktober auf die Lahnstrecke. Über 100 Familien wurden obdachlos. Es folgte fast täglich mehrmals Fliegeralarm. Am 11. November 1944 begann die verhängnisvolle, bis zum 29. Januar 1945 andauernde Serie von insgesamt fünf Großangriffen der US-Air-Force, der mehr als 300 Zivilisten und ausländische Zwangsarbeiter sowie über 130 Militärangehörige zum Opfer fielen.
Der blutigste Angriff seit Beginn des Zweiten Weltkriegs auf den Großraum Koblenz erfolgte am 11. November kurz vor Mittag: Militärisches Ziel war der Güterbahnhof Oberlahnstein. Traurige Bilanz des Tages: 222 Tote, 175 Verletzte und ca. 1.000 Obdachlose. In Niederlahnstein zerstörten die Bomben unter anderem den Wasserbehälter und beschädigten 20 Wohngebäude und das Krankenhaus in der Bergstraße.
Als die Amerikaner die Truppenbewegungen im Raum Koblenz im Vorfeld der für Mitte Dezember geplanten deutschen Gegenschlags, der sogenannten Ardennenoffensive, entdeckten, verstärkten sie ihre Luftangriffe massiv. Am 2. Dezember griffen sie in zwei Wellen erneut den Verschiebebahnhof Oberlahnstein an, wobei 33 Menschen starben. Die Bomben zerstörten rund 45 Prozent der Eisenbahnanlagen, die Rangierkapazität wurde um 90 % reduziert.
Nach dem Scheitern der deutschen Ardennenoffensive konzentrierten sich die amerikanischen Luftangriffe wieder auf die Nachschubwege und Verkehrsanlagen im Hinterland der Front. Dabei geriet erstmals auch der am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege gelegene Bahnhof Niederlahnstein ins Visier. Am 26. Dezember 1944 warfen 60 Flugzeuge der 2. Bomber-Division gegen 11.53 Uhr mittags vier Bombenteppiche auf den Bahnhof und die nähere Umgebung. Diese richteten unter den vielen Durchreisenden und den Verwundeten eines gerade einlaufenden Lazarettzuges ein schreckliches Blutbad an: Neben 119 Soldaten fanden 41 Zivilisten in ihren Wohnungen in der Mark-, Goethe- und Rheinstraße den Tod. Die Zerstörung eines Großteils der Bahnanlagen machte eine Umleitung des rechtsrheinischen Bahnverkehrs über Bad Ems notwendig. 20 Wohnhäuser wurden total zerstört und zudem beträchtliche Schäden entstanden am Amtsgericht und an der erst sechs Jahre zuvor neu erbauten St. Barbara-Kirche.
Sämtliche Kriegsdienstverpflichtete und Ostarbeiter wurden aus den Industriebetrieben abgezogen und zum Bahnhof Niederlahnstein zum Bergen und Aufräumen gebracht. Am Bahnhof zeigte sich nach Zeitzeugenberichten ein grauenvolles Bild: Drei Züge mit Verwundeten standen auf den Bahngleisen Richtung Limburg und Oberlahnstein, als die Bomben fielen. Alle packten mit an, Verletzte und Tote aus den Zügen zu bergen. Die Verwundeten wurden in zwei Reihen gelegt. Sie waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Weil das Rote Kreuz nur eine Handkarre besaß, kam die Artillerie und fuhr die Verletzten zum Krankenhaus Bergstraße. In der Schulchronik ist vermerkt, dass man über eine Woche lang aus den Trümmern Leichen grub, die in den vier unteren Schulsälen in der Bergstraße aufgebahrt wurden. Ab Weihnachten 1944 fand dort kein Unterricht mehr statt, weil praktisch dauernd Alarm war und das Militär die oberen Säle für sich beanspruchte. Der Bahnhof, 1879 mit imposantem Empfangsgebäude im Stil des Historismus errichtet, wurde total zerstört. Einzig der Schuppen für die Güterabfertigung und das Toilettenhäuschen blieben stehen. Provisorisch diente bis 1960 eine Holzbaracke als Bahnhofsgaststätte, Fahrkartenausgabe, Aufenthaltsraum und Gepäckabfertigung.
Zwei weiteren Großangriffen, am 28. Dezember 1944 und 29. Januar 1945, folgten im Februar und März mindestens sieben Tieffliegerangriffe. Am 10. März setzte die Beschießung beider Städte durch die amerikanische Artillerie ein. Mit der amerikanischen Besetzung beider Städte am 27. März 1945 endeten schließlich die Kampfhandlungen am Rhein-Lahn-Eck.
Ausstellung in der Hospitalkapelle
Das Stadtarchiv zeigt eine dokumentierende Ausstellung über die Luftangriffe vor 80 Jahren und deren Auswirkungen auf Ober- und Niederlahnstein. Sie ist von Montag, 11. November bis Sonntag, 24. November täglich ab 13.30 Uhr in der Hospitalkapelle Lahnstein, Rödergasse 1 zu sehen.
Lahnstein
Eröffnung der Lahnsteiner Lahnbrücke: Wenn angestaute Wut die Fakten verdrängt
LAHNSTEIN Am gestrigen Montag war es endlich so weit: Die Lahnsteiner Lahnbrücke wurde festlich eröffnet. Von 10 Uhr bis 14 Uhr durften Besucher den sanierten Abschnitt der Bundesstraße 42 besichtigen. Vor knapp einem Jahr wurde das umleitende Verkehrskonzept während der Arbeiten auf der Lahnbrücke vorgestellt. Der Aufschrei war seinerzeit groß, denn es wurde ein Chaos auf den Straßen in der Lahnstein befürchtet.
Ausgeblieben ist das keineswegs. Zu Stoßzeiten brauchten die Verkehrsteilnehmer viel Geduld, um durch die Straßen der Stadt zu kommen. Dabei wurden nicht nur die Autofahrer auf eine Geduldsprobe gestellt, sondern auch die Anwohner und Geschäftsinhaber. So manch eine kleinere Firma mit Publikumsverkehrs stand vor dem finanziellen Aus oder strich sogar die Segel. Gut ein Jahr war für die Maßnahme angesetzt und so dürfte eine erste Erleichterung eingetreten sein, als bekannt wurde, dass knapp zwei Monate früher die Lahnbrücke eröffnet werden kann. Ursprünglich sollte die Brücke sogar eine Woche vorher eröffnet werden, doch durch die nötigen Restarbeiten, durfte das Band erst am 04. November zerschnitten werden.
14 Millionen Zuschuss gab es vom Bund für das zügig umgesetzte Mammutprojekt. Dass es so schnell vonstattenging, ist der Verdienst der unermüdlich arbeitenden Baufirmen und dennoch wurden auch die, stückweise um ihren verdienten Lohn betrogen. Wochen vor der Eröffnung durfte man spekulativ auf einer Webseite lesen, dass gesicherte Quellen berichten würden, dass die einwöchige Verschiebung der Eröffnung der Lahnbrücke an einem sich im Urlaub befindenden Minister liegen würde. Das Gerücht wurde nur zu gerne zahlreich in den sozialen Medien aufgegriffen und ein Shitstorm ergoss sich über die Landesregierung in Mainz.
Der Landesbetrieb Mobilität in Diez (LBM) dementierte vehement und teilte mit, dass die Verschiebung des Eröffnungstermines wegen nötiger Restarbeiten geboten war und keineswegs wegen eines Ministers und dennoch, hielt sich das Gerücht weiter. Eine solche diskreditierende Berichterstattung erinnerte an trumpsche Verschwörungstheorien in besten Schwurblerzeiten. Mit etwa 15 Minuten Verspätung kam gestern die FDP Wirtschafts- & Verkehrsministerin Daniela Schmitt zur Eröffnung auf die Lahnbrücke. Einen vorherigen einwöchigen Urlaub hatte sie nicht gehabt und dennoch hielten sich in den sozialen Medien die Gerüchte weiter.
Dabei geht es längst nicht mehr um Fakten, sondern mit einfachen, wenn auch falschen Wahrheiten, populäre Stimmung, einem konformen Schwarm zu präsentieren, der im Gleichklang die immer selben Parolen herausbrüllt, damit es auch wirklich alle glauben. Richtiger wird es dadurch nicht und es bleibt so einige verbrannte Erde, die keiner bereit ist aufzukehren, denn am Ende will es schließlich keiner gewesen sein, der sich an der Gerüchteküche beteiligte.
Ende gut, alles gut? Nein, bei weitem nicht. Während die Eröffnung der Lahnbrücke eine Erleichterung verspricht, wird gleichzeitig von Bad Ems aus kommend Richtung Lahnstein und umgekehrt voll gesperrt durch Straßenerneuerungen zwischen Fachbach und Friedrichssegen. Das Verständnis für die Arbeiten in der Bevölkerung ist gering, zumal gleichzeitig die Strecke zwischen Dachsenhausen und Braubach ebenfalls saniert wird. Der polarisierende Aufschrei und die negative Stimmungsmache zur Maßnahme an der Bundesstraße 260 ist unüberhörbar. Schon jetzt wird erneut in den sozialen Medien mit einfachen Antworten geschwurbelt, was das Zeug hält, dabei ist die Realität durchaus komplex, wenn man sie denn hören möchte und nicht nur Zuspruch ernten will.
Mit der überfälligen Maßnahme an der Bundesstraße 260 werden nicht nur Straßenarbeiten vollzogen, sondern auch Kanäle der Verbandsgemeinde und Stromleitungen erneuert. Nur zu gerne hätte die LBM die Maßnahme verschoben, aber das ist unmöglich, da die Erneuerung in einer Baustellenserie liegt. Ab Sommer 2025 bis Mitte 2026 sollen die Fahrbahnen in Kestert und Osterspai erneuert werden, damit die Deutsche Bahn ihre Trasse zwischen Wiesbaden und Bonn unter Vollsperrung sanieren kann. Würde nunmehr den Bereich der B260 bei Fachbach nicht sanieren, würde man Gefahr laufen, dass im kommenden Jahr August bis September gleich drei Achsen Richtung Koblenz gesperrt wären. Das würde dann den Straßenabschnitt Dachsenhausen-Braubach, die Rheinstrecke und die B260 zwischen Bad Ems und Lahnstein betreffen.
Eines ist klar: Bei der B260 geht es keineswegs nur um eine schnöde Fahrbahnsanierung, sonders besonders auch um die Erneuerung von Kanälen und Leitungen der Syna, die nicht aufschiebbar waren. Das macht es keineswegs besser und erträglicher, gerade für die Pendler, die großen Umwege über die Denzer-Heide in Fahrtrichtung Koblenz in Kauf nehmen müssen, aber es macht es nachvollziehbarer. Bis zum Sommer 2025 soll die Maßnahme dauern und zu allem Unglück kommt es zeitgleich zu Maßnahmen der Deutschen Bahn an der parallelen Zugstrecke zur B260.
Von Ende November bis Anfang Januar soll die Bahnstrecke komplett gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr von Nassau nach Koblenz wird eingerichtet. Ab dem 9. Januar bis Anfang April soll es ab dem Bahnhof Bad Ems-West in Richtung Koblenz und andersherum einen eingeschränkten Zugverkehr geben. Ob das die endgültige Lösung sein wird, ist unklar, denn der Landrat Jörg Denninghoff ist seit Monaten mit der Kreisverwaltung bemüht, das beste mögliche Ergebnis für die Schüler und Pendler zu finden. Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Sie waren es auch, die federführend dafür verantwortlich waren, dass eine zuerst angedachte Vollsperrung der Bahnlinie, nun vom Tisch ist. Erwähnt wurde das allerdings nicht auf einer berichtenden Webseite. Dort wurde einzig ein Bundespolitiker der CDU genannt, der aber nicht für den Durchbruch in der Problematik der Bahnstrecke an der Lahn verantwortlich war.
Damit wäre alles gesagt? Leider nein. Kommen wir zurück nach Lahnstein. Der Tag der Eröffnung brachte gleichzeitig ein Verkehrschaos in der Stadt. Am Nachmittag staute sich der Verkehr in allen Richtungen. Jetzt ist die Lahnbrücke eröffnet, doch in der Stadt selber, kann von einer kompletten Verkehrsberuhigung nicht gesprochen werden. Noch immer gibt es die geänderte Verkehrsführung, für die die Stadt verantwortlich ist. Zur ursprünglichen Straßenleitung wird es nicht mehr zurückgehen. Das Verkehrskonzept soll grundsätzlich neu geplant werden. Von Braubach aus kommend soll sukzessive ein Teil der Straße in Richtung Lahnstein wieder freigegeben werden, was aber nicht bedeutet, dass es über die ursprünglichen Straßen wieder in die Stadt gehen wird. Der Hauptverkehr soll über die B42 laufen, teilte der Oberbürgermeister Siefert mit. Wie das neue Verkehrskonzept aussehen könnte und ob es von der Bevölkerung wohlwollend angenommen wird, bleibt abzuwarten.
Weitere Belastungen werden folgen, denn die Arbeiten am Kreisel in Niederlahnstein bedeuten erneute Einschränkungen im Straßenverkehr. Und am Ende wird man sich dennoch eines fragen müssen: Die Arbeiten an der Lahnbrücke war eine entbehrliche und durchaus schwierige Zeit für alle Beteiligten. Jeder wird für sich entscheiden müssen, ob es schlimmer oder besser war als ursprünglich befürchtet. Eines ist jedoch klar: Die Geschichte Lahnbrücke ist beendet. Während die Arbeiter, Planer und all die Menschen hinter dem Projekt etwas Großes geleistet haben, die Anwohner und Geschäftstreibenden trotz aller Entbehrungen und Einschränkungen bereit waren auszuhalten, wird gleichzeitig das durchaus berechtigte und sperrige Haar in der Suppe gesucht?
All die Schwurbler und Verschwörungstheoretiker werden es finden, denn es ist sicherlich irgendwo und gehört zum immerwährenden pessimistischen Gedankengut hinzu, zumal es vom applaudierenden und konformen Publikum begeistert gefeiert wird. Was macht man nicht alles für den Like-belohnten und damit bestätigten Auftritt in den sozialen Medien? Eine Zeile oder Parole reicht oft aus, um ein Projekt oder eine öffentliche Person zu zerreißen. Dafür braucht es keine unwillkommenen Fakten, die als eher störend betrachtet werden.
Man kann aber auch einer anderen Sichtweise damit umgehen. Weder Rom noch die Pyramiden wurden an einem Tag erbaut, aber sie wurden erschaffen und waren Monumente und Städte ihrer Zeit. Daran erfreuen wir uns heute noch und keiner hinterfragt, was das seinerzeit für die Menschen bedeutete. Eine Straße ist keine Pyramide, aber auch eine verbesserte Infrastruktur braucht Weile. Steht sie einmal, redet man kaum noch darüber und schon gar nicht über die Menschen, die hinter dem Projekt standen.
Manch einer mag nun Unbehagen oder Wut bei dem Artikel empfinden und wir werden am Ende kein versöhnliches Wort sprechen, sondern lassen es genauso stehen, denn es ist die Aufgabe der Presse einen Finger in die Wunde zu legen und einen Artikel zu schreiben, der gerade nicht dem Mainstream entspricht oder der Applaus ernten könnte. Unsere Aufgabe ist es, die Menschen zum Nachdenken zu bewegen, ob sie der gleichen Meinung entsprechen oder nicht.
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