Lahnstein
Vor 20 Jahren wurde das Bergbaumuseum Grube Friedrichssegen eröffnet
LAHNSTEIN Am 4. August 2000 wurde das Bergbaumuseum in Friedrichssegen eröffnet. Das Stadtarchiv Lahnstein erinnert heute an dieses Kleinod, das der Arbeitskreis Grube Friedrichssegen ehrenamtlich aufgebaut und seither fast 9.000 Besuchern gezeigt hat.
FRIEDRICHSSEGEN Am 4. August 2000 wurde das Bergbaumuseum in Friedrichssegen eröffnet. Das Stadtarchiv Lahnstein erinnert heute an dieses Kleinod, das der Arbeitskreis Grube Friedrichssegen ehrenamtlich aufgebaut und seither fast 9.000 Besuchern gezeigt hat.
Im Ortsteil Friedrichssegen fanden sich 1994 fünfzehn Männer zusammen, um die fast vergessene Bergbaugeschichte ihres Heimatdorfes aufzuarbeiten und den Nachkommen sichtbar zu machen. Sie gründeten den Arbeitskreis „Grube Friedrichssegen“ und entwickelten sich zu wahren Bergbau-Enthusiasten. Sprecher des Kreises wurde Hans-Günther Christ (1929-2009), der in den zuständigen Archiven zahlreiche Akten, Pläne und Literatur auswertete und bei vielen Friedrichssegener Familien Fotoalben durchforstete, um Standorte und Aussehen der Gebäude zu dokumentieren. 1995 organisierten Christ und seine Mitstreiter eine erste Ausstellung. Bereits 1997 gaben sie eine ca. 400 seitenstarke „Chronik des Bergbaudorfes Friedrichssegen“ heraus. Sodann begannen sie mit der „Erschließung“ und Markierung der Wege. Der 1937 letztmals belegte Bergmannsfriedhof, der nach den Bestimmungen der Forst- und Denkmalbehörde renaturiert, also der Natur zurückgegeben wird, wurde vom Arbeitskreis soweit instand gesetzt, dass er wieder begehbar ist. Ein Viadukt wurde wiederaufgebaut, die Münder von Felix-, Heinrich- und Carlstollen freigelegt und vor dem Carlstollen ein Rastplatz errichtet, auf dem auch eine Lore („Hunt“) an den Verlauf der 2.500 Meter langen Trasse der Grubenbahn vom Bahnhof zum Tagschacht erinnert. Reste der alten Simultankirche wurden freigelegt, die Kirche in ihren Grundmauern teils wiederaufgebaut.
Anlaufpunkt für alle an der Historie Interessierten sollte ein eigenes Museum werden. Dazu stellte die Stadt Lahnstein dem Arbeitskreis das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Kläranlage Friedrichssegen, das durch den Bau des Pumpwerkes überflüssig geworden war, zur Verfügung. Die Schlüsselübergabe fand am 27. August 1999 bei der Einweihung des Pumpwerkes statt. Den Innenausbau des kleinen Museums finanzierte der Arbeitskreis selbst, unterstützt von heimischen Betrieben und Spenden. Die Stadt Lahnstein richtete den Zugangsweg her und stellte das Gebäude kostenlos zur Verfügung.
Nach fast einem Jahr wurde das „Bergbau-Museum Grube Friedrichssegen“ feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter reger Teilnahme der Bevölkerung konnte Oberbürgermeister Peter Labonte viele Gäste begrüßen, darunter den Landtagsabgeordneten Roger Lewentz (heutiger Staatsminister des Innern), Landrat Kurt Schmidt und viele Mitglieder des Stadtrats. Labonte hob in seiner Ansprache das persönliche Engagement der Mitglieder des Arbeitskreises hervor und würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit. Nach dem Grußwort des Landrats hob Hans-Günther Christ als Sprecher des Arbeitskreises in seinem geschichtlichen Abriss über das Bergbaudorf Friedrichssegen hervor, dass Friedrichssegen wohl die jüngste Siedlungsgründung in weitem Umfeld sei. Solange die Erzvorräte reichten, war durch die Gewinne von der Grube eine Struktur geschaffen worden, die nicht nur Friedrichssegen selbst, sondern auch dem Umland Segen brachte. So hoch der Ort durch die Grube wirtschaftlich und sozial gestiegen war, so tief sank der Lebensstandard nach dem Konkurs im Jahre 1913. Not und Elend herrschten die Jahre nach dem 1. Weltkrieg, bis nach dem 2. Weltkrieg im Ortsteil Ahl das „neue“ Friedrichssegen entstand. Musikalisch untermalt wurde die Eröffnungsveranstaltung vom MGV Eintracht Friedrichssegen, der u. a. das Steigerlied („Glück auf der Steiger kommt!“) anstimmte. Pfarrer Winfried Didinger segnete das Museum und mit dem Zerschneiden des Bandes durch Janik Herber wurde das Museum eröffnet.
Durch handwerkliches Geschick und Idealismus schufen Egon Korn und Siegfried Herber sowie ihre Mitstreiter einen schmucken Raum. Die gesamte Mitte wird ausgefüllt von einem Modell der einstigen Bergbausiedlung. Alle 96 Gebäude, die ehemals von der „Neuen Welt“ bis zum Bergmannsfriedhof standen, sind nachgebildet, die Grubenbahn fährt als Märklin-Lok durch das Friedrichssegener Tal. Darüber hängen passend zum jeweiligen Modellpunkt anschauliche Skizzen und zum Teil ganz seltene historische Fotografien der einzelnen Gebäude, ob Schmiede, Werkhallen und Schornsteine oder Direktorenhaus und Badeanstalt. Modell, Skizzen und Fotos werden ergänzt mit den Erläuterungen der Hobbyhistoriker. Neben Fotografien aus der alten Grubenzeit sind auch die 119 Sorten an Mineralien zu bewundern, die in Friedrichssegen bekannt sind, darunter die Pyromorphite, die selbst in amerikanischen Archiven mit dem Fundort „Friedrichssegen/Lahn“ beschriftet sind. Unter einem Mikroskop können die Minerale bei 20-facher Vergrößerung betrachtet werden. Besucher sind immer wieder hell auf begeistert über die Schönheit der Friedrichssegener Mineralien.
Zu sehen sind auch einzigartige Fotos aus dem Felixstollen, den der Arbeitskreis bis auf 1017 m begehbar gemacht hatte. Eine Schaufensterpuppe trägt die Galauniform der Bergleute. An der Außenwand des Museums ist ein dreidimensionaler Querschnitt durch die Stollengänge beim Inneren Grubenschacht, mehr als vier Quadratmeter groß und zehn cm tief, angebracht. Auch Modelle sind zu sehen.
Bereits im Sept. 2002 wurde der 2.000 Besucher begrüßt, demnächst wird der 9.000 Besucher erwartet. Auf eine große Feier zum 20-jährigen Bestehen wird coronabedingt verzichtet. Das Museum ist bis 31. Oktober dienstags von 14.00 bis 17.00 Uhr sowie ganzjährig nach Vereinbarung (Egon Korn, Tel. 02621 50848) zu besichtigen. Pandemiebedingt sind die strengen Abstands- und Hygieneregeln zu beachten – so dürfen derzeit nur zwei Personen gleichzeitig ins Museum.
Das Museum befindet sich am Ortseingang von Lahnstein-Friedrichssegen, von der B260 kommend über die Brücke rechts, gegenüber dem THW. Ausführliche Infos, auch zur Friedrichssegener Geschichte, sind der Homepage www.bergbaumuseum-friedrichssegen.de zu entnehmen.
Lahnstein
Aus vielen kleinen Lahnsteinchen entsteht etwas richtig Großes: Caritas eröffnen Lego-Laden in Lahnstein
LAHNSTEIN Lego fasziniert seit Jahrzehnten große und kleine Tüftler und Bastler. Während sich früher nur die Kleinen mit Duplo oder Lego beschäftigten, gibt es mittlerweile sehr fordernde Sets für jung gebliebene Erwachsene. Nun gibt es in Lahnstein bei den Caritas-Werkstätten in der Johann-Baptist-Straße 14 einen großen LEGO Laden, der mit Unterstützung von Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung geführt wird. Ein erster Schritt zurück in das Berufsleben, der das Selbstbewusstsein stärkt und Vertrauen in das eigene Handeln fördert.
Auf gut 45 Quadratmetern Ladenfläche, werden neuwertige LEGO-Serien zu sehr attraktiven Preisen angeboten und das unter offizieller Registrierung des Herstellers. Wer nicht selber bauen möchte, der kann auch fertiggestellte Sets erwerben. So darf man sich dann auch mit einem gigantischen Star Wars Raumschiff in der Wohnung brüsten, ohne auch nur einmal Hand angelegt zu haben. Doch die meisten wollen sich natürlich selber der Herausforderung stellen.
Über die Webseite bricklink.com wird es einen Onlineshop geben, in denen nicht nur vorrätige Serien, sondern auch Einzelteile bestellt werden können und das ergibt durchaus Sinn. Vielleicht kennen Sie das. Sie haben ein großes Puzzle erstellt, packen es wieder in die Verpackung und natürlich fehlt beim nächsten Mal das entscheidende einzelne Teil. Das ist etwa so, mit der mysteriös verschwundenen Socke in der Waschmaschine, die natürlich erklärbar ist, aber wo man es dann doch lieber bei der Magie belässt. Und so darf man sich dann auch auf das benötigte Einzelteil beim Lego freuen, falls der Staubsauger einmal zu kräftig eingeatmet haben sollte.
Der Besuch der Caritas-Werkstätten in Lahnstein mit dem angeschlossenen Laden lohnt sich allemal. Von montags bis mittwochs ist zukünftig von 10 bis 16 Uhr und donnerstags und freitags sogar bis 18 Uhr geöffnet. Sogar am Samstag kann man den Laden von 10 bis 16 Uhr besuchen. Natürlich dreht sich dabei alles um die kleinen Steine, aber es gibt noch ein wenig mehr zu bestaunen. Schon jetzt kommt vorweihnachtliche Stimmung auf. Wie wäre es mit viel Liebe und Handwerkskunst erstelle Dekoartikel? Alles da.
Eine schöne Idee und eine tolle Umsetzung. Aus einem Lahnsteinchen wird etwas richtig Großes.
Lahnstein
Kochbus macht Station in Lahnstein
LAHNSTEIN Kürzlich machte das Kochbusteam des Landesprogramms „Rheinland-Pfalz isst besser“ Halt in Lahnstein. Die Initiative Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz bringt die Themen gesunde Ernährung und Klimaschutz direkt zu den Menschen – und das über 90 Mal im Jahr an verschiedenen Orten im Land.
Nach einem Lebensmittelbingo und einer kleinen Fragerunde, was verschiedene Siegel bedeuten, wie man selbst Lebensmittelverschwendung und Einwegverpackungen vermeiden kann und was es mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf sich hat, startete der interaktive Kochworkshop, bei dem die Teilnehmer gemeinsam mit dem Kochbusteam frische, regionale Lebensmittel zubereiteten. Anschließend wurde das selbst gekochte Essen in geselliger Runde gemeinsam genossen. Mit dabei war auch Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert, der auch selbst freudig den Kochlöffel schwang.
Das Ziel des Landesprogramms ist es, Menschen aller Altersgruppen für gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung zu sensibilisieren. Ein zentrales Anliegen des Programms ist es, auf ernährungsmitbedingte Gesundheitsprobleme hinzuweisen. Doch nicht nur für die Gesundheit ist das Thema Ernährung von großer Bedeutung, denn rund 25 Prozent der weltweit entstehenden Treibhausgase sind auf die Ernährung zurückzuführen.
„Rheinland-Pfalz isst besser“ möchte die Ernährungsbildung langfristig im Land verankern und dabei helfen, die Menschen für einen bewussteren und nachhaltigeren Lebensstil zu gewinnen. „Jeder kann mit seiner Ernährung einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, resümierte Siefert nach seinem Besuch beim Kochbus. „Gemeinsam zu kochen und dabei den Wert regionaler Lebensmittel zu schätzen, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – für unsere Gesundheit und für die Zukunft.“
Der Kochbus wird auch weiterhin durch das Land touren, um in vielen weiteren Städten und Gemeinden Halt zu machen (pm).
Lahnstein
Ein „LahnSteinchen“ für Lahnstein: Caritas-Werkstätten eröffnen Laden mit LEGO und mehr
LAHNSTEIN Die bunten Steine sind wieder da! Am Samstag, 12. Oktober 2024, eröffnen die Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn einen neuen Laden, in dem künftig vor allem LEGO-Fans auf ihre Kosten kommen. Im „LahnSteinchen“, wie der Laden heißen wird, gibt es ab sofort nicht nur LEGO zu kaufen, sondern unter anderem auch tolle Kreativprodukte aus den verschiedenen Betrieben der Caritas-Werkstätten.
LEGO kennt sicherlich jedes Kind. Aber auch viele Erwachsene sind den wohl bekanntesten Steinen der Welt verfallen. 1949 eroberte LEGO den Spielwarenmarkt. Seitdem begeistern die bunten Steine aus Dänemark kleine und große LEGO-Bauer auf der ganzen Welt. Die Fangemeinde ist riesig. 2019 waren auch die Caritas-Werkstätten „auf den Stein gekommen“ und starteten in Lahnstein ein LEGO-Projekt, das Anfang 2023 zunächst eingestellt werden musste. „Viele unserer Beschäftigten fanden das sehr schade und haben das Projekt sehr vermisst“, berichtet Betriebsleiter Martin Sobotta.
Jetzt können sich die Caritas-Beschäftigten – aber auch alle LEGO-Fans in der Region – freuen: LEGO ist zurück in Lahnstein, wenn auch zunächst in etwas anderer Form als damals. Am Samstag, 12. Oktober 2024, eröffnet das „LahnSteinchen“, ein kleiner Laden direkt neben MoDiTec in der Johann-Baptist-Ludwig-Straße 14. Bei MoDiTec (die Abkürzung steht für Montage, Dienstleistung und Technik) erhalten Menschen eine berufliche Perspektive, die aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht erwerbsfähig sind und den Einstieg oder Wiedereinstieg ins Berufsleben suchen. Sie arbeiten künftig im neuen „LahnSteinchen“.
In dem rund 45 Quadratmeter großen Caritas-Laden, der offiziell bei LEGO registriert ist, werden neuwertige LEGO-Sets angeboten. „Und das zu sehr attraktiven Preisen“, wie Philipp Wörsdörfer verspricht. Der MoDiTec-Gruppenleiter ist hauptverantwortlich für den Laden und selbst absoluter LEGO-Experte und -Sammler. Das Angebot an LEGO-Sets ist groß, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. „Wir haben zwischen 80 und 100 Sets im Regal. Es gibt kleine LEGO-Sets für rund 7 Euro genauso wie große Sets für rund 200 Euro“, berichtet Wörsdörfer.
Ab Januar soll das Angebot erweitert werden: Dann können LEGO-Freunde auch einzelne Steine und Figuren im „LahnSteinchen“ der Caritas kaufen. Über die Seite bricklink.com wird es dann einen Online-Shop geben, in dem LEGO-Einzelteile – vom klassischen Stein bis hin zu Elementen aus LEGO-Stets – erworben werden können. Um die Logistik sowie den Versand der LEGO-Ersatzteile über Bricklink sollen sich vor allem die Werkstatt-Beschäftigten kümmern, wie Teamleiter Maik Wolf erklärt.
Doch nicht nur LEGO wird es im „LahnSteinchen“ zu bestaunen und zu kaufen geben. „Wir bieten auch eine breite Palette an kreativen und selbsthergestellten Produkten aus unseren Caritas-Werkstätten an“, sagt Martin Sobotta. Dazu gehören neben beispielsweise Handyhaltern oder Ofen- und Grillanzündern vor allem saisonale Artikel, beispielsweise hübsche Kerzenständer und andere Dekorationsartikel für die Weihnachtszeit.
Zur Neueröffnung am 12. Oktober von 10 bis 16 Uhr versprechen die Caritas-Verantwortlichen einige tolle Angebote, Bratwurst vom Grill, Getränke sowie LEGO-Bastelaktionen für die kleinen Gäste. Danach ist das „LahnSteinchen” der Caritas in Lahnstein montags bis mittwochs von 10 bis 16 Uhr, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
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