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Gesundheit

Eltern müssen tiefer in die Tasche greifen – Stiftung Scheuern erhöht Essenspreise für Kitas in der Verbandsgemeinde

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Symbolbild - Autorin: Anastasia Shuraeva

NASSAU Es sind schwere Zeiten für alle, aber manche trifft es zukünftig noch mehr. Wie der BEN-Kurier erfuhr, müssen einige Kindergärten und Schulen die Preise für die Mittagsverpflegung wahrscheinlich anpassen und erhöhen. Betroffen davon sind nach derzeitigem Stand die Kitas Scheuern, Singhofen, Geisig und Winden, die kommunale Kita in Dausenau sowie die Grundschule in Nassau.

Die Stiftung Scheuern, die das Essen für diese Einrichtungen zur Verfügung stellt, teilte der Verbandsgemeinde als Träger mit, das Essen um mehr als 25% zu verteuern. Das heißt, dass der bisherige Preis für eine Mahlzeit zukünftig von 3,65€ auf 4,60€ steigen soll. Das wird viele Familien, besonders mit mehreren Kindern sehr treffen, bedeutet das doch bei zwei Kindern und 20 Mahlzeiten im Monat, knapp 40€ mehr die im Portmonee fehlen.

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Logische Konsequenz aus der aktuellen Lage

Was bei einigen für Missmut und Unverständnis sorgen wird, entpuppt sich bei genauerem hinsehen aber als vermutlich bittere Notwendigkeit: Wie Jürgen Schlepper, kaufmännischer Vorstand der Stiftung Scheuern mitteilt, beruht die bisherige Preiskalkulation auf Verträgen aus dem Jahr 2019, also deutlich vor Corona- und Ukrainekrise. Beide Krisen verursachten nicht nur gestiegene Preise, die wir alle bereits zu spüren bekommen. Für die Stiftung kommt ein weiterer Faktor hinzu: Das kurzfristige Absagen von Mahlzeiten, beispielsweise aufgrund von Erkrankungen, Schließungen oder anderen Ausfällen führt dazu, dass die Kalkulation unberechenbarer wird und sogar bereits gekochte Mahlzeiten vernichtet werden müssen.

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All das führte dazu, dass man sich gezwungen sah, der Verbandsgemeinde ebendiese Preissteigerung anzutragen um wirtschaftlich zu bleiben. Greifen soll nach Wunsch der Stiftung
diese Erhöhung bereits ab 01.10.2022.

Das Wann bleibt fraglich

Die Verbandsgemeinde scheint das derzeit aber noch anders zu sehen: Wie Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Bruchhäuser dem BEN-Kurier auf eine Anfrage hin erklärte, wurde bei einer ersten Verhandlung keine für beide Parteien tragbare Lösung gefunden. Allerdings ist der Vertrag für die Belieferung durch die Stiftung Scheuern zum 31.12.2022 kündbar. Klar ist, dass mit Preisen aus dem Jahr 2019 wohl niemand effektiv kalkulieren und wirtschaften kann. Problematisch wäre eine Kündigung allemal: Es geht um hunderte Mahlzeiten täglich an sechs verschiedenen Standorten.

Das ist organisatorisch und logistisch ein Aufwand, den zu leisten im Rhein-Lahn-Kreis wohl nur wenige im Stande sind. Ob die Stiftung kündigt, es zu einer Neuausschreibung kommt oder es eine andere Lösung gibt ist derzeit völlig offen. Eine Neuausschreibung würde allerdings Zeit und Geld kosten, ohne dabei eine Garantie auf eine bessere Lösung zu bieten.

Bürgermeister Bruchhäuser gibt sich dazu aber wortkarg und teilt mit: „Es ist beabsichtigt mit der Stiftung Scheuern weiterhin zu verhandeln, um möglichst eine Einigung zu erzielen, andernfalls wären die Leistungen kurzfristig neu auszuschreiben.

Das aber bisher die Eltern nicht offiziell informiert wurden, eine Neuausschreibung das Problem wohl kaum von heute auf morgen löst und selbst die Einrichtungen teilweise noch nicht informiert sind, mutet dabei befremdlich an, sind es doch keine hundert Tage mehr bis zum neuen Jahr. In Punkto langfristiger Planungssicherheit für die Familien sicherlich kein Glanzstück der Verwaltung.

Wie soll es weitergehen?

Wichtig ist zu betonen, dass die Stiftung bisher gute Arbeit leistet: Die Grundschule Nassau lobt die Kommunikation und Arbeit der Stiftung Scheuern ausdrücklich. Nur leider bietet das den Eltern keinen Ausweg. Jürgen Schlepper fallen da aber Möglichkeiten ein, um den Kostendruck bei den Eltern zu reduzieren. Eine Ausweitung des Cook & Chill, also des Vorkochens, Kühlens und der abschließenden Erwärmung vor Ort würde wohl die Planbarkeit verbessern. Das reduziere auch die Fahrtkosten, so Schlepper. Eine Übernahme der Kosten durch das Land oder den Bund sind gute Ideen, aber vermutlich kaum realistisch derzeit. Alternativ könnte man eine Kita-Gebühr einführen, die bedürftige Eltern nicht zahlen müssen und das Essen aus diesen Gebühren finanzieren.

Das würde vermutlich bei einigen einen Entrüstungssturm auslösen, da gerade Rheinland-Pfalz keine Gebühren in der Kinderbetreuung verlangt, aber könnte ein Weg sein um
die Last solidarisch auf alle zu verteilen. Gut ist, dass die Stiftung offen ist, als regionaler Partner weiter die Versorgung der Kinder sicherzustellen. Wie das Problem allerdings gut lösbar ist, ist mehr als unklar. Sicher ist nur eins: Eltern sollten sich auf Preissteigerungen einstellen. Denn egal wie, ohne wird es nicht funktionieren.

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Gesundheit

Das Nassauer Hospiz öffnet am 1. Oktober und braucht noch viele Spenden!

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Foto: Hanne Benz

NASSAUIch könnte ja auch selbst einmal betroffen sein, oder meine Angehörigen“, sagt die Dame während sie einen Schein in die Spendenbox steckt. In der Tat ist das G. u. I. Leifheit Hospiz für alle Bürger des Rhein-Lahn-Kreises da. Inzwischen hat der Rohbau in Nassau seine Fenster erhalten und der Innenausbau läuft auf Hochtouren. Doch, um das Projekt ans Laufen zu bekommen, sind noch viele Spenden erforderlich. Es gibt diverse Möglichkeiten, wie man sich finanziell für die gute Sache engagieren kann.

Uns ist jeder Euro willkommen. Auch kleine Spenden helfen“, erklärt Dr. Martin Schencking, Vorsitzender des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn und der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn. In den sieben Jahren seines Bestehens hat der Verein inzwischen knapp 400.000 Euro an Spendengeldern gesammelt. Hinzu kommen Mitgliedsbeiträge und Patenschaften.

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Konkret geht es jetzt um die Innenausstattung. So werden allein für die Pflegebetten und Nachttische 30.000 Euro benötigt. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit der Westerwaldbank ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen. Nach Gewinnung von über 100 Fans startete am 5. April 2024 die Finanzierungsphase. Weitere Informationen unter https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/hospiz-nassau. Bei jeder Spende ab 5 Euro gibt die Westerwaldbank 10 Euro dazu. Für direkte Überweisungen: Kontoinhaber VR Payment für Viele schaffen mehr. IBAN DE 33660600000000137749, Verwendungszweck P25206 Pflegebetten für unser neues Hospiz in Nassau. Insgesamt fehlen für die Inneneinrichtung noch 300 000 Euro.

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Die einfachste Art der Unterstützung ist neben einer Spende die Mitgliedschaft im Förderverein Stationäres Hospiz Rhein-Lahn für 25 oder mehr Euro pro Jahr. Außerdem kann man ab 100 Euro oder mehr eine Patenschaft übernehmen und erhält dafür eine Urkunde. Diese Form der Unterstützung ist nicht nur bei Einzelpersonen, sondern vor allem bei Firmen beliebt.

Ein Beispiel für eine solche Patenschaft ist der Pebler Rewe-Markt in Nassau. Ulrich Pebler hat eine Patenschaft über 500 Euro für sein Unternehmen übernommen und engagiert sich auch persönlich für das Projekt. So ist der 1. Beigeordnete der Stadt Nassau Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Hospiz Rhein-Lahn. Seit Anbeginn spendiert er das Wasser für die Läuferinnen und Läufer beim Nassauer Hospiz Charity Run.

Der Grund für sein Engagement? „Weil ich eine solche Einrichtung für wichtig halte und hier ein weißer Fleck im nördlichen Rheinland-Pfalz ist“. Bei Bekannten habe er erlebt, wie gut eine professionelle Sterbebegleitung ist. Im Unternehmerkreis will Ulrich Pebler um weitere Spenden für das Hospiz werben. Am 5. und 6. Juli wird er seinen Markt für einen Bücherbasar des Lions-Club Bad Ems zugunsten des Hospizes zur Verfügung stellen. Der Lions-Club unterstützt das Hospiz durchgehend von der ersten Stunde an.

Zahlreiche Privatpersonen nehmen ihren runden oder halbrunden Geburtstag zum Anlass, anstelle von Geschenken um Spenden für das Hospiz zu bitten. Ebenfalls eingebürgert hat sich das Kranzgeld, das statt Kränzen bei Beerdigungen dem Hospiz zugutekommt.

Auch für die Außenanlagen des Hospizes wird noch Geld gebraucht – rund 300 000 Euro. Hier besteht die Möglichkeit, Patenschaften zu übernehmen für den Brunnen (5000 Euro), die Pflasterung einer Sitzfläche (15.500 Euro), zwei Hochbeete, die Freiwillige anlegen (2900 Euro), Patenschaften für Himbeer- und Johannisbeersträucher (900 Euro) oder den Laubengang (8000 Euro).

Außerdem können für je ein Jahr Zimmerpatenschaften im Hospiz übernommen werden (12.000 Euro). Die Spender werden über den Zimmern und auf einer Spendertafel angezeigt. Die Zimmer in warmen Farben, verrät Dr. Schencking, werden übrigens keine Nummern erhalten, sondern Namen wie Waldzimmer, Rosenzimmer, Seerosenzimmer. Der Vorsitzende des Fördervereins wünscht sich, dass jeder Bürger des Rhein-Lahn-Kreises das Hospiz als seine Sache ansieht. Am 1. Oktober 2024 sollen die ersten Patienten, die im Hospiz Gäste genannt werden, in das neue Hospiz einziehen. Zuvor wird es einen Tag der offenen Tür geben. (vy)

Für die Pflegebetten wurde ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen. Zu jeder Spende von 5 Euro gibt die Westerwaldbank 10 Euro hinzu. | Foto: Hanne Benz
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Gesundheit

Tolle Arbeit der First Responder in Miehlen: SPD informiert sich vor Ort!

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Foto: SPD Miehlen

MIEHLEN Auf Einladung des SPD-Ortsvereins Miehlen trafen sich die SPD-Kandidaten aus der VG Nastätten mit Vertretern der First Responder am Standort Miehlen. Gruppenleiter Andreas Retzel und sein Stellvertreter Eric Sniehotta berichteten von der Gründung der Gruppe im Jahr 2020. Aus einer Idee von zwei Freunden hat sich eine voll funktionsfähige Einheit mit mittlerweile 16 Personen entwickelt. Die Trägerschaft der Gruppe hat das Rote Kreuz übernommen. Die Finanzierung erfolgt über die Gemeinde Miehlen und über Spenden.

Hierzu konnte die Kassiererin vom Förderverein Michelle Schwank detailliert berichten.

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Im Vorfeld wird von den First Respondern eine medizinische Grundausbildung verlangt. Hinzu kommen 16 Fortbildungsstunden, die von den einzelnen Mitgliedern im Jahr zu erbringen sind. „Dies ist auch wichtig“, so Eric Sniehotta, „damit in Notfällen jeder Handgriff sitzt.“ Unter anderem sind auch Rettungssanitäter und Krankenschwestern in der Gruppe vertreten, welche natürlich schon von Berufswegen die notwendigen Kompetenzen vermitteln können.

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Hinsichtlich des Einsatzortes sind die First Responder auf die Gemarkung Miehlen festgelegt. Die Alarmierung erfolgt parallel zum Rettungsdienst über die Leitstelle in Montabaur. Die First Responder können dadurch, dass sie vor Ort stationiert sind, die Zeit überbrücken bis der Rettungswagen eintrifft. Gerade durch die vergangenen Klinikschließungen kann es passieren, dass die Rettungswagen weit entfernte notfallaufnehmende Krankenhäuser anfahren müssen und somit zeitlich ausgelastet sind.

Mit der Notaufnahme im Krankenhaus in Nastätten ist für den Stadtbürgermeister Marco Ludwig eine wichtige Anlaufstelle in kürzester Zeit erreichbar. Zusammen mit den First Respondern stellt dies einen großen Vorteil im Bereich der medizinischen Versorgung dar und gibt den Bürgern Sicherheit. Nicht zu vergessen, der DRK OV Nastätten, der diese wertvolle Arbeit ebenso gewinnbringend für die Region ausübt.

Nach der Besichtigung des professionellen Lagers kamen im weiteren Gespräch spontan Ideen zur Unterstützung der Gruppe auf, so dass auch in Zukunft die Gesprächsteilnehmer den Kontakt halten wollen.

Für die SPDler ist es wichtig das Engagement der Gruppe sichtbarer zu machen und noch mehr Menschen für diese ehrenamtliche Tätigkeit zu begeistern. „Die Freiwilligen bei den First Respondern leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Einwohner von Miehlen,“ meint Jörg Winter zum Abschluss des Treffens. 

Tolle Arbeit der First Responder in Miehlen: SPD informiert sich vor Ort! | Foto: SPD Miehlen
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Gesundheit

Stadt Koblenz unterstützt mit rund 125.000 Euro Pflegeausbildung mit hochmodernem Skills-Lab

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Foto: Stadt Koblenz | Andreas Egenolf

KOBLENZ Die letzten Arbeiten sind abgeschlossen und mittlerweile ist es einsatzbereit: das sogenannte Skills-Lab des Fachbereiches Pflege der Julius-Wegeler-Schule am Standort Finkenherd. Mit Hilfe dieses technisch hochentwickelten Pflegeraums erhalten Auszubildende in den Pflegeberufen die Möglichkeit,  unter anderem Pflegehandlungen an einer Hightech-Übungspuppe umzusetzen. 

Wir haben hier eine simulative Lernumgebung geschaffen, in der wir Situationen aus der realen Welt nehmen und diese hier projizieren. Die Schülerinnen und Schüler setzen so ihr Gelerntes praxisnah um und es entstehen Lerneffekte aus der Simulation heraus, mit der wir das Lernen weiter fördern“, erklärt Oberstudienrätin Aida Drews, die mit ihrer Kollegin Rebecca Saxer die Idee für die neue Einrichtung hatte.

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Bildungsdezernent Ingo Schneider besucht neue Einrichtung an Julius-Wegeler-Schule

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Pflege der Julius-Wegeler-Schule hat das Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz mit rund 125.000 Euro die Einrichtung des Skills-Lab ermöglicht. Damit ist eine zeitgemäße Ausbildung der angehenden Pflegefach- und Pflegehilfskräfte an der Julius-Wegeler-Schule sichergestellt. 

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Bildungsdezernent Ingo Schneider nutzte die Gelegenheit nun, um sich vor Ort selbst bei einer Praxisübung von den Vorteilen des Skills-Labs für die Auszubildenden in der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. -mann zu überzeugen. „Die Demonstration hat gezeigt, wie praxisnah das Skills-Lab ist. An dieser Stelle konnte eine Lücke in der Ausbildung des Fachbereichs Pflege geschlossen werden mit höchst innovativen Methoden. Die Schülerinnen und Schüler sind wirklich ganz nah dran und bekommen im Nachgang das nötige Feedback, was ihnen im Lernprozess weiterhilft. Die Investition in diese Technik hat sich definitiv gelohnt und ist eine sehr gute Ergänzung des Ausbildungsangebotes“, freute sich Schneider über das neue Angebot. 

Martin von Jena, Fachbereichsleiter Pflegeberufe an der Julius-Wegeler-Schule, nutzte ebenso wie Schulleiter Carsten Müller die Gelegenheit, um sich stellvertretend beim Koblenzer Bildungsdezernenten für die Unterstützung der Stadt zu bedanken:  „Dieses Skills-Lab, welches mit neuester Technik ausgestattet ist, bietet unseren Auszubildenden die Möglichkeit in einem geschützten Raum berufliche Handlungen unmittelbar umzusetzen und zu reflektieren. Die Stadt Koblenz hat mit dieser großen Investition die Bedeutung der beruflichen Bildung – in diesem Fall im Pflegeberuf – deutlich gemacht. Dafür gebührt unser Dank.“

Bildungs- und Kulturdezernent Ingo Schneider (rechts) verschaffte sich in der Julius-Wegeler-Schule am Standort Finkenherd eine persönlichen Eindruck vom neuen Skills-Lab, das bei der Pflegeausbildung zum Einsatz kommt. | Stadt Koblenz/Andreas Egenolf
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