VG Bad Ems-Nassau
Stadt Nassau und Stiftung Scheuern wachsen auch kirchlich zusammen

NASSAU Die bislang selbständige Kirchengemeinde der Stiftung Scheuern wurde Ende vergangenen Jahres aufgelöst, die rund 330 Gemeindeglieder wurden in die Kirchengemeinde Nassau mit Winden „umgepfarrt“. Der Grund: Für die Kirchenvorstandswahlen im vergangenen Jahr fanden sich in der Stiftung nicht genügend Bewerbungen. Das Aus war die Konsequenz; eigenständig war die Kirchengemeinde der Stiftung erst seit 1999.
Evangelische Kirchengemeinde Nassau hat nun 330 Gemeindeglieder mehr – Hoffen auf lebendige Begegnungen
Was manche Bewohnerin der Stiftung und des ehemaligen Kirchenvorstands zunächst tief schockierte, soll sich nun zu einer Chance diesseits und jenseits des Burgbergs entwickeln, wie Nassaus Gemeindepfarrerin Mariesophie Magnusson und der theologische Vorstand der Stiftung Pfarrer Gerd Biesgen betonen. Ein siebenköpfiger Arbeitskreis wurde gebildet, damit sich die neuen Gemeindeglieder in der Kirchengemeinde Nassau wohlfühlen, die jetzt mehr als 1900 Evangelische zählt; beide Seiten sollen profitieren. „Ich habe Lust darauf, dass sowohl die vielen Neuen in unserem Kirchenvorstand als auch die neuen Gemeindeglieder Schwung in unsere Gemeinde bringen“, sagt Magnusson, „allein unsere Gottesdienste dürften dadurch lebendiger werden.“ Für diese wurde bereits ein neuer Rhythmus festgelegt, der das Miteinander stärken soll: zweimal im Monat soll es jetzt einen gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag geben, jeden ersten in der Johanniskirche, jeden zweiten im Gotteshaus der Stiftung, dem Versammlungsraum. Dort gab es im Januar bereits Premiere; in der Johanniskirche ist sie für den 6. Februar vorgesehen; die Uhrzeit wurde an beiden Orten auf 10.15 Uhr vereinheitlicht.
Organisiert werden muss noch der Transport. Stiftungsvorstand Biesgen denkt über professionelle Taxi-Fahrten von Scheuern in die Stadt nach; seine Amtskollegin kann sich auch eine Hol- und Bring-Lösung in die andere Richtung vorstellen, die vielleicht ehrenamtlich zu stemmen wäre. „Es sind ja nicht nur die Menschen in der Stiftung, die mangels Mobilität oder ihres Alters keinen Gottesdienst besuchen können, sondern auch andere Leute aus unserer Gemeinde, denen der Weg zu beschwerlich ist, die aber gern teilnehmen würden, sei es in der Kirche oder im Versammlungsraum“, sagt Magnusson. Überhaupt stellt die Barrierefreiheit ein Problem dar, das nicht nur Menschen mit einer Behinderung haben, auch wenn es jetzt noch viel deutlicher in den Fokus rückt. „Da gibt es in und rund um unsere Kirche noch Verbesserungsbedarf.“ So sind etwa die Toiletten im Untergeschoss der Johanniskirche mit einem Rollstuhl nicht zu erreichen; ein Handicap, das nicht nur eine Reihe der neuen Gemeindeglieder ausschließt. Auch die Treppen zur Fläche an und die Stufen in die Kirche stellten ein Hindernis dar.
Über die Gottesdienste hinaus werde im Arbeitskreis noch über andere Möglichkeiten des gegenseitigen Austauschs nachgedacht wie etwa bei einem Gemeindefest, „wenngleich die Corona-Pandemie entsprechende Planungen gerade erschwert“, so Magnusson. „Wir müssen schauen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können.“
Wenn die neue Zusammenarbeit auch ungeplant kommt, so ist sie für Biesgen doch ein zukunftsweisender zusätzlicher Schritt im Miteinander zwischen dem Ortsteil Bergnassau-Scheuern und der Innenstadt. „Da wächst etwas zusammen“, blickt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung optimistisch nach vorn; die Anbindung an Nassau sei organisch sinnvoller gewesen als etwa an Dienethal. Auch Stadtbürgermeister Manuel Liguori hatte der vergrößerten Kirchengemeinde „gutes Gelingen beim Zusammenwachsen“ gewünscht. Für Biesgen geht es dabei einmal mehr nicht zuletzt darum, neben den baulichen Schwellen auch Berührungsängste abzubauen. „Wir gehen die Sache gelassen an mit langem Atem und Geduld.“
Eine Crux stellt derweil noch die Tatsache dar, dass die halbe Diakonie-Pfarrstelle der Stiftung Scheuern unbesetzt ist, seit Pfarrer Markus Fehlhaber diese 2020 verlassen hat. Die Seelsorge für die Menschen mit einer Behinderung bedürfe einer gesonderten Ausbildung und Zuwendung. Franziska Klepper, in der Stiftung für die Ausgestaltung des diakonischen Profils zuständig, leiste zwar auch Seelsorge, doch die halbe Pfarrstelle könne das nicht ersetzen. Positiv entwickelt sich die pfarramtliche Vernetzung über die Gemeindegrenzen hinweg; so teilt sich Magnusson seit Januar die seelsorgliche Begleitung bei Trauerfällen mit den Pfarrpersonen in der Nachbarschaft Silke Funk (Dienethal) und Harald Peter Fischer (Singhofen). Die neue Zusammenarbeit zwischen den Menschen in der Stiftung und der Kirchengemeinde Nassau sieht Biesgen als ein „zartes Pflänzchen, das zu gießen einen hohen Wert hat“.
Der „Willkommensgottesdienst“ für die neuen Gemeindeglieder in der Johanniskirche Nassau beginnt am Sonntag, 6. Februar um 10.15 Uhr.
Politik
Frank Puchtler am Boden: Wer möchte jetzt noch reintreten? Es ist genug!

KOMMENTAR Für den ehemaligen Landrat des Rhein-Lahn-Kreies Frank Puchtler mag es der sprichwörtliche Flug im freien Fall sein. Nach der Insolvenz der Lebenshilfe Rhein-Lahn konzentrierte sich die Berichterstattung zunächst ausschließlich auf den ehemaligen Geschäftsführer. Die Staatsanwaltschaft Koblenz wirft ihm vor, rund 598.000 EUR veruntreut zu haben. Das Verfahren steht noch aus. Aktuell soll, in einem Sachverstandgutachten geprüft werden, ob möglicherweise eine verminderte Schuldfähigkeit vorliegen könnte.
Für die Betroffenen der Lebenshilfe Rhein-Lahn offenbar eine schwer zu ertragende Situation. Für die Aufarbeitung fehlt ein Urteil. Später geriet auch der ehemalige Landrat Frank Puchtler in die Schusslinie. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) soll ein disziplinarisches Verfahren gegen ihn eingeleitet haben. Angeblich sollen Unterlagen verschwunden sein. Zusätzlich soll es eine Zahlung im sechsstelligen Bereich an den Kreis Rhein-Lahn gegeben haben. Rund 120.000 EUR wurden einbehalten, der Rest zurückgezahlt.
Was diese Zahlung von Frank Puchtler zu bedeuten hat, ist noch immer unklar. Dabei geht es auch um weitere Vorwürfe. Der ehemalige Landrat soll frühzeitig von den Umständen in der Lebenshilfe Rhein-Lahn gewusst haben. Ehemalige Beschäftigte werfen ihm vor, dass er gar nicht oder nur unzureichend reagiert habe.
Bisher äußerte sich Frank Puchtler nicht zu den Vorwürfen. Eine strafrechtliche Ermittlung gegen ihn gibt es nicht. Soweit die kurze Zusammenfassung. Doch hierbei geht es mittlerweile um etwas ganz anderes. Ob Frank Puchtler Fehler in der Causa Lebenshilfe Rhein-Lahn gemacht hat? Hat er frühzeitig Kenntnis über die Zustände gehabt und falsch oder gar nicht reagiert und damit Betroffene im Stich gelassen? Gut möglich. Wenn dem so ist, sicherlich ein verhängnisvoller Fehltritt und die Wut der Ehemaligen verständlich.
Mittlerweile beschäftigt der Fall der Lebenshilfe Rhein-Lahn sogar den Mainzer Landtag und im Kreis versuchen sich die verschiedenen Parteien an der Aufarbeitung. Dabei hat das alles mittlerweile einen bitteren Beigeschmack. Während in den Printmedien schlagzeilenträchtig das Thema mit einem Mosaik von Informationen immer weiter ausgeschlachtet wird, überschlagen sich die einzelnen Kreisparteien in einem kläglichen Possenspiel damit, wer denn am besten als Aufklärer geeignet ist.
Damit könnte die Geschichte an dieser Stelle enden, wenn es tatsächlich um die konstruktive Bearbeitung gehen würde, doch darum geht es längst nicht mehr. Hier scheint es unter den Parteien einerseits um Schadensbegrenzung zu gehen und andererseits um die Profilierung als wohltätiger Aufdecker in der Sache der Öffentlichkeit gegenüber. Beides ist gleichermaßen scheinheilig und gleicht mehr einer vorgezogenen Wahlkampfpositionierung.
Die Betroffenen haben das Recht auf die Übernahme einer Verantwortung. Das steht außer Frage, aber dabei sollte es auch bleiben. Ob jemals lückenlos ohne eigene Interessen aufgeklärt wird, ist eher unwahrscheinlich in der aktuellen Situation. Letztlich geht es aber noch um viel mehr, wenn man dazu bereit ist, den Blick über das eigene Ego und den Tellerrand der gefällten öffentlichen Meinung schweifen zu lassen. Seit Monaten wird der ehemalige Landrat Frank Puchtler wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben. Sicherlich täte es ihm gut, wenn er seine Sichtweise darlegen würde und Verantwortung übernimmt, wenn er Fehler gemacht hat.
Eines der niedrigsten Bedürfnisse der Menschen ist der Wunsch nach Vergeltung. In der Gesellschaft ist das Urteil über den ehemaligen Landrat schon längst gefallen und vollstreckt worden, ohne dass er sich je verteidigte oder rechtfertigte. Welches Urteil? Öffentliche Verachtung und Ausschluss aus der so feinen Gesellschaft. Während ein echter Richter, das Leben eines Beklagten betrachtet, die Gründe einer Tat und die Möglichkeit wieder den Weg in die Gesellschaft zu finden im Wege einer Resozialisierung, durften sich hier sämtliche Social-Media-Affine Betroffene lautstark als Laien-Schöffen betätigen und gleichzeitig mit Ächtung auch als Vollstrecker fungieren.
Das Lebenswerk von Frank Puchtler spielte dabei keine Rolle. Während der Zorneshall der Betroffenen durch die Kanäle im Internet widerhallt, hört man von den zahlreichen Profiteuren der Arbeiten des ehemaligen Landrats nichts. Feige? Absolut!
Schaut man in den Rhein-Lahn-Kreis hinein, sieht man häufig die Handschrift von Frank Puchtler. Dort ein Sportplatz, da vielleicht ein Spielplatz und vieles mehr. Viele Gemeinden und Bürger haben Frank Puchtler in guter Erinnerung. Sinnbildlich war er immer an drei Stellen gleichzeitig. Fleißig. Da wurde viel von ihm gehobelt. Nicht selten erklärte er die Anliegen der Bürger zu seiner Chefsache und versuchte zu helfen. Und es fielen auch so manche Späne. Nicht immer klappte alles, aber vieles. Vielleicht hätte er manches besser delegiert auf seine Fachleute im Kreis und auf deren Rat gehört, doch wer möchte ihm das vorwerfen? Wer Frank Puchtler kannte, wusste, dass er immer die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis im Blick hatte und versuchte bei den kleinen und großen Nöten zu helfen. All das scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Kaum einer traut sich mehr Partei für ihn zu ergreifen.
In einer Freundschaft lernt man, mit den Unzulänglichkeiten des Gegenüber klarzukommen. Freunde gehen gemeinsam durch Täler und besteigen die größten Berge. Bei Frank Puchtler sonnten sich die Menschen gerne mit ihm auf den Gipfeln seiner Schaffensperiode doch in den tiefsten Tälern oder am Abgrund wendeten sich viele ab. Erbärmlich.
Hier sind vielleicht zu große Späne beim Hobeln gefallen und es täte dem ehemaligen Landrat gut, sich zu den Vorwürfen zu äußern, doch es wird auch Zeit zu vergeben, wenn es nötig ist, denn das große Lebenswerk von Frank Puchtler ist so viel mehr wie nur die Lebenshilfe Rhein-Lahn. Am Ende mag es dann eventuell ein großes »aber« geben, doch sollte man sehr genau überlegen, wieweit man sich weiter an einer Hexenjagd beteiligen möchte, während der Betroffene auf dem tiefsten Boden angekommen längst gesteinigt wurde.
Wir vom BEN Kurier sind dazu nicht bereit. Mittlerweile wird das verständliche Bedürfnis nach Vergeltung längst von Recht zu Unrecht. Aufklärung und Übernahme von Verantwortung ist das eine, aber die Zerstörung eines Menschen das andere und dort hört es für uns auf! Niemand sollte sich vor einem parteipolitischen propagandistischen Wahlkampfkarren spannen lassen und Teil einer Lebenszerstörung werden müssen. Lieber Frank: Danke für alle die guten Sachen, die Du über die Jahre als Landrat in deiner Schaffenszeit für den Rhein-Lahn-Kreis geleistet hast. Das ist ein unglaubliches Lebenswerk, was wir nicht vergessen möchten. Viele Menschen haben Dich im Rhein-Lahn-Kreis in sehr guter Erinnerung. Wenn Du aber Fehler bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn gemacht hast, übernehme Verantwortung und kläre auf, damit die betroffenen Menschen verstehen und verzeihen können.
VG Bad Ems-Nassau
Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems: Süwag sorgt für eine sichere Energieversorgung

BAD EMS Der Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems rückt immer näher, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Syna GmbH, Netzbetreiber des regionalen Energiedienstleisters Süwag, sorgt durch verschiedene Baumaßnahmen für eine sichere Energieversorgung vor Ort. So wurden beispielsweise für die kommenden Jahre vorgesehene Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen vorgezogen. Unter anderem wurde ein Mittelspanungskabel bis zur großen RPR-Bühne verlegt und eine Stromstation mit einer Verkabelung entlang der Feuerwache angeschlossen. Insgesamt investiert die Syna hierfür rund 300.000 Euro.
Bürgermeister Uwe Bruchhäuser und Stadtbürgermeister Oliver Krügel überzeugten sich direkt vor Ort von den Baumaßnahmen. Die beiden Kommunalmanager der Syna, Johannes Schardt und Marc Ringelstein, erläuterten den beiden die Einzelheiten vor Ort. „Eine zuverlässige Energieversorgung ist das Fundament unseres Rheinland-Pfalz-Tages“, betont Bruchhäuser. Krügel ergänzt: „Die Syna leistet einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieser Groß-Veranstaltung, auf die wir uns alle schon sehr freuen.“ Schardt erklärt: „Neben den Netzmaßnahmen im Vorfeld, stehen auch unsere Kollegen im Bereitschaftsdienst an den Festtagen zur Verfügung, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.“
Die aktuellen Tiefbauarbeiten werden von der Fima Manfred Müller GmbH aus Kördorf ausgeführt. Das Unternehmen wurde zum 1. Januar 2023, nach mehr als 25 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit, von der Syna GmbH übernommen, um die Tiefbaukapazitäten für den Netzausbau in der Region zu sichern.
VG Bad Ems-Nassau
ASBA Immobilien eröffnet neue Geschäftsstelle in Bad Emser Römerstraße: Glückwunsch!

BAD EMS Die ASBA Immobilien GmbH hat in der Römerstrasse 79 in Bad Ems eine neue Geschäftsstelle eröffnet. Aslan Basibüyük als geschäftsführender Gesellschafter und sein Team bieten ab sofort ihre Unterstützung als Immobilienmakler, Bauträger und Immobilienverwalter.
Ob Sie auf der Suche nach neuen vier Wänden sind, Hilfe bei der Sanierung Ihrer Immobilien benötigen oder eine Immobilie anbieten möchten, das Team von ASBA Immobilen GmbH freut sich über die Kontaktaufnahme.
Der Stadtbürgermeister Oliver Krügel und Wirtschaftsförderin Pia Pilger kamen zum Gratulieren und wünschen dem Team einen guten Start und viel Erfolg.
-
Allgemeinvor 1 Jahr
Rhein-Lahn-Kreis feiert 1. Mai – Wir waren in Dornholzhausen, Nievern, Hirschberg und Fachbach – Video im Beitrag
-
VG Loreleyvor 2 Jahren
VG Loreley bietet Sommerfreizeit für Kinder aus den Flutgebieten
-
Koblenzvor 2 Jahren
Koblenz beschließt neue Baumschutzsatzung
-
Schulenvor 2 Jahren
VG Bad Ems-Nassau investiert in die Sanierung der Turnhalle der Freiherr-vom-Stein Schule Bad Ems
-
Gesundheitvor 7 Monaten
Pflegekammer RLP muss Beiträge an Mitglieder erstatten!
-
Lahnsteinvor 4 Monaten
Sorge vor Vollsperrung der B42 hält an
-
Rhein-Lahn-Kreisvor 2 Monaten
Beamtinnen auf Lebenszeit ernannt
-
Gesundheitvor 1 Monat
Und der Gewinner bei der Schließung der Paracelsus-Klinik in Bad Ems ist: Die Porterhouse-Group!