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Rhein-Lahn-Kreis

Jungen Mann aus dem Nassauer Land zieht´s auf die Kanzel

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Vor seinem Dienstantritt in Hachenburg absolvierte Yannik Steffens ein Spezialvikariat als Assistent für Religionspädagogik am Theologischen Seminar in Herborn. Foto: EKHN/Hammann-Gonschorek

RHEIN-LAHNSchon seit meiner Konfirmationszeit reifte in mir der Wunsch heran, einmal Pfarrer zu werden,“ sagt Yannik Steffens. „Ich war schon immer ein eher nachdenklicher, wissbegieriger Mensch und im Konfirmandenunterricht ist da etwas aufgebrochen. Fragen wie: Wo kommen wir her? Wozu leben wir? Was wird nach dem Tod aus uns? haben mich damals schon stark umgetrieben. Als ich dann begonnen habe, bewusst die Bibel zu lesen, stellte ich fest: Hier gibt es ja wirklich tragfähige Antworten, auf die man sein ganzes Leben bauen kann!“

Steffens wurde als neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Hachenburg in der Schlosskirche von Nord-Nassaus Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer ordiniert. Yannik Steffens wurde in Nastätten geboren und wuchs im Nassauer Land in Singhofen und Lollschied auf; er legte 2013 am Johannes-Gymnasium Lahnstein das Abitur ab und studierte Evangelische Theologie an der Humboldt-Universität in Berlin.

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Danach führte ihn das Vikariat in die Evangelische Kirchengemeinde Limburg an der Lahn. Mit seinem Dienstantritt endet sein einjähriges Spezialvikariat als Assistent für Religionspädagogik am Theologischen Seminar in Herborn.

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Inzwischen ist der 28-Jährige schon mit seiner Frau nach Hachenburg ins Pfarrhaus gezogen. Hier will er erst einmal die Strukturen seiner neuen Heimat und der Evangelischen Kirchengemeinde genau kennenlernen. „Ich möchte intensiv wahrnehmen, was da ist, was gebraucht, was vielleicht aber auch nicht mehr gebraucht wird. Von da aus möchte ich meine Arbeit mit der Hachenburger Gemeinde entwickeln.“ Die Stadt im Westerwald habe ihm sofort gefallen, sagt Steffens. „Ich stamme ja aus dem Nassauer Land, das strukturell ähnlich geprägt ist. Trotz meiner fünf Jahre Studienzeit in Berlin habe ich nie mein Herz an die Großstadt verloren. Ich fühle mich in ländlichen Regionen viel wohler. Hachenburg ist ein malerisches Städtchen, das erstaunlich viel zu bieten hat, nicht zuletzt ein wirklich schönes Pfarrhaus“.

28-Jähriger aus dem Nassauer Land wurde in Hachenburg als Pfarrer ordiniert

Auch die Nähe zur Westerwälder Seenplatte, wo noch eine vielfältige Flora und Fauna anzutreffen ist, hat es dem Hobby-Naturkundler und passionierten Vogelfotografen angetan. Um diese reizvollen Seiten des Westerwaldes künftig näher zu erkunden, ist der neue Pfarrer bereits der dortigen Ortsgruppe des NABU beigetreten.

Der Weg von den Naturwissenschaften zur Theologie sei auch gar nicht so lang, wie man gemeinhin denkt, findet der Theologe. Sehr gerne sucht er das Gespräch mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen. „In meinen Augen vertritt die Theologie seit jeher den Anspruch, nicht weniger als die Wirklichkeit selbst zu erschließen. Gerade das nimmt mich als Theologen aber in die Pflicht, auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Für mich bilden Naturwissenschaften und Schöpfungsglaube, biblisches Menschenbild und moderne Psychologie keine Gegensätze.

Yannik Steffens: Bibel beantwortet viele Lebensfragen

Vielmehr bin ich überzeugt: Wenn es Gott gibt, ändert das alles. Kein Bereich bleibt davon unberührt.“ Nur wenn man bereit sei, sich auf die Sprache der anderen Wissenschaften, vor allem aber auf die der Menschen, einzulassen, habe die Theologie heutzutage noch eine Chance, überhaupt ernstgenommen zu werden, meint der Pfarrer.

Ich bin kein Fan von einer ‚Elfenbeinturmtheologie‘, die selbstgenügsam die Welt Welt sein lässt. Wir dürfen als Kirche die lebensverändernde Botschaft, die uns anvertraut ist, mit ihrer großen Hoffnung für die Welt gerade in diesen stürmischen Zeiten nicht unter dem Teppich halten.“ Für Steffens komme das aber in der aktuellen Debatte um die knapper werdenden Ressourcen der Evangelischen Kirche eher zu kurz.

„Ich hoffe, dass wir diesen tiefgreifenden Veränderungsprozess als Kirche letztlich gut hinbekommen werden. Aber auch die besten Strategien nützen ja nichts, wenn wir uns zwar gut organisieren, aber nichts Substantielles mehr zu sagen haben. Kirche ist niemals Selbstzweck; sie lebt allein aus Gottes lebendigem Wort, das sich niemals in ein starres Schema pressen lässt“, sagt Steffens. „Tatsächlich bin ich relativ ‚konservativ‘ veranlagt, meine damit aber die Kunst, Veraltetes von Altbewährtem zu unterscheiden, an dem sich das Neue messen lassen muss. Ausgetretene Pfade beschreite ich dann aber lieber nicht“, stellt der Pfarrer lächelnd klar.

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VG Diez

Diezer Stadtwald Hain gesperrt: Lebensgefahr durch umsturzgefährdete Bäume!

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Foto: VG Diez

DIEZ In dieser Woche kam es erneut zum Umstürzen mehrerer Bäume, und zwar im Diezer Stadtwald Hain in den Waldabteilungen 16a und 17a.      Am 16.04.2024 gegen 16.00 Uhr stürzte eine ca. 180-jährige Eiche über den Christiansweg in Höhe des AWO-Seniorenheimes. Dieser Baum zeigte bei Sichtkontrollen keinerlei Beschädigungen oder Auffälligkeiten, er stürzte gleichwohl durch Windeinwirkung bei lediglich moderaten Windgeschwindigkeiten (60 bis 70 kmh, Quelle: DWD) über den Parkstreifen und die Straße „Am Christiansweg“ bis auf das Gelände des an dieser Stelle befindlichen Seniorenheimes. Durch den Baumsturz kam es zu Sachschäden an dort geparkten Autos.     

Der forstfachlichen Einschätzung folgend hat sich die Stadt Diez daher dazu entschlossen, den gesamten Stadtwald Hain kurzfristig vorsorglich zu sperren. Insbesondere nicht mehr betreten bzw. befahren werden dürfen Parkplatz Christiansweg, Tennisplätze, Minigolfplatz, Spielplatz Trimmpfad (Teilstrecke im Stadtwald).  

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Eingehende Untersuchungen des Baumbestandes im Umkreis einer Baumlänge durch einen zertifizierten Baumsachverständigen sind nun erforderlich, ein Baumgutachter wird hierzu noch kurzfristig beauftragt.      Das Ergebnis dieser Prüfung wird die weitere Vorgehensweise bestimmen.

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Gesundheit

Unklare Lage am Paulinenstift: Viele offene Fragen und noch mehr Gerüchte

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Foto: Marco Ludwig

NASTÄTTEN Immer wieder wird derzeit über den Fortbestand des Krankenhauses Paulinenstift in Nastätten gesprochen. Dabei sind viele Fragen offen und leider auch noch mehr Gerüchte im Umlauf. Fakt ist: Die gGmbH Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM), zu dem das Krankenhaus in Nastätten gehört, hat den Versorgungsauftrag vom Land und steht damit in der Verantwortung. Dazu gehören alle 5 Standorte (Mayen, Koblenz Kemperhof, Koblenz Ev. Stift, Boppard und Nastätten). Die Positionierung des Gesundheitsministers ist eindeutig: Nastätten ist bedarfsnotwendig und kann nicht separat rausgelöst werden.

Diskussion um das Paulinenstift in Nastätten: SPD fordert Klarheit in der weiteren Debatte

Mit Aufkommen der Diskussion hat Landrat Jörg Denninghoff gemeinsam mit seinem Kollegen Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis) schriftlich um Informationen bei den aktuellen Trägern des GKM gebeten. Wie Denninghoff auf Nachfrage der SPD-Kreistagsfraktion dieser mitteilte, gibt es bislang noch keine Reaktion auf die Anfrage. Bemerkenswert ist, dass es bisweilen auch trotz Nachfrage immer noch keine Reaktion gegenüber den beiden Kreisen gab.

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Wir bedauern das sehr. Gerne würden wir in den Kreisgremien über das weitere Vorgehen auf der Grundlage von Daten und Fakten beraten“, so Kreistagsmitglied und Stadtbürgermeister Marco Ludwig. „Wir wollen einen offenen und konstruktiven Dialog und stehen klar zum Erhalt des Standorts in Nastätten. Das ist für uns erklärtes Ziel“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Carsten Göller.

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VG Nastätten

Neues Denkmal für die Nassauische Kleinbahn schaffen

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Foto: CDU Nastätten

NASTÄTTEN Die CDU in Nastätten setzt sich für die baldige Errichtung eines Denkmals ein, das an die historische Bedeutung der ehemaligen Nassauischen Kleinbahn für die Region um das Blaue Ländchen erinnert. Bis zum Jahr 2017 gab es bereits ein dementsprechendes Denkmal. Doch die weitbekannte grüne Lokomotive wurde verkauft, um sie wieder in einen fahrtüchtigen Zustand zu versetzen und so, neben dem optischen Erinnerungswert, auch eine bleibende technische Erinnerung zu erhalten. Seitdem klafft an ihrem einstigen Standort an der Brückwiese eine traurige Lücke.

CDU-Stadtratsmitglied Horst Fäseke erklärt: „Die Entscheidung zum Verkauf der alten ortsbildprägenden Lokomotive hatte sich der Stadtrat nicht leicht gemacht. Es wurde jedoch damals vereinbart, dass wir den Bürgern eine attraktive neue Erinnerungsmöglichkeit an die Kleinbahn schaffen werden.“ Aufgrund vieler anderer prioritärer Projekte in der Blaufärberstadt geriet das Denkmal-Vorhaben ein wenig ins Hintertreffen. Das will die CDU nun ändern und fordert einen Ideenwettbewerb für ein Kleinbahndenkmal.

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CDU schlägt Ideenwettbewerb vor

Wir wollen die Erinnerung an die Nassauische Kleinbahn lebendig halten. Es gibt irgendwann immer weniger Zeitzeugen, die selbst damit gefahren sind oder davon berichten können. In einem Ideenwettbewerb zur Gestaltung könnten Künstler oder

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Bürger gleichermaßen kreative Vorschläge für das Denkmal einreichen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die Erinnerung an die Nassauische Kleinbahn für zukünftige Generationen zu bewahren und die Geschichte unserer Region lebendig zu halten“, sagt das CDU-Stadtratsmitglied Andreas Müller.

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