Lahnstein
Der Angriff auf den Bahnhof Niederlahnstein vor 77 Jahren – Zeitzeugenbricht von Robert Hastrich
LAHNSTEIN Robert Hastrich (1930-2015) aus dem Plenter hat in seinem Tagebuch ausführlich über den Angriff am zweiten Weihnachtstag 1944 geschrieben. Anlässlich der Ausstellung „Bomben auf Lahnstein – Auswirkungen des Luftkriegs vor 77 Jahren“, die in der Hospitalkapelle zu sehen war, werden hier Hastrichs Aufzeichnungen veröffentlicht, die sich im Stadtarchiv Lahnstein befinden.
„Dienstag, 26. Dezember 1944, 2. Weihnachtsfeiertag: Dieser Tag sollte in meinem bisherigen Leben für mich das furchtbarste Erlebnis bringen. Fliegeralarm um 11.52 Uhr. Kaum ist der Sirenenton verhallt, da beginnt schon wieder ein schwerer Luftangriff auf Niederlahnstein, nunmehr schon der dritte in diesem Jahr. Ein Bomberpulk von 80 Maschinen greift erneut den Bahnhof an. Unter schrecklichem Geheul gehen die Bombenteppiche nieder. Diesmal hat man besser gezielt als noch am 2. Dezember, diesmal wird der Bahnhof von 91 Bomben schweren Kalibers getroffen. In einer riesigen Staubwolke versinkt der 1877-1879 erbaute imposante Niederlahnsteiner Bahnhof zu Schutt und Asche, restlos vernichtet, kaum ein Stein blieb auf dem anderen.
Es kam zu einem grauenhaften Blutbad. An jenem 2. Weihnachtstag stand ein Lazarettzug mit Schwerstverwundeten von der Ostfront aus Richtung Limburg kommend vor dem Hauptsignal an der Gartenstraße (Dr. Michel-Straße) und wartete dort auf die Einfahrt in den Bahnhof. Als um 11.52 Uhr überall im Luftwarnkreis Koblenz (also auch in Ober-/ Niederlahnstein) die Sirenen zum Vollalarm aufheulten und sich etwa 80 amerikanische Bomber in drei Wellen aus südlicher Richtung der Stadt näherten, da erhielt ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt der Lazarettzug plötzlich Einfahrt in den Bahnhof.
Und es sollte noch schlimmer kommen: Ebenfalls und auch ausgerechnet zum Zeitpunkt, als sich die erste Welle näherte und schon ihre Bomben abwarf, da versuchte noch schnell ein Fronturlauberzug mit Leichtverwundeten und Sanitätspersonal aus Richtung Koblenz kommend den Bahnhof zu passieren. Beide Züge fuhren voll in den Angriff hinein, es spielte sich eine furchtbare Tragödie ab. Durch zahllose Bombenvolltreffer wurden die weithin sichtbar als Lazarettzüge gekennzeichneten Wagen total zermalmt, zerfetzt, verbrannt; es spielten sich Szenen ab, die mit Worten nicht zu beschreiben sind…
Der imposante Bahnhof Niederlahnstein war nicht mehr. Als der Angriff um 12.03 Uhr zu Ende war, eilten fast sämtliche Feuerwehren bis Wiesbaden hinauf unter Sirenengeheul nach Niederlahnstein, um zu retten, was noch möglich war. Hunderte von entsetzten Bewohnern der Stadt eilten zur Katastrophe. Als 14-Jähriger sah ich grauenhafte Bilder, die ich nie wieder vergessen werde. 119 deutsche Soldaten und 36 Zivilisten, die meist in der Unterführung Schutz gesucht hatten, verbrannten bei lebendigem Leibe. Fetzen ihrer total zerrissenen Körper waren durch den Explosionsdruck der Bomben bis auf die Dächer umliegender Häuser geschleudert worden. Ein infernalischer Verwesungsgeruch breitete sich noch tagelang in der Umgebung des Bahnhofs aus. Reparaturkolonnen der Reichsbahn versuchten, sofort nach dem Angriff fieberhaft die Strecke wieder befahrbar zu machen. Schon zwei Tage später waren die Gleise wieder durchgehend frei. Was von den 155 Toten übriggeblieben war, wurde in einem Klassenraum der Volksschule in der Burgstraße aufgebahrt, armselige Bündel, durch die Gluthitze des Feuers geschrumpft zur Kindergröße, mit abgerissenen Köpfen und Gliedmaßen, kaum noch Ähnlichkeit mit dem, was einmal ein Mensch war.
Freitag, 29. Dezember 1944: Heute erfolgte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Besitzung der meisten der 155 Todesopfer durch einen Angriff auf den Bahnhof am 26. Dezember 1944. Als das Lied vom „Guten Kameraden“ erklang, hatte sogar der hartgesottenste Parteigenosse Tränen in den Augen. Es lag irgendwie eine bedrohliche Spannung über dieser Beisetzung, ich hatte jedenfalls ein solches Gefühl, als ich als HJ-Mitglied daran teilnahm. Zuerst hielten die örtlichen Parteigrößen ihre Ansprachen, erst ganz zuletzt durfte der Pfarrer Menges die Särge einsegnen.
Bei dem Angriff wurde auch das Amtsgericht schwer beschädigt und brannte völlig aus. Auch die erst 1937/38 erbaute Pfarrkirche St. Barbara erhielt sieben schwere Bombentreffer. Sechs Bomben fielen rings um die Kirche, aber eine durchschlug das Dach und explodierte im Innern. Zunächst glaubte man die Schäden, außer dem Dach, seien nicht so erheblich. Doch dann stellte sich heraus, dass die Außenwände der Kirche infolge des Luftdrucks aus der Statik geraten waren.“
Lahnstein
Grüne Lahnstein fordern: Das JUKZ muss am Standort Wilhelmstraße bleiben!
LAHNSTEIN Aus Sicht der Grünen ist der weitere Verbleib des Jugend- und Kulturzentrums in der Wilhelmstrasse 59 unentbehrlich. Der jetzige Standort bietet viele Vorteile: Die Wilhelmstraße liegt im Oberlahnsteiner Stadtzentrum, was den Zugang und die einfache Erreichbarkeit für die Bürger und Bürgerinnen erleichtert. Dies fördert die Teilhabe an den vielfältigen Angeboten und eine aktive Beteiligung der Jugendlichen und Kulturschaffenden.
Der Standort ist gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden und bietet eine umweltfreundliche Anreise. Dies entspricht den grünen Zielen einer nachhaltigen Mobilität und des Klimaschutzes. Das Jugend- und Kulturzentrum ist seit über vierzig Jahren im Gebäude in der Wilhelmstraße 59 und verfügt über eine etablierte und gewachsene Infrastruktur. Es ist ein wichtiger und über Lahnstein hinaus bekannter Teil der lokalen Kulturszene.
Ein Umzug des JUKZ an einen anderen Standort würde viel Geld, Zeit und Ressourcen benötigen um eine gleichwertige Infrastruktur aufzubauen und zu etablieren. Eine Aufteilung der Angebote des JUKZ auf verschiedene Standorte in der Stadt, wie sie vorübergehend seitens der Verwaltung angedacht war, wird dem Charakter eines Jugendzentrums überhaupt nicht gerecht, da offene Jugendarbeit, das Treffen mit anderen dort zum Billardspiel gar nicht mehr möglich ist.
Außerdem besteht eine regelmäßige Kooperation durch Angebote für Kinder und Jugendliche der nahegelegenen Freiherr vom Stein Schule. Zusammenfassend ist der Verbleib des Jugend- und Kulturzentrums am jetzigen Standort aus grüner Sicht unentbehrlich. Nur so bleibt die Nachhaltigkeit, die Kontinuität und die Möglichkeit von niedrigschwelliger Teilhabe an soziokulturellen Angeboten in Lahnstein zufriedenzustellend erhalten.
Wir Grüne sehen auch die Ausstattung der angrenzenden Kita Arche Noah, die in dieser Form den Anforderungen des Kita- Zukunftsgesetzes nicht gerecht wird. Ein Ausbau zu Lasten des angrenzenden JUKZ Gebäudes würde vielleicht mit viel Aufwand temporär das Innenraumproblem der Kita lösen, jedoch nicht die wichtige Anforderung an mehr Bewegungsraum im Außenbereich.
Wir befürworten aber große, mehrgruppige Kitas mit an- und entsprechenden Bewegungsräumen im Außengelände, weil das Gesetz eine bis zu siebenstündige Unterbringung der Kinder ermöglichen soll. Wir begrüßen daher sehr, dass sich die Verwaltung um die Anmietung zusätzlicher Immobilien bemüht , die mit dem Raumangebot und den potentiellen Außenflächen den Anforderungen des Kita Zukunft Gesetzes besser gerecht werden.
Lahnstein
Neueröffnung des Cafés und Restaurants „Tante Lenchen zum Bootshaus“ in Lahnstein
LAHNSTEIN Im Frühjahr öffnete das Café und Restaurant „Tante Lenchen zum Bootshaus“ seine Türen auf der Lahn. Geführt von der leidenschaftlichen Gastronomin Yanina Lemm, besser als „das Lenchen“ bekannt, verspricht dieses ein besonderes Erlebnis für Genießer und Naturliebhaber gleichermaßen.
Zur Eröffnung brachte Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert Brot und Salz mit in die Bodewigstraße 1a als traditionelle Symbole des Glücks und Wohlstands. „Mit der Neueröffnung des Bootshauses wird unser Lahnufer um eine gemütliche Location reicher. Ich wünsche Lenchen und ihrem Team ganz viel Freude und Erfolg in Lahnstein!“, so Siefert.
Mit etwa 50 Innenplätzen und zusätzlichen 75 im Freien bietet Tante Lenchen den Gästen die Möglichkeit für ein gemütliches Beisammensein. Die liebevolle Dekoration des Innenraums schafft eine einladende Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt, und im Außenbereich werden bald Pflanzen und Sonnenschirme für die Sommersaison folgen.
Das Herzstück des Angebots ist das Kuchen- und Kaffeeangebot sowie die gutbürgerliche Küche, die von Lenchen persönlich geführt wird. „Für mich ist die Gastronomie nicht nur Beruf, sondern Leidenschaft. Ich bin mit Leib und Seele dabei, jeden Gast mit meiner Küche zu begeistern und ihnen ein ihnen ein gemütliches Ambiente zu bieten“, erzählt Lenchen beim Besuch des Oberbürgermeisters. Die Speisekarte variiert je nach Jahreszeit und legt den Fokus auf die Verwendung regionaler Produkte. Geöffnet ist im Frühling und Sommer von Mittwoch bis Sonntag, im Winter gibt es leicht verkürzte Öffnungszeiten. Beim sonntäglichen Brunch werden die Gäste mit einer Vielzahl von Leckereien verwöhnt. Ab dem 1. Mai können sich Besucher zudem auf eine breite Auswahl Eis freuen, das sich perfekt für den sommerlichen Genuss am Flussufer eignet.
Lahnstein
SPD Lahnstein zeigt Flagge für Toleranz und Menschenwürde bei Demo in Nassau
NASSAU Für die Lahnsteiner SPD ist es wichtig, gerade in diesen nicht einfachen Zeiten zu zeigen, dass unsere im Grundgesetz festgeschriebenen gesellschaftlichen Werte als unverhandelbar angesehen werden. Daher haben mehrere Mitglieder des Ortsvereins gemeinsam mit über 500 anderen Menschen an einer Demonstration in Nassau teilgenommen. Anlass war ein in der Stadthalle Nassau stattfindender Bürgerdialog einer Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird.
SPD Lahnstein bei Kundgebung für Toleranz, Freiheit, Menschenwürde und Demokratie in Nassau
Mit ihrer Teilnahme, so die SPD Vorsitzenden Judith Ulrich und Jochen Sachsenhauser, wollen wir ein gemeinsames Zeichen setzen, dass die große Mehrheit der Menschen in der Region für Freiheit, Vielfalt, Asylrecht und Demokratie einstehen.
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