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Lahnstein

Vor 50 Jahren zog das Marion-Dönhoff-Gymnasium an den Oberheckerweg in Lahnstein

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Das Marion-Dönhoff-Gymnasium 1982.

LAHNSTEIN Als 1873 ein privates Knabeninstitut von der Stadt Oberlahnstein übernommen und in die öffentliche „Höhere Bürgerschule“ mit Latein als erster Fremdsprache umgewandelt wurde, war damit vor fast 150 Jahren der Grundstein zum heutigen Gymnasium gelegt.

Für die ehemalige Stadt Oberlahnstein bedeutete dieser Beschluss einen finanziellen Kraftakt, der sich über neun Jahrzehnte hinziehen sollte. Das Schulgebäude befand sich zunächst in der Westallee, ab 1879 in einem Neubau an der Ecke Gutenbergstraße / Adolfstraße und ab 1897 in einem Neubau in der Gymnasialstraße. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, erfolgten der Wiederaufbau und Einzug schrittweise bis 1957. Erst mit der Verstaatlichung und Umbenennung in „Staatliches Neusprachliches Gymnasium Oberlahnstein“ endete an Ostern 1960 das seit 1873 bestehende Unterhaltsverhältnis zur Stadt Oberlahnstein. Die Schule wurde dem damaligen „Ministerium für Unterricht und Kultur“ in Mainz unterstellt, also in die Trägerschaft des Landes Rheinland-Pfalz.

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Der Kreistag des ehemaligen Loreleykreises beschloss vor 56 Jahren am 10. Juni 1965 den Neubau eines Gymnasiums in Oberlahnstein und 1967 auch die neu zu gründende Realschule in den fertig geplanten Neubau des Gymnasiums zu integrieren. Im April 1969 erfolgte der Baubeginn für das Schulzentrum am Oberheckerweg. Im August 1971 konnte das neue Gebäude bezogen werden. Gleichzeitig wurde die gemeinsame Orientierungsstufe von Realschule und Gymnasium unter Federführung des Gymnasiums eingeführt, die bis 2001 bestand. Die offizielle Einweihungsfeier fand am 04. Dezember 1971 statt. Nach einer ökumenischen Andacht begann der Festakt in der Turnhalle. Die Ansprache hielt der damalige Kultusminister und spätere Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel. Er wies mit Blick auf die Bildungsreform darauf hin, dass mit solchen Schulzentren „eine Öffnung für weitere Entwicklungen erreicht werden soll.“ Der Bau schaffe die Voraussetzung für eine ganz neue Schule.

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Gymnasium und Realschule haben zusammen 44.356 Kubikmeter umbauten Raum, die von beiden genutzte Turnhalle 8.240 Kubikmeter. Die Gesamtkosten betrugen 10,5 Millionen DM. Die Finanzierung setzte sich aus Eigenmitteln der Stadt Lahnstein von rund 2,5 Millionen DM, einem Darlehen von 1,35 Millionen DM, der Bundesfinanzhilfe von 436.100 DM und dem Landeszuschuss von rund 7,0 Millionen DM zusammen.

Das Schulzentrum im Luftbild 2018 (Fotos: Stadtarchiv Lahnstein).

Eingerichtet wurden für das Gymnasium 27, für die Realschule neun und für gemeinsame Klassen sieben Klassenzimmer. Es standen nun insgesamt 61 Unterrichtsräume zu Verfügung, darunter 18 Fachräume. Im Schuljahr 1971/72 wurde das Gymnasium von 722 Schüler*innen, die neue Realschule von 60 Schüler*innen und in der gemeinsamen Eingangsstufe von 75 Schüler*innen besucht., also von insgesamt 857 Schüler*innen.

1975 übernahm der Rhein-Lahn-Kreis die Schulträgerschaft. Erst 1999 erhielt das Gymnasium, das seit 1924 auch Mädchen aufnimmt, seinen heutigen Namen „Marion-Dönhoff-Gymnasium“.

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Lahnstein

Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein

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Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein

LAHNSTEIN Seit März gibt es wieder ein vertrautes Schild in Lahnstein: Die Bäckerei Kugel hat in der Bahnhofstraße ihre Türen geöffnet. Früher schon einmal hier ansässig, kehren Laura und Klaus Kugel nun mit ihren traditionell handwerklich hergestellten Backwaren zurück. Und hier wird nicht nur auf Qualität und Geschmack geachtet, sondern auch auf den Ursprung der Zutaten. Das Getreide stammt aus regionalem Anbau in Heimbach-Weis, ist Bioland zertifiziert und wird in der dortigen Stammfiliale selbst vermahlen.

Ein Teil ihrer Philosophie ist es, einen positiven Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Daher werden überschüssige Backwaren regelmäßig gespendet. Zur Neueröffnung der Bäckerei Kugel überreichte Oberbürgermeister Lennart Siefert einen Blumenstrauß. Im Gespräch mit Siefert erzählte das Paar, wie herzlich es in Lahnstein wieder aufgenommen wurde, was die Rückkehr zu den Wurzeln noch schöner mache. Auch sind viele ihrer früheren Mitarbeiter nun erneut bei ihnen angestellt.

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Ich freue mich, dass es wieder eine Bäckerei Kugel in Lahnstein gibt“, so OB Siefert. „Hier gehen Tradition und Innovation Hand in Hand!“

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Neueröffnung der Bäckerei Kugel: Ein Familienunternehmen kehrt zurück nach Lahnstein | Foto: Eva Dreiser | Stadtverwaltung Lahnstein
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Lahnstein

Lahnsteiner Schüler ist spitze in Mathe und Chemie

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Foto: Johannes-Gymnasium Lahnstein

LAHNSTEIN Thorben Weinhold besucht die 9. Klasse des Privaten Johannes-Gymnasiums in Lahnstein und steht kurz vor dem „Triple“ in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Wettbewerben in Rheinland-Pfalz. Thorben errang am 13.03.2024 bei der Landesrunde Rheinland-Pfalz/Saarland des Schülerwettbewerbs „Chemie-die stimmt!“ den 1. Platz in der Klassenstufe 9. Durch seine hervorragenden Leistungen in den ersten beiden Runden hat er sich nun für die 3. Runde der Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westphalen, Rheinland-Pfalz und des Saarlandes qualifiziert und nimmt vom 04.06. bis 07.06.2024 an einem dreitätigen Auswahlseminar in Münster teil.

Am 12. April wurde Thorben dann beim Landeswettbewerb Mathematik zum Landessieger gekürt. Er hat die Jury mit seinen mathematischen Leistungen sehr beeindruckt und konnte diese im Rahmen eines 3-tägigen Workshops an der Universität Kaiserlautern unter Beweis stellen. Am 25. und 26.04.2024 nimmt nun Thorben Weinhold zusammen mit seinen Mitschülern Enjo Westphal und Gero Hanrath am Landesfinale Schüler experimentieren mit ihrer Forschungsarbeit zur Balkonaufzuchtstation in der Sparte Biologie teil. „Wir drücken den drei Jungs die Daumen für das Landesfinale – die Leistungen von Thorben Weinhold sind schon mit den beiden Erstplatzierungen mehr als außergewöhnlich“ – so der stolze Schulleiter Rudolf Loch – „ein Landessieg bei Schüler experimentieren wäre dann tatsächlich das Triple“.

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Lahnstein

Niemals vergessen: Grüne Lahnstein besuchen die Gedenkstätte Hadamar!

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Foto: Bündnis 90/ die Grünen Lahnstein

HADAMAR An der Gedenkfahrt am Sonntag, den 07.04, nahmen auch interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Zur Teilnahme an der Fahrt war öffentlich eingeladen worden.  Die Idee für den Besuch kam im Zuge der jüngsten Entwicklungen rund um das Erstarken rechten Gedankengutes in der Gesellschaft auf. Ziel war es, allen Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und insbesondere denen der „Euthanasie“ zu gedenken. Zudem sollte die Teilnahme an dem Besuch dazu anregen, sich mit dem nationalsozialistischen Unrecht auseinanderzusetzen.

Die Gedenkstätte Hadamar hat eine besondere Bedeutung als Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“. In den Jahren 1941 bis 1945 wurden hier fast 15.000 Menschen ermordet. Zu den Opfern gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung. Die Gedenkstätte hat auch den Zweck, über die damaligen Geschehnisse aufzuklären. Von Januar bis August 1941 wurden im Keller der Anstalt über 10.000 Kinder, Frauen und Männer mit Kohlenmonoxid in einer als Duschraum getarnten Gaskammer ermordet. Der Abbruch der Gasmorde 1941 bedeutete nicht das Ende der NS-„Euthanasie“-Verbrechen. Ab August 1942 wurde das Morden fortgesetzt, diesmal bspw. durch überdosierte Medikamente und Hungerkost. Während dieser Zeit kamen noch einmal 4.500 Menschen ums Leben.

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Das grausame Vorgehen dauerte bis zum Kriegsende im März 1945 an. Unter den Opfern der zweiten Mordphase befanden sich Anstaltspatienten und -patientinnen, durch den Bombenkrieg verwundete Menschen, Kinder, Tuberkulosekranke, Zwangsarbeiter sowie psychisch Kranke. Die Taten zeigen das Ausmaß der Grausamkeit, das im Namen der Ideologie des Nationalsozialismus begangen wurde. Die Exkursion beinhaltete neben der Führung auch einen Workshop mit Biografiearbeit.

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Die Anwesenden zeigen sich betroffen von dem erfahrungsreichen Tag, aber auch dankbar für die Arbeit der Gedenkstätte. Durch das Engagement haben alle die Möglichkeit, sich ein Bild von den Verbrechen, welche unter dem Vorzeichen der nationalsozialistischen Ideologie geschahen, zu machen und dadurch die Sensibilität für die Wahrung der Menschenwürde und der daraus folgenden Rechte zu stärken. Das Fazit der Gruppe ist, dass nur Erinnerung und Aufklärung sicherstellen können, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen und eine entsprechende Ideologie nicht mehr Staatsdoktrin werden kann. „Nie wieder“, wie es in den letzten Monaten häufig heißt, bedeutet daher nicht nur, sich gegen den Anstieg rechtsextremer Ideologien und Rassismus einzusetzen, sondern auch die Aufarbeitung der Vergangenheit zu fördern und die Menschenwürde und die Menschenrechte in der Gesellschaft zu schützen. Die Gedenkstätte Hadamar ist ein Ort, an dem dieser Einsatz gelebt wird und an dem gegen das Vergessen angekämpft wird. Insbesondere wollen die Grünen der Workshopleiterin und Gedenkstättenmitarbeiterin Frau Kabs danken.

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