Connect with us

Vereine

Ich bin nicht allein, da sind die anderen – der Shorinji Budokan Einrich e.V. zieht Corona-Bilanz

Veröffentlicht

am

EINRICH Der Shorinji Budokan Einrich e.V. wurde vor knapp elf Monaten mitten in der Pandemie in Katzenelnbogen gegründet. Letzte Woche trafen sich die Zweite Vorsitzende Heidi Sauke und die Geschäftsführerin und Mutter dreier am Karate-Training teilnehmender Kinder Heike Tremper, um die aktuelle Situation zu reflektieren und der Frage nachzugehen: Wie geht es dem Verein und seinen Mitgliedern in der Pandemie eigentlich?

Wie geht es dem Shorinji Budokan Einrich e.V. als neu gegründetem Verein zu Zeiten der Pandemie? – Um dieser Frage nachzugehen trafen sich die Geschäftsführerin des Vereins Heike Tremper und die Zweite Vorsitzende Heidi Sauke zu einem gemeinsamen Gespräch.

Beide Frauen sind sich darüber einig, dass viele Mitglieder des Vereins sehr dankbar für das seit Monaten stattfindende Online-Training sind, das übrigens im eigenen Verband, der Shorinji Budo Union, ein absolutes Novum darstellt. Gleichzeitig scheinen nun nach fast einem Jahr aber auch viele Mitglieder am Ende ihrer Belastbarkeit angelangt zu sein.

Anzeige

„Obwohl ich persönlich unsere Online-Trainingseinheiten wie positive Fixpunkte in meiner Corona-Woche empfinde, merke auch ich eine gewisse „Online-Müdigkeit“. Es ist natürlich ein großer Pluspunkt, die gewohnten Übungen praktizieren zu können, zumindest einige der anderen Mitglieder zu sehen und zu hören und dabei zu merken „Ich bin hier nicht allein”. Trotzdem fehlt der direkte Kontakt, das voneinander Lernen, das miteinander Lachen. Wir alle brauchen wohl dringend das Licht am Ende des Tunnels!“, so Heidi Sauke. Für den Verein ist es bitter, dass gerade die Gemeinschaft, die eigentlich sein Fundament bildet, nun schon so lange fehlt.

Anzeige

Aber nicht nur für die Teilnehmenden selbst, auch für die Eltern von Karate-SchülerInnen ist die nun schon seit Monaten andauernde Situation des Online-Trainings auch eine große Herausforderung, wie die Geschäftsführerin Heike Tremper aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. Deren drei Kinder im Alter zwischen 11 und 16 Jahren trainieren im Bereich der höheren Farbgurte und können sich als erfahrene Schüler ausweisen. Über das Online-Angebot waren sie anfangs sehr dankbar und nahmen motiviert und regelmäßig daran teil.

Ich bin nicht allein, da sind die anderen” – der Shorinji Budokan Einrich e.V. zieht Corona-Bilanz

Inzwischen sind jedoch auch sie “übersättigt“ von den ganzen Online-Angeboten bzw. Online-Herausforderungen, mit denen sie fast täglich konfrontiert sind. Die Rahmenbedingungen beim Karate-Training im häuslichen Wohnzimmer sind gänzlich andere als beim Training im Dojo. Neben dem Platzmangel gibt es immer wieder zahlreiche Ablenkungen, wie den Hund, der faul auf dem Teppich im Weg liegt, ein vorbeikommendes Familienmitglied, das nur kurz was fragen will, die Katze, die sich unbeeindruckt mitten hindurch schlängelt oder das Telefon, das klingelt. Und schon ist es vorbei mit der Konzentration auf´s Karate-Kommando oder auf die Kata, die da eigentlich gerade „im Fernsehen“ läuft.

Die beiden Vorstandsmitglieder stellen fest, dass die Umgebung doch einen sehr großen Einfluss auf die innere Haltung hat. Dazu komme bei den Kindern auch immer mehr das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Im Online-Modus fehlen ihnen oft die Anreize, das wachsame Auge des Trainers und sicher auch das Wetteifern mit den anderen im Training. Die jüngsten Teilnehmer seien frustriert und haben immer öfter eigentlich “keinen Bock” mehr aufs Training, so Heike Tremper. An dieser Stelle fühlen sich dann viele Eltern in der Verantwortung, ihre Kinder zum Training zu überreden, zu überzeugen und immer wieder anzuschubsen. Zusätzlich zu den derzeit besonderen Herausforderungen der Schule und dem eigenen Homeoffice auch noch Verantwortung für das Online-Training der Kinder übernehmen zu müssen, gehe bei vielen Eltern an die Grenze ihrer Belastbarkeit.

Der Vereinsvorstand sieht und versteht natürlich die Probleme der Mitglieder, die Situation des langen „Wir halten durch“ lässt nun mal Viele ermüden. Es ist einfach dringend notwendig, dass das Training möglichst bald „in Echt weitergeht, und wenn es erst einmal draußen ist“, so die Geschäftsführerin. Dann könne man nicht nur das Gemeinschaftsgefühl wieder stärken, sondern auch neue Mitglieder akquirieren, was für einen neu gegründeten Verein lebensnotwendig ist.

Nicht zu vergessen ist auch die existentielle Herausforderung, trotz des Lockdowns die finanziellen Verbindlichkeiten weiter verlässlich begleichen zu können. Für das Dojo in Katzenelnbogen muss weiterhin Miete gezahlt werden. Bisher konnte der Shorinji Budokan Einrich e.V. auch als neuer Verein diese Belastungsprobe meistern, nicht zuletzt auch Dank einiger großzügiger Spender. Den größten Anteil am Weiterbestehen des Vereins haben jedoch die zahlreichen Mitglieder selbst, die dem Verein unter diesen erschwerten Bedingungen die Treue halten. “Besonders die neuen Mitglieder, die Anfänger, die es besonders schwer haben und trotzdem weitermachen, vor denen ziehe ich meinen Hut!”, sagt Heidi Sauke anerkennend.

Abschließend hält sie fest, dass Karate und auch Tai Chi eine sehr persönliche Reise sei, die jedeR schlussendlich für sich selbst geht. Schritt für Schritt. Wenn man damit aufhört, kann die Reise vorbei sein. Für diejenigen, die während des Lockdowns pausieren, kann die Reise weiter gehen, sobald ein Training vor Ort wieder möglich ist. Das Dojo, die Gemeinschaft, kann allen Mitgliedern die Kraft geben, diese Reise fortzusetzen. “Lasst sie uns also weiterhin dankbar annehmen”, so die Zweite Vorsitzende.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen
Zum Kommentieren klicken

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vereine

Gänsehaut beim Einmarsch: Nassaus Golden Lions holen erneut Gold

Veröffentlicht

am

von

Foto: Saskia Daubach-Metz

NASSAU/SINGHOFEN Am vergangenen Samstag starteten die Golden Lions vom TV 1860 Nassau bereits bei ihrem 4. Turnier der Saison. Dieses Mal fast ein Heimspiel, denn die TG Skylights Singhofen hatten zu ihrem traditionellen Preistanzen geladen, das wieder rundherum wunderbar organisiert war. 

Gespannt und aufgeregt hinsichtlich der großartigen Konkurrenz traten die kleinen Eulen auf die Bühne. Durch einige krankheitsbedingte Ausfälle hatten die Trainerinnen einiges umgestellt, doch die Tänzerinnen und Tänzer ließen sich dadurch nicht beirren und nahmen das Publikum in Singhofen in die zauberhafte Welt der Wächtereulen mit. 

Anzeige

Unter tosendem Applaus lieferten sie nicht nur eine nahezu perfekte Choreografie ab, sondern man konnte den Kindern ansehen, wie viel Freude ihnen das Tanzen bereitet. Denn genau darum geht es beim Tanzen: Um den Spaß und den Zusammenhalt im Team und mit den anderen Tanzgruppen!

Anzeige

 Zufrieden mit ihrer Darbietung feuerten die Golden Lions die anderen Mitstreiter an und waren wieder fasziniert von den Ideen und den Umsetzungen der verschiedensten Themen. So waren sich alle einig: Jeder hätte hier den Sieg verdient, und so hoffte man auf einen Treppchenplatz! 

Als Bronze und Silber während der Siegerehrung bereits vergeben waren, rechnete man mit allem, nur nicht mit dem Sieg, doch dann hieß es plötzlich: „Der erste Platz geht mit 157 Punkten an die Golden Lions!“ Fassungslos und überglücklich fielen sich die Kinder in die Arme und auch das ein oder andere Freudentränchen wurde vergossen. Das I-Tüpfelchen war dann der Satz eines Jurymitglieds: „Ich hatte schon beim Einmarsch Gänsehaut!“ Ein großes Lob für das Team der Golden Lions, vor allem für die Trainerinnen und selbstverständlich für die kleinen Eulen. Ein großes Danke an alle Mitwirkenden! 

Eine weitere Überraschung rundete den emotionalen und erfolgreichen Tag ab: Im Anschluss an die Siegerehrung hatte Michael Kasper eine Überraschung für alle Tänzerinnen und Tänzer: Er hatte für jedes Kind einen eigenen Pokal vom ersten Platz beim Turnier in Kaden anfertigen lassen. Völlig unvorbereitet konnte das Team es kaum glauben und freut sich riesig über dieses einzigartige Geschenk! Die Pokale werden wohl jetzt in jedem Kinderzimmer einen Ehrenplatz erhalten.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Vereine

Gelungener Auftakt: Chorwelt Unterlahn stellt sich vor in Rettert

Veröffentlicht

am

von

Foto: Bettina Scholl

RETTERTWer nicht dabei war, hat in jedem Fall etwas verpasst“ war das Resümee einer Sängerin des gemischten Chores Concordia Singhofen unter der Leitung von Irina Kotykova, die mit ihren gut 40 Choraktiven großartige Stimmung in den Saal des Dorfgemeinschaftshauses Rettert brachte.

Fünf Chöre, darunter der Gastgeber, der gemischte Chor Germania 1873 Rettert unter der Leitung von Ingrid Modes, konnte der Kreischorverband Unterlahn für die Auftaktveranstaltung „Chorwelt Unterlahn stellt sich vor“ am Sonntag den, 14. April 2024 gewinnen. Neben dem Gastgeber sangen der Frauenchor Langenscheid mit gut 20 Chorsängerinnen, seit 1987 unter der bewährten Leitung von Frank Sittel, der gemischte Chor Concordia Singhofen, wie oben erwähnt, der Frauenkammerchor COSIMA Bad Ems mit nur fünf von eigentlich sieben Sängerinnen, darunter die Chorleiterin Nicole Paulwitz, die die Anwesenden im Saal begeisterten und zu guter Letzt der Männerchor Aartal, seit 2015 unter der Leitung von Eberhard Biebricher. Begrüßt wurden Gäste und Chöre von Monika Kröck, Sängerin im Frauenchor Fachingen, die seit 2022 den Musikrat des Kreischorverbands mit geschätztem Rat und Tat unterstützt und maßgeblich an der Organisation der Veranstaltung beteiligt war.

Anzeige

Kreischorleiterin Bettina Scholl, Initiatorin der Veranstaltung, plante die Veranstaltung bereits vor der Pandemie, „um Chören des Verbands eine Plattform zur Verfügung zu stellen, auf der sie sich präsentieren und vernetzen können“, denn häufig laden sich immer dieselben Chöre zu Veranstaltungen ein. Der KCV Unterlahn verfolgt mit dieser Veranstaltung das Ziel, dass sich Chöre kennenlernen und einladen, die bisher noch keinen Kontakt miteinander hatten. Die Chorszene im Gebiet des Kreischorverbands soll vor allem nach den schwierigen Jahren der Pandemie weiter belebt werden. Dafür wurden außerdem bereits die beiden Veranstaltungen „Diez ganz Chor“, eine Chornacht in der Diezer Altstadt, sowie ein Konzert der „Meister- und Konzertchöre“ ins Leben gerufen, die 2023 und 2022 bereits einen sehr erfolgreichen Auftakt hatten und ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden sollen.

Anzeige

Das Konzept ging auf, die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Der gastgebende Chor aus Rettert schuf mit einer Bewirtung, bei der es an nichts fehlte, eine gute Grundlage. Alle Chöre waren mit großer Begeisterung dabei und wurden mit einer erwähnenswerten Aufmerksamkeit, Ruhe und großem Interesse während ihrer Auftritte seitens der Zuhörer belohnt.

Verabschiedet wurden die Gäste von der ersten Vorsitzenden des Kreischorverbands, Karin Amstutz, nachdem sie vier Sänger des Männerchores Aartal geehrt hatte. Horst Willig und Manfred Bittkau wurden für 50 Jahre, Reinhold Fritz für 60 Jahre und Helmut Weimar für 70 Jahre aktives Singen geehrt.

Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, die nach Wiederholung ruft. Großes Interesse von weiteren Chören an einer Teilnahme der Veranstaltung in zwei Jahren gibt es bereits. Text: Bettina Scholl

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Gesundheit

Stationäres Hospiz und Ambulante Hospizdienste Rhein-Lahn wollen kooperieren

Veröffentlicht

am

von

Foto: Christine Vary

RHEIN-LAHN Es sind zwei Vereine, die sich im Rhein-Lahn-Kreis ganz besonders um Menschen an ihrem Lebensende kümmern: Der Förderverein Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, der für den Bau des Hospizes in Nassau verantwortlich zeichnet, und die seit 25 Jahren bestehenden Ambulanten Hospizdienste Rhein-Lahn, die Sterbende ehrenamtlich begleiten.

Die beiden Schwestervereine wollen künftig eng zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, zu dem im Büro der Ambulanten Hospizdienste in Nassau deren Vorsitzende Oana Wöll mit Dr. Martin Schencking, dem Vorsitzenden des Fördervereins Stationäres Hospiz Rhein-Lahn, sowie mit der Hospizkoordinatorin und demnächst Hospizleiterin Hanne Benz zusammenkam.

Anzeige

Zwei Vereine: ein gemeinsames Anliegen

Wie Dr. Schencking berichtete, werden bereits am 1. Oktober 2024 die ersten Patientinnen und Patienten im G. u. I. Leifheit Hospiz aufgenommen werden. Bis dahin ist noch viel zu tun und vor allem sind noch viele Spenden erforderlich. Inzwischen ist das Leitungsteam gefunden und schon die Hälfte des Pflegepersonals verpflichtet. Es gab, so Schencking, viele Initiativbewerbungen von Hospiz- und Palliativschwestern mit hoher Expertise.

Anzeige

Man setzte auf die Mitwirkung der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter im stationären Hospiz und freue sich auf die Zusammenarbeit, sagte Hanne Benz. Näheres über die Zusammenarbeit soll ein Kooperationsvertrag regeln, der jetzt in Vorbereitung ist. Kooperationsvereinbarungen haben die Ambulanten Hospizdienste bereits mit dem Georg-Vömel-Haus in Bad Ems, dem Altenheim in Kamp-Bornhofen und Hohe Lay in Nassau, der Fliedner-Stiftung in Katzenelnbogen, den Heimen Scheuern und dem SAPV-Team in Nastätten. Ansonsten besuchen die Ehrenamtler Schwerstkranke in der Häuslichkeit oder auch im Krankenhaus.

Print Friendly, PDF & Email
Teilen Sie mit anderen
Weiterlesen

Trending

×

Hallo.

Klicke auf den Button um uns eine WhatsApp Nachricht zu senden oder sende uns eine Mail an redaktion@ben-kurier.de

× Whats App zum BEN Kurier