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Politik

Wettbewerb bedroht kleine Krankenhäuser

RHEIN-LAHN „CDU im Dialog“ als Videokonferenz zum Thema Gesundheitssystem – Pandemie kann man nur gemeinsam bezwingen

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Digital statt analog: Die CDU- Kreistagsfraktion bietet ihr bewährtes Veranstaltungsformat auch in schwierigen Zeiten mit großem Erfolg an. Bild: CDU Rhein-Lahn

RHEIN-LAHN Wie steht es mit dem Gesundheitssystem? – Ganz relaxt, oder kurz vor dem Infarkt?“ war das Thema der 69- CDU im Dialog-Veranstaltung, zu der der Vorsitzende Matthias Lammert (MdL) und seine Stellvertreter Günter Groß und Jens Güllering eingeladen hatten.

CDU im Dialog“ als Videokonferenz zum Thema Gesundheitssystem

Der CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzende Matthias Lammert (MdL), der die Videokonferenz moderierte, appellierte mit Blick auf den Lockdown dafür, Weihnachtsgeschenke online oder telefonisch beim örtlichen Einzelhandel zu tun, um diesen zu unterstützen. Natürlich beherrschte dann auch die Pandemie mit ihren täglich neuen traurigen Rekordmeldungen die virtuelle Diskussion des Abends.

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Dr. Zlatko Neckov erläuterte auf Basis der Bettenbelegung am Nastättener Krankenhaus die aktuelle Situation. Dadurch, dass für Notfälle 1-Zimmer-Betten vorgehalten werden müssten, sei die Belegung um rund ein Drittel gesunken. Er berichtete von den Sorgen des Personals, das täglich in dem Wissen arbeite, sich anstecken zu können. Als Lichtblick bezeichnete Neckov, ärztlicher Direktor und Vorsitzender des DRK Rhein-Lahn, neben dem Impfstoff auch Antikörper-Schnelltests.

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Er ließ keinen Zweifel daran, wie sinnvoll es ist, sich sofort impfen zu lassen und appellierte eindringlich an die Teilnehmer des CDU-Dialogs: „Bleiben Sie vernünftig, wachsam und halten Sie sich bitte unbedingt an die AHA-AL – Regeln!“ Gleichzeitig beruhigte Neckov, der seit über 25 Jahren auch im Notfalldienst tätig ist, dahingehend, dass er den Rhein-Lahn-Kreis als „gut für den Katastrophenfall ausgestattet“ sieht.

Pandemie kann man nur gemeinsam bezwingen

Es sei wichtig, dass die Bundesregierung einen Plan für die nächsten zehn Jahre aufstellt. Aus seiner Sicht und der der Wissenschaftler sei klar, dass auch im Frühjahr die Pandemie noch nicht bekämpft sei. Schon allein deshalb müsse man sich entscheiden, ob man kleinere Krankenhäuser wie es sie in ländlichen Gegenden noch gibt, dauerhaft dem Wettbewerb aussetze oder die Gesundheitsvorsorge der Menschen in den Mittelpunkt stelle. Auf Fragen aus dem Publikum antwortete Neckov, dass kleinere Krankenhäuser dem Wettbewerb nicht standhalten können.

Sie könnten keine Marge erwirtschaften und das Abrechnungssystem mit den Leistungsbezügen verurteile die Krankenhäuser zum Sterben. Größere Eingriffe lohnten sich zwar finanziell, würden aber häufig in Zentren durchgeführt, während kleinere Krankenhäuser eher unrentable Behandlungen und Betreuungen durchführen.
Die Pandemie sei im Sommer noch nicht vorbei, weil viele Menschen bis dahin nicht geimpft werden könnten. Wenn er sich etwas wünschen könne, so der engagierte Arzt abschließend, wäre dies eine Komplettimpfung der Bevölkerung, wie sie bei den Pocken weltweit mit großem Aufwand und Erfolg durchgeführt wurde.

Rebecca Rosenthal, Bereichsleiterin des Sozialen Dienstes des DRK Mittelrhein und gelernte Pflegekraft stellte den Alltag ihrer Arbeit und seine Herausforderungen vor. „Gerade in Pandemiezeiten merken wir, dass wir an die Grenzen stoßen und mehr Zeit für gewisse Dinge brauchen“. Als Beispiel nannte sie den Versuch, für eine ältere Patientin ein Krankenbett zu finden, womit sie einen kompletten Samstag beschäftigt war. In der ambulanten und der stationären Pflege führe Corona zu einem weiteren großen Problem: der Vereinsamung der Menschen.

Volker Grabe, Geschäftsführer des DRK Mittelrhein ging auf das provokant anmutende Thema des Abends ein. Am Beispiel von Nastätten sagte er, dass das Krankenhaus zwar nicht „vor dem Infarkt“ stünde, aber auch „schon lange nicht mehr relaxt“ sei. Es sei seit Jahren schwierig, Personal zu finden, was auch mit den „ungünstigen Gehaltsstrukturen“ zu tun habe. Grabe war sich sicher, dass ein auf Wettbewerb ausgelegtes Gesundheitssystem dauerhaft in der Fläche zum Scheitern verurteilt sei.

Jens Güllering, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, dankte abschließend allen Teilnehmern und ging auf das vor allem im blauen Ländchen heiß diskutierte Thema der hausärztlichen Versorgung ein: Mit Blick auf den zweiten Lockdown und die weitere Entwicklung unterstrich er, dass jeder Einzelne seinen Beitrag zur Eindämmung beitragen könne und müsse.

Als positives und ganz einfaches Beispiel wie man in schweren Zeiten Nähe herstellen könne, verabschiedete er die Gäste und wünschte auch im Namen der Veranstalter ein frohes Weihnachtsfest: Einfach mal zum Telefon greifen und Menschen anrufen, mit denen man länger nicht mehr gesprochen hat.

Eine lebendige Gesellschaft lebt vom regen Austausch miteinander. Aus diesem Grund hat die CDU-Kreistagsfraktion die Veranstaltungsreihe „CDU im Dialog“ ins Leben gerufen, um regelmäßig mit Bürgern und Vertretern verschiedener Institutionen ins Gespräch zu kommen. Die nächste „CDU im Dialog“-Veranstaltung findet im Januar 2021 statt. Thema und Einwahldaten werden frühzeitig bekanntgegeben.

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Lahnstein

Niemals vergessen: Grüne Lahnstein besuchen die Gedenkstätte Hadamar!

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Foto: Bündnis 90/ die Grünen Lahnstein

HADAMAR An der Gedenkfahrt am Sonntag, den 07.04, nahmen auch interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Zur Teilnahme an der Fahrt war öffentlich eingeladen worden.  Die Idee für den Besuch kam im Zuge der jüngsten Entwicklungen rund um das Erstarken rechten Gedankengutes in der Gesellschaft auf. Ziel war es, allen Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und insbesondere denen der „Euthanasie“ zu gedenken. Zudem sollte die Teilnahme an dem Besuch dazu anregen, sich mit dem nationalsozialistischen Unrecht auseinanderzusetzen.

Die Gedenkstätte Hadamar hat eine besondere Bedeutung als Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“. In den Jahren 1941 bis 1945 wurden hier fast 15.000 Menschen ermordet. Zu den Opfern gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung. Die Gedenkstätte hat auch den Zweck, über die damaligen Geschehnisse aufzuklären. Von Januar bis August 1941 wurden im Keller der Anstalt über 10.000 Kinder, Frauen und Männer mit Kohlenmonoxid in einer als Duschraum getarnten Gaskammer ermordet. Der Abbruch der Gasmorde 1941 bedeutete nicht das Ende der NS-„Euthanasie“-Verbrechen. Ab August 1942 wurde das Morden fortgesetzt, diesmal bspw. durch überdosierte Medikamente und Hungerkost. Während dieser Zeit kamen noch einmal 4.500 Menschen ums Leben.

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Das grausame Vorgehen dauerte bis zum Kriegsende im März 1945 an. Unter den Opfern der zweiten Mordphase befanden sich Anstaltspatienten und -patientinnen, durch den Bombenkrieg verwundete Menschen, Kinder, Tuberkulosekranke, Zwangsarbeiter sowie psychisch Kranke. Die Taten zeigen das Ausmaß der Grausamkeit, das im Namen der Ideologie des Nationalsozialismus begangen wurde. Die Exkursion beinhaltete neben der Führung auch einen Workshop mit Biografiearbeit.

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Die Anwesenden zeigen sich betroffen von dem erfahrungsreichen Tag, aber auch dankbar für die Arbeit der Gedenkstätte. Durch das Engagement haben alle die Möglichkeit, sich ein Bild von den Verbrechen, welche unter dem Vorzeichen der nationalsozialistischen Ideologie geschahen, zu machen und dadurch die Sensibilität für die Wahrung der Menschenwürde und der daraus folgenden Rechte zu stärken. Das Fazit der Gruppe ist, dass nur Erinnerung und Aufklärung sicherstellen können, dass sich solche Verbrechen nie wiederholen und eine entsprechende Ideologie nicht mehr Staatsdoktrin werden kann. „Nie wieder“, wie es in den letzten Monaten häufig heißt, bedeutet daher nicht nur, sich gegen den Anstieg rechtsextremer Ideologien und Rassismus einzusetzen, sondern auch die Aufarbeitung der Vergangenheit zu fördern und die Menschenwürde und die Menschenrechte in der Gesellschaft zu schützen. Die Gedenkstätte Hadamar ist ein Ort, an dem dieser Einsatz gelebt wird und an dem gegen das Vergessen angekämpft wird. Insbesondere wollen die Grünen der Workshopleiterin und Gedenkstättenmitarbeiterin Frau Kabs danken.

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Koblenz

Wie sieht das Fortbewegungsmittel für den Schängel der Zukunft aus?

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Foto: Stephan Herzhauser

KOBLENZ In Koblenz haben sich Mitglieder der CDU Koblenz und des CDU-Nachwuchses (Junge Union Koblenz) mit der Frage beschäftigt, wie das zukünftige Mobilitätskonzept für Koblenz aussehen könnte. Zu diesem Zweck besuchten sie das Bahnbetriebswerk der Mittelrheinbahn von Trans Regio in Koblenz-Moselweiß. Auf der Agenda stand eine Werksbesichtigung, um sich einen Eindruck von der Arbeit des Verkehrsunternehmens zu verschaffen. Mit dabei waren die Kandidaten für den Stadtrat: Philip Rünz (Chef des CDU-Nachwuchses auf Listenplatz 13), Martina von Berg (Listenplatz 17) und Peter Balmes.

Henrik Behrens, der Geschäftsführer der Mittelrheinbahn, führte die Gruppe durch die Hallen des Bahnbetriebswerks und gab ihnen einen Überblick über den öffentlichen Nahverkehr in der Region. Der Austausch mündete in eine belebte Diskussion über die Zukunft der Mobilität. „Für Koblenz als Oberzentrum ist es essenziell, einen öffentlichen Nahverkehr zu schaffen, der durch attraktive Preise und eine effiziente Infrastruktur besticht“, erklärte Philip Rünz.

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Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Digitalisierung der Bushaltestellen durch die Installation von digitalen Anzeigen in den nächsten Jahren weiter vorangetrieben werden muss. Zudem sollen Linien, die eine hohe Nachfrage aufweisen, bedarfsgerecht und zu angemessenen Preisen ausgebaut werden.

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Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Thema Schienenhaltepunkte. „Wir hoffen, dass der Schienenhaltepunkt im Rauental den Durchgangsverkehr, insbesondere durch Moselweiß, endlich spürbar reduzieren wird und die Anbindung für das Verwaltungszentrum und Koblenz als Wirtschaftsstandort verbessern wird“, ist sich Rünz sicher.

In Ergänzung zu diesen Punkten betonten die Ratskandidaten Balmes, Rünz und von Berg auch die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Mobilitätsstrategie: „Koblenz, seine Bewohner, Berufspendler und viele Familien sind auf das Auto angewiesen. Unser Ziel ist es, Auto, Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr auf Augenhöhe zu bringen, nicht das eine dem anderen gänzlich vorzuziehen!“

Der Besuch lieferte der Truppe einige Einblicke und Anregungen, die in die politische Arbeit der CDU einfließen werden. Das Ziel: Den Nahverkehr in Koblenz so zu gestalten, dass er den Bedürfnissen der Einwohner gerecht wird (Pressemitteilung: Junge Union Koblenz).

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Politik

FWG Nastätten stellt Liste für die Stadtratswahlen auf

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Foto: FWG Nastätten

NASTÄTTEN Bei der Mitgliederversammlung im Nastätter Bürgerhaus konnte Vorsitzender Alexander Bayer erfreulich viele Mitglieder der FWG Nastätten begrüßen. Es haben sich wieder 20 engagierte Nastätter gefunden, die bereit sind, für die nächsten 5 Jahre Ihr Engagement, ihr Wissen und ihre Begeisterung für Nastätten in die Stadtratsarbeit einzubringen. Besonders erfreulich ist, dass sich mit Johanna Mieder, Mark Longhin, Max Herrmann („Hebo“), Simon Schmitt und Fayhat Boga auch wieder jüngere Mitbürger engagieren wollen, und mit Manfred Singhof ein langjähriges FWG-Mitglied wieder für die FWG antritt. Wichtig ist aber auch, dass die „alten“ FWG-ler, die teils Jahrzehnte im Stadtrat und der Fraktion mitgearbeitet haben, sich bereiterklärt haben, auch aus der „zweiten Reihe“ die Arbeit der FWG mit ihrer Erfahrung weiterhin zu unterstützen.

Wie Fraktionssprecher Werner Sorg betonte, ist die Arbeit der FWG in Nastätten absolut unabhängig und frei von jeglichen Parteizwängen – die FWG Nastätten e.V. konzentriert sich als eingetragener Verein (nicht Partei!) seit mittlerweile über 40 Jahren einzig und allein auf die konstruktive Stadtratsarbeit in Nastätten.

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Bei der Wahl am 9.6.2024 bitten diese Nastätter um Ihre Stimme:

  1. Anke Sorg
  2. Alexander Bayer
  3. Tobias Behnke
  4. Henning Reitershan
  5. Werner Sorg
  6. Christof Heil
  7. Ulrich Gasteyer
  8. Max Herrmann
  9. Simon Schmitt
  10. Manfred Singhof
  11. Johanna Mieder
  12. Thomas Debus
  13. Peter Schumacher
  14. Claus Genius
  15. Martin Ludwig
  16. Fayhat Boga
  17. Mark Longhin
  18. Daniel Gutal
  19. Paul-Otto Singhof
  20. Erich Gugler
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